Beiträge von Lutz K

    Hallo Patrick!
    Mit eigenen Vorbildfotos kann ich leider nicht aufwarten. Aus meiner Erinnerung weiß ich jedoch, wenn die Vestische mal (aus Versehen?) eine Polsterung geordert hatte war das dunkelgrünes Leder. So gesehen bei den Straßenbahnwagen Düwag T4 der ersten Serie von 1952 so wie bei den Ludewig 1 1/2 Deckern auf Büssing Fahrgestellen.


    Du mußt auch daran denken daß ganz spezifischen Straßenbahn- und Omnibusmodelle für den Anbieter ein gewisses Tretminenfeld darstellen. Entweder man macht ein Einheitsmodell das man in möglichst vielen Bedruckungsvarianten verkauft um Stückzahlen zu machen und kann das Modell dann zu einem rel. moderaten Preis anbieten.
    Oder man berücksichtigt alle Details und Detailvarianten der einzelnen Verkehrsunternehmen was dann entspechende teure Werkzeugänderungen erforderlich macht und was sich schlußendlich sehr kräftig auf den Preis für das einzelne Modell auswirkt.


    So gesehen finde ich das VK Modell einen akzeptablen Kompromiß.


    Messingguß Bremsbacken von Fuchs.
    Anguß kürzen,
    Gewinde schneiden,
    Distanzhülsen drehen,
    neue Bohrungen in die Rahmeseitenwangen setzen
    und anschrauben.
    Auf der Seite mit den isolierten Radreifen habe ich grössere Bohrungen gesetzt und mir Isolierbuchsen gedreht, da lasse ich mich auf keine Experimente ein.

    Hallo Patrick!
    Zuviel Komfort für diese Zeit. Keine roten Polstersitzbänke +><
    Ich erinnere mich als im Verkehrsgebiet der Vestischen Straßenbahnen AG* Aufgewachsener nur an Einheits-Preßholzsitze auch in den Bussen.
    Die seitliche Zielanzeige mit Brosebandkästen hatte sich die Vestischen auch gespart. Statt dessen ein Einsteckschild aus Blech unten im ersten Seitenfenster hinter der Vordertür. Das hat dann immer so schön geklappert wenn der Bus über die stillgelegten Straßenbahnschienen und das damals noch reichlich vorhandenem Kopfsteinpflaster gerumpelt ist.

    Hallo Wolfgang!


    Die VT95 und VB 142 waren zwar Multitraktions- und Wendezugfähig, aber der dazugehörige VB 142 hatte keinen Führerstand und konnte daher nur als Beiwagen eingesetzt werden. Der VB 142 hat m .W. nur die roten Zugschlußleuchten. Geschobene vorauslaufende VB 142 nur als Rangierfahrten im Bahnhofsbereich.


    Als Zugbildung sind die folgenden Kombinationen möglich:
    VT solo
    VT + VB , stets Umsetzen des Triebwagens in Wende- und Endbahnhöfen erforderlich
    VT + VT
    VT + VB + VT
    VT +VB + VB + VT


    Ich mache das mal hier fest, nichts persönlichen gegen Dich Robert!
    [ironie]Das Treffen der Vorschriftenbahner.
    Man braucht als Teilnehmer nichts weiter dafür mitzunehmen als eine große mit Dienstvorschriften prall gefüllte Aktentasche.
    Des weiteren eine Thermoskanne mit Kaffee und eine Butterbrotdose unter dem Arm (kommt das nicht irgendwie bekannt vor? *#')
    Als Räumlichkeit reicht ein beliebiges Klassenzimmer an einer Schule vollkommen aus.
    Der Veranstalter stellt eine Europoolpalette (nach EN 13698-1 und tauschfähig!) mit Vordrucken der verschiedensten Art zur Verfügung.
    Die Teilnehmer wickeln den Betrieb ausschließlich durch Ausfüllen, Weiterreichen, Bearbeiten und wieder Weiterreichen der Formulare und Vordrucke nach Vorschrift ab.
    Der Teilnehmer hat zu genau festgelegten Zeiten seinen Dienst auszuüben.
    Die Vorschriften sind peinlich genau einzuhalten.
    Zuwiderhandlungen werden mit Diziplinarmaßnahmen bestraft.
    Alles weitere regelt das Preußische Disziplinargesetzbuch von Anno Knack
    ...


    So kann man Betrieb abwickeln ohne dafür je einen einzigen Modellwaggon bewegen zu müssen
    Es hat jedenfalls den Vorteil man braucht keine sperrigen Module, keine Unmengen an Rollmaterial, keinerlei elektronische Komponenten und was-weiß-ich-noch mitzuschleppen.
    Man braucht seine Zeit auch nicht mit dem Bau von Modulen und dem Umrüsten von Fahrzeugen zu verschwenden und kann sie voll und ganz dem Auswendinglernen der Vorschriften widmen.
    Die Vorschriftensammlung in der Aktentasche reicht jedenfalls vollkommen dafür aus. Thermoskanne und Stullendose sind von Amts wegen gestattete Zugaben.
    Solche Treffen hätten zudem den Vorteil, wenn sie zeitgleich mit Modultreffen angesetzt werden, daß die teilnehmenden Vorschriftenbahner den den tatsächlichen Modell-Betrieb auf dem Modularrangement nicht stören können.
    Damit wäre dann auch ein großer Spaßbremsfaktor eliminiert.
    [/ironie]
    So weit meine ironischen Betrachtungen.
    Ein gewisses Mindestmaß an Vorschriften wie technischen Normen oder ein Konsens im Betriebsablauf müssen sein.
    Nur sollten diese Vorschriften nicht zu einem reinen Selbstzweck ausarten, sonst s. o.


