Wickensen - eine Agentur der VEE

  • Hallo zusammen,


    wie bereits angedeutet, war ich mal wieder in meiner alten Heimat. Ich habe die Reise genutzt, um mir ein paar Anregungen zu weiteren Modellbauprojekten zu holen. Beginnen möchte ich mit der Agentur Wickensen. Dieses kleine Gebäude wurde in den 30er Jahren im Bauhausstil als Agenturgebäude des Haltepunktes Wickensen (gelegen an der VEE/KBS 212c) erbaut - vermutlich, als die ersten Triebwagen den Verkehr rationalisierten. Leider habe ich kein einziges Foto aus einem ansehlichen Zustand - ich kann hier nur auf Literatur verweisen: schöne Fotos sind bei H.W. Rogl, "Vorwohle - Emmerthal. Geschichte einer ungewöhnlichen Eisenbahn" [1], bei Wolff, "Deutsche Klein- und Privatbahnen 11/Niedersachsen 3: Südlich des Mittellandkanals" [2] oder bei "Neben- und Schmalspurbahnen in Deutschland, Vorwohle-Emmerthal", erschienen im Geramond-Verlag [3] zu sehen. Wenn man vom Status des Gebäude insbesondere bei Wolff [2] ausgeht, kann man davon ausgehen, dass eine Nutzung spätestens in den 60er aufgegeben wurde...


    Heute bietet das Gebäude einen trostlosen Anblick:



    ... oder


    ... oder von der Eschershausener Seite


    Mich hat das Gebäude vor allem wegen seiner Architektur, die sich doch deutlich vom Einheitsstil, der auf vielen preußischen Neben- und Kleinbahnen gebaut wurde, gereizt. Ich habe deshalb die Brennnesseln überwunden, und die Grundmauern mit Laser und Zollstock vermessen. Daraus habe ich jetzt eine erste Zeichnung gemacht (leider schlecht aufgelöst - ich arbeite dran...)...


    Ausgehend davon habe ich dann auch ein erstes Modell gebaut, um die Abmessungen mal bewerten zu können. Dazu habe ich die Wände einfach ausgedruckt und auf 2 mm Pappplatten geklebt - für einen ersten Eindruck reicht das schon ganz gut...



    Anhand eines Vergleiches mit den Vorbildfotos sieht man dann, dass die Zeichnung doch nicht so richtig war: zwar zeigen die Aufnahmen in der Literatur, die allesamt eher aus Richtung Vorwohle aufgenommen wurden, dass die Zwischenwand nicht gestuft ist - beide Seitenwände müssen aber gestuft realisiert werden (ähhmm - ich habe das letzte Foto, dass ich schon ende 2010 gemacht habe, erst nach dem Zusammenbau wiedergefunden - insgesamt wird die Änderung des Gebäude aber eher auflockern...). Ich werde meine Zeichnungen entsprechend anpassen, und dann bei Gelegenheit das Gebäude mal als richtiges Modell realisieren. Geplant ist ein Bau aus dünnem Sperrholz; die Klinker werde ich aus Slatersplatten realisieren. Woran ich noch etwas zahne ist die Putzstruktur: ich habe bisher immer Split mit Farbe und Leim gemischt und dann aufgebracht - werde ich wohl auch hier so probieren. Oder habt ihr bessere Ideen?


    Einsetzen werde ich das Gebäude wohl im meinem "Schattenbahnhof" Dielmissen - zusammen mit einer Steinverladung. Dazu später mehr...


    Schöne Grüße aus H0-Kirchbrak,
    Erik

    Einmal editiert, zuletzt von Erik () aus folgendem Grund: Bild mit besserer Auflösung eingefügt...

  • Hallo,


    Das Thema „Putz“ hatten wir hier schon mal aber ich finde es nicht wieder, daher in Kurzform: Wie dick ist die Körnung bei normalem Putz? Genau. 2 mm bis 3 mm. Umgerechnet in 87 sind das 0,02 mm bis 0,03 mm. Das wird sehr feiner Sand oder Splitt :P


    Entweder wie Jörg schon schrieb mit einem breiten Pinsel die Farbe auftupfen (je breiter desto besser und gleichmäßiger wird der Putz) oder mit der Airbrush drüber und gut.


