Beiträge von Lutz K

    Der Tipp von Friedrich bezieht sich ausschließlich auf die Bauart Gms53 und Gms 54, die eine identische Fahrzeuglänge haben


    Holzauge sei wachsam, der Gms 54 hat einen abweichenden Radstand!
    Gms54: 5840mm
    Die übrigen UIC Standard G: 5700mm

    Friedrich
    Na ja direkt als Bastelarbeit würde ich mein bischen Pinselei nicht bezeichnen. Wollte einfach nur einmal schauen was man mit dieser Vertuschungsaktion erreichen kann.


    Die alten Gms54 rsp. Gmmehs56 von Röwa:



    Da war schon mehr Schnippelei nötig. Diese Arbeit hast Du bestimmt auch einmal selber gemacht.


    Und was die Nörgler betrifft, die meisten von denen sehen selber wirklich nichts genaues, sie geben nur rein reproduktiv (vulgo nachplappern) die Aussagen irgendeines Gurus wieder.
    Und vom nix genaues sehen will ich mich selber auch nicht davon ausnehmen; ich fange dann an selber Recherche darüber zu betreiben.


    Jürgen
    Bei dem Oppeln mit Bremserbühne hat Liliput gepfuschelt. Die haben einfach nur einen Handbremsstand daran gepappt. Das Vorbild hat allerdings einen symetrischen Achsstand, Onkel Carsten weiß das und man kann sich auch selber Vorbildfotos zum Vergleich anschauen.
    Es wird wirklich an der Zeit, daß es mal einen handgebremsten Gms30 gibt. Aber ohne Grand Canyon Bretterfugen.



    Lustig ist es auch im Paralellforum, bislang hat dort keiner die Sache mit den Achsständen getickt. Für die ist es immer noch ein Gr20 (den gibt es ja von Tante M)
    Ich möchte einfach damit ausdrücken, daß manche Sachen, oft sind es nur Kleinigkeiten, einfach überbewertet werden. Dafür übersieht man dann auch schon mal Kardinalfehler. :rosabrille:

    Hallo Leute!


    Seit kurzen bin ich auch Eigentümer eines Brawa Gms54. Das Modell wurde ja heiß diskutiert; u.a. wurden die viel zu wuchtig ausgefallenen Führungsschienen für die Lüfterklappen bemängelt.



    Ich habe mal zu Farbe und Pinsel gegriffen und die besagten Führungsschienen mit RAL 8012 gestrichen. Klappen und Handgriffe auch gleich mit.
    Die Radscheiben mit den gekappten Spurkränzen wurden aussen mattschwarz gestrichen.
    Wie wirkt das jetzt?

    Zuerst ein Link zu den NMRA Seiten:
    http://nmra.org/index-nmra-sta…and-recommended-practices
    Interessant für Uns in diesem Zusammenhang die
    S-9.2.2 DCC Configuration Variables (Auflistung der CVs)
    Hier bei der NMRA ist alles schön übersichtlich zusammen aufgeführt und als verbindliche Norm aufgeführt.




    Bei der MOROP fehlen leider entsprechende Seiten, weswegen ich mich lieber an die NMRA halte.
    http://www.morop.eu/de/normes/index.html


    Die allerwichtigsten Grundeinstellungen sind ja bisher abgehandelt worden:


    CV 1: Adresse, kurze oder lange Adresse
    CV 2: Anfahrspannung in Fahrstufe 1
    CV 3: Beschleunigungsverhalten
    CV 4: Bremsverhalten
    CV 5: Höchstgeaschwindigkeit in Fahrstufe 28 rsp. 128
    CV 6: Geschwindigkeit in mittlerer Fahrstufe CV 14 rsp. 64
    so wie
    CV 17: Einstellhilfsparameter für lange Adresse
    CV 18: dito
    und
    CV 29: Decoderkonfigurationen


    Des weiteren gibt noch die CV 8.
    Hier ist der Hersteller; verschlüsselt in einem Zahlencode, gespeichert. Duch Auslesen der CV 8 erhält man eine Nummer, über die man den Hesteller ausfindig machen kann.
    Auf den NMRA Seiten gibt es unter der NMRA S-9.2.2, Appendix A, DCC Manufacturer ID codes (Anlage A, Verzeichnis der Identifikationsnummern der DCC Decoderhersteller) eine Liste mit deren Hilfe man den Decoderhersteller ausfindig machen kann.
    Bei manchen Decodern (nicht bei allen!) kann man durch einprogrammieren des Wertes "8" in die CV 8 den Decoder wieder auf Werkseinstellungen resetten. Das ist dann oft der letzte Ausweg wenn man sich vollkommen verhaspelt hat. Auskunft gibt das Handbuch.


    In der CV 7 ist die Versionsnummer gespeichert. Nur lesbar und nicht programmierbar.


    Ich mache noch mal den Hinweis auf die Decoder Gebrauchsanleitungen bzw. Handbücher => RTFM! :love:
    Was der einzelne Deocder kann, bzw. nicht kann geht daraus hervor. Hier bitte eine Liste der CVs besorgen. Wenn sie nicht in der Anleitung / Handbuch vorhanden ist, kann man sie auf den Seiten der Deoceranbieter in den allermeisten Fällen finden.
    Speziell bei den US Decoderanbietern liegen meist nur eine Einbau- und Anschlußanleitung mit einigen wenigen Hinweisen den Decodern bei. Aber darauf findet man die www Adresse und dort auf den Herstellerseiten die entsprechenden Links zu den Downloads. Heisst, man lädt sich einmal das komplette Handbuch herunter und druckt sich das ggf. aus. Das gilt dann für alle Decoder des betreffenden Herstellers.


    Bei Loks mit bereits ab Werk eingebauten Decodern, sind die beiliegeden Dokumentationen oft mehr als dürftig. Speziell bei Märklin/Trix ist keinerlei komplette CV Liste, geschweige denn ein ausführliches Handbuch zu bekommen. Selbst über die CV 8 auslesen und in der NMRA Liste nachschauen stösst man auf eine Mauer weil dort Trix unter der ID-Nr. 131 als eigener Decoderhersteller gelistet ist.


    Bei Roco beispielsweise kann man so feststellen, was eingebaut ist, ESU oder Zimo und sich dort dann das komplette Handbuch herunterladen. Hier ist aber Eigeninitiave gefragt.


    Manche ab Werk eingebaute Decoder haben aber so ihre Tücken. Je nach Spezifikation des Lokherstellers können die eingebauten Decoder in ihrem Funktionsumfang beschränkt sein.
    Kein Problen wenn der Lokhersteller das mitteilt und einen Link zum Decoderhersteller angibt. Bachmann macht das beispielsweise so und auf der verlinkten Seite bei Soundtraxx findet man eine CV Liste mit allen CVs für diesen OEM Decoder. Da kann man dann sehen was geht.


    Bei Roco ist man beispielsweise auf Eigeninitiative angewiesen oder muß dann teilweise so komische Effekte hinnehmen wie ein gut und laut hörbarer Kohleschaufler in einer ÖL gefeuerten Lok den man nicht abstellen kann :D
    Oder nervtötende Soundslots wie ein lautes Zischen bei der Roco 221 das man weder leiser regeln kann oder abschalten, auch bei stumm geschalteten Sound oder im Analogbetrieb. Da kann man nur den Decoder komplett "plattmachen" d.h. alle aufgespielten Sound komplett löschen und die Decoder dann von Grund auf neu mit Sound zu versehen. Das war jetzt ein Vorgriff auf die Sounddecoder.

    Als Nachtrag,
    neulich beim kramen in die Hände gefallen:



    Ein Einheits GüterwagenDrehgestell von Roco aus dem Jahr 1976.
    Man beachte und vergleiche mal die Details von Achslagerführungen, Federpaketen, Schaken und weiteres hinsichtlich ihrer Konturenschärfe.



