Beiträge von Lutz K

    Hallo Rainer,


    wie ich schon in einem anderen Beitrag schrieb, ist ein Mischbetrieb mit Radsätzen nach NEM310 und Rädern nach RP25/110 ohne weiteres möglich. So verhält sich das auch bei der abgebildeten modifizierten Weiche.
    Wenn die Herzstücke allerdings für RP25/88 tauglich gemacht werden, ist nur noch ein Mischbetrieb mit Rädern nach RP25/110 und RP25/88 möglich. Bei den Radsätzen nach NEM310 ist jetzt das Radsatzinnenmaß zu klein.


    Vergleiche mal auf der NMRA Seite ( http://www.nmra.org :(
    - die S-4.3 für Deep Flanges (hohe Spurkränze) hier findest Du unter H0df die NEM310 wieder
    - die S-4.2 für Standard Flanges weiter herunterscrollen auf Seite 2 sind die metrischen Maße
    - die S-4.1 für Proto und Fine Scale, hier herunterscrollen bis auf Fine Scale Options für H0


    So wie:
    - NEM310 neue Fassung von 2009


    Die S-... Normen sind übrigens von der NMRA verbindlich festgelegte Maße, während die RP... Recommondations (Empfehlungen) darstellen.


    Damit hast Du dann die folgenden Radsatz Innenmaße in den S-... als Maß "B" bezeichnet:
    - H0df (NEM310): 14,3mm - 14,5mm
    - H0 STD: 14,5mm - 14,6mm (geläufig als RP25 bezeichnet)
    - H0 FSO: 14,8mm min
    - H0 FS: 15,4mm - 15,6mm


    Damit ist nach NMRA vorgeschrieben wie die Räder auf den Achsen montiert werden sollen. Ebenso sind damit Radbreite, Spurkranzdicke, Laufflächenbreite, Spurkranzhöhe festgelegt. Wie das Profil (Contour) der Räder ausgeführt und beschaffen sein soll wird in der RP25 empfohlen.


    Du siehst die selbstgeschaffene Norm die hierzulande geläufig als RP25 mit 2,2mm breiten Rädern bezeichnet wird, ist in der NMRA nicht erfasst. Hier hat man, nach dem was ich mitbekommen habe (Leute auch ich kann mich irren, korrigiert mich bitte), sich Radsätze gemacht mit Code 88 Rädern die mit einem Maß B von 14,6mm auf der Radsatzachsen montiert sind.
    Die NMRA schreibt jedoch verbindlich ein Radsatzinnenmaß von 14,8mm vor.


    Was jetzt den Mischbetrieb von H0 STD und H0 FSO betrifft, so ist das durch die Toleranz der entsprechenden Maße der Weichen möglich. Wobei es vorkommt, daß die schmaleren Räder in die Herzstücke hineinfallen. Ich habe diesbezüglich selber Erfahrungen gemacht und mittlerweile sind wegen der Betriebssicherheit alle RP25 Code 88 Räder wieder gegen RP25 Code 110 Räder ausgetauscht worden.


    Mischbetrieb NEM310 und S-4.2 ist möglich.
    Die Hersteller haben sich selbst bei der etwas sehr "tolerant" abgefassten alten NEM310 nicht immer an die Norm gehalten. So gibt es z.B. bei GFN reihenweise Radsätze mit einem Radsatzinnenmaß von nur 14,2mm.


    Seit 2009 ist die NEM310 überarbeitet worden und gibt hier ein Radsatzinnenmaß von 14,4mm - 14,6mm vor.


    Zum Vergleich auch die NEM311 heranziehen.
    Hier hat man sich an die NMRA RP25/110 angenähert (herunterscrollen auf Seite 2 bis Punkt 4.)


    Nach wie vor, viele von uns haben noch Fahrzeuge die nach der alten NEM310 mit ihren grösseren Toleranzen gefertigt sind. Hier empfehle ich Dir insbesondere die NEM Radsätze zu kontrollieren und ggf. die Maße zu korrigieren. Du wirst dann auch die Ursachen finden warum manche Fahrzeuge so entgleisungsfreudig sind und gewisse Weichen einfach "nicht mögen".


    Diese so umgerüsteten Weichen sind zusammen mit noch reichlich bei mir vorhandenem Code 100 Gleismaterial für den "Untertagebetrieb" gedacht.
    Durch die eingelöteten Keile sind jetzt sogar uneingeschränkt betriebssicher RP25/110 tauglich. Die Keile sind aus 1 x 1,5mm MS-Profilen.
    Es gibt keinen Spurkranzauflauf mehr.
    Für den Betrieb mit RP25/88 Rädern müsste man die Keile dementsprechend noch enger setzen, daß damit die Herzstücklücke noch weiter verkleinert wird um ein Hineinfallen der schmäleren Räder zu verhindern.

    Eine weise Entscheidung Rainer.
    Zumal die jetzt so geplante Trennebene Dir etwas "Gummi" verschafft. Sprich Du kannst mit einem Zwischensegment beliebiger Länge, auf dem nur 3 gerade Gleise verlegt sind, den Bahnhof bei Bedarf noch weiter verlängern.

    Hallo Roman!


    Vorrausgeschickt ich kenne mich mit dem Wagenmaterial der kkStB viel zu wenig aus um mir da ausführliche Kritik erlauben zu können. Die Messingbausätze sind gut gelungen. Mich und vielleicht auch andere hier im Forum würde interessieren wie diese Wagenkästen aus dem flachen Ätzblech gefaltet werden. Und wie man sie zusammenlötet.


