Eine steeple cab

  • Endlich ist er angekommen:



    Anfang November hab ich beim Model Railroad Warehouse diesen Cannonball Bausatz für eine Baldwin steeple cab bestellt. Dazu gleich noch Frontscheinwerfer und den funktionsfähigen trolley pole von Bowser.


    Würde ich den Bausatz original zusammen bauen, kämen die motorisierten Drehgestelle des alten Bachmann 44to Fahrwerks drunter. So will ich später auch noch ein oder zwei bauen. Dann aber zusammen mit den Zurüstteilen von American Model Builders, Inc. Dort bekommt man auch zum Bachmann Fahrwerk passenden Baldwin Drehgestellblenden.



    Ich will ich aber so bauen, wie in Model Railroader 01/2010 vorgestellt, damit das aktuelle 44to Fahrwerk mit dem Mittelmotor drunter paßt. Dann kommt dieser Typ einer 50to steeple cab dabei raus:


    Yakim Valley Transportation Company YVT #298


    Bilder vom Bau folgen


    Ergänzung:


    Nicht allen von euch sagt der Begriff "44to" etwas. Es geht um diese kleine Lokomotive von General Electric, die mit etwas niedrigerem Führerhaus nach dem Krieg z.B. in Österreich gefahren ist. Bachmann hat die US-Version im Programm und vertrieb auch mal ne Zeitlang eine europäisierte Version mit Bügelkupplung und Puffer. Da es aber das gleiche Gehäuse blieb, war das Modell eigentlich für europ. Anlagen zu hoch. Wahrscheinlich paßte es so gerade eben durch die Tunnelportale.

  • Klar, die passte genauso nach Deutschland.


    Das Design war nicht nur in Amerika sondern z.B. bei uns erfolgreich.


    In Iserlohn fuhr doch als Beispiel die "Dicke Berta" und ihre ähnlichen Schwesterloks

  • Übrigends,


    eine weitere Steeple cab von Baldwin ist ebenfalls bei mir in Arbeit. Allerdings zeichne ich noch bei ihr an der Ätzmaske für den Aufbau.


    Hier das Vorbild: Chicago, South Shore & South Bend #1012


    Ich hab die fertigen Teile mal vor 3 Wochen in 2:1 ausgedruckt und zusammen gebaut um die Passgenauigkeit zu testen.



    Aber hier wirds nicht so schnell mit der Fertigstellung gehen.

  • Am Wochenende waren Überstunden nötig.


    Darum erst heute die ersten Bilder vom Bau:





    Der Bausatz ist sehr paßgenau und läßt sich auch gut verarbeiten. Ich hab noch ein paar weitere Zurüstteile bei AMB bestellt und die Dachausrüstung weiter zu verfeinern. Bis zur Lieferung werden wohl wieder gut 4 Wochen vergehen. Aber bis dahin gibt es noch einiges zu tun.


    :thankyou:

  • Ich konnte heute mal wieder ein wenig an der steeple cab tun:
    Es stand etliche Fräsarbeiten an. Zuerst hab ich an den Fahrwerksenden die Auflagen fürs Gehäuse abgefräst.



    Dann hab ich die hier markierte Fläche der Gehäuseauflage beidseitig um 2mm niedriger gefräst, damit sie nicht so hochbeinig wirkt.



    Dann hab ich die Unterseite des Tanks bis aus Niveau der Schraubenauflagen runter gefräst.



    Anschließend hab ich vom Tank die rot markierte Fläche wieder beidseitig weg gefräst. Somit blieb nur ein 1,5mm breiter Steg, hier grün markiert, als Auflage für den Gehäuserahmen über. Dieser entsteht aus 2mm Polystyrol.


    Aktuell liegt der Rahmen in der Lackierecke und bekommt nen neuen schwarzen Lacküberzug.


    :thankyou:

  • Ja, Jörg,
    mit der Fräse geht das schon recht profimässig.
    Frage: Was ist das für Material und ist die Fräse prozessgesteuert oder noch "von Hand"? Ich kann auch keinen Kreuztisch erkennen.
    Erzähl mal einen Schwank aus der Werkstatt!

  • Peter,


    das ist ne UnimatPC Drehbank mit Fräsaufsatz. Es gab wohl mal nen Zusatzpaket um sie an den PC anzuschließen, aber das habe ich nicht. Wozu auch - ist bei mir seltenst Serienproduktion.


    Das Fahrwerksmaterial müßte auch sowas wie bei den hiesigen Fahrwerken sein.
    Lässt sich recht gut mit nem Hartmetallfräser bearbeiten.

    Einmal editiert, zuletzt von Jörg ()

  • Hallo Joerg,
    ein schönes Werkzeug hast Du da erworben...
    Damit läßt sich schon was anfangen-. Ich sehe am Fräsaufsatz der Maschine ein Zahnkranzfutter. Wie sicher ist hier die Werkzeugspannung? Kommt es zum Ausziehen, der hier recht großen Fräser?
    Gibt es für diese Maschine eine Zangenspannung? Wenn ja, würde ich hier u.U. über den Erwerb nachdenken, damit ist das "Ausziehhen" der (scharfen, wegen des Spanwinkels kleiner 90°) Fräser ausgeschlossen.



