Die Elektroinstallation nach bewährtem Muster:
Hier wird gerade die Kabelführung angelötet die dann später für Ordnung bei den Elektroverbindungen zwischen Lok und Tender sorgt.
Die trennbare Verbindung zwischen Lok und Tender. Im Tender selber auch wieder eine genormte 8-polige Schnittstelle.
Nachdem alles wieder zusammen gebaut und ein decoder eingesteckt war, konnten die ersten Probefahrten stattfinden.
Hierfür bevorzuge ich Probefahrten auf der Anlage weil es mehr Aufschluß gibt als Rollenprüfstände.
Dabei stellte sich folgendes heraus:
- der eingebaute Motor brachte nicht genug Drehzahl
- in Verbindung mit der 1:36 Übersetzung des originalen Getriebes kam die Lok so nicht über Rangiergeschwindigkeit hinaus, selbst bei CV5 auf Maximalwert gesetzt
- aber der 3-polige Motor selber ist besser als sein Ruf; so war sanftes Anfahren und Anhalten nach Decoder Einstellung (PID-Werte) ohne weiteres möglich
- das Getriebe selber ist leise und bleibt daher
- trotz des kurzen festen Achsstandes habe ich kein Schlingern im geraden Gleis beobachten können
- bei Rückwärtsfahrt war ein leicht unrunder Lauf festzustellen
- Federn wie üblich viel zu hart
Die Lok wurde daher noch einmal zerlegt.
Die hier angelöteten Gegenkurbeln der Steuerung wurden abgelötet und der Treibradsatz als Verursacher der Quengungen aufgebaut. Ein Rad wurde von der Achse gezogen und leicht versetzt wieder aufgepresst. Dadurch stimmt auch hier jetzt der exakte 90° Versatz der Kurbelzapfen.
Ein Sammelsurium aus Distanzhülsen und Beilagscheiben sorgt dafür, daß sich das Gestänge nicht selber in die Quere kommt.
Ein anderer Motor wurde eingebaut. Dieser stammt ursprünglich aus einem entsorgten Videorecorder wo er die Einzugsmechanik für die Casetten betätigte. Er bringt denn auch genug Drehzahl unter Last um die Lok auf Streckengeschwindigkeit zu bekommen.
Die auf die Kurbelzapfen gelöteten Gegenkurbeln haben mich gestört. Das passt so gar nicht zum Baustil der übrigen Lok, zumal ich an beiden Gegenkurbeln mit Lötzinn zugelaufenen Bohrungen gefunden habe; vermutlich hat hier ein Vorbesitzer gelötet.
Gewinde schneiden. Es wird alle zwischen den Daumen und Zeigefingern festgehalten. Das zu Schneiden der M0,8 Gewinde erforderliche Drehmoment kann man auch so leicht aufbringen. Dafür hat man dann auch mehr "Gefühl".
Vorsicht vor den Messingspänen, falls doch mal etwas unter die Haut geht sofort gründlich entfernen!
Kurze M0,8 Schrauben waren natürlich gerade nicht greifbar. Ich habe hier nur etwa max. 3 Gewindegänge zur Verfügung und brauche daher entsprechend kurze Schrauben.
Als vorläufige Lösung habe ich mir Gewinde in Messingdraht geschnitten, diesen dann entsprechend gekürzt und das obere Ende mit einer Zange flach und breit gequetscht. Das flache Ende wird dann auch noch so weit wie es geht in der Höhe reduziert. Man erhält so eine Art, ich nenne sie mal so, "Pinzettenschrauben" die sich mit einer kleinen Flachpinzette greifen und auch festziehen lassen. Dem Christian werden sich ob meines Dilletantismus wahrscheinlich die Zehennägel aufrollen, aber ich habe im Moment nichts anderes. 6823236809835254_+><_0
Jedenfalls der Mechnismus läuft jetzt vor- wie rückwärts rund ohne irgendwie zu klemmen und zu hemmen. Die Gegenkurbeln konnten jetzt auch vorbildgerecht auf beiden Seiten um die 15° nach vorne geneigt werden, bei Stellung Kurbelzapfen in unterster Position betrachtet.
Ich habe die Lok dann nach Mutschelbach mitgenommen und in den Betriebpausen über das Arrangement gescheucht. Die angehängten 5 Heavyweights bewältigte sie spielend mit Luft nach oben für noch 2 weitere Wagen. Mehr hat das Vorbild in der Ebene auch nicht gezogen.
Das "Pflichtfoto" vor roten Felsen ...
So, ich bin der Meinung technisch läuft die Lok und ist so einsetzbar. Was jetzt noch ansteht ist eine Verfeinrung und Ergänzung der Detaillierung, Einbau einer LED Beleuchtung, so wie Lackieren, Beschriften und Weathering.