    Wenn Du eine kkStB Type darstellen willst mit dem Rungenwagen, ich bin mir nicht so ganz sicher.
    Wenn es allerdings ein Rungenwagen der Austauschbauart sein soll hier der Klassiker:
    http://modellbahnfrokler.de/umbau/r20.html


    Die Roco Einfach-Modelle sind mittlerweile arg in die Jahre gekommen. Zumal Roco hier Rollenachslager, UIC Doppelfederschaken und geschweißte Lagerböcke für die Schaken beim Fahrwerk mitliefert, alles Zutaten für die späte Epoche 3 bzw. die Epoche 4.
    Meine 2 Cent.

    Ja Juegen,


    für mich ist ganz in schwarz leichter zu handhaben. Zumal ich auch beim Vorbild für Rangierlokomotiven aus den 1930er und 1940er Jahren immer wieder über schwarze Loks gestolpert bin.
    Ist wohl in etwa mit den Rangierhobeln der Vorkriegs-Reichsbahn vergleichbar. Jeder frischgebackene Lokführer ist in wilder Besetzung damit herumgegurkt und dem entsprechend sahen die Loks dann auch aus.
    In der Alten und in der Neuen Welt hatte man bei Fahrzeugen die dem Publikum, sprich dem Fahrgast, ins Auge fallen sollten, weitaus freundlichere Farbgebungen gewählt.
    Das wären zum einen mal als Beispiele die freundliche Lackierung der Dieselschnelltriebwagen der Deutschen Reichsbahn.
    Zum anderen die Warbonnet Lackierung, so genannt in Anlehnung an den Federschmuck der Indianerhäuptlinge, der frühen E-Units der Atchison, Topeka & Santa Fe.
    Beide Fahrzeuge sind für hochwertige Züge beschafft worden und waren dem entsprechend auch Werbeträger für die Bahngesellschaften.


    Meine Bahngesellschaft verdient sich ihre Brötchen hauptsächlich im Rangiergeschäft und bei Übergabezügen im Erz-, Kohle-, und Stahlverkehr. Da auch Chemiefabriken zu den Kunden gehören, sind schon recht früh für speziell für diese Dienste Dieselloks beschafft worden.

    Hallo Leute!


    In den letzten Tagen bin ich endlich mal dazu gekommen 2 Triebfahrzeuge herzurichten.



    Das ist eine ALCo HH660 in H0 von Atlas im erbarmungslosen Blitzlicht.
    Das Vorbild wurde ab 1931 gebaut und hat 660PS (660HP nach SAE) mit elektrischer Kraftübertragung und ist für den Rangierdienst bestimmt.
    Das Modell war schon mal hier im Forum in der Form abgebildet wie ich sie gekauft habe.
    Nun ist es bei US Loks meistens so man bekommt sie manchmal recht günstig erwischt sie aber immer in der falschen Farbgebung / Beschriftung / Bahngesellschaft.
    So auch bei dieser Lok. Sie war an Werk mit den "Tiger Stripes" der Southern Pacific versehen.
    Da ich meine eigene Bahngesellschaft habe galt es umzuarbeiten. Alles verschwand unter vornehmen Schwarz damit sie sich in den übrigen Fuhrpark nahtlos einfügt.
    Die Beschriftung sind Naßschiebebilder von Microscale Decals. Für meine Bahngesellschaft muß ich sie mir aus Einzelbuchstaben und Ziffern zusammen setzen.
    Des weiteren erhielt die Lok Kadee Kupplungen #158 für einen störungsfreien Betrieb.


    Bei dieser Lok war die Digitalisierung kein Problem. Blindstecker entfernen, Decoder einstöpseln und und irgendwie unter der Haube verstauen. Ich nehme hier den Lopi Basic von ESU. Nach Einstellungen verschiedener CVs läuft die Lok dann so wie ich es mir vorgenommen habe.




    Diese Lok erforderte mehr Arbeit bei der Digitalisierung.
    Es ist eine ALCo S-1 von P2K (Abkürzung für Proto 2000 von Life-Like) die ich aus der Bucht gefischt habe. Das Vorbild dieser Dieselelektrischen Rangierlok stammt von 1940 und hat 660PS (660HP nach SAE). Umlackierung, Beschriftung und Kadee Kupplung erfolgten wie bei der HH660.

    Hallo Ronald!


    Mein Senf dazu:


    Vielleicht nur mal als Anregung gedacht.


    Für die untere Strecke die zwischen nahezu senkrechten Felswänden auf auf den Tunnel zuführt gibt es tatsächlich ein konkrete Vorbilder. Die Wuppertaler Nordbahn.
    Google mal nach diesem Begriff.
    Einen Link habe ich hier:
    http://www.bahnen-wuppertal.de/html/rheinische-strecke.html


    Einen weiteren hier:
    http://www.bahnen-wuppertal.de/html/remscheider-strecke.html
    Stichwort: Rauentaler Tunnel Südportal


    Viel Spaß beim Anschauen der Bilder über eine Gebirgsbahn in der Großstadt.
    Es gibt noch viel weiteres Informationsmaterial im www. über die Rheinische Strecke. Bei wikipedia findest Du noch weitere Links.


    Ich kann mich an ein Bild von Altmeister Bellingrodt aus den 1930er Jahren erinnern. Damals wurde der Bewuchs noch von der Reichsbahn klein gehalten und so konnte man etwa 70m oberhalb der senkrechten Felswand über dem Tunnelportal die großstädische Bebauung sehen. Das Foto finde ich leider auf die Schnelle nicht.

    Noch 2 Bilder als Ergänzung.





    Kaum sichtbar der Aufstiegstritt für die vordere Pufferbohle. Man sieht her auch die bei Mätrix arttypisch zu hoch angebrachten Puffer damit der hauseigenen Kurzkupplungskopf in den typischen engen Radien darunter hinwegschwenken kann. Eine Korrektur der Rahmens hier erschien mir doch zu aufwendig.