    Damals hatte man es bei Roco geschafft die Bremsbacken auch direkt vor den Radlaufflächen anzuordnen.
    Selbst Märklin hatte dieses Anno 1968 schon geschafft; beim Wannentender (von der P8 ).
    Und Heute :?: :(

    Der nächste Schritt bei der Einstellung der Fahreigenschaften sind die Beschleunigungs- und Verzögerungszeiten.
    Die verschiedenen Decoderanbieter haben sich dafür verschiedene Ausdrücke und Bezeichnungen einfallen lassen wie Anfahrtverzögerung oder Anfahrbeschleunigung und dergleichen.
    Konkret meine ich die CV 3 und CV 4.


    Die CV 3 ist für die Beschleunigungszeiten zuständig.


    Vorab, im Decoder selber ist so eine Art Kurzzeit-Stoppuhr intergriert. Wenn ich diese interne Stoppuhr aktiviere fängt die an zu laufen und schaltet dabei die Fahrstufen hoch (CV 3) bzw. herunter (CV4).
    Dabei gibt es eine Zeitkonstante von x Sekunden, die Angaben dafür findet man in der Decoder Gebrauchsanleitung. Diese Zeitkonstante ist fix und zeigt mir die Zeit an, die der Decoder braucht, um von Zähler zu Zähler hochzulaufen. Mit Zähler ist hier der CV Wert gemeint der in der CV 3 einprogrammiert ist. Die Uhr läuft dann mit ihrer Zeitkonstante vom Wert 0 bis zu dem einprogrammierten Wert hoch.


    Das können z.B. 0,5 Sekunden sein, die der Decoder braucht, um von Zähler zu Zähler hochzulaufen.
    Habe ich hier beispielsweise in der CV 3 den Wert 1 stehen, so sind das dann die 1 x 0,5 Sekunden welche die Uhr braucht von 0 bis 1 zu zählen.
    Bedeutet dann praktisch, wenn ich den Regler aufreisse reagiert die Lok sofort und ich habe den Porsche Sportwageneffekt wie bei Analogbetrieb.


    Bei einem Wert von 63 in der CV 3 braucht die Lok 63 x 0,5s = 31,5s um aus dem Stillsstand ihre, bei der CV 5 eingestellte, Maximalgeschwindigkeit zu erreichen. Dabei ist es egal ob ich den Regler vorsichtig aufdrehe oder gleich ganz aufreisse, unter den im Beispiel genannten 31,5s geht es nicht ab.
    Das sind dann schon Einstellungen, ich nenne es mal so, "Für Erwachsene". Die Lok verhält sich vorbildähnlich und reagiert entsprechend. So kann man dann auch das schwerfällige Anfahren einer Lok oder eine Zuges, darstellen, Eisenbahnfahrzeuge beim Vorbild reagieren halt nicht so wie ein Porsche-Kreischeisen.


    Andere Decoder haben beispielsweise eine Zeitkonstante von 0,9s und einen Zählerbereich von 0 - 255. Kommen dann bei Ausnutzung der Maximalwerte so 3 Minuten und 50 Sekunden zusammen. Das ist viel zu lang für den praktischen Gebrauch.
    Als praktisch haben sich bei mir Beschleunigungszeiten von 30s bis 40s von 0 bis HG erwiesen. Das ist noch einmal, ausdrücklich gesagt, meine persönliche Vorliebe.


    Und als Vorgriff auf die Sounddecoder; nur mit solchen Beschleunigungszeiten bekommt man auch ein vorbildähnliches Klangbild hin und kann aus dem Decoder den Klang herausholen der eigentlich darin steckt. Bei Dampfern bekommt man ansonsten nur ein immer gleichtönenes Gepuffe ohne jedwede Nuancen und bei Dieseln gibt es nur Leerlauf und höchste Fahrstufe und das übergangslos.


    Die CV 4 ist dann für die Bremszeiten zuständig.
    Es funktioniert genau so w.o. beschrieben nur mit dem Unterschied, daß hier die Bremszeiten bearbeitet werden.


    Was stellt man denn da konkret ein?
    Das ist im Endeffekt Geschmacks- und Ansichtssache der einzelnen User. Das richtet sich aber auch nach den Anlagen und Streckenverhältnissen. Ich kann hiermit im Zusammenspiel der CV 3 und der CV 4 eine Massensimulation darstellen. Langsame Beschleunigungen und Bremsungen sind am Anfang erst einmal gewöhnungsbedürftig, aber wenn man sich erst daran gewöhnt hat möchte man es nicht mehr missen.
    Wer vorher schon vorsichtig an seinem Fahrregler gedreht hat, ob analog oder digital (mit Werks-Rasanteinstellungen des Decoders), wird bei langen Beschleunigugs- und Bremszeiten erst einmal keinen Unterschied merken. Nur wenn man dann versucht sich nicht vorbildkonform zu verhalten, wird man dann eben vom Decoder ausgebremst.
    Zum Thema Bremsen, wenn man sich verschätzt hat gibt es beim Fredi die rote Stopptaste und jede Zentrale hat ebenfalls eine Stopptaste oder ganz brutal legt man den Fahrtrichtungsschalter um.


    Damit sind erst einma die allerwichtigsten Grundeinstellungen abgehandelt.
    Kritiken und Anregungen willkommen.


    Edit: Ergänzungen, Rechtschreibefehler


    Hohe eingangsspannungen haben aber auch einen Vorteil, denn desto höher die Spannung, desto besser lässt sich das Digitalsignal darauf transportieren. So hat es mir zumindestens mal ein Spezialist auf diesem Gebiet erklärt. Das ist wohl auch der Grund dafür, das es so von den Herstellern gemacht wird. Aber eben mit dem schon oben beschriebenen Nachteil.

    Hallo Detlev Ko!


    Dann ist das so mit dem Multimäusen. Wusste ich auch noch nicht, da ich selber keine habe. Das heißt dann auch im Umkehrschluß dann geht die Gleisspannung bei Belastung defintiv in die Knie.
    Hohe Eingangsspannungen würden m.E. nur Sinn machen wenn man Schienenprofile mit einem rel. hohen el. Widerstand verwendet. Das ist beispielsweise der Fall bei Märklin wo man für die Schienenprofile eisenhaltige Werkstoffe verwendet.
    Und wenn ich dann an die Fremo Arrangements denke, da wird auch nicht mit hohen Spannungen gearbeitet sondern mit durch Booster erhöhten Stromstärken um eine ausreichende Versorgung sicherzustellen.

    Jein Detlev Ko!


    Da habe ich auch zuerst gedacht, es kann hinten nur das herauskommen was vorne hineingesteckt wird. Aber die Zentralen versuchen durch elektronische Tricks* die Spannung möglichst konstant zu halten. Bei meiner Digitrax DCS50 Zephyr Zentrale kommen hinten immer die 13,5V heraus was eff. dann 12V sind.
    Egal ob ich die mit dem alten Roco Blocktrafo mit 16V betreibe oder da einen 12V Trafo nehme. Es ist kein Unterschied.


    Und so in etwa muß das auch bei den Multimäusen sein, daß die versucht die Abgabespannung ans Gleis möglichst konstant zu halten. Aber auch die Lokmaus hat da Grenzen schafft es wohl nicht ganz. Davon zeugen die Spannungsspitzen von bis zu 22V (das hat mal jemand mit einem RAMP-Meter gemessen) und eben die durchgebrannten Decoder.


    Aber bei Dir dürften durch den 12V Trafo die schädlichen Spannungspitzen gekappt sein.


    *heutzutage lässt sich eine Spannung auch elektronisch hochtransformieren

    Heute geht es an die Einstellung der Fahreigenschaften.
    Es gibt ja viele Leute die sind mit den werksmässigen Einstellungen der Decoder zufrieden. Die Lok mit eingebautem Decoder fährt etwa genau so wie man es vom alten Analogtrafo gewohnt ist. Wenn man da den Regler aufgerissen hatte legte die Lok einen Blitzstart hin der jeden Porsche vor Neid erblassen liess. Auch bei der Höchstgeschwindigkeit sah der Porsche im Vergleich ganz alt aus.