    Ansonsten: Bitte weiter schreiben! Ich finde das Gebäude interessant.

  • Guten Abend,


    natürlich geht es auch hier weiter: mit einer korrigierten Zeichnung, die die getreppte Form der Eschershäuser Seite berücksichtigt...



    Demnächst werde ich auch mal anfangen - im Moment liegt allerdings noch ein anderes Gebäude auf meinem Schreibtisch...


    Schöne Grüße aus H0-Kirchbrak,
    Erik

  • Hallo zusammen,


    aus gegebenem Anlass hier mal ein paar Updates:

    Ich habe diesen Plan jetzt so umgesetzt, dass man das Gebäude als zweilagiges Schalenmodell aus 1 mm Material umsetzten kann:


    Werde ich jetzt ausdrucken, aufkleben, und ausschneiden. Einen ersten Eindruck von dem Gebäude bekommt man von dem Papiermodell, das ich aus dem obigen Schnittbogen erstellt habe (dieses Provisorium hält schon seit 2012...)


    Schaun wir mal, wie lange das jetzt dauert, bis ich das umgesetzt habe... ich habe ja noch ein paar kleine Baustellen...


    Schöne Grüße,
    erik

  • Hallo zusammen,


    hier geht es weiter: habe die Pläne auf DIN A4 ausgedruckt und mit Klebeband auf eine 1 mm starke Forex-Platte geklebt:


    Dieses Material lässt sich mit einem scharfen Skalpell gut schneiden - ich verwende jedesmal eine neue Klinge, wenn ich so etwas beginne... Die Wände werden später aus zwei Lagen zusammengesetzt - eine innere Trägerwand, und äußere verblendende Wände. Der Vorteil der Bauweise ist, dass einerseits die Fenster nachher eingepasst werden können - die inneren Wände haben größere Öffnungen als notwendig, und andereseits die Ecken gestuft realsiert werden können: die ineren Wände sind im Allgemeinen die doppelte Materialstärke kürzer als die äußeren. Die oben gezeigten Pläne weisen da leider noch einen Fehler auf... als erstes habe ich die inneren Öffnungen - Fenster und Türen - ausgeschnitten. In diesem Fall muss man dabei nicht mal wirklich genau arbeiten: die eigentliche Tür- und Fensteröffnungen werden später durch aufgesetzte Ziegel bzw. davorgesetzte Wandteile realisiert - gerade Ecken sind daher nicht zwingend notwendig...



    Die erste Wand mal einfach zusammengelegt...



    ... und schon der erste provisorische Aufbau ...



    Auf diesen Bildern ist die "Hilfsgehrung" gut zu sehen...



    Zusammengeklebt habe ich das ganze mit Uhu Kraft - um eine Grundplatte herum und mit Versteifungen aus Holzleistchen:





    Natürlich habe ich nicht so sauber garbeitet, dass ich nicht Spachteln und Schleifen muss - es hält sich aber in Grenzen. Im Anschluss werde ich mit einer Acryl-Strukturpaste den Putz imitieren. Das kann aber noch einen Moment dauern - nächste Woche steht etwas anderes auf dem Programm als Eisenbahn-Bauen...


    Übrigens:

    • Zeitbedarf bis hier, ohne Konstruktion: keine 3 h
    • (Konstruktion habe ich verdrängt - das aufwändigste war wahrscheinlich das Vermessen mittels Laser)
    • Material: DIN A4 Forex, < 1 Eur


    Schöne Grüße aus H0-Kirchbrak,
    Erik

  • Fußböden und Decken


    Hallo Erik,


    ein schönes Projekt.!
    Ich klebe immer Fußböden und Decken bzw. Dachflächen ein und habe so eine stabile Anlehnung für die Wände.
    Da Du ja auch mit zwei Wandflächen arbeitest, bietet es sich an, diese auch als Halteflächen zu nutzen, z.B. immer eine Wandfläche um die Stärke der Wand kürzen, ringsum. Dann bleiben die Wände senkrecht und haben eine zusätzliche Stütze und Du brauchst keine Holzleisten einkleben.


    Gruß
    Andreas