    Zitat

    Anmerkung Rainer als Admin: Der Ursprungsbeitrag stammt vom Mittwoch, 27. Oktober 2010, 15:24. Lutz bat mich um Übernahme aus dem alten Forum. Allerdings sind die ursprünglich bei abload.de gehosteten Bilder dort nicht mehr verfügbar. Lutz wird hier die passenden Bilder einpflegen.


    Außerdem habe ich etwas neues getestet: Nach der Beitragsübernahme durch den Archivar habe ich durch manuelle Zuordnung der IDs in der Datenbank das Thema wieder Lutz zugeordnet. Ich werde dies (wenn jeweils Zeit dazu ist) im Laufe der nächsten Wochen auch für die andernen unter Archivar laufenden Themen nachholen.



    Hallo Leute!



    Eine erste Inaugenscheinnahme ergab für mich dieses Bild.
    Die 74er von Trix ist aus dem Hobbybereich und man sollte die Erwartungen nicht allzuhoch stecken. Wie bekannt sind alle Leitungen und Griffstangen am Gehäuse mit angespritzt. Lediglich eine einsame Leitung vom Vorwärmer zur Speisepumpe ist extra angesetzt.


    Das Fahrwerk dagegen hinterlässt bei mir einen zwiespältigen Eindruck, im positiven Sinn gemeint. Die Räder sind ausreichend fein ausgeführt, haben die richtigen Durchmesser und Speichenzahlen. Die Oberflächen sind glatt, besser als man es bisher von Mätrix gewohnt war. Die Maße stimmen bis auf den Abstand Laufachse - 1. Kuppelachse, der ist zu groß.


    Sehr komisch ist der vordere Rahmenteil über der Vorlaufachse ausgeführt. Es ist keinerlei irgendwie geartete Ähnlichkeit mit dem Vorbild vorhanden.


    Das Gestänge ist eine interessante Mischung aus verschiedenen Materialien. Kreuzkopf, Voreilhebel und Schwinge sind aus dunkelgrauem Kunststoff gespritzt. Die übrigen Teile sind aus dunkel vernickeltem Messing (übrigens geätzt, nicht gestanzt frei nach 007) bis auf die Gegenkurbel. Die ist ein dunkel vernickeltes Metallspritzgußteil.


    Die Sechskantschrauben sind noch immer vorhanden, fast unsichtbar an der Gegenkurbel und mit einer Schlüsselweite von 2,0mm gegenüber den üblichen SW 2,4mm (Roco, Mätrix, Weinert usw.) wesentlich verkleinert.


    Auf dem Motor steht ehrlich "Made in China" drauf, es ist ein 3-Poler mit gerade genutetem Anker. Wer meint diesen Motor ersetzen zu müssen kann sich mal bei GFN im N-Bereich umsehen oder wird bei Weinert unter der Art.-Nr. 9902 fündig. Ist im Prinzip alles derselbe Motor, aber wegen der psychologischen Wirkung...


    Das Getriebe ist mit 1:42 ausreichend hoch untersetzt.


    Die Stromabnahme erfolgt theoretisch von allen Rädern mit Schleifern. Der letzte Kuppelradsatz ist mit Haftreifen belegt und trägt praktisch nichts dazu bei. Ebenso der mittlere Kuppelradsatz, der zwar gefedert ist, aber eben nicht weit genug ausfedern kann und dadurch ein Ideechen über dem Gleis hängt. Daraus resultiert die dann nicht immer ausreichende Stromabnahme.


    Die Beleuchtung erfolgt mit warmweißen LEDs (endlich!!!), ist aber sehr hell. Die Pufferbohlen werden durch durchscheinendes Licht ohne weiteres zur "Rotglut" gebracht. Die LEDs sollten im Digitalbetrieb daher gedimmt werden.


    Ein interessantes Detail am Rand sind die exzentrisch angebrachtenen Kolbenstangenschutzrohre. Sie sind ausserhalb der Zylindermitte weiter nach aussen hin versetzt. Damit ist auch der 250er Radius mit Kolbenstangeschutzrohren befahrbar.


    Um ein brauchbares Modell einer BR74 zu erhalten stehen einem verschiedene Möglichkeiten offen:


    a) Man legt sich das Roco Modell zu. Mit allen seinen Fehlern wie zu kleinen Rädern u.s.w.


    b) Das Brawa Modell, es stellt aber einen andere Bauserie dar.


    c) Das Weinert Modell, sehr nobel, aber preislich am oberen Rand.


    d) Supern und Zurüsten des Mätrix Modells.


    Fazit für mich, die BR74 von Mätrix ist eine preiswerte einfache Lok aus der Hobbyserie aus der sich was machen lässt.
    Wenn man allerdings dann alle dafür benötigten Superungsbauteile bei den einschlägigen Kleinserienanbietern beschafft kommt man in der Summe der Teile preislich schon in den Bereich den ein Bausatz der BR74 vom einschlägigen Kleinserienhersteller kosten würde.


    Meine Überlegung war hier in diesem Fall die Kosten hier möglichst flach halten und deswegen habe ich voll auf der Billigschiene gearbeitet.
    Es gibt bei diesem Umbau daher auch keine kostentreibenden Feingußteile der einschlägigen Anbieter; wer sie verwenden möchte dem sei das unbenommen.
    Es wurden lediglich Messing- und Stahldraht verschiedener Stärke, Messingprofil 0,5x1,0 und Kunststoffplatten verschiedener Dicken verwendet.
    Alles bekommt man für rel. wenig Geld in gutsortierten Bastler- und Modellbaugeschäften.
    Ich habe mein Material z.B. in einem Geschäft für Architekturmodellbau gekauft.


