Hallo,
Anno 1963 gab es für den damals neuen Kubischen nur eine Einheitskabine. Die sollte universal einsetzbar sein, auch für den Fernverkehr.
Für Schwäbische Speditionsunternehmner vom Schlage Geizle & Krägle mag das für den Fernverkeht o.k. gewesen sein, aber die Fahrer revoltierten und Daimler Benz gewann damit keine Freunde.
1965 musste man reagieren und bot eine um 200mm (Schwäbisches Geizmaß) verlängerte Kabine mit 2 fest eingebauten Liegen für den Fernverkehr an.
1963 gab es diese Ausführungen, alle noch mit dem OM326 Vorkammerdieselmotor (6 Zyl, 10810CM³, 200PS bei 2200/min) ausgerüstet; Bereifungsgröße 12.00-20 :
LP 1620 Pritschenwagen; Radstand 4500mm; Gesamtlänge 8070mm, davon Pritsche 6030mm
LPK 1620 Kipper; Radstand 3600mm, Gesamtlänge 6800mm, Kipperbrücke 4600 x 2300mm
LPS 1620 SZM, Radstand 3200 oder 3700mm
Ab 1964 wurden nur noch Direkteinspritzer eingebaut, OM346 (6 Zyl, 10810cm³, 210PS bei 2200/min)
Ab 1965 konnte man dann auch die längere Kabine bekommen:
LP 1620 Pritschenwagen; Radstand 4500mm (ab 1966 4600mm); die Pritsche verkürzte sich mit dem langen Fhs. auf 5800mm Länge
LP 1418 Pritschenwagen; Radstand 4200mm; Gesamtlänge 8100mm; Pritsche 6000mm lang
LPS 1418 SZM; Radstand 3000 oder 3600mm
Die beiden 14er Typen hatte ein ZGG von 14500Kg, auf 185PS gedrosselte Motorleistung und 10.00-20 (Schmalspur-)Bereifung und es gab sie nur mit dem Standard Fhs.
1966 gab es die Nachfolger des Tausendfüßlers:
LPS 2020 6x2 mit 2 gelenkten Achsen; Radstände 2100 + 1500mm, ZGG 18000kg bis 20000kg
1967 gab es noch stärkere Motoren; OM335, 11580cm³; 230PS, ab 1969 240PS bei 2200/min und erstmals schwere 3-Achser:
LP 2223 6x4 Pritschenwagen, Pritschenlänge 7500mm bzw. 7300mm mit langen Fhs.; Radstand 4300 +1340mm
LP 2223 6x2 Pritschenwagen, Pritschenlänge w.o., jedoch Radstände 4600 + 1340mm; 3. Achse nur Einzelbereift
LPK 2223 6x4 Kipper; Kipperbrückenlänge 4700mm; Radstände 2600 + 1340mm; wahrscheinlich nur Standardkabine
LPS 2223 6x4; Radstände 2600 + 1340mm
LPB 2223 6x4; Radstand 2600 + 1340mm; ein spezielles Fahrgestell für Betonmischer, wahrscheinlich mit Nebenantreib und nur mit Standardkabine.
Für den Export gab es auch untermotorisierte Ausführungen mit dem OM346 mit 192PS und/oder dem OM 360 mit 170PS; alle mit 16t ZGG wohlgemerkt.
Damit sind für Umbauer für die großen Kubischen der 1. Generation einmal die wichtigsten Maße genannt (ohne Anspruch auf Vollständigkeit). Ab 1970 ist ein eigenes Kapitel. Da gibt es eine Facegeliftete Kippbare (!) Kabine, Allradantriebe, Henschel Fahrerhäuser für die Kipper, Luftfederung und noch stärkere Motoren (400er Baureihe).


Das Wiking Modell taugt aus heutiger Sicht nicht mehr wirklich etwas, zumal es neben des zu kleinen Maßstabs zudem auch noch viele formale Fehler aufweist. Das Brekina Modell hat auch Schwächen, ist aber maßstäblich und die bessere Umbaugrundlage.
Die mittlere kubische Kabine hat ja bekanntlich Preiser angekündigt.
Die kleine kubische Kabine (Wörther Reihe) gab es von verschiedenen Herstellern. Sie erschien als Modell seltsamerweise erst kurz vor der Einstellung der Fertigung des Vorbilds und das gleich von 3 Modellautoherstellern gleichzeitig.
Ich halte die Kabine von Praline für die am besten gelungenste Modellnachbildung.