    Die Konsequenzen die der vorbildorientierte Modellbahner daraus gezogen hat:
    Bei einem Analogtrafo mit Reglerknopf hat dieser seine Mittelstellung mit AUS oben von Bediener wegweisend. Ausgehend von dieser Mittel- oder besser gesagt Neutralstellung lässt sich der Knopf nach links und rechts etwa um jeweils 120° drehen bis der Anschlag erreicht war. Stand der Knopf am Anschlag, gab der Trafo je nach Fabrikat so zwischen 12V und 16V an das Gleis ab. Verbunden mit den üblichen Renngetrieben in den Loks war das viel zu schnell um einen glaubwürdigen Betrieb darzustellen.
    Also durfte man den Regler nur um einen ganz kleinen Betrag aufdrehen um die zul. Höchstgeschwindigkeit nicht zu überschreiten.
    Im Endeffekt hat man den Regler nur innerhalb eines Bereiches von etwa 10° bis 12° bewegt und in besondes krassen Fällen sogar nur 5° bis 7°.
    So hat man nur 10% des gesamten Regelbereiches nutzen können. Das empfinde ich als einen der großen Nachteile bei Analogbetrieb. Ich habe damals durch teils recht aufwendige Getriebeumbauten versucht möglichst den gesamten analogen Regelbereich nutzbar zu machen.


    Eleganter und weitaus weniger aufwendig lässt sich das Heute durch die entsprechenden Einstellungen des Lokdecoders bewerkstelligen.


    Als allererstes von den Fahrparametern wird man die Höchstgeschwindigkeit der Lok reduzieren.
    Die Höchstgeschwindigkeit wird über die CV 5 im Decoder eingestellt. Hiermit lege ich die obere Spannungsgrenze fest die dem Motor seitens des Decoders bei der höchsten Fahrstufe 28 rsp. 128 zugeführt wird.
    Mit der Reduzierung der maximalen Spannung setze ich auch die maximale Drehzahl des Motor herunter. Was sich dann wiederum in einer reduzierten Höchstgeschwindigkeit der Lok niederschlägt.
    In der Decoderanleitung ist ein Wertebereich für die CV angegeben. Das kann beispielweise ein Bereich in Zahlenwerten ausgedrückt von 1 - 63 liegen oder 1 - 255. Es kommt auf den Decoder und das Decoderfabrikat an.
    Wenn ich beispielsweise die Höchstgeschwindigkeit der Lok reduzieren möchte, programmiere ich den gewünschen Zahlenwert in den CV 5 ein.
    Was da eingegeben wird ist Geschmackssache des einzelnen Users. Hier ist experimentielles Finden angesagt. Die CVs eines Decoders lassen sich übrigens beliebig oft überschreiben.


    Als Beispiel, wenn ich die HG auf etwa nur 1/3 reduzieren möchte, so fange ich bei Decodern mit dem kleinen Wertebereich (1 - 63) so mit Werten so um 21 an zu experimentieren.
    Beim großen Bereich (1 -255) dann entsprechend so um 85. Das Ergebnis prüft man optisch, gefühlsmässig, Pi x Daumen oder mit Geschwindigkeitsmessungen.
    Hat man dann was gefunden, so kann man jetzt den gesamten Regelbereich seines digitalen Fahrreglers nutzen und die Lok wird selbst bei voll aufgedrehtem Regler nicht zu schnell.
    Damit habe ich dann einen weitgespreizten Regelbereich mit dem sich die Lok weitaus feinfühliger steuern lässt. Das macht insbesondere Rangierfahrten angenehmer.


    Dann gibt es noch die CV 6.
    Das ist die sog. Mittengeschwindigkeit bei Fahrstufe 14 rsp. 64 , also beim halben Regelbereich. Mit der CV 6 legt man durch Einprogrammieren der entsprechenden Werte die Spannung fest, die der Motor eben bei dieser Fahrstufe bekommen soll.
    Man hat jetzt also 3 Punkte mit denen man die Geschwindigkeit der Lok festlegen kann:
    Fahrstufe 0
    Fahrstufe 14 rsp. 64
    Fahrstufe 28 rsp. 128
    Das ist dann eine sog. 3-Punktkennlinie, weil sie eben duch diese 3 Punkte festgelegt wird.


    Am besten stellt man sich das graphisch vor, also in Zweifel Bleistift und Papier holen und ein Koordinatenkreuz mit X- und Y-Achse zeichnen.
    Auf der Hochachse, das ist die senkrecht nach oben gehende Y-Achse, trägt man die Zahlenwerte von 0 ausgehend bis 100% ein.
    Auf der waagerechten X-Achse trägt man die Fahrstufen von 0 - 28 rsp. 128 ein.
    Einen Endpunkt kennen wir, das ist 0 und 0 = 0.
    Den anderen Endpunkt kennen wir auch. Einfach mal nachsehen was man mit der CV 5 gemacht hat.
    Den Wert kann man sich auch in % umrechnen oder hier genügt auch eine überschlägige Abschätzung. Damit hat man bei Fahstrufe 28 ( 128 ) bei einen Wert von 21 (85) dann 33% des max. Möglichen.


    Wenn man eine lineare Kennlinie bevorzugt, d.h. man verbindet mit einem Lineal Anfangs und Endpunkt miteinander und erhält so eine gerade Linie.
    Damit das so bleibt sollte die CV 6 etwa den halben Wert der CV 5 haben.
    Man kann mit der CV 6 aber auch spielen und so eine geknickte Kennlinie produzieren.
    Wenn man beispielsweise den Wert für die CV 6 unterhalb der linearen Kennlinie setzt, bekommt man "untenherum" einen flacheren Anstieg der Kennlinie bis FS 14 (64). Dann knickt die Kennlinie allerdings danach nach oben um wieder den Endpunkt zu erreichen.
    Eine solche geknickte Kennlinie kann z.B. nützlich sein wenn man mit einer Streckenlok viel rangieren muß und folglich oft im unteren Geschwindigkeitsbereich unterwegs ist. Damit kann man die Lok in diesem Bereich noch feinfühliger steuern.


    Man kann aber auch am unteren Ende noch was drehen.
    Das ist die CV 2 mit der ich die Anfangsspannung einstellen kann. Bei guten Motoren kann ich diesen Wert in den allermeisten Fällen auf den Minimalwert stellen. Das ist meistens der Fall bei guten 5-Pol. Motoren mit schräg genutetem Anker oder bei Glockenankermotoren die auch analog schon bei kleinsten Spannungen anlaufen.
    Manchmal hat man es auch mit unwillig anlaufenden Motoren oder schwergängigen Antriebssträngen zu tun, ein Effekt der durch Renngetriebe noch verstärkt wird.
    Hier kann man jetzt so eine Art Holzhämmerchen einsetzen in dem man mit der CV 2 die Anfangsspannung heraufsetzt.
    Die Geschwindigkeitskennlinie (s.o.) fängt dann nicht mehr bei 0 an, sondern bei Fahrstufe 1 bei dem Wert an, den man in die CV 2 einprogrammiert hat. Bei FS 1 ist also gleich schon ein gewisser Spannungswert da.
    Auch das sollte man durch experimentelles Ausprobieren ermitteln. Die Lok sollte sich schon bei Fahrstufe 1 langsam in Bewegung setzen. Macht sie das nicht, den Wert in der CV 2 so lange heraufsetzen bis die Lok jetzt sauber schon in FS 1 anfährt.