    Eine weitere in diesem Rahmen durchgeführte Umbaumaßnahme war diese Lok mit einer funktionierenden Allradauflage zu versehen. Dazu habe ich die 1. Kuppelachse mit einer Pendellagerung versehen und der Federweg der 2. Kuppelachse nach unten vergrössert.
    Durch die damit realisierte 3-Punktlagerung hat die Lok jetzt eine sehr sichere Stromabnahme.


    Die Zerlegung des Modells erfordert einiges an Aufwand. Ohne Lötarbeit geht die komplette Zerlegung leider nicht. Ebenso waren bei meiner Lok die Dampfeinströmrohre an beiden Enden festgeklebt. Die Trennung von Umlauf und Kessel ging daher nur mit leichter Gewalt. Dann muß man noch auf beiden Seiten jeweils eine winzige Niete herausnehmen um den Umlauf überhaupt vom Fahrwerk abheben zu können.




    Wie schon erwähnt stimmt der Achsstand Vorläufer zu 1. Kuppelachse nicht, er ist zu groß. Hier mußte korrigiert werden:



    Hier sieht man den korrigierten Vorläufer und die abgesägten Rahmenteile.Die Deichsel des Vorläufers muß gekürzt werden um den korrekten Achsstand hinzubekommen. Dazu wurde der Drehpunkt des Vorlaufgestells durch Ausfräsen etwas weiter nach vorne verlegt. Der hintere Teil wurde gekürzt und durch eine eingeklebte Querspange geschlossen



    Die Rahmenpartie zwischen Pufferbohle und Zylinderblock muß quasi neu gebaut werden um hier überhaupt einen Eindruck des Vorbilds hinzubekommen. Aus 0,5mm Kunststoffplattenmaterial habe ich daher ein neues Rahmenvorderteil gebaut, besser gesagt den Eindruck eines korrekten Rahmens erweckt.
    Zum Herstellen von gebogenen Bauteilen aus Polystyrol-Kst.: Biegen, mit Klammer zusammenhalten und 2 - 3 min in kochendes Wasser legen, herausnehmen, 5 min abkühlen lassen, Klammer lösen und weiter verarbeiten.



    So sieht die Sache von oben aus. Wie eine vorgehängte Potemkinsche Fassade nur in richtiger maßstäblicher Rahmenbreite 1:87.Orientiert habe ich mich an Vorbildfotos und Rissen. Schon allein wegen den Spurkränzen und der Kurvenläufigkeit muß man Kompromisse eingehen und kann hier nicht 100%ig die Maße der Vorbildzeichnungen 1:87 übernehmen.




    Aus 0,3mm Platten werden 2 Streifen herausgeschnitten und unter die neuen Rahmenbleche geklebt. So lassen sich dann auch z.B. U-Profile bei Güterwagenfahrgestellen darstellen. 2 Streifen aus 0,5mm Material entsprechender Breite bilden dann die Schutzbleche über der Laufachse.




    So sieht das Ganze dann montiert aus. Die vorhandenen Luftkessel habe ich einfach umgedreht und eine neue Halterung dafür gebaut, auf den Normschacht kann ich verzichten. Die Schienenräumer entstanden aus einem Stück Messing Flachprofil 1 x 0,5mm das entsprechend gebogen wurde. Das wird dann auf ein Stück Messingblech gelötet. So hat man dann eine ausreichend große Klebefläche.




    Weiter geht es nachdem Kessel und Führerhaus von allen angespritzten Leitungen und Griffstangen befreit wurde. Das ist zugegeben eine etwas mühselige Schnitzarbeit. Ich habe den Bohrzwerg mit Fräser zu Hilfe genommen. Nicht so 100%ige glatte Fläche unter den Rohrleitungen sind nicht so dramatisch wie ich festgestellt habe. Bei der Leitungsführung habe ich mich ebenfalls an Vorbildfotos orientiert. Mir standen allerdings nur Fotos der Erfurter Museumslok zur Verfügung.
    Die Leitungsführung war auch beim Vorbild je nach Lok oder Lokschlosser unterschiedlich.



    http://www.abload.de/image.php?img=dsc01054vnvj.jpgEin erster Zusammenbau ob alles passt. Gleichzeitig Kontrolle und Abgleich mit Vorbildfotos.
    Das angespritzte Handrad an der Rauchkammertür für den Zentralverschluß wurde weggefeilt. Die DB hat die Zentralverschlüsse generell ausgebaut. Wenn jemand eine DR Version bauen möchte sollte man das angespritzte Teil auch entfernen und durch ein extra angesetztes Handrad ersetzen.
    Das Ausgangmaterial für Rohrleitungen und Griffstangen ist Messingdraht verschiedener Stärke. Und nur Messingdraht um eben die Kosten flach zu halten. Den Draht sollte man vorher weichglühen, dann lässt er sich besser und leichter biegen.
    Die Messingleitungen und -griffstangen wurden verlötet. Hier mit heißem Lötkolben, reichlich Lötfett und vorverzinnen arbeiten damit das Kunststoffgehäuse nicht schmilzt. Deswegen auch nur ganz kurz den Lötkolben daranhalten und dank der beschriebenen Vorverzinnung, --zisch-- fest.



    2 Kesselspeiseventile von Roco habe ich noch in der Grabbelkiste gefunden. Die Dampfentnahmestutzen und -Ventile entstanden aus dickerem Draht und Rohr das mit reichlich Lötzinn verbunden wurde und anschliessend mit der Feile in Form gebracht wurde. Die Einzelteile der Ventilkörper einzeln zu gießen und die Flansche mit maßstäblichen Schrauben zu befestigen habe ich mir halt erspart (:-).Die Ösen für die Führerhausaufstiege sind selbst gebogen. Im Vergleich zu Vorbildfotos kommen sie mir nicht zu groß vor. Beim lackierten Modell sind diese Bauteile auch durch den fehlenden Messingglanz und der damit verbundenen Hervorhebung nicht mehr so dominant. Eine Alternative wären auch "Halbösen" die es bei Preußischen Lokomotiven auch gab.





