Beiträge von Lutz K

    Hallo Leute!


    Das hier ist ein 1. Entwurf. Ich versuche mal hier nicht von Nerd für Nerds zu schreiben, davon gibt es mehr als genug Anleitungen, sondern verständlich für die Durchschnittsmodellbahner.



    Was muß der Digital-Analphabet wissen? (ich wähle mal diese Bezeichnung, sie soll nicht abwertend gemeint sein)
    Hier möchte ich diejenigen von Uns ansprechen die mit "Digital" etwas auf Kriegsfuß stehen oder da Ihre Schwierigkeiten haben oder Neulinge sind. Hier im Themenbereich ist auch in anderen Threads über Zentralen, Decoder, Schnittstellen, Einbauten etc. geschrieben worden. Hier möchte ich mich auf die grundsätzliche Vorgehensweise beim Anpassen eines Fahrdecoders an ein Triebfahrzeug befassen.
    Ich gehe davon aus, der Decoder ist schon in der Lok eingebaut und erste Funktionstests haben bewiesen, daß alles funktioniert.
    Und weiter, daß eine Digitalzentrale oder ein Rechner-Programm vorhanden ist mit dem man auslesen so wie programmieren kann. Das ist dann nur eine Art Werkzeug zur Decodereinstellung welches man beherrschen sollte.


    Ich orientiere mich weiterhin für den Anfang an einem einfachen Decoder mit nur wenigen Einstellmöglichkeiten und wähle als Beispiel den Lok Pilot Basic V1.0 von ESU.
    Wer keinen hat oder keine Anleitung dafür, kann sie sich auf der ESU Homepage herunterladen:
    http://www.esu.eu/download/bet…leitungen/digitaldecoder/



    [Exkurs Schulwissen:]


    Jeder hat schon mal die Geschichte aus 1001 Nacht gehört wo der Weise als Belohnung nur Weizenkörner auf einem Schachbrett haben wollte.
    Auf das 1. Feld 1 Korn,
    auf das 2. Feld 2 Körner,
    auf das 3. Feld 4 Körner,
    auf das 4. Feld 8 Körner,
    auf das 5. Feld 16 Körner,
    auf das 6. Feld 32 Körner
    auf das 8. Feld 64 Körner
    auf das 9. Feld 128 Körner
    Ich höre hier jetzt auf, bitte die Zahlenreihe und deren Zustandekommen merken. Der Zahlenwert verdoppelt sich immer von Feld zu Feld. Das nennt man binäre Zahlenreihe.


    Auf Decoder übertragen heißt das von Bit zu Bit. Wobei man gemeinerweise mit Bit 0 anfängt zu zählen.


    Diese Bits sind bildlich übertragen eine Art Schalter innerhalb des Decoders mit denen man bestimmte Eigenschaften und Funktionen EIN und AUS schalten kann.
    AUS heißt dann "0"
    EIN heißt dann immer den entspechenden Zahlenwert eingeben.


    So sieht dann die Zuordnung der Bits zu ihren dezimalen Zahlenwerten aus:


    Bit 0: AUS = 0; EIN = 1


    Bit 1: AUS = 0; EIN = 2


    Bit 2: AUS = 0; EIN = 4


    Bit 3: AUS = 0; EIN = 8


    Bit 4: AUS = 0; EIN = 16


    Bit 5: AUS = 0; EIN = 32


    Bit 6: AUS = 0; EIN = 64


    Bit 7: AUS = 0; EIN = 128


    Diese Bit-Schaltergeschichte kommt bei ettlichen CVs im Decoder vor.


    CV ist die Abkürzung für "Configuration Variables" und sie sind eigentlich nur Nummerierungen die uns anzeigen wo man die vielen digitalen Schalter und Stellschräubchen findet. Ganz wie beispielsweise nummerierte Schrankfächer die mit einzelnen Türen versehen sind. Den Inhalt der Fächer kann ich nicht erkennen weil die Türen geschlossen sind; von aussen sehe ich nur die Nummer. Aber ich habe eine Liste, eben das Decoderhandbuch oder ein geeignetes Programm mit dessen Hilfe ich feststellen kann zu welchem Fach ich gehen muß. Erst wenn ich die Fachtür geöffnet habe komme ich an den Inhalt heran.
    Das sind dann bildlich gesprochen, entweder nur einfache Zahlenwerte die ich verändern, also einstellen kann oder aber noch weitere Schalter wie die Bits.


    Insbesondere bei der CV29 kommen wir nicht darum herum uns näher mit den Bits zu befassen. Deswegen die obigen Zahlenerte merken oder merken wo man sie nachschlagen kann.



    Dieser Text ist aus der NMRA S-9.2.2 herüberkopiert als Gedächtnisstütze für mich.


    Bit 0 = Locomotive Direction: "0" = normal, "1" = rev 215 ersed. This bit controls the locomotive's forward and
    backward direction in digital mode only. Directional sensitive functions, such as headlights (FL and
    FR), will also be reversed so that they line up with the locomotive’s new forward direction. See S-
    9.1.1 for more information.


    Bit 1 = FL location: "0" = bit 4 in Speed and Direction instructions control FL, "1" = bit 4 in function group
    one instruction controls FL. See S-9.2.1 for more information.


    Bit 2 = Power Source Conversion: "0" = NMRA Digital Only, "1" = Power Source Conversion Enabled, See
    CV#12 for more information,


    Bit 3 = Bi-Directional Communications: "0" = Bi-Directional Communications disabled, "1" = Bi-Directional
    Communications enabled. See S-9.3.2 for more information.


    Bit 4 = Speed Table: "0" = speed table set by configuration variables #2,#5, and #6, "1" = Speed Table set by
    configuration variables #66-#95


    Bit 5 = "0" = one byte addressing, "1" = two byte addressing (also known as extended addressing), See S 9.2.1
    for more information.