    In diesem Zusammenhang habe ich noch einige Anmerkungen zu den Zentralen.
    Besonders zu den von Roco reichlich unter das Modellbahnervolk gebrachten Lokmäusen.
    Mit den Multimäusen kann man zwar programmieren, aber man erhält keine Rückmeldung und tappt daher blind im CV-Dschungel umher.
    Das bitte beachten, daß die Dinger zwar zum reinen Fahren brauchbar sind, aber man ist beim Programmieren damit ziemlich veraten und verkauft. Jedenfalls wird es kompliziert und auch finanziell aufwendiger wenn jemand dort höhere Ambitionen hegt und sich die auslesefähige Variante der Multimaus zulegen muß. Rückmelde- und Auslesefähig sind nur die blauen Lokmäuse mit entsprechendem kostenpflichtigen Aufschlag.
    Ferner geben diese Lokmäuse so etwa 16V an die Gleise ab, mit Spannungsspitzen bis zu 22V. Der Sinn darin erschliesst sich mir nicht; vielleicht weil Märklin traditionell 16V hatte? Eine weitere Erklärung wäre die bei Märklin traditionell verwendeten Eisenwerkstoffe für Gleismaterial. Da Eisen ein schlechterer Leiter als das sonst übliche Neusilber ist, gibt es auch einen höheren Spannungsabfall pro Meter Gleis. Um das jetzt auszugleichen und um zu gewährleisten, daß auch in der hinterletzen Ecke der Anlage noch genügend Spannung (vulgo Saft) ankommt, hat man die Eingangsspannung dann dementsprechend erhöht.
    Für 2L Bahnen mit ihren in der Regel aus Neusilber gefertigten Schienenprofilen sind die 16 bis 22 Volt dann eine Art Overkill. Durch die bessere elektrische Leitfähigkeit des Neusilbers kommt es denn auch nicht zu so großen Spannungsabfällen an weit entfernten Ecken. Kurz gesagt es würde eine max. Einspreisespannung von max 14V völlig auseichen.
    Man sollte sich auch vor Augen halten, daß die Modellbahnmotoren nur für eine Spannung von 12V ausgelegt sind.
    Haue ich da 16V und mehr auf das Gleis, so muß ich das Zuviel an Spannung mühsam elektronisch wieder niederknüppeln.
    Konkret kann sich das so auswirken, daß eine Lok im untersten Spannungsbereich, also beim Anfahren und Anhalten so komische Bocksprünge machen kann.
    Hier reicht dann der Regelbereich des Decoders bei der hohen Spannung nicht mehr aus um die Lok im untersten Geschwindigkeitsbereich zu regeln.


    Edit:
    Bekannte haben mir gesteckt, daß man das Problem mit der zu hohen Spannung bei den Lokmäusen durch ein anderes Netzteil behebn kann. Statt des orignalen Netzteils das bis zu 18V in die Zentrale füttert, sollte man sich ein elektronisches Schaltnetzteil mit geregelten 12V besorgen und dieses statt dessen verwenden. Damit wäre auch die Probleme mit wegen zu hoher Spannung durchgebrannten Decodern nicht mehr aufgetreten.





    Ein extremes Beispiel hierfür sind einige Piko Hobby rsp. Expert Loks die sich angeblich mit gewissen Decodern nicht regeln lassen. Bei der Digitrax Zentrale wird die max. Spannung auf 13,5V begrenzt was denn 12V eff. entspricht. Damit habe ich keine Schierigkeiten dieser Lok mit einen ESU Lopi Basic V1.0 entspechend vernünftige Fahreigenschaften anzuerziehen.
    Setze ich diese Lok jedoch auf die Anlage eines guten Bekannten, der seine Anlage mit den Lokmäusen betreibt, vergisst diese Lok ihre gute Erziehung sofort. Ohne daß irgendwas an den Decodereinstellungen verändert wurde, sind auf einmal Bocksprünge und sehr ruppiges Fahrverhalten da. Einfach weil der Decoder wegen der zu hohen Eingangsspannung die Anfahrspannung nicht mehr so weit reduzieren kann wie es eigentlich erforderlich wäre. Und so die Lok im untersten Geschwindigkeitsbereich nicht mehr vernünftig regeln kann.
    Dieses bitte mal im Hinterkopf behalten und entspechend berücksichtigen.


    Edit: ein Haufen Rechtschreibefehler und Buchstabendreher

    Im nächsten Schritt geht es um die Lokadresse.
    Für den Anfang beschränken wir uns erst einmal auf die kleine Adresse, also dem Nummernbereich von 1 - 127.
    Die kann jetzt mit der Zentrale einfach in die CV 1 einprogrammiert werden.
    Anschliessend erfolgt eine Probefahrt mit der die Lok jetzt mit der neuen Adresse angesprochen wird.


    So weit, so gut. Was aber wenn man die lange Adresse haben will?


    Zuerst geht man wieder in die CV 29 zurück.
    Wie im vorherigen Beitrag beschrieben, schaut man unter dem Bit nach wo man die "Schalter" für die lange Adresse umlegt.
    Das ist hier das Bit 5.
    AUS = 0
    EIN = 32
    Jetzt geht die Rechnerei wieder los:
    Normale Fahrtrichtung ja (0), 28 Fahrstufen ja (2), Analogbetrieb ja (4) und jetzt lange Adresse einschalten (32).
    Addieren: 0 + 2 + 4 + 32 = 38
    Den so gefundenen Wert 38 in die CV 29 einprogrammieren.


    Jetzt erst nach Umschaltung des Bits 5 in der CV 29 kann eine lange Adresse, d.h. Werte ab 128 in die CV 1 einprogrammiert werden.
    Wie geht das?
    Intern im Decoder wird die lange Adresse in 2 CVs , nämlich in der CV 17 und in der CV 18 abgespreichert.
    Bei beiden Adressen muß also jeweils separat ein Wert eingegeben werden und beide Werte zusammen ergeben die lange Adresse.


    Manche Zentralen, wie z.B. Digitrax können das direkt; ebenso die Softwareprogramme. Man gibt einfach die lange Adressse ein und die Zentrale programmiert in 2 Schritten automatisch die lange Adressen in die CV 1 ein.


    Manche Zentralen können das aber nicht.
    Hier muß man dann mit Hilfe der CV 17 und der CV 18 die lange Adresse eingeben.
    Wie, das sollte in der Betriebsanleitung für die Zentrale stehen.
    Auch hier gilt: RTFM :thumbup:




    Wenn nicht, wird es jetzt ein bischen ekelig.
    Den folgenden Abschnitt nur bei Bedarf durchlesen. Ich habe den vorerst in einen Ironierahmen gesetzt um diesen Text etwas abzugrenzen.


    [ironie]
    Die langen Adressbereiche sind in Adressblöcke unterteilt.
    Jeder Adressblock hat 255 lange Adressen.
    Wobei von 0 angefangen wird zu zählen.
    Mit der CV 17 wählt man die Adressblöcke an.
    Der Wertebereich für die CV 17 beginnt mit 192 und endet mit 231.


    Wenn man in die CV 17 den Wert 192 einprogrammiert, so hat man Zugang zu Adressen mit den Nummerbereich 0 - 255.
    Aber hier Sonderfall, Holzauge sei wachsam, 0 als Adresse gibt es nicht und die kurzen Adressen von 1 - 127 sind über die Einstellungen des Bits 5 in der CV 29 direkt erreichbar.
    De Facto ereicht man hier den Adressnummerbereich 128 - 255.