    Hier der Kessel noch mal einzeln. Bei der ganzen Bohrerei, Biegererei, Löterei sollte man auch die Paasung mit den angrenzenden Lokbauteilen beachten. Deswegen ist die Lok während des Baus mehrmals auseinander und wieder zusammengebaut worden.




    Eine böse Falle ist vorhanden wenn man einen für diese Lok vorgesehenen Decoder mit 21-poliger Schnittstelle einbauen möchte. Hier sind 2 überflüssige Pinorkel die wohl ursprünglich zur Gehäusebefestigung dienen sollten. So passt nur der Blindstecker und selbst mit dem originalen Trix Decoder lässt sich nicht montieren. Also weg mit diesen überflüssigen und störenden Teilen.
    [ironie]Kleine humoristische Anmerkung: Man sieht auf dem Photo auch die Spende des
    VEB Elektroinstallation Oberlind, Abteilung Pionier - Konstruktion
    in Form der Ballastierungsgewichte ;) .[/ironie]



    Hier noch mal einen Blick auf die rechte Seite. Die Leitungen unter dem Umlauf entstanden aus 0,3mm Stahldraht (Messing ist bei diesem Durchmesser zu weich). Sie liegen noch nicht ganz passend, siehe hochgebogener Umlauf und wurden deswegen noch abgeändert.
    Aufmerksam machen möchte ich auf die Gegenkurbel aus Metallspritzguß mit Sechskantschraube. Man muß schon genau hinschauen um den Seckskant zu erkennen. Durch die Schlüsselweite von 2mm ist sie ziemlich unauffällig geworden. Diese Art der gegossenen Gegenkurbel erinnert mich denn doch frappant an Liliput/Bachmann.
    Diesmal haben sie bei Mätrix 2 gewölbte Pufferteller verbaut. Deswegen kann man auch einen davon, den jeweils in Fahrtrichtung links vorne befindlichen, planschleifen und somit flach machen und bekommt so auf diese Weise jeweils einen flachen und einen gewölbten Pufferteller.





    Zum Schluß noch 2 Ansichten a'la Bellingrod mit Kuppelstangen in der unteren Lage.Die Beschriftung fehlt noch, das sind alles so Kleinigkeiten für die das Porto mehr kostet als das Teil selber. Die Verglasung entstand aus "Hemdkragenplastik" und wurde einfach hinterklebt.
    Die Zughaken habe ich aus 0,8mm Messingdraht gebogen. Eine Platte aus 1x1,5 Messingprofil wurde vorne angelötet damit die bei mir verwendeten Roco Universal KK-Köpfe seitlich nicht herausrutschen können.


    Entstanden ist so für kleines Geld und etwas SELBER MACHEN ein brauchbares und vorzeigbares Lokmodell.
    Nochmal, hier ging es nicht um das Verbauen einer gewissen (€) Menge an Messingfeingußteilen, sondern ganz bewußt um ein auf denglish so genanntes "Low-Budget-Model", d.h. Kosten sollten unten bleiben.
    Die hier noch fehlende Beschriftung wird wohl nicht mehr angebracht werden weil sich meine Interessen auf die US Bahn verlagert haben.
    Ich habe einfach keine Beschriftung dafür.
    Das war zeitlich gesehen bislang auch mein letztes Projekt nach deutschem Vorbild.


    Hier noch eine Aufstellung der Materialien:


    Messingdraht in den Duchmessern:
    -0,5mm
    -0,8mm
    -1,0mm
    -1,5mm


    Stahldraht: 0,3mm


    2 Kesselventile von Roco aus der Grabbelkiste


    Messing Rechteckprofil: 1.0 X 0,5mm


    2 kleine (Abfall) Stückchen 0,5mm Messingblech



    Das war es soweit mit dem Umbaubericht.

    Gegenfragen:
    Was hast Du für einen fahrbaren Untersatz?
    Wie transportierst Du die Anlage?
    Hast du Hilfe oder bist Du Einzelkämpfer?
    Denke daran, daß Du mit dem Auto nicht überall direkt vorfahren kannst. Wenn man dann kein Hilfsmittel wie z.B. eine Sackkarre hat, dann können einem die Arme ganz schön lang werden.
    Sieh vor allem zu, daß Du den ganzen Kleinkram in Kisten verpackst. Nichts ist nerviger als das ganze Kleingerödel einzeln holen zu müssen. Glaube mir ich weiß wovon ich spreche.

    So sieht ein Segmentübergang bei mir aus:



    Ich bin allerdings etwas anders vorgegangen.
    Die Gleise wurden auf den einzelnen separaten Segmenten verlegt.
    Kurz nach dem Verlegen haben sie noch ein paar Zentimeter über das Segment herausgeragt.
    Dann habe ich sie exakt bündig mit der Segmentkante abgeschnitten.
    Erst dann wurde das nächste Segment angeschraubt.
    Die Gleise wurden dann bündig an diejenigen auf dem vorigen Segment anschliessend verlegt.
    Somit gibt es kaum Schienenstösse und die Gleise liegen bündig.
    Durch meine Verbindungstechnik der Segmente untereinander lassen sich die Gleise exakt bündig ohne Quer- und Höhenversatz ausrichten.
    Als zusätzliche Sicherung beim Transport wurden jeweils 1,3mm Bohrungen bündig an der Aussenseite der Schienenprofile in die Grundplatte eingebracht.
    Da hinein wurde 1,5mm Messingdraht hineingetrieben bis auf etwa Hälfte der Schienenprofilhöhe. dann angelötet.
    Man muss auf dem Foto schon genau hinschauen um sie zu sehen.