    Woanders wird das im Fremo wesentlich unbürokratischer gehandhabt.
    Als Beispiel möchte ich hier mal die Digitaladressen von Triebfahrzeugen nennen.
    Bei Deutschbahn Fremo sind die Adressen nach Preußischem System vorschriftsmässig fix "für immer und ewig" vergeben.
    Macht man auf Treffen vorher eine Überprüfung diesbezüglich? Oder verlässt man sich auf die Vorschriften? Oder was macht man wenn 2 Loks trotzdem die gleiche Adresse haben? Anwendung von Vorschriften = Ausschluss der beiden Loks weil man nicht anders kann?


    Bei US-Bahn Fremo gibt es keine fest zugeteilten Adressen.
    Hier kommt jetzt die Checkliste ins Spiel in dem die Digitaladressen der beteiligten Triebfahrzeuge vorher gecheckt werden. Wenn 2 gleiche Adressen vorhanden sind wird schnell und unbürokratisch die Adresse einer Lok und es dazugehörigen Freds für die Dauer des Treffens umgeändert (selber erlebt und gemacht).


    Mir persönlich reicht es wenn ich die Formulare und Vordrucke ausfüllen muß die unsere Steuerbehörden von uns verlangen. Das brauche ich nicht noch zusätzlich im Hobbybereich. Da will ich Züge rollen sehen, zwar nach Regeln, aber diese Regeln sollen sich auf ein absolutes Minimum beschränken dabei nicht zur Spaßbremse ausarten, sonst s. o.
    Meine 2 Cent

    Es geht weiter mit der "Türkenlok"



    Damit sich das auch lohnt mit dem Führerhaus und der Innenbeleuchtung bekam ich den Auftrag auch eine Stehkesselrückwand einzubauen und "schnitzen sie irgendwelche Sitze".
    Dazu hatte mir der Eigentümer eine Messingguß Stehkesselrückwand einer B&O EM-1 zugeschickt. Diese Lok hat wie man unschwer sehen kann eine runde Stehkesseldecke:
    http://www.northeast.railfan.net/images/bo7605sa.jpg
    Dafür war dieses Gußteil gedacht.
    Hier hat man es jedoch mit einer Belpaire Feuerbüchse zun tun:
    http://www.gn-npjointarchive.o…D=4&RootFolder=/Wingfield
    Dafür habe ich mir eine Schablone auch 0,5mm Kunststoff vom Stehkesselprofil gemacht. Nach dieser Schablone habe ich mir eine Messingblech zugeschnitten das paßgenau in den hintersten Abschnitt des Stehkessels passt.
    Auch das das Gußteil habe entsprechend bearbeitet. Die Rundung musste oben gekappt werden und eine Teil der unteren Partie gekürzt werden. Das dementspechend bearbeitete Gußteil wurde dann auf das Messingblech mit der Flamme gelötet. Die Bedienungselemente wie Regulatorhebel, Bremsenstand und Umsteuerhebellage wurde gleich mit angelötet.
    Das Foto oben zeigt die Rückwand unmittelbar nach dem Verlöten. Nein es ist nicht schief, die Kamera verzerrt hier bei der Nahaufnahme.



    Das Teil von der Seite. Hier habe ich auch den fehlenden Teil des Fhs. Fußbodens ergänzt. Die Sitze habe ich aus Holz "geschnitzt", wobei bei den Rückenlehnen edles Schiffsbauholz aus Mahagoni zur Anwendung kam.
    Der Regulatorhebel musste leider etwas weiter nach innen zur Mitte hin versetzt angebracht werden. Ansonsten hätte sich das Teil in dem geschlossenen Fhs. nicht mehr montieren lassen.



    So sieht das dann montiert aus. Die Rückwand wurde geschraubt; das hat den Vorteil man kann sie zur farblichen Anpassung wieder herausnehmen. Die Kabel gehen zur Innenbeleuchtung.



    Sehr staubig, wo gehobelt wird fallen eben Späne.



    Lichtcheck. Fehlen jetzt nur noch Öl- und Kaffekanne auf dem Ablagebord. Dieses hängt leicht nach unten weil die Rückwand ja eigentlich für eine andere Lok gedacht ist.

    Mittlerweile habe ich hier mal etwas weiter gemacht.



    Beim Vergleich der USRA Standard 10000Gal Tender ergab sich dieses Bild.
    Ganz hinten der Tender von der B&O= #4500.
    Davor der Mätrix Tender.
    Ganz vorne der Akane Tender. ?(
    Ja, der Akane Tender ist etwas länger als er eigentlich sein sollte.