    TABELLE:
    Bei CV 17 = 192 hat man Zugang zu Adressen von 128 bis 255.
    Bei CV 17 = 193 hat man Zugang zu Adressen von 256 bis 511.
    Bei CV 17 = 194 hat man Zugang zu Adressen von 512 bis 767.
    Bei CV 17 = 195 hat man Zugang zu Adressen von 768 bis 1023.
    Bei CV 17 = 196 hat man Zugang zu Adressen von 1024 bis 1279.
    Bei CV 17 = 197 hat man Zugang zu Adressen von 1280 bis 1535.
    Bei CV 17 = 198 hat man Zugang zu Adressen von 1536 bis 1791.
    Bei CV 17 = 199 hat man Zugang zu Adressen von 1792 bis 2047.
    Bei CV 17 = 200 hat man Zugang zu Adressen von 2048 bis 2303.
    Bei CV 17 = 201 hat man Zugang zu Adressen von 2304 bis 2259.
    Bei CV 17 = 202 hat man Zugang zu Adressen von 2260 bis 2815.
    Bei CV 17 = 203 hat man Zugang zu Adressen von 2816 bis 3071.
    Bei CV 17 = 204 hat man Zugang zu Adressen von 3072 bis 3327.
    Bei CV 17 = 205 hat man Zugang zu Adressen von 3328 bis 3583.
    Bei CV 17 = 206 hat man Zugang zu Adressen von 3584 bis 3839.
    Bei CV 17 = 207 hat man Zugang zu Adressen von 3840 bis 4095.
    Bei CV 17 = 208 hat man Zugang zu Adressen von 4096 bis 4351.
    Bei CV 17 = 209 hat man Zugang zu Adressen von 4352 bis 4607.
    Bei CV 17 = 210 hat man Zugang zu Adressen von 4608 bis 4863.
    Bei CV 17 = 211 hat man Zugang zu Adressen von 4864 bis 5119.
    Bei CV 17 = 212 hat man Zugang zu Adressen von 5120 bis 5375.
    Bei CV 17 = 213 hat man Zugang zu Adressen von 5376 bis 5631.
    Bei CV 17 = 214 hat man Zugang zu Adressen von 5632 bis 5887
    Bei CV 17 = 215 hat man Zugang zu Adressen von 5888 bis 6143.
    Bei CV 17 = 216 hat man Zugang zu Adressen von 6144 bis 6399.
    Bei CV 17 = 217 hat man Zugang zu Adressen von 6400 bis 6655.
    Bei CV 17 = 218 hat man Zugang zu Adressen von 6656 bis 6911.
    Bei CV 17 = 219 hat man Zugang zu Adressen von 6912 bis 7167.
    Bei CV 17 = 220 hat man Zugang zu Adressen von 7168 bis 7423.
    Bei CV 17 = 221 hat man Zugang zu Adressen von 7424 bis 7679.
    Bei CV 17 = 222 hat man Zugang zu Adressen von 7680 bis 7935.
    Bei CV 17 = 223 hat man Zugang zu Adressen von 7936 bis 8191.
    Bei CV 17 = 224 hat man Zugang zu Adressen von 8192 bis 8447.
    Bei CV 17 = 225 hat man Zugang zu Adressen von 8448 bis 8703.
    Bei CV 17 = 226 hat man Zugang zu Adressen von 8704 bis 8959.
    Bei CV 17 = 227 hat man Zugang zu Adressen von 8960 bis 9215.
    Bei CV 17 = 228 hat man Zugang zu Adressen von 9216 bis 9471.
    Bei CV 17 = 229 hat man Zugang zu Adressen von 9472 bis 9727.
    Bei CV 17 = 230 hat man Zugang zu Adressen von 9728 bis 9983.
    Bei CV 17 = 231 hat man Zugang zu Adressen von 9984 bis 9999. Manche Decoder könne hier noch bis 10239.


    Keine Angst, das ist nur eine Tabelle zum nachschlagen.


    Möchte ich jetzt beispielweise die lange Lokadresse 2840 haben, geht man so vor.


    In der obigen Tabelle nachschauen wo und in welchem Adressblock sich die gewünsche Nummer befindet.
    Hier finde ich heraus, die gewünschte Adresse befindet sich im Adressblock deren Nummernbereich von 2816 bis 3071 geht.
    Ferner die CV 17 hat hier einen Wert von 203.
    Damit habe ich den Wert gefunden den ich in die CV 17 einprogrammieren muß um Zugang zu dem Adressblock zu erhalten, in dem sich meine Wunschloknummer befindet.


    Die erste Nummer in dem Adressblock ist 2816. Die Zahl 2816 ist hier in diesem Fall mein Anfangszähler bei dem ich anfange zu zählen bis ich meine Wunschadresse habe.
    Einfacher geht es per Subtraktion:
    2840 - 2815 = 25
    Damit habe ich den Wert gefunden den ich in die CV 18 eingeben muß.
    Damit sollte die Lok dann auf die Adresse 2840 reagieren.



    Etwas bildlicher ausgedrückt:
    Man kann es sich als Hochhaus vorstellen, in dem jedes Stockwerk 255 Zimmer hat. :neo:
    Beim Hausmeister in der CV 29 holst Du Dir den Schlüssel für den Aufzug, er hat 2 Schlüssel zur Auswahl, einen Kleinen und einen Großen. Mit dem kleinen Schlüssel kommst Du zwangsweise nur in ein einziges Stockwerk wo Dir die Zimmer von 1 bis 127 zugänglich sind. Die Zimmernummern sind hier alle im Klartext aussen an den Zimmertüren angeschrieben. Es gibt hier in diesem Stockwerk zwar hier noch mehr Zimmer, aber mit dem kleinen Schlüssel hast Du keinen Zugang dazu.
    Um Zugang zu diesen weiteren Zimmern zu bekommen brauchst Du den großen Schlüssel. Der Hausmeister gibt Dir aber immer nur einen Schlüssel, wenn Du den großen Schlüssel haben willst, musst Du den kleinen Schlüssel dafür abgeben. Dann kommst Du zwar nicht mehr in die Zimmer 1 - 127 hinein, dafür aber die übrigen Zimmer.
    Die Tabelle hast Du in der Hand. Damit kannst mit dem Aufzug, der CV 17, in das gewünschte Stockwerk fahren. Die Tabelle sagt Dir welches Knöpfchen Du im Aufzug drücken musst.
    Wenn Du aus dem Aufzug trittst, siehst Du die Zimmer haben alle zwei Nummerierungen. Die erste Nummerierung geht in jedem Stockwerk von 1 - 255. Diese Nummern sind gut sichtbar aussen an den Türen angeschrieben. Die zweite Nummerierung ist die wahre Nummer (hier die lange Lokadresse); die kannst Du aber erst sehen wenn Du die Zimmertür geöffnet hast.
    Die Tabelle sagt Dir aber auch zu welchem der 255 Zimmer Du in diesem Stockwerk gehen musst.
    Mit der Tabelle kannst Du die Sache sozusagen von hinten aufdröseln und bist in der Lage die Adresse zielsicher zu finden.
    [/ironie]
    Sorry Leute, das es etwas umfangreicher und komplizierter geworden ist. Wer aber die Mühe auf sich nimmt und sich da durchfrisst bekommt ein grundsätzliches Verständnis der Dinge.
    Ist wie beim Fahrradfahren oder Schwimmen, wenn man es einmal gelernt hat vergisst man es nicht wieder.


    In dem Fall der doch komplizierten langen Adressen helfen entsprechende Digitalzentralen oder intelligente Rechnerprogramme die einem die Mühe abnehmen.

    Hallo Leute!


    Das hier ist ein 1. Entwurf. Ich versuche mal hier nicht von Nerd für Nerds zu schreiben, davon gibt es mehr als genug Anleitungen, sondern verständlich für die Durchschnittsmodellbahner.



    Was muß der Digital-Analphabet wissen? (ich wähle mal diese Bezeichnung, sie soll nicht abwertend gemeint sein)
    Hier möchte ich diejenigen von Uns ansprechen die mit "Digital" etwas auf Kriegsfuß stehen oder da Ihre Schwierigkeiten haben oder Neulinge sind. Hier im Themenbereich ist auch in anderen Threads über Zentralen, Decoder, Schnittstellen, Einbauten etc. geschrieben worden. Hier möchte ich mich auf die grundsätzliche Vorgehensweise beim Anpassen eines Fahrdecoders an ein Triebfahrzeug befassen.
    Ich gehe davon aus, der Decoder ist schon in der Lok eingebaut und erste Funktionstests haben bewiesen, daß alles funktioniert.
    Und weiter, daß eine Digitalzentrale oder ein Rechner-Programm vorhanden ist mit dem man auslesen so wie programmieren kann. Das ist dann nur eine Art Werkzeug zur Decodereinstellung welches man beherrschen sollte.


    Ich orientiere mich weiterhin für den Anfang an einem einfachen Decoder mit nur wenigen Einstellmöglichkeiten und wähle als Beispiel den Lok Pilot Basic V1.0 von ESU.
    Wer keinen hat oder keine Anleitung dafür, kann sie sich auf der ESU Homepage herunterladen:
    http://www.esu.eu/download/bet…leitungen/digitaldecoder/



    [Exkurs Schulwissen:]


    Jeder hat schon mal die Geschichte aus 1001 Nacht gehört wo der Weise als Belohnung nur Weizenkörner auf einem Schachbrett haben wollte.
    Auf das 1. Feld 1 Korn,
    auf das 2. Feld 2 Körner,
    auf das 3. Feld 4 Körner,
    auf das 4. Feld 8 Körner,
    auf das 5. Feld 16 Körner,
    auf das 6. Feld 32 Körner
    auf das 8. Feld 64 Körner
    auf das 9. Feld 128 Körner
    Ich höre hier jetzt auf, bitte die Zahlenreihe und deren Zustandekommen merken. Der Zahlenwert verdoppelt sich immer von Feld zu Feld. Das nennt man binäre Zahlenreihe.