    Meine 2 Cent.

    Ein Szenario, alles in H0fine oder sogar FREMO:87 zu realisieren habe ich nach reiflicher Überlegung wieder verworfen. Das würde sowohl meine bastlerischen Fähigkeiten als auch meine finanziellen Möglichkeiten weit übersteigen.


    Hallo Rainer!
    Einige Gedanken von mir dazu.
    Proto-Pur oder Ähnliches wird exorbitant teuer.
    Was aber realistisch machbar wäre und auch preislich zu bewältigen wäre ein konsequentes Bauen nach RP25 Code 110.
    Es ist schon viel gewonnen wenn man im sichtbaren Bereich annähernd vorbildlich ausgeführte Weichen verlegt. Das Betrifft die Geometrie, die Standardweiche vom Vorbild her ist die EW49-190 1:9.
    Z.Zt. bietet nur Tillig solche Weichen an deren Herzstücke zudem nicht für Spurkranzauflauf konstruiert sind.
    Da die Spurkranzhöhe bei solchen Herzstücken keine Rolle mehr spielt kann man denn auch mit RP25/110 darauf fahren ohne daß die Räder in die Herzstücke einsinken.
    Ebenso ist ein Mischbetrieb mit den herkömmlichen Rädern nach NEM 310 möglich. Damit ist auch ein sog. sanfter Übergang von NEM zu RP möglich.


    RP25 ist eine Empfehlung der NMRA http://nmra.org/ für Radscheibenprofile.
    Für H0 wird wird ein Profil nach Code 110 empfohlen.
    Diese Räder nach Code 110 empfehle ich Dir auch.


    Das oft erwähnte Profil nach Code 88 ist eigentlich für H0 Schmalspurbahnen vorgesehen. Die Breite der Radlaufflächen sind schmäler.
    Damit die schmäleren Räder nicht von der Schiene abrutschen müssen die Radscheiben weiter auseinander montiert werden.
    Damit verändert sich auch das Radsatzinnenmaß.
    Es ist damit kein Mischbetrieb mit NEM und Code 88 Rädern möglich.
    Die Radlenker die NEM sicher führen, können 88er Räder nicht mehr sicher führen.
    Zudem sinken Räder nach Code 88 als unerwünschte Nebenerscheinung in die Herzstücke ein.
    Hier müssten die Herzstücke und die Radlenker aller Weichen modifiziert werden, dann allerdings laufen keine NEM Räder mehr darüber.
    Mischbetrieb ist allerdings mit Code 110 und Code 88 möglich.



    Nur um die Probleme mal anzureissen.
    Oben auf dem Meßschieber ein NEM 310 Radsatz
    In der Mitte ein RP25 Radsatz mit Radprofil nach Code93
    Unten ein Finescale Radsatz.
    Der Schienenbus ist mit Finescale Rädern ausgerüstet. Den damit betriebssicher zum Laufen zu bringen ist ein anderes Kapitel.


    Im Anlagenbetrieb relativieren sich die Dinge. Hier sieht man in erster Linie die Gleisführung, Stichworte schlanke Weichen und großzügige Radien im sichtbaren Bereich. Eben so kann man auf der Anlage nicht mehr unterscheiden ob Räder nach Code 110 oder Code 88 montiert sind. Ketzerisch aber wahr weil man die Fahrzeuge meist schräg von oben sieht.


    Volker († 09.2023)
    Auf meiner Anlage, die konsequent nach NMRA ausgelegt und gebaut ist, fallen die Code 88 Räder dadurch auf, daß sie in die Herstücke hinein fallen.
    Die RP25/88 Radsätze sind mittlerweile gegen 110er ausgetauscht worden.
    Gerade bei meinen langsamen Fahren und meinen Fahrwerken fällt sonst jedes Rad einzeln in die Herzstücke.
    Das kann ich nicht leiden, da wäre ich dann wieder genau da wo ich schon mal vor Jahrzehnten war.
    Als ich mich darüber ärgerte wie die NEM Räder in die Herzstücke der Roco 2,5mm Weichen hineinsanken.
    Nur die Märklin Radsätze mit 1,6mm Spurkränzen, die fuhren da ohne einzusinken darüber.
    Nee ich möchte nicht wirklich mehr erst mal jede gekaufte Weiche, jeden Radsatz, jede Lok und jeden Wagen umbauen müssen damit es überhaupt vernünftig läuft.
    Das war bei mir auch ein Grund mehr auf US umzustellen. Man kauft das Zeug und es passt alles zusammen und läuft schon von Anfang an richtig.
    Wenn Klagen über Laufeigenschaften US Modelle zu hören sind, dann in 99% der Fälle weil ... na ja ich sage mal mitteleuropäischer "Standardradius" und NEM-Weichen die für Pizzacutters ausgelegt sind.
    Ich halte hier nur die Realität im Auge. Und ich sage wenn RP25/88 bei mir zum Einsatz kommen soll, wird alles konsequent umgebaut.
    Und wenn ich schon alles umbauen muss, dann frage ich mich warum nicht gleich Finescale?


    Meine 2 Cent

    Hallo Rainer!


    Kann es sein Du hast in zu grossem Abstand gesprüht? Aus den winzigen Tröpfchen im Farbnebel verdunstet dann schon zu früh das Lösungsmittel und es kommt dann der "fast Staub" auf der Oberfläche an. Erschwerend hinzu kommt noch, daß es sich hier um eine Füllergrundierung handelt (=> siehe Detailmord)
    Damit haftet die Farbe dann nicht richtig auf der Oberfläche.
    Mach einen Versuch und sprühe mal ein Abfallstück aus sehr kleiner Entfernung ein. Dann mal den Eiertanz zwischen Bildung von Lacknasen und Staub machen. Irgendwo dazwischen ist die optimale Entfernung.
    Wenn die Farbe selbst bei aus sehr geringer Entfernung aufgesprüht auch so komisch auftrocknen sollte, dann stimmt etwas damit nicht.
    Ist die Düse frei oder "kotzt" sie, d.h. sie spuckt grobe Tröpfchen. Ggf. mal von einer anderen Dose die Düse probieren.