    Bit 6 = Reserved for future use.


    Bit 7 = Accessory Decoder: "0" = Multifunction Decoder, "1" = Accessory Decoder (see CV #541 for a
    description of assignments for bits 0-6)


    [/Exkurs]


    Wir stehen jetzt da, die Lok reagiert auf die Decoderadresse 3, die Werkseinstellung und Licht funktioniert.
    [color=#000000]Auf der Rückseite der Blisterverpackung vom Lopi Basic findet man
    eine Tabelle unten.
    Als allererstes begeben wir uns mutig in die CV 29.
    Nennt sich Konfigurationsregister.
    Hier kann man einige der gewünschten Eigenschaften des Decoder einstellen und an seine persönlichen Bedürfnisse anpassen.
    Im einzelnen geht es darum:


    Bit 0: Hiermit kann man das Tiebfahrzeug dauerhaft umpolen, d.h. die Fahrtrichtung verändern. Wäre beispielweise sinnvoll wenn man eine V188 hat wobei jede Lokhälfte ihren eigenen Antrieb und Decoder hat. Eine Lok wird jetzt umgepolt und fährt permanent rückwärts.
    AUS = 0 = normale Fahrtrichtung; EIN = 1 = umgepolte Fahrtrichtung


    Bit 1: Hier wählt man die Anzahl der Fahrstufen aus. Wobei AUS = 0 = 14 Fahrstufen;
    EIN = 2 = 28 Fahrstufen ist. Die 128 Fahrstufen macht der Decoder dann intern sofern er sie hat, d.h. wir brauchen uns darum nicht zu kümmern.


    Bit 2: Betrifft den Analogbetrieb. Beim Fremo wird übrigens der Analogbetrieb ausgeschaltet.
    AUS = 0; EIN = 4


    Bit 3: AUS = 0; EIN = 8
    Braucht und hier erst einmal nicht zu interessieren => später


    Bit 4: AUS = 0; EIN = 16
    Braucht und hier erst einmal nicht zu interessieren => später


    Bit 5: Hier wählt man aus ob die Lok eine "kurze" Adresse (Nummernbereich 1 - 127) haben soll oder eine "lange" Adresse (128 - 9999) haben soll.
    Bevor man nämlich eine lange Lokadresse eingibt, muß erst einmal diesen Schalter hier umlegen damit es überhaupt geht.
    AUS = 0 = kurze Adresse; EIN = 32 = lange Adresse


    Bit 6: AUS = 0; EIN = 64
    Braucht und hier erst einmal nicht zu interessieren => später


    Bit 7: AUS = 0; EIN = 128
    Braucht und hier erst einmal nicht zu interessieren => später



    Die Vorgehensweise:
    Aus den oben aufgelisteten Funktionen suchen wir und diejenigen heraus die wir wirklich brauchen und haben wollen.


    Bit 0 , normale Fahrtrichtung ja, also "Schalter" AUS, ist dann der Wert 0


    Bit 1 , 14 oder 28 Fahrstufen. Ich denke Zentralen mit nur 14 möglichen Fahrstufen sind am aussterben. Deswegen gehe ich mal davon aus, daß 28 Fahrstufen gewünscht sind. "Schalter" EIN , ist dann der Wert 2


    Bit 2 , Analogbetrieb ja oder nein. Zu Hause kann ein möglicher Analogbetrieb mit eingesteckten Digitaldecoder manchmal ganz nützlich sein. Wer im Fremo unterwegs ist, da heißt es kein Analogbbetrieb. Analogbetrieb beispielweise EIN heißt dann Wert 4


    Bit 5 , kurze oder lange Adresse. Wir bleiben erst einmal beim Beispiel bei der kurzen Adresse, ist dann Wert 0


    Damit haben wir dann ausgewählt was wir haben wollen. Aus den oben gefundenen Werten bilden wir die Summe:
    Bit 0 = 0
    +Bit 1 = 2
    +Bit 2 = 4
    +Bit 5 = 0
    Summe = 6


    Ich rekapituliere noch einmal: Normale Fahrtrichtung, 28 Fahrstufen, Analogbetrieb möglich, kurze Adresse.


    Dieser so im Beispiel ermittelte Wert 6 wird dann in die CV 29 einprogrammiert.


    Wenn man das verstanden hat, hat man damit schon einmal die komplexeste CV erst einmal abgeschlachtet.

    Jörg!


    [OT]
    Nicht verzagen! Gegen Unwissenheit gibt es ein gutes Mittel: Lernen.
    Ich selber vertrete ja die Auffassung des lebenslangen Lernens. Wenn man aufhört zu lernen fängt man an zu vergreisen.
    [/OT]


    @Alle
    Mir deucht, daß es eine unbestimmte Zahl an, ich nenne es mal so, es soll nicht abwertend sein, Decoder-Analphabeten gibt. Die Zahl schein mir doch ziemlich hoch zu sein.
    Es wäre vielleicht besser in einem neuen Thread mal die grundsätzlichen Vorgehensweisen zu beschreiben wie man einen einfachen Fahrdecoder programmiert und ihn dann nach seinem persönlichen Geschmack einstellen kann. Ein Teil wird das bestimmt langweilig finden weil schon bekannt.
    Ich denke aber ein anderer Teil wird es wohl mit Interesse lesen.


    Nur ehe ich am Bedarf vorbei mit die Finger wund schreibe die Frage ist so etwas grundsätzlich erwünscht?

    Da musst Du wohl ins Function Mapping einsteigen. Damit kann man dann festlegen mit welcher Taste welche Funktion ausgelöst wird.
    Dazu gibt es bei den Decodern eine Tabelle welche Funktion man welcher Taste zuordnen kann. Es gibt aber Einschränkungen; man kann wegen der internen Decoderlogik nicht alle Funktionen frei zuordnen, sondern muß sich an die Vorgaben in der Tabelle halten.