    Auf Decoder übertragen heißt das von Bit zu Bit. Wobei man gemeinerweise mit Bit 0 anfängt zu zählen.


    Diese Bits sind bildlich übertragen eine Art Schalter innerhalb des Decoders mit denen man bestimmte Eigenschaften und Funktionen EIN und AUS schalten kann.
    AUS heißt dann "0"
    EIN heißt dann immer den entspechenden Zahlenwert eingeben.


    So sieht dann die Zuordnung der Bits zu ihren dezimalen Zahlenwerten aus:


    Bit 0: AUS = 0; EIN = 1


    Bit 1: AUS = 0; EIN = 2


    Bit 2: AUS = 0; EIN = 4


    Bit 3: AUS = 0; EIN = 8


    Bit 4: AUS = 0; EIN = 16


    Bit 5: AUS = 0; EIN = 32


    Bit 6: AUS = 0; EIN = 64


    Bit 7: AUS = 0; EIN = 128


    Diese Bit-Schaltergeschichte kommt bei ettlichen CVs im Decoder vor.


    CV ist die Abkürzung für "Configuration Variables" und sie sind eigentlich nur Nummerierungen die uns anzeigen wo man die vielen digitalen Schalter und Stellschräubchen findet. Ganz wie beispielsweise nummerierte Schrankfächer die mit einzelnen Türen versehen sind. Den Inhalt der Fächer kann ich nicht erkennen weil die Türen geschlossen sind; von aussen sehe ich nur die Nummer. Aber ich habe eine Liste, eben das Decoderhandbuch oder ein geeignetes Programm mit dessen Hilfe ich feststellen kann zu welchem Fach ich gehen muß. Erst wenn ich die Fachtür geöffnet habe komme ich an den Inhalt heran.
    Das sind dann bildlich gesprochen, entweder nur einfache Zahlenwerte die ich verändern, also einstellen kann oder aber noch weitere Schalter wie die Bits.


    Insbesondere bei der CV29 kommen wir nicht darum herum uns näher mit den Bits zu befassen. Deswegen die obigen Zahlenerte merken oder merken wo man sie nachschlagen kann.



    Dieser Text ist aus der NMRA S-9.2.2 herüberkopiert als Gedächtnisstütze für mich.


    Bit 0 = Locomotive Direction: "0" = normal, "1" = rev 215 ersed. This bit controls the locomotive's forward and
    backward direction in digital mode only. Directional sensitive functions, such as headlights (FL and
    FR), will also be reversed so that they line up with the locomotive’s new forward direction. See S-
    9.1.1 for more information.


    Bit 1 = FL location: "0" = bit 4 in Speed and Direction instructions control FL, "1" = bit 4 in function group
    one instruction controls FL. See S-9.2.1 for more information.


    Bit 2 = Power Source Conversion: "0" = NMRA Digital Only, "1" = Power Source Conversion Enabled, See
    CV#12 for more information,


    Bit 3 = Bi-Directional Communications: "0" = Bi-Directional Communications disabled, "1" = Bi-Directional
    Communications enabled. See S-9.3.2 for more information.


    Bit 4 = Speed Table: "0" = speed table set by configuration variables #2,#5, and #6, "1" = Speed Table set by
    configuration variables #66-#95


    Bit 5 = "0" = one byte addressing, "1" = two byte addressing (also known as extended addressing), See S 9.2.1
    for more information.


    Bit 6 = Reserved for future use.


    Bit 7 = Accessory Decoder: "0" = Multifunction Decoder, "1" = Accessory Decoder (see CV #541 for a
    description of assignments for bits 0-6)


    [/Exkurs]


    Wir stehen jetzt da, die Lok reagiert auf die Decoderadresse 3, die Werkseinstellung und Licht funktioniert.
    [color=#000000]Auf der Rückseite der Blisterverpackung vom Lopi Basic findet man
    eine Tabelle unten.
    Als allererstes begeben wir uns mutig in die CV 29.
    Nennt sich Konfigurationsregister.
    Hier kann man einige der gewünschten Eigenschaften des Decoder einstellen und an seine persönlichen Bedürfnisse anpassen.
    Im einzelnen geht es darum:


    Bit 0: Hiermit kann man das Tiebfahrzeug dauerhaft umpolen, d.h. die Fahrtrichtung verändern. Wäre beispielweise sinnvoll wenn man eine V188 hat wobei jede Lokhälfte ihren eigenen Antrieb und Decoder hat. Eine Lok wird jetzt umgepolt und fährt permanent rückwärts.
    AUS = 0 = normale Fahrtrichtung; EIN = 1 = umgepolte Fahrtrichtung


    Bit 1: Hier wählt man die Anzahl der Fahrstufen aus. Wobei AUS = 0 = 14 Fahrstufen;
    EIN = 2 = 28 Fahrstufen ist. Die 128 Fahrstufen macht der Decoder dann intern sofern er sie hat, d.h. wir brauchen uns darum nicht zu kümmern.


    Bit 2: Betrifft den Analogbetrieb. Beim Fremo wird übrigens der Analogbetrieb ausgeschaltet.
    AUS = 0; EIN = 4


    Bit 3: AUS = 0; EIN = 8
    Braucht und hier erst einmal nicht zu interessieren => später


    Bit 4: AUS = 0; EIN = 16
    Braucht und hier erst einmal nicht zu interessieren => später


    Bit 5: Hier wählt man aus ob die Lok eine "kurze" Adresse (Nummernbereich 1 - 127) haben soll oder eine "lange" Adresse (128 - 9999) haben soll.
    Bevor man nämlich eine lange Lokadresse eingibt, muß erst einmal diesen Schalter hier umlegen damit es überhaupt geht.
    AUS = 0 = kurze Adresse; EIN = 32 = lange Adresse


    Bit 6: AUS = 0; EIN = 64
    Braucht und hier erst einmal nicht zu interessieren => später


    Bit 7: AUS = 0; EIN = 128
    Braucht und hier erst einmal nicht zu interessieren => später



    Die Vorgehensweise:
    Aus den oben aufgelisteten Funktionen suchen wir und diejenigen heraus die wir wirklich brauchen und haben wollen.


    Bit 0 , normale Fahrtrichtung ja, also "Schalter" AUS, ist dann der Wert 0


    Bit 1 , 14 oder 28 Fahrstufen. Ich denke Zentralen mit nur 14 möglichen Fahrstufen sind am aussterben. Deswegen gehe ich mal davon aus, daß 28 Fahrstufen gewünscht sind. "Schalter" EIN , ist dann der Wert 2


    Bit 2 , Analogbetrieb ja oder nein. Zu Hause kann ein möglicher Analogbetrieb mit eingesteckten Digitaldecoder manchmal ganz nützlich sein. Wer im Fremo unterwegs ist, da heißt es kein Analogbbetrieb. Analogbetrieb beispielweise EIN heißt dann Wert 4


    Bit 5 , kurze oder lange Adresse. Wir bleiben erst einmal beim Beispiel bei der kurzen Adresse, ist dann Wert 0


    Damit haben wir dann ausgewählt was wir haben wollen. Aus den oben gefundenen Werten bilden wir die Summe:
    Bit 0 = 0
    +Bit 1 = 2
    +Bit 2 = 4
    +Bit 5 = 0
    Summe = 6


    Ich rekapituliere noch einmal: Normale Fahrtrichtung, 28 Fahrstufen, Analogbetrieb möglich, kurze Adresse.


    Dieser so im Beispiel ermittelte Wert 6 wird dann in die CV 29 einprogrammiert.


    Wenn man das verstanden hat, hat man damit schon einmal die komplexeste CV erst einmal abgeschlachtet.

    Jörg!