    Hallo Peter!


    Die Fahreigenschaften sind so wie man es von einem Fauli mit ausreichend hoch übersetztem Getriebe erwarten kann, das schliesst auch Rangieren mit ein. Eine Schwungmasse habe ich nicht montiert da ich keine Drehbank habe und daher keine exakt rund laufende Schwungmasse hinbekomme. Bei der doch rel. hohen Drehzahl ist eine wuchtfreie Schwungmasse jedoch unbedingt ein Muss. Anderenfalls hat man ein nerviges Dröhnen und lästige Vibrationen. Also in meinen Fall, so leid es mit tut, habe ich sie lieber wegelassen.


    Ich weiß, daß der Anspruch sehr hoch ist angesichts der Historie der "Elektrischen Eisenbahn" hierzulande. Man kann daher nur versuchen nach der Methode "Steter Tropfen höhlt den Stein" vorzugehen.
    Hier soll aber auch für diejenigen Modellbahner unter uns, die die jetzige Situation nicht hinnehmen möchten, ein möglicher und gangbarer Weg aufgezeigt werden um mit rel. einfachen Mitteln ohne Kostenexplosion zu feineren Modellen zu kommen. Auch gerade hinsichtlich der Fahreigenschaften. Es sind dann aber nicht nur Triebfahrzeuge über die wir hier dann sprechen, auch Gleise, Weichen und Elektrik gehören dazu. Man muß schon das System Eisenbahn, auch Modelleisenbahn, als Ganzes begreifen.


    Erzählst du was man machen kann was geht oder gehen würde, erntest Du nur ungläubiges Kopfschütteln :keeporder: (Das GEHT auf keinen Fall!), Ablehnung :negativ: (Das haben wir schon immer so gemacht!) oder gar offene Feindschaft :beaengstigend: (DAS brauchen wir nicht. DAS ist alles Quatsch!).
    Um ausführlich über Modellbahnpolitik zu diskutieren würde ich denn lieber einen gesonderten Thread im abgeschotteten Bereich anfangen.

    Roman,


    das wird ja immer besser! Mich beeindruckt dieses Gebäude gerade durch seine Alltäglichkeit die die Masse der großstädtischen Bebauung ausmacht.

    Hallo Leute!


    Mitte der 1980er Jahre brachte GFN die BR65 der Deutschen Bundesbahn heraus. Für die damalige Zeit ein Spitzenmodell das den Haben-Wollen Effekt bei mir auslöste und sich schliesslich im Kauf zweier Exemplare entlud. Der GFN Standardmotor, vulgo auch wegen seiner flachen Form auch Pfannkuchenmotor genannt, brachte in Verbindung mit dem üblichen Renngetriebe auch für die damalige Zeit nicht ganz so prickelnde Fahreigenschaften. Ein Umbau des Getriebes durch Austausch des Motorritzels gegen eines mit 8 Zähnen und einem entsprechend grösseren Gegenzahnrad zähmte wenigstens den ungestümen Vorwärtsdrang des Modells. Statt dem Kratzen an der 200km/h Marke nun wenigstens erträgliche 100 Sachen. Damit konnte ich leben und so standen die beiden Loks jahrelang im Anlageneinsatz. Meine beiden Loks hatten übriges keine Haftreifen gehabt. Das habe ich nicht als Mangel empfunden, sie konnten trotzdem ohne Mühe standesgemäße schwere Züge befördern.


    Als Weinert den Umbausatz für die BR65 herausbrachte wurde eine Lok damit umgebaut. Die andere Lok bekam schon vorher richtige Pufferbohlen von Günther, blieb aber ansonsten in ihrer Bauform mit Mischvorwärmer. Von diesen Umbauten gibt es kein Fotomaterial, digitale Fotografie war noch nicht erfunden und man verschwendete kein teures Filmmaterial an Zwischenstufen beim Umbau.


    Die Ansprüche an das Material stiegen und um hier die praktische Durchführbarkeit von Konzepte zu beweisen entstand dieser Umbau. Auch ging es hier um Hinterfragung jahrzehntealter Gepflogenheiten bei Antrieb und Fahrwerk. Auch als Wegbereiter für einen Weg hin zu feineren Rad-Schiene Konzepten die trotzdem betriebssicher funktionieren sollen.
    Dafür ist hierzulande die Grenze zwischen Spielzeug und Modellbahn zu sehr verwischt und in den Köpfen der Verbraucher nicht klar genug definiert. Erfreuliche Ausnahmen gibt es jedoch wie z.B. die neue H0 Köf von Lenz.




    Die Lok wurde vollständig zerlegt, selbst die Räder von den Achsen gezogen. Notwendig durch die seit Anfang des 20. Jahrhundert gepflegten Bauweise der geschlossenen Achslager. Damals orientierte man sich an der sog. Platinenbauweise, die von mechanischen Uhrwerken her abgeleitet wurde (Uhrwerkslokomotiven).
    In der Schale befinden sich die Teile des Antriebsstrangs die nicht mehr benötigt werden. Der Rahmen wurde schon teilweise bearbeitet indem die überflüssigen Teile wie z.B. Motorschild abgesägt wurden.
    Darunter sieht man das Konzept des neuen Antriebsstrangs.
    Faulhaber Glockenankermotor, Schnecke direkt auf der Motorwelle, Zwischenzahnrad als Stufenzahnrad und ein aussermittig versetztes Zahnrad auf der letzten Kuppelachse.