    Im Falle der US Warnsignale für Bahnüberänge.
    Kurz für die anderen erläutert; bei Annährung an einen Bahnübergang muß das akustische Warnsignal (Horn oder Pfeife) ertönen:
    Lang - Lang - Kurz - Laaang (solange anhalten bis der Übergang gequert ist) ertönen. Bei modernen Loks in modernen Zeiten müssen zusätzlich die sog. Ditchlights (das sind die 2 unteren Lampen die sonst die Gräben links und rechts vom Gleis ausleuchten) wechselseitig blinken.
    Du müsstest zuerst in die Function Mapping Tabelle sehen und dort die CV Werte entnehmen, die sozusagen die internen (Logik-)Schalter umlegen, damit diese Funktion mit dieser Taste ausgelöst wird.
    Um die gewünschte Verkoppelelung der ausgelösten Funktionen mit nur einem einzigen Tastendruck zu erhalten, legt man die Betätigung für die Aux, wo die Ditchlights angeschlossen sind, beide auf die Taste für die Hornbetätigung.


    Als Beispiel:
    In der Auflistung aller CVs des Decoders findest Du welche CV welche Funktion kontrolliert.
    Hier hast Du beispielsweise:
    CV36 kontrolliert Taste 2
    CV51 kontrolliert die Lichttfunktionen für Decoderausgabf Fx5
    CV52 dito Fx6


    Taste F2 betätigt das "Horn lang" in der Werkseinstellung. Sie wird über die CV 36 kontrolliert.
    Liest Du diese CV 36 aus findest Du den CV Wert 4 in der Werkseinstellung.


    Die Tabelle Function Mapping sagt Dir, wenn Du Decoderausgang Fx5 (wo Du jetzt ein Ditchlight angeschlossen hast) mit dieser Taste F2 betätigt haben willst, musst Du hier in der CV 36 den Wert 16 eingeben.
    Das andere Ditchlight hast Du an den Ausgang Fx6 angeschlossen. Tabelle sagt CV Wert dafür ist 32.
    Die Summe der gefundenen CV Werte (4 + 16 + 32 = 62) wird dann in die CV 36 einprogrammiert.
    Die Tasten F5 (Kontroll CV39) und F6 (Kontroll CV40) werden vorerst stillgelegt indem man beide CVs auf den Wert 0 programmiert; sie können später für andere Funktionen genutzt werden.
    Jetzt leuchten bei Betätigung des Horns beide Ditchlights mit auf. Aber sie blinken noch nicht.


    Als nächstes aus der Tabelle Hyperlight Control Mode Settings die CV Werte für die gewünschte Lichtfunktion entnehmen.
    Für das rechte Ditchlight, das ja an Fx5 liegt wird die Lichtfunktion über die CV51 kontrolliert.
    In der Tabelle findet Du unter Ditchlight, Crossing Logic ON den Wert von 41 für Phase A
    Desgleichen den Wert 57 für Phase B; Du willst ja daß es wechselseitig blinkt.
    Also wird der gefundene Wert 41 in die CV51 einprogrammiert.
    Und desgleichen der Wert 57 in die Kontroll CV52 für das andere linke Ditchlight.


    Jetzt sollten beim Betätigen des Horns auch beide Ditchlights wechselseitig blinken.


    Aber dann schau mal in die Decoder CV Auflistung die CV59 (Flash Rate, Dt. Blinkfrequenz) an.
    Hier kannst Du die Blinkfrqunz einstellen.


    Dann noch die CV60 (Crossing Hold Time; dt. Nachlaufsteuerung wie lange es blinken soll)
    Hier kannst Du die Zeitdauer einstellen wie lange die Ditchlight noch blinken sollen nachdem Du das Horn betätigt hast.



    Gut Du hast bestimmt nur Bahnhof verstanden.
    Aber auch wenn Du eine Programmierhilfe in Form eines Rechnerprogramms hast wie Sprog oder der ESU Programmer, enbindet Dich das nicht von:
    RTFM(Read The Fucking Manual) Auf Deutsch: Lies das verdammte Handbuch!
    Auch wenn einige im Paralellforum meinen das wäre nicht nötig ("... denn sie wissen nicht was sie tun.")



    Im Gegensatz ist es gerade beim ESU V4.0 möglich alle Funktionen allen Tasten frei zuordnen zu können. Das ist auch mit ein Grund warum dieser Decoder so komplex und kompliziert geworden ist. Um eine ähnliche Konfiguration w.o. beschrieben kommst Du auch hier nicht herum. Der Lokprogrammer sollte Dich dabei unterstützen.

    Hallo Jörg!


    Dann ist dieser Decoder wohl unbrauchbar für mich. Der Lokprogrammer ist nicht das Problem, ein Bekannter hier in der Nähe hat einen. Aber das Feintuning in Verbindung mit Probefahrten nehme ich doch lieber zu Hause vor.