    [OT]
    Nicht verzagen! Gegen Unwissenheit gibt es ein gutes Mittel: Lernen.
    Ich selber vertrete ja die Auffassung des lebenslangen Lernens. Wenn man aufhört zu lernen fängt man an zu vergreisen.
    [/OT]


    @Alle
    Mir deucht, daß es eine unbestimmte Zahl an, ich nenne es mal so, es soll nicht abwertend sein, Decoder-Analphabeten gibt. Die Zahl schein mir doch ziemlich hoch zu sein.
    Es wäre vielleicht besser in einem neuen Thread mal die grundsätzlichen Vorgehensweisen zu beschreiben wie man einen einfachen Fahrdecoder programmiert und ihn dann nach seinem persönlichen Geschmack einstellen kann. Ein Teil wird das bestimmt langweilig finden weil schon bekannt.
    Ich denke aber ein anderer Teil wird es wohl mit Interesse lesen.


    Nur ehe ich am Bedarf vorbei mit die Finger wund schreibe die Frage ist so etwas grundsätzlich erwünscht?

    Da musst Du wohl ins Function Mapping einsteigen. Damit kann man dann festlegen mit welcher Taste welche Funktion ausgelöst wird.
    Dazu gibt es bei den Decodern eine Tabelle welche Funktion man welcher Taste zuordnen kann. Es gibt aber Einschränkungen; man kann wegen der internen Decoderlogik nicht alle Funktionen frei zuordnen, sondern muß sich an die Vorgaben in der Tabelle halten.


    Im Falle der US Warnsignale für Bahnüberänge.
    Kurz für die anderen erläutert; bei Annährung an einen Bahnübergang muß das akustische Warnsignal (Horn oder Pfeife) ertönen:
    Lang - Lang - Kurz - Laaang (solange anhalten bis der Übergang gequert ist) ertönen. Bei modernen Loks in modernen Zeiten müssen zusätzlich die sog. Ditchlights (das sind die 2 unteren Lampen die sonst die Gräben links und rechts vom Gleis ausleuchten) wechselseitig blinken.
    Du müsstest zuerst in die Function Mapping Tabelle sehen und dort die CV Werte entnehmen, die sozusagen die internen (Logik-)Schalter umlegen, damit diese Funktion mit dieser Taste ausgelöst wird.
    Um die gewünschte Verkoppelelung der ausgelösten Funktionen mit nur einem einzigen Tastendruck zu erhalten, legt man die Betätigung für die Aux, wo die Ditchlights angeschlossen sind, beide auf die Taste für die Hornbetätigung.


    Als Beispiel:
    In der Auflistung aller CVs des Decoders findest Du welche CV welche Funktion kontrolliert.
    Hier hast Du beispielsweise:
    CV36 kontrolliert Taste 2
    CV51 kontrolliert die Lichttfunktionen für Decoderausgabf Fx5
    CV52 dito Fx6


    Taste F2 betätigt das "Horn lang" in der Werkseinstellung. Sie wird über die CV 36 kontrolliert.
    Liest Du diese CV 36 aus findest Du den CV Wert 4 in der Werkseinstellung.


    Die Tabelle Function Mapping sagt Dir, wenn Du Decoderausgang Fx5 (wo Du jetzt ein Ditchlight angeschlossen hast) mit dieser Taste F2 betätigt haben willst, musst Du hier in der CV 36 den Wert 16 eingeben.
    Das andere Ditchlight hast Du an den Ausgang Fx6 angeschlossen. Tabelle sagt CV Wert dafür ist 32.
    Die Summe der gefundenen CV Werte (4 + 16 + 32 = 62) wird dann in die CV 36 einprogrammiert.
    Die Tasten F5 (Kontroll CV39) und F6 (Kontroll CV40) werden vorerst stillgelegt indem man beide CVs auf den Wert 0 programmiert; sie können später für andere Funktionen genutzt werden.
    Jetzt leuchten bei Betätigung des Horns beide Ditchlights mit auf. Aber sie blinken noch nicht.


    Als nächstes aus der Tabelle Hyperlight Control Mode Settings die CV Werte für die gewünschte Lichtfunktion entnehmen.
    Für das rechte Ditchlight, das ja an Fx5 liegt wird die Lichtfunktion über die CV51 kontrolliert.
    In der Tabelle findet Du unter Ditchlight, Crossing Logic ON den Wert von 41 für Phase A
    Desgleichen den Wert 57 für Phase B; Du willst ja daß es wechselseitig blinkt.
    Also wird der gefundene Wert 41 in die CV51 einprogrammiert.
    Und desgleichen der Wert 57 in die Kontroll CV52 für das andere linke Ditchlight.


    Jetzt sollten beim Betätigen des Horns auch beide Ditchlights wechselseitig blinken.


    Aber dann schau mal in die Decoder CV Auflistung die CV59 (Flash Rate, Dt. Blinkfrequenz) an.
    Hier kannst Du die Blinkfrqunz einstellen.


    Dann noch die CV60 (Crossing Hold Time; dt. Nachlaufsteuerung wie lange es blinken soll)
    Hier kannst Du die Zeitdauer einstellen wie lange die Ditchlight noch blinken sollen nachdem Du das Horn betätigt hast.



    Gut Du hast bestimmt nur Bahnhof verstanden.
    Aber auch wenn Du eine Programmierhilfe in Form eines Rechnerprogramms hast wie Sprog oder der ESU Programmer, enbindet Dich das nicht von:
    RTFM(Read The Fucking Manual) Auf Deutsch: Lies das verdammte Handbuch!
    Auch wenn einige im Paralellforum meinen das wäre nicht nötig ("... denn sie wissen nicht was sie tun.")



    Im Gegensatz ist es gerade beim ESU V4.0 möglich alle Funktionen allen Tasten frei zuordnen zu können. Das ist auch mit ein Grund warum dieser Decoder so komplex und kompliziert geworden ist. Um eine ähnliche Konfiguration w.o. beschrieben kommst Du auch hier nicht herum. Der Lokprogrammer sollte Dich dabei unterstützen.

    Hallo Jörg!


    Dann ist dieser Decoder wohl unbrauchbar für mich. Der Lokprogrammer ist nicht das Problem, ein Bekannter hier in der Nähe hat einen. Aber das Feintuning in Verbindung mit Probefahrten nehme ich doch lieber zu Hause vor.



    Von den Sounddateien bis ich auch nicht so überzeugt, ist allerdings meine persönliche Meinung.
    Vergleiche mal die Sounds ALCO 539T, das sind noch die alten 1. Generation Diesel wo man noch richtig "Diesel" hören kann:


    ESU:
    http://www.esu.eu/download/ger…tx_esudecoderprojects_pi1[page]=1&cHash=69c4e67ed0ffaa7384915e91ae66e75e


    Soundtraxx:
    http://soundtraxx.com/dsd/tsunami/750.php


    Und das Original:
    http://www.youtube.com/watch?v=O9vvcl8wl80

    @ Axel


    Ich nehme mal an, daß bei Deiner Altbaukessel 50er der LS der gleiche ist und auch den gleichen Einbauort aufweist wie bei der DR 50.40:

    Hier war im "Leichtgewicht" eine Aussparung für diesen kleinen Rechtecklautsprecher. Zugegeben bei Dampflokmodellen nach Deutschen Vorbild ist die Platzierung und Größe der LS problematisch weil der Tender meistens mit Antriebstechnik vollgestopft ist. Und vorne geht es wegen der kleineren Abmessungen auch recht beengt zu. Da lassen sich meistens auch keine größeren LS unterbringen. Auch ich habe die Berichte von Wolf und Markus im Paralellforum gelesen und dort mitdiskutiert.
    Wie ist denn der Klang nach deiner Beurteilung?
    Hast Du da Vergleichsmöglichkeiten?
    Und wie lässt sich der Zimo Sounddecoder einstellen? Auch "zu Fuß"?