    Spektakulärer ist natürlich dieses Bild worüber sich in anderen Foren einige fürchterlich aufgeregt hatten :D
    Aber es ist so wie es ist, der GFN Pfannkuchenmotor ist nicht mehr das Gelbe vom Ei.




    Hier ist der bearbeitete Rahmen zu sehen. Alle ursprünglich geschlossenen Achslager wurden nach unten hin durch Ausfräsen geöffnet. Dabei wurde auch gleichzeitig das Lager der 1. Kuppelachse so bearbeitet, daß die Achse seitlich wippen kann. Die Lager der 2. und 3. Kuppelachse wurden auch etwas nach oben hin Ausgefräst. Hier kommt später eine Federung hin. Nur das Lager der 4 Kuppelachse bleibt nach oben hin unangetastet. Die 4. Kuppelachse bleibt nach wie vor starr gelagert weil hier das Antriebsszahnrad etwas aussermittig montiert wird. Dafür wurde der Rahmen in diesem Bereich Ausgefräst um Platz dafür zu schaffen. Da ich z.Zt. des Umbaus über keine Fräseinrichtung verfügte geschah das freihändig.




    Hier erfolgt gerade die Anpassung von Motor und Getriebe. Deutlich erkennt man die jetzt nach unten offenen Achslager der 2. und 3. Kuppelachsen. Meine Getriebegehäuse baue ich aus 1mm Polystyrolplatten die mit Sekundenkleber zusammen gefügt werden. Man sollte allerdings schon richtig gut Klebstoff nehmen, die üblichen homöopathischen Dosen reichen in diesem Fall nicht aus.





    Der Antriebsstrang steht. Motor wird einfach festgeklebt. Um die Klebefläche des zylindrischen Motors zu vergrössern wird das Gehäuse einfach an einer Stelle durch Schleifen und Feilen abgeflacht. Man erkennt hier deutlich das Spiel zwischen Schnecke und Schneckenrad wie es sein soll. Hergestellt durch Beilagplatten verschiedener Stärke unter dem Motor.
    Die Abfederung der 2. und 3. Kuppelachse erfolg in diesem Fall durch eine Blattfeder die mittig zwischen diesen beiden Achsen fest am Rahmen angebracht ist und deren beide Schenkel jeweils auf die beiden Achsen drücken. Die vorhandene große Rahmenöffnung in diesem Bereich bot diese Lösung an.





    Jetzt kann ein erster Probelauf stattfinden. Die Radsätze lassen sich auch wesentlich einfacher ausserhalb des Rahmens zusammen bauen. Die Herstellung des exakten 90° Versatzes der Kurbelzapfen lässt sich so ebenfalls einfacher herstellen. Auf die Bodenplatte wurden im Bereich der Achslager 2x2mm Vierkantprofile aus Kunststoff aufgeklebt. So bleiben die Radsätze auch beim Hochnehmem des Modell an ihrem Platz. Durch Befeilen dieser Profile wird die notwendige vertikale Beweglichkeit der Achsen wieder hergestellt. Lediglich die 4. Achse bleibt wegen des korrekten Zahneingriffs fest gelagert, hier muß das Profil darunter die Achse von unten mit nur sehr geringem Spiel führen.



    Lohn des Aufwands:






    Eine funktionierende 3-Punktlagerung und ein Antriebsstrang auf Höhe der Zeit.
    Beides mit rel. einfachen Hausmachermittelchen aus einem schon vorhandenem Jahrzehnte alten Modell gemacht.


    Wenn ich mir die Anmerkung erlauben darf:
    Hätte man bei der Konstruktiven Auslegung des Modells von Anfang an darauf geachtet, so wäre der Mehraufwand nur eben die Federchen für die 3. und 4. Kuppelachse gewesen.
    Alles andere hätte konstruktiv berücksichtigt keinen Mehraufwand in Herstellung und Montage bedeutet. Der Mehraufwand wäre nur in den Köpfen von Herstellern und Verbrauchern erforderlich.
    Beim Hersteller einfach dadurch, daß man das bei der Konstruktion von Anfang an einplant.
    Der Verbraucher kann das für sich selber durch ein kritisches Kaufverhalten und auch kritische Nachdenken beeinflussen.
    Mir geht es auch darum ein gewisses Betondenken aufzuweichen.


    Das war es mit diesem Umbau. Kommentare erwünscht.



    Edit: Mai 2013


    Kurz gesagt hier ist u.a. auch an einigen überkommenen "traditionellen" Grundwerten und Festeinstellungen gerüttelt worden.
    Daß eine allgemeine großserientechnische Umsetzung von ausgeglichenen Fahrwerken kommen wird bezweifele ich. Jüngstes Beispiel sind die Henschel Industriedieselloks eines Dänischen Importeurs. Die Mittelschleiferfraktion mag ja mit starren Fahrwerken, Haftreifen und in Verbindung mit überhöhten Geschwindigkeiten ihr Auskommen haben.
    Für den 2L-Bereich resultiert aus solchen Fahrwerkskonzepten, mit sozusagen automatisch eingebauter mangelhafter Stromabnahme, ein erstklassiges Vitrinenmodell. Hier hilft nur ein massiver Eingriff in den Rahmen.


    Zusammenfassung:
    - Ersatz des alten Motors durch einen Faulhaber
    - vollständig neues Getriebe
    => komplett neuer Antriebsstrang
    - komplett neues Fahrwerkskonzept mit Allradauflage
    - mit zum Konzept gehört der minimal möglichste Eingriff in ein Großsereinmodell
    - weitere Bearbeitung nicht ausgeschlossen; Abdrehen der hohen Spurkränze, Verkleinern der viel zu großen Rahmenausschnitte über den Laufachsen