    Von den Sounddateien bis ich auch nicht so überzeugt, ist allerdings meine persönliche Meinung.
    Vergleiche mal die Sounds ALCO 539T, das sind noch die alten 1. Generation Diesel wo man noch richtig "Diesel" hören kann:


    ESU:
    http://www.esu.eu/download/ger…tx_esudecoderprojects_pi1[page]=1&cHash=69c4e67ed0ffaa7384915e91ae66e75e


    Soundtraxx:
    http://soundtraxx.com/dsd/tsunami/750.php


    Und das Original:
    http://www.youtube.com/watch?v=O9vvcl8wl80

    @ Axel


    Ich nehme mal an, daß bei Deiner Altbaukessel 50er der LS der gleiche ist und auch den gleichen Einbauort aufweist wie bei der DR 50.40:

    Hier war im "Leichtgewicht" eine Aussparung für diesen kleinen Rechtecklautsprecher. Zugegeben bei Dampflokmodellen nach Deutschen Vorbild ist die Platzierung und Größe der LS problematisch weil der Tender meistens mit Antriebstechnik vollgestopft ist. Und vorne geht es wegen der kleineren Abmessungen auch recht beengt zu. Da lassen sich meistens auch keine größeren LS unterbringen. Auch ich habe die Berichte von Wolf und Markus im Paralellforum gelesen und dort mitdiskutiert.
    Wie ist denn der Klang nach deiner Beurteilung?
    Hast Du da Vergleichsmöglichkeiten?
    Und wie lässt sich der Zimo Sounddecoder einstellen? Auch "zu Fuß"?




    @ Jörg


    Bei ESU brauchst Du den Programmer auch bitter nötig, besonders ab dem berüchtigten V4.0 um da überhaupt was zu machen. Nachteil ist, Du kannst damit nur ESU Decoder bearbeiten. Alle anderen Fabrikate gehen mit dem Lokprogrammer auch nur "zu Fuß" zu bearbeiten. Diese Art der Kundenbindung wollte ich nicht eingehen. Ein Bekannter von Uns, Du kennst ihn, kam letztens mit ener neu erworbenen Intermountain Cab Forward mit ESU Sounddecoder an. Er hat zu Hause übrigens auch nur eine Digitrax Zephyr Zentrale.
    Die Vorführung ergab wie üblich Krach zum Tote aufwecken. Mit einer normalen Digitalzentrale hast Du beim ESU nicht mal die Möglichkeit den Lautstärkepegel herunter zu stellen, geschweige denn sonst noch was am Sound zu drehen. Dann noch so nette Gimmicks wie ein schwer Kohle schaufelnder Heizer bei eine ölgefeuerten Lok...
    Ende vom Lied, Bernhard hat das Dingen in Groß-Rohrheim wieder auf die Ladentheke geknallt und sich neben Geld auch eine decoderlose Cab Forward dafür geben lassen. Da wird dann demnächst ein Soundtraxx Tsunami eingebaut werden.
    Aus dem Deutschen Modellbahnmarkt mag das ja vielleicht mit der Kundenbindung funktionieren, aber ob sich das auf dem US Markt durchsetzen lässt wage ich zu bezweifeln.


    Dann habe ich Fragen zum ESU Select Sound, der ja nicht auf dem Deutschen Markt angeboten wird:
    Lässt sich der Decoder mit CVs auch "zu Fuß" bearbeiten? D.h. man kommt mit CVs im Bereich bis CV255 aus um den Decoder komplett einstellen zu können?

    Hallo Leute!


    Man kann darüber streiten ob man einen Sounddecoder in der Lok braucht oder nicht. Die Geschmäcker gehen hier auseinander. Damit das Thema nicht in den einzelnen Umbauberichten untergeht habe ich einen neuen Thread angefangen. Hier möchte ich über meine Erfahrungen mit den Dingern berichten. Einige Zeitgenossen haben durch geistlosen Umgang mit Sounddecodern, wie Nichteinstellen oder geschweige denn Lautstärken herunterdrehen, diese in einen gewissen Verruf gebracht.


    Und von vorne herein gesagt, man muß diese Dinger einstellen und anpassen um damit seine Freude zu haben ohne seine (Fremo-)Umwelt nachhaltig zu vergraulen.


    Aus einem älteren Beirag habe ich das hier herüber kopiert:


    Jetzt zur Einstellung des Brüllwürfels.


    Hier habe ich einen Soundtraxx Tsunami Medium Steam eingestöpselt. Die
    Dampflokgeräusche sind hier schon vorkonfiguriert. Neben den üblichen
    Einstellungen für die Fahrparameter muß auch noch der Sound angepasst
    werden.


    Vor allen Dingen müssen die Lautstärken kräftig herunter geregelt
    werden. Wenn das Abblasen der Sicherheitsventile akustisch simuliert
    wird muß man nicht unbedingt taub werden. Es würde hier im Rahmen des
    Threads zu weit führen alle Programmierschritte einzeln aufzuführen,
    deswegen nur die wichtigsten Einstellungen. Wenn es komplett
    interessiert:


    http://www.soundtraxx.com/manuals/tsunam…users_guide.pdf


    Herunter scrollen auf Seite 72 bis zu "Appendix B". Hier ist dann aufgelistet was an CVs abzuarbeiten ist.




    Da der Fredi nur 8 Funktionen kann, habe ich über das Function Mapping
    (Zuordnung der einzelnen Tasten zu bestimmten Funktionen) versucht eine
    möglichst sinnvolle Anordnung der Licht- und Soundeffekte zu schaffen.


    Im einzelnen die Funktionstasten kurz aufgeführt:


    F0: Stirnlichter ein/aus, hierbei läuft gleichzeitig der Generator
    akustisch mit an und die Lampen blenden langsam mit steigender
    Generatordrehzahl auf


    F1: Glocke ein/aus; über die CVs werden vorher Lautstärke und Bimmelfrequnz eingestellt (bis die Glocke eben fromm genug klingt)


    F2: Pfeife lang; auch hier wird vorher über die CVs der Pfeifentyp
    ausgewählt (es gibt 6 verschiedene Pfeifen zur Auswahl) so wie die
    Lautstärke eingestellt; es wurde auch ein Nachhall eingestellt


    F3: Pfeife kurz, ein lauter scharfer Ton; mit den Tasten F1, F2 und F3
    kann man jetzt die erforderlichen akustischen Signale geben; hier ebenso
    Nachhalleffekt


    F4: Zylinderhähne öffnen/schliessen, hier die Lautstärke sehr weit
    herunterregeln weil Zischgeräusche sehr unangenehm laut wiedergegeben
    werden.