    @ Jörg


    Bei ESU brauchst Du den Programmer auch bitter nötig, besonders ab dem berüchtigten V4.0 um da überhaupt was zu machen. Nachteil ist, Du kannst damit nur ESU Decoder bearbeiten. Alle anderen Fabrikate gehen mit dem Lokprogrammer auch nur "zu Fuß" zu bearbeiten. Diese Art der Kundenbindung wollte ich nicht eingehen. Ein Bekannter von Uns, Du kennst ihn, kam letztens mit ener neu erworbenen Intermountain Cab Forward mit ESU Sounddecoder an. Er hat zu Hause übrigens auch nur eine Digitrax Zephyr Zentrale.
    Die Vorführung ergab wie üblich Krach zum Tote aufwecken. Mit einer normalen Digitalzentrale hast Du beim ESU nicht mal die Möglichkeit den Lautstärkepegel herunter zu stellen, geschweige denn sonst noch was am Sound zu drehen. Dann noch so nette Gimmicks wie ein schwer Kohle schaufelnder Heizer bei eine ölgefeuerten Lok...
    Ende vom Lied, Bernhard hat das Dingen in Groß-Rohrheim wieder auf die Ladentheke geknallt und sich neben Geld auch eine decoderlose Cab Forward dafür geben lassen. Da wird dann demnächst ein Soundtraxx Tsunami eingebaut werden.
    Aus dem Deutschen Modellbahnmarkt mag das ja vielleicht mit der Kundenbindung funktionieren, aber ob sich das auf dem US Markt durchsetzen lässt wage ich zu bezweifeln.


    Dann habe ich Fragen zum ESU Select Sound, der ja nicht auf dem Deutschen Markt angeboten wird:
    Lässt sich der Decoder mit CVs auch "zu Fuß" bearbeiten? D.h. man kommt mit CVs im Bereich bis CV255 aus um den Decoder komplett einstellen zu können?

    Hallo Leute!


    Man kann darüber streiten ob man einen Sounddecoder in der Lok braucht oder nicht. Die Geschmäcker gehen hier auseinander. Damit das Thema nicht in den einzelnen Umbauberichten untergeht habe ich einen neuen Thread angefangen. Hier möchte ich über meine Erfahrungen mit den Dingern berichten. Einige Zeitgenossen haben durch geistlosen Umgang mit Sounddecodern, wie Nichteinstellen oder geschweige denn Lautstärken herunterdrehen, diese in einen gewissen Verruf gebracht.


    Und von vorne herein gesagt, man muß diese Dinger einstellen und anpassen um damit seine Freude zu haben ohne seine (Fremo-)Umwelt nachhaltig zu vergraulen.


    Aus einem älteren Beirag habe ich das hier herüber kopiert:


    Jetzt zur Einstellung des Brüllwürfels.


    Hier habe ich einen Soundtraxx Tsunami Medium Steam eingestöpselt. Die
    Dampflokgeräusche sind hier schon vorkonfiguriert. Neben den üblichen
    Einstellungen für die Fahrparameter muß auch noch der Sound angepasst
    werden.


    Vor allen Dingen müssen die Lautstärken kräftig herunter geregelt
    werden. Wenn das Abblasen der Sicherheitsventile akustisch simuliert
    wird muß man nicht unbedingt taub werden. Es würde hier im Rahmen des
    Threads zu weit führen alle Programmierschritte einzeln aufzuführen,
    deswegen nur die wichtigsten Einstellungen. Wenn es komplett
    interessiert:


    http://www.soundtraxx.com/manuals/tsunam…users_guide.pdf


    Herunter scrollen auf Seite 72 bis zu "Appendix B". Hier ist dann aufgelistet was an CVs abzuarbeiten ist.




    Da der Fredi nur 8 Funktionen kann, habe ich über das Function Mapping
    (Zuordnung der einzelnen Tasten zu bestimmten Funktionen) versucht eine
    möglichst sinnvolle Anordnung der Licht- und Soundeffekte zu schaffen.


    Im einzelnen die Funktionstasten kurz aufgeführt:


    F0: Stirnlichter ein/aus, hierbei läuft gleichzeitig der Generator
    akustisch mit an und die Lampen blenden langsam mit steigender
    Generatordrehzahl auf


    F1: Glocke ein/aus; über die CVs werden vorher Lautstärke und Bimmelfrequnz eingestellt (bis die Glocke eben fromm genug klingt)


    F2: Pfeife lang; auch hier wird vorher über die CVs der Pfeifentyp
    ausgewählt (es gibt 6 verschiedene Pfeifen zur Auswahl) so wie die
    Lautstärke eingestellt; es wurde auch ein Nachhall eingestellt


    F3: Pfeife kurz, ein lauter scharfer Ton; mit den Tasten F1, F2 und F3
    kann man jetzt die erforderlichen akustischen Signale geben; hier ebenso
    Nachhalleffekt


    F4: Zylinderhähne öffnen/schliessen, hier die Lautstärke sehr weit
    herunterregeln weil Zischgeräusche sehr unangenehm laut wiedergegeben
    werden.


    F5: das rote Licht am Tender


    F6: Führerhausinnenbeleuchtung, ich weiß ein Gimmick aber nett anzusehen


    F7: fieses Bremsenquietschen; das wird hier manuell ausgelöst und kann endlos bis zum Stillstand ausgedehnt werden 8)


    F8: Stummschaltung, muß auch mal sein.



    So habe ich den Decoder in meiner ATSF Mikado eingebaut:




    Zuerst war ein Soundtrax 28mm LS in einer dafür vorgesehenen Box (Baffle Kit) im Tender eingebaut. Im Gegensatz zur Abbildung war hier die Box auf den Tenderboden akustisch abgedichtet geklebt.
    Obwohl hier die Box in der großen Ausführung zusammengebaut war und mithin ein doch recht großer Resonanzraum vorhanden war, fand ich den Klang doch etwas blechern und sehr hart. Später habe ich den Deckel der Box abgenommen und der Sound wurde vom Klang her etwas besser.


    Es geht hier nicht um Lautstärke, vulgo Krach zum nervigen ganze Turnhalle beschallen, sondern um Klangqualität in "Zimmerlautstärke".


    Später habe ich den Tender der ATSF Mikado mit diesem Lautsprecher versehen:

    Das ist ein 30 x 40mm Lautsprecherchassis das direkt auf den Tenderboden aufgebracht ist. Die Idee dahinter ist den ganzen Tenderinnenraum als Resonanzraum zu nutzen.
    Auch hier wurde das LS Chassis akustisch abgedichtet auf den Tenderboden geklebt. Auf eine Extra LS Box habe ich gleich ganz verzichtet.
    Als allererstes musste ich die Lautstärke noch einmal um ca. 2/3 gegenüber derjenigen bei dem 28mm LS reduzieren. Ich fand den Klang hier gegnüber vorher einfach gigantisch. Wenn man schon den Platz hat sollte man das auch schamlos ausnutzen.
    Mir der Equalizerfunktion des Tsunamis habe ich auch noch etwas herumgestellt um den Klang zu optimieren.


    So habe ich die Lok nach Mutschelbach mitgenommen und dort auf dem Arrangement in den Betriebspausen ausprobiert:

    Mit dem Erfolg, bitte noch einmal die Lautstärke reduzieren. Der Bitte bin ich dann nachgekommen und dadurch bei etwa 7% der möglichen Maximallautstärke angekommen. Besonders das Bremsenqietschen ist sehr durchdringend (es wird beim Tsunami manuell eingeschaltet und man kann die Lautstärke dafür separat einstellen).




    Dieser Sounddraxx Tsunami Decoder ist mittlerweile in meine B&O Mikado gewandert:

    Den kompletten Umbauthread kann man hier nachlesen:
    Die erste gebaute USRA Lok, #4500 der Baltimore & Ohio


    So weit einige meiner Erfahrungen mit Sounddecodern. Oder sollte ich lieber was zu grundsätzlichen Einstellungen schreiben?

    Das ist richtig Andreas!


    Die Atlas Säge ist ohne den berüchtigten "Deutschbahnerverdummungszuschlag". Weder Atlas noch Roco stellen das Teil selber her, es ist schlicht Handelsware aus dem fernen China.

    Sehr schön!


    Und auf der Motorabdeckung diese gewisse Zeitung mit dem roten Feld links oben in der Ecke und ansonsten nur sehr wenigen, dafür aber sehr großen Buchstaben auf der Titelseite :D
    Nein es ist nicht die WAZ.
    Gerade solche kleinen witzigen Details werten das Auto ungemein auf. "Hälste ma anne Bude an." :thumbup:


    Bei einem Speditionslaster im Nahverkehr würde dann das mit Fracht- und sonstigen Papieren zugemüllte Armaturenbrett den letzten Touch geben.