    Eine PC-Steuerung ist im Modellbau weitgehend unnötig, da es sich wie gesagt, selten um Serienteile handelt. Gerade, weil die Hobbymaschinen in der Regel auch nur "normale" Gewindespindeln aufweisen. Da ist es schon problematisch, das Spindelspiel auszugleichen- eine Möglichkeit wäre- immer nur auf Zug zu fräsen...Bei Kugelspindeln und spielfreien Führungen ist natürlich eine CNC-Steuerung eine Feine Sache.


    Laß uns bitte am Bau Deiner Lok weiterhin teilhaben...



    Viele Grüße
    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten


  • Sorry Christian,


    ich hatte dir damals gar nicht geantwortet. Mit Ausziehen hab ich keinerlei Prolbleme.
    Die Maschine schafft eh nichts großes.
    Ein 5er Fräser ist so langsam die Grenze und mehr als 0,5mm Spam pro Durchgang ist auch nicht drin.


    Bei meinen steeple cabs tut sich mal wieder was. Zum einen hat die erste endlich auch ihr Dach bekommen.
    Wenn es ausgehärtet ist, muss ich es noch verschleifen.


    Zum andere hab ich einen zweiten Bausatz bekommen. Den habe ich dieses Mal unverändert gebaut und so eine etwas kleinere Lok bekommen.




    Sie wirkt noch sehr hochbeinig. Aber dafür gibt es einen Umbausatz für die alten Bachmann-Motordrehgestelle.


    Ich hab sie beide mal mit Scheren-Panthograf fotografiert. Stünde beiden sehr gut und so ließen sie sich auch ohne Probleme auf deutschen Anlage einsetzen. Bei mir bekommen sie noch ne umfangreiche Dachausrüstung mit 2 funktionstüchtigen trolley poles von Bowser. Damit können sie später auch richtig in der Oberleitung mitfahren.


    Und wer sich daran mal ca. 7min. erfreuen möchte: Yakima Valley H0 scale layout

  • Nach längere Zeit gehts auch mal an diesem Projekt weiter. :S Nun ging es ans Detaillieren :


    Einige Teile hab ich im Fundus bzw kann ich selber bauen. Auf andere werde ich wieder warten müssen.


    Aber ich kann mit ihr nun die zu bauende Oberleitung testen.




    :thankyou:

  • Bis auf die Kaufteile wie Drehgestellblenden, marker lights und Bremsluftschlauch, die noch nicht bestellt sind, ist sie erst einmal fertig




    :thankyou:

  • Hab dieses Wochenende mal die steeple cab lackiert.


    Sie bleibt ohne direktes Vorbild und hat eine Lackierung nach Art der South Shore Line bekommen.







  • Hallo Jörg,
    schön wieder etwas von dieser kleinen Lokomotive zu sehen.
    In dieser ( für unsere Augen ) etwas ungewöhnlichen Lackierung macht die Lok doch einen plausiblen Eindruck.
    Wirst Du diese Lokomotive nach der Beschriftung ( wer fertigt sie an? Gibt es soetwas fertig? ) noch altern?
    Du hattest vor einiger Zeit einmal ein Bild einer Lok gezeigt- die fast mit Neulack unterwegs war. War das auch bei diesen Suburb-Bahnen so- oder ließ man da die Loks "gammeln" ?


    Ich bin von Deiner sauberen Arbeit und Lackierung begeistert- und gespannt- wie es mit den anderen Loks weitergeht


    Viele Grüße
    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten


  • Danke, Christian.


    Die Lackierung in 'traction orange' ist oder besser war recht verbreitet bei diesen Bahnen :


    Iowa Traction # 50 - sie ist mit zwei weiteren Loks die letzte ihrer Art im aktiven Dienst


    Chicago, South Shore & South Bend # 701 - diese Bahn liefert mir die direkt Lackiervorlage


    Um deine anderen Fragen zu beantworten, hier aktuelle Bilder



    die Beschriftung hab ich selber erstellt und drucken lassen



    ,
    erstes weathering, noch nicht fertig. Falsche Drehgestellblenden hat sie auch noch und die Unterbodendetails fehlen noch.



    Aber der passende caboose ist auch schon in Arbeit

  • Moin Jürgen,


    den caboose hab ich komplett neu lackiert. Dabei hab ich die Enden aber nur weiß lackiert.


    Die schwarzen Balken sind ein decal von Microscale.


    Mit dem Weichmacher von Gaßner schmiegt sich auch ein so großes decal perfekt an.


    Wenn du mal in den e-catalog reinschauen willst, findest du am Ende etliche Sets mit verschieden farbigen Streifen.


    Achtung: Maßangaben sind oftmals die Originalmaße.