    F5: das rote Licht am Tender


    F6: Führerhausinnenbeleuchtung, ich weiß ein Gimmick aber nett anzusehen


    F7: fieses Bremsenquietschen; das wird hier manuell ausgelöst und kann endlos bis zum Stillstand ausgedehnt werden 8)


    F8: Stummschaltung, muß auch mal sein.



    So habe ich den Decoder in meiner ATSF Mikado eingebaut:




    Zuerst war ein Soundtrax 28mm LS in einer dafür vorgesehenen Box (Baffle Kit) im Tender eingebaut. Im Gegensatz zur Abbildung war hier die Box auf den Tenderboden akustisch abgedichtet geklebt.
    Obwohl hier die Box in der großen Ausführung zusammengebaut war und mithin ein doch recht großer Resonanzraum vorhanden war, fand ich den Klang doch etwas blechern und sehr hart. Später habe ich den Deckel der Box abgenommen und der Sound wurde vom Klang her etwas besser.


    Es geht hier nicht um Lautstärke, vulgo Krach zum nervigen ganze Turnhalle beschallen, sondern um Klangqualität in "Zimmerlautstärke".


    Später habe ich den Tender der ATSF Mikado mit diesem Lautsprecher versehen:

    Das ist ein 30 x 40mm Lautsprecherchassis das direkt auf den Tenderboden aufgebracht ist. Die Idee dahinter ist den ganzen Tenderinnenraum als Resonanzraum zu nutzen.
    Auch hier wurde das LS Chassis akustisch abgedichtet auf den Tenderboden geklebt. Auf eine Extra LS Box habe ich gleich ganz verzichtet.
    Als allererstes musste ich die Lautstärke noch einmal um ca. 2/3 gegenüber derjenigen bei dem 28mm LS reduzieren. Ich fand den Klang hier gegnüber vorher einfach gigantisch. Wenn man schon den Platz hat sollte man das auch schamlos ausnutzen.
    Mir der Equalizerfunktion des Tsunamis habe ich auch noch etwas herumgestellt um den Klang zu optimieren.


    So habe ich die Lok nach Mutschelbach mitgenommen und dort auf dem Arrangement in den Betriebspausen ausprobiert:

    Mit dem Erfolg, bitte noch einmal die Lautstärke reduzieren. Der Bitte bin ich dann nachgekommen und dadurch bei etwa 7% der möglichen Maximallautstärke angekommen. Besonders das Bremsenqietschen ist sehr durchdringend (es wird beim Tsunami manuell eingeschaltet und man kann die Lautstärke dafür separat einstellen).




    Dieser Sounddraxx Tsunami Decoder ist mittlerweile in meine B&O Mikado gewandert:

    Den kompletten Umbauthread kann man hier nachlesen:
    Die erste gebaute USRA Lok, #4500 der Baltimore & Ohio


    So weit einige meiner Erfahrungen mit Sounddecodern. Oder sollte ich lieber was zu grundsätzlichen Einstellungen schreiben?

    Das ist richtig Andreas!


    Die Atlas Säge ist ohne den berüchtigten "Deutschbahnerverdummungszuschlag". Weder Atlas noch Roco stellen das Teil selber her, es ist schlicht Handelsware aus dem fernen China.

    Sehr schön!


    Und auf der Motorabdeckung diese gewisse Zeitung mit dem roten Feld links oben in der Ecke und ansonsten nur sehr wenigen, dafür aber sehr großen Buchstaben auf der Titelseite :D
    Nein es ist nicht die WAZ.
    Gerade solche kleinen witzigen Details werten das Auto ungemein auf. "Hälste ma anne Bude an." :thumbup:


    Bei einem Speditionslaster im Nahverkehr würde dann das mit Fracht- und sonstigen Papieren zugemüllte Armaturenbrett den letzten Touch geben.

    Mittlerweile ist diem B&O #4500 wohl endgültig zum Versuchsträger mutiert.



    Mittlerweile hat mich eine Ladung Lautsprecher erreicht die alle einmal ausprobiert werden müssen. Es geht nicht um LAUT, sondern um die Klangqualität bei "Zimmerlautstärke".
    Von Oben links:
    Eine komplette einbaufertige Box von Digitrax, sie hat sogar eine kleine Bassreflexvorrichtung in Form einer zusätzlichen Bohrung.
    Rechts davon eine kleine kompltte Box ebenfalls von Digitrax. http://www.digitrax.com/products/speakers/
    Die anderen sechs Lautsprecher stammen alle von Soundtraxx. Die Bestellnummern sind ersichtlich und wer sich für die technischen Daten intressiert:
    http://www.soundtraxx.com/access/speakers.php



    Gleich mal mit dem größten LS anfangen. Vorher war dieser 28mm LS von Digitrax in einer Soundtraxx Schallkapsel eingebaut.



    Als erstes werden Schalllöcher in den Boden des Tenders gebohrt.



    Dann wird der LS mit der selbstklebenden Dichtung direkt auf den Boden des Tenders über den Schalllöchern geklebt. Ziel ist es den gesamten Tenderinnenraum als Lautsprecherbox zu nutzen.
    Des weiteren wurde die Sounddecoder getauscht. Der Soundtraxx aus der Santa Fe wanderte in die B&O und der TCS aus der B&O Lok in die Santa Fe Lok.



    Der Tender der Santa Fe Mikado wurde ebenfalls auf die gleiche Art und Weise mit demselben LS versehen. Auch hier dient der Tenderinnenraum als LS Box.


    Meine Philosophie ist den grösst möglichen Lautsprecher unterzubringen den der vorhandenen Einbauraum hergibt. Nicht immer sind so üppige Platzverhältnisse vorhanden wie in diesen Beispielen.
    Daher auch die kleineren Lautsprecher und ich werde mir noch welche von den sog. Handy LS besorgen.

    Jörg!


    Gute Frage Jörg. Da ich nicht über den Maschinenpark verfüge um diese Teile in Serie zu fertigen und ebenso auch nicht über die Meßgeräte die über 1/10 Genauigkeit hinausgehen, habe ich mir etwas einfallen lassen müssen um trotzdem die gewünsche Genauigkeit mit den vorhandenen Mitteln zu erreichen.


    Eine erste Überlegung war, die "Kugel" muß nur in ihrem entscheidenden Kugelschicht-Abschnitt eine exakte Kugelform in der Mitte haben, der Rest kann freigeformt oder sogar gänzlich weggelassen werden. Basierend auf dem maximalen Knickwinkel des Gelenks, sind es hier etwa 30°, bezogen auf dem Halbkugelumfang von 180°, wo man eine Kugelform haben muß. Die 30° kommen von der Forderung, daß das Gelenk hier einen Kickwinkel von max. 15° bewältigen muß.
    Der Kugelschichtabnitt soll einen Durchmesser haben, der es gestattet sich spiel- und klemmfrei im Becher zu bewegen. Das konnte durch Einschleifen bewerkstelligt werden.


    Ein weiterer Ausgangspunkt war auch 1,5mm Rundmaterial. Die Schlitze im Becher wurden daher auf eine Breite von 1,5mm gefeilt damit die Mitnehmerstifte, eben aus diesem 1,5mm Rundmaterial, sich spiel- und klemmfrei in den Schlitzen bewegen können. Diese Gelenke sind sozusagen aufeinander eingeschliffen.
    Und als Einzelanfertigung untereinander nicht austauschbar.
    Ein exaktes Maß für die tatsächlich vorhandenen Toleranzen kann ich Dir daher leider nicht angeben. Ich denke daß die so erreichten Spiele deutlich unter 1/10mm sind.
    Entscheidend bei dieser Methode ist, daß man wissen muß wie die Komponenten zusammen arbeiten und wo man die Genauigkeiten haben muß.

    Hallo Wolfgang!


    Vielen Dank für Deine Ausführungen denen ich zum größten Teil zustimmen kann.
    Aber gestatte mir einige Anmerkungen.
    Was hochtourig laufende Stirnradgetriebe betrifft; ich führe da mal als Beispiel die Märklinsche P8 an. Glockenankermotor der ruckelfrei läuft ja, ausreichend hohe übersetzung eigentlich ja, ausreichend genau gefertige Getriebekomponenten eigentlich ja, ausreichend genaue Lagrung der Getriebewellen und Zahnräder ja.
    Märklin hatte bei der P8 ein Stirnradvorgelege realisiert das dann auf eine Schneckenwelle wirkte und diese Schnecke griff dann in ein Schneckenrad direkt auf der Radsatzwelle ein.
    Eigentlich alles im grünen Bereich, wenn da nicht die explizite Lärmentwicklung dieser Modelle wäre. Eigene Erfahrungen und auch lebhafte Diskussionen in anderen Foren belgen die suboptimale Konzeption dieses Antriebsstrangs.
    Hauptursache der Lärmemission sind die hochtourig laufenden Stirnradgetriebe dessen oberste Stufe mit Motordrehzahl rotiert.
    Bei der letzten Auflage der P8 hat Märklin übrigens den Antriebsstrang komplett neu gemacht. Hier hat man die Schecke direkt auf die Motorwelle montiert und anschliessend die Stirnradstufen. Bei diesem klassischen Getriebekonzept ist der nervige Lärm dann verschwunden.
    Ein Geräusch beim Kämmen der Zähne ineinander ist immer vorhanden.
    Vermindern kann man es durch:
    - Verwenden eine Evolventenzahnprofils; hier rollen dann die Zahnflanken aufeinander ab was Verschleiß und Geräuschentwicklung vermindert.
    - Präzisere Fertigung; hier gebe ich zum Nachdenken Schweizer Uhrwerkspräzision kosten denn auch den Preis eines Schweizer Uhrwerks.
    - Schrägverzahnung
    Beispiele gibt es mehr als genug. Nur bei der Umsetzung für die Modellbahn hapert es immer noch.


    Hochtourig laufende Gelenkwelle sind m.E. nicht das Problem. Geräuschentwicklung bei Gelenkwellen sind fast immer auf ein zu großes Spiel der Komponenten der eigentlichen Gelenke zurück zu führen.
    Das führt dann zu klapperenden und ratternden Geräuschen.



    Beispiel für ein klapperndes Gelenk. Man sieht deutlich wie die Kugel zwar ziemlich genau in den Becher hineinpasst, aber die Mitnehmerstifte für die Schlitze in der Becherwand zu klein sind. Das führt zu einem stoßweisen unrunden Lauf seibst schon bei gerader Stellung der Wellen zueinander.



    Ich habe dann auch lernen müssen wie man solche Gelenke spiel- und klapperfrei anfertigen muß und wo bei welcher Partie es darauf ankommt. Dieses Gelenk läuft geräuschlos, ist aber eine zeitaufwendige und teure Einzelanfertigung
    Großserientechnisch ist das auch möglich. Die von mir in diesem Fall eingebauten Gelenke von NWSL erfüllen diesen Zweck sehr gut. Becherschlitze und Mitnehmerstifte haben hier eine (sehr) leichte Preßpassung zueinander die einen geräuschlosen Lauf ermöglicht.


    Und ja, es sollten beide Gelenke tunlichst den gleichen Knickwinkel aufweisen um eine gleichförmige Rotation zu gewährleisten. Haben beide Gelenke den gleiche Knickwinkel, so läuft zwar die eigentliche Gelenkwelle hinter den ersten Gelnek mit einem gewissen Ungleichförmigkeitsgrad, aber nach den zweiten Gelenk hebt sich das wieder auf und die angetriebene Welle rotiert wieder gleichförmig. Ist so ungefähr wie -1 x -1 = 1 wo das Minuszeichen verschwindet.


    Schaut man sich die üblichen Großserienmodelle der üblichen Verdächtigen mit Standard Antriebsstrang einmal in dieser Hinsicht genauer an, so wird man feststellen, daß nur 1 Gelenk, nämlich dasjenige am Drehgestell ausknickt. Das Gelenk an der Motorseite wird nicht ausgeknickt. Damit laufen diese Lok in Kurven ungleichmässig, je kleiner der Radius desto ungleichmässiger. Das scheint aber nur einer sehr kleinen Minderheit bislang aufgefallen zu sein.



    Was den Höhenversatz von Wellen betrifft:

    Ganz bewusst wurde wegen der möglichen Geräuschentwicklung hier ein Zahnriemen eingesetzt und auf Stirnräder verzichtet.
    Bei den Gelenken wurden auch andere Wege beschritten und homokinetische Gelenke geschaffen. Damit ist auch bei unterschiedlich großen Knickwinkeln der Gelenke einer Welle eine gleichförmige Rotation gewährleistet.


    Da möchte ich noch einmal darstellen, die Kleinserienumbauten die ich hier Vorstelle sind in der Regel Einzelanfertigungen.
    Die großserientechnische Umsetzung ist ein ganz anderes Thema. Insbesondere wenn eine Idee auch prozeßsicher gemacht werden muß. D.h. die Komponenten sollen sich sowohl in großer Stückzahl preisgünstig fertigen und sich auch von Ungeübten innerhalb eines bestimmen Zeitrahmens ohne Nachbearbeitung fügen lassen.

    Einige Kombinationen von Glockenankermotoren und Decodern harmonieren leider nicht miteinander.
    Und Faulhaber Motor ist nicht gleich Faulhaber Motor, es gibt da teilweise große Unterschiede bei der Digitalverträglichkeit.
    So auch in diesem Fall.
    Zudem bin ich an technische Daten des eingebauten Faulhabers gekommen. Die Abgabeleistung liegt bei nur 1,9 W. Ein bischen sparsam für dieses Trumm von Lok.
    Kein Wunder, daß der dann beim Anfahren derart ruckelte und versuchte Bocksprünge zu machen weil leistungsmässig überfordert war.



    Die Lösung war dann in diesm Fall ein konventioneller Motor der auch genügend Kraft hat, 4,5W Abgabeleistung, um diese riesige Lokomotive standesgemäß vorwärts zu bewegen.
    Nicht vom Aussehen täuschen lassen, dieser hochwertige Motor wird normalerweise zur Positionierung in medizinischen Geräten eingesetzt.

    Kleine Ergänzung:


    Auf dem Fremo Treffen in Unna diente mir die Lok als Versuchsträger für den neuen TCS Brüllwürfe den ich mir in Mutschelbach zugelget hattel:



    Hinten winkt schon wieder einer ab...


    Dieser Sounddecoder funktioniert definitiv anders als alle anderen bekannten Sounddecoder. Ich habe bislang nur an der Oberfläche seiner Möglichkeiten gekratzt.
    Die Grundeinstellungen lassen sich mit einer normalen Digitalzentrale bewerkstelligen ohne daß man eine teure markengebundenen Programmer oder ähnliches dafür braucht.
    Die Feineinstellungen gehen über sprachunterstütze Eingabesteuerung. Auch während des Fahrbetriebs auf der Anlage. Hier z.B. konnte ich das während der Betriebspausen auf den Fremo Arrangement mit dem Fredi machen.
    Beschreiben kann man den Sound nur sehr schlecht, man muß es selber gehört haben.

    Die Lok wurde dann soweit erforderlich zerlegt.



    Als allerstes wurden die nervigen Dampfeinströmrohre mit einer ordentlichen Befestigungsmöglichkeit versehen. Sie waren nur lose in die Zylindeblöcke eingesteckt und bei jedem Hantieren mit der Lok flutschten sie aus ihren Führungen und man musste sie mühsam wieder "einfangen".
    Zu diesem Zweck habe ich mir passende Messingbuchsen gedreht und sie innen mit einem M1,4 Gewinde versehen. Meine Wahl fiel auf Schräubchen mit 6-Kantkopf, diese sehen doch an diesen gut sichtbaren Stellen etwas "technischer" aus als die üblichen Schlitz- oder Kreuzschlitzschrauben.
    Die Pinorkel an den Gußteilen wurden abgeschnitten und statt dessen dort eine Bohrung eingebracht.



    So sieht das dann bei der fertig montierten Lok aus.



    Beim Antriebsstrang galt es erst einmal ein Konzept zu finden.
    Verschiedene Möglichkeiten wurde durchdacht und der größte Teil wieder verworfen. So beispielsweise die Reaktivierung des Vorgelegetriebes, aber statt mit Stirnzahnrädern mit Zahnriemen.



    Diese Lösung hier kristallisierte sich als die einfachste heraus. Alle Komponenten sind hier noch lose aufgelegt.
    Das Vorgelege wird hier gänzlich eliminiert und folglich kann auch auf dessen Gehäuse komplett verzichtet werden.
    Eine einzige lange Gelenkwelle verbindet beise Achsgetriebe miteinander.



    Bei max. Ausknickung der beiden Triebwerke zueineiander.



    Auch die Plazierung und Befestigung des Motors musste neu konzipiert werden. Er sollte möglichst tief auf dem Rahmen angeordnet werden und die Knickwinkel der Gelenkwellen möglicht klein zu halten. So wie im Interesse eines gleichmässigen Rundlaufs beide Gelenke der Welle möglichst denselben Knickwinkel haben.
    Den Motor habe ich daher wieder mit einem Spannband direkt auf dem Lokrahmen befestigt. Auf dem Spann band befindet sich ein Träger für die el. Steckverbindungen.



    Der Gegenpart sind dann die Drehmomentstützen für die achsreitenden Getriebe. Hier habe ich mich entschieden was Neues auszuprobieren.
    Die Drehmomentstützen wurden unten an den Abdeckungen angelötetet. Mittels Langlöchern lässt sich die Neigung der Getriebegehäuse einstellen.
    Die Elektrokabel sind für die Beleuchtung des Stirnscheinwerfers. Die Verbindung wurde trennbar ausgeführt.



    Um zu zeigen um was für einen Apparat es sich handelt Bilder der Lok.




    Eine Feuerbüchse fast schon so groß wie ein gedeckter Güterwagen Gr20.


    So läuft dieser Antriebsstrang jetzt ruhig und ohne Lärmentwicklung. Lediglich der kugelgelagerte Motor ist zu hören weil er bei der 1:40 Übersetzung doch schon ganz schön hochdrehen muß.

    Erster Teil, Bestandsaufnahme:


    Vor einiger Zeit bekam ich eine Challenger Lok, man bezeichnet die Achsfolge 4-6-6-4 [Deutsch: (2'C)' C2' ] mit diesem Namen, zum Umbauen.
    "Die Lok läuft gut, da ist schon was gemacht worden, nichts am Antrieb machen, nur Sound und Beleuchtung einbauen so wie Stromabnahme verbessern." hieß es als Auftrag. So bin ich auch verfahren und habe es so auch nur gemacht. Die umgebaute Lok habe ich dann auf das Fremo Treffen in Unna mitgenommen wo ich mit dem Bekannten traf. Kurz gesagt, es war ein Fiasko.
    Der Sound funktionierte prächtig, die Beleuchtung ebenfalls und Kontaktprobleme traten dank der nachgerüsteten Stromabnahme auch nicht auf. Aber die Lok lief nicht richtig. Wunschgemäß wurde der Antriebsstrang so belassen wie er war. Das vordere Triebgestell hoppelte wie ein Karnickel, die ganze Lok lief unrund und hatte sicht und führlbar mechanische Schwergängigkeit. Gewusst habe ich das schon zu Hause, aber manchmal muß man es die Leuten eben "live" zeigen.
    Jedenfalls bekam ich die Erlaubnis den Antrieb jetzt gründlich anzugehen.


    Und darum geht es:

    So wie abgebildet habe ich die Lok bekommen.
    Ursprünglich saß hier mal ein großer Open Frame Motor der seien Kraft über einen Gummischlauch auf ein Vorlegegetriebe abgab. Diesen Zwischengetriebe war innerhalb der hinteren Zylindergruppe angeordnet und enthielt nur 2 übereinander angeordnete Stirnzahnräder. Die Übersetzung war 1:1 und so wurde nur die Kraft auf eine Zwischenwelle unten abgegeben. Vorn dort ebenfalls über Gummischläuche auf die beiden Achsgetriebe.



    Die hintere Triebgruppe die fest mit dem Gehäuse verschraubt ist, ganz wier das Vorbild.



    Die vordere Triebgruppe. Man erkennt deutlich das Gehäuse des Vorgeleges.



    Ich bin eindeutig dafür, daß dieser Schlauch gelb eingefärbt wird. Wenn man es ganz genau nimmt sollte noch ein blaues Etikett aufgeklebt werden... :cursing:



    Das habe ich auch noch vorgefunden.
    Man erkennt die langen Wellenenden die erforderlich sind damit der Schlauch überhaupt erst eine ausreichend große Oberfläche vorfindet um dort "Grip" zu haben.



    Auch hier die Doppelfunktion als rotierendes Kraftübetragungselement und als statisch belastete Drehmomentstütze.
    In der Summe der Kräfte wird der Schlauch kräftig gewalkt und verzehrt einen Teil der Motorleistung die schlußendlich im Schlauch in Wärme umgewandelt wird und somit als Verlustleistung zu betrachten ist.


    Schäuche kann man nur nehmen wenn die beiden Wellenenden genau fluchten und sich auch nicht relativ zueinander bewegen. Ansonsten walkt man sie mit den o.a. Folgen.



    Selbstklebende Schaumstoffstückchen ergeben noch keine Drehmomentstütze, so leid es mit tut.

    Das wundert mich ein bischen Christian!
    Wir sind ja hier im Forum die Fortgeschrittenen, denen die gewisse Lieblosigkeit hinsichtlich Modellantriebe, mit der die Hersteller das Thema Antriebbstrang bisher behandelt haben, nicht egal ist.
    [ironie]Egal ist; Hauptsache es rasselt in der Lok und die Anzahl der Haftreifen stimmt (mindestens 8 bei einer 4-achsigen Lok) und -sehr wichtig- die Schallmauer wird durchbrochen.[/ironie]
    Jedenfalls sind einige Hersteller so auf diese Art und Weise wachgerüttelt worden. Hier ist nicht mehr gedankenlos der Standard Getriebeklotz gemacht worden, sondern,
    wie wohl auch bei der kommenden Bundesbahn V100, eine mehr dem Vorbild angepasste Kontour geschaffen worden. Der Standard Antriebsstrang ist also etwas gefälliger im Aussehen geworden und damit mehr dem Vorbild optisch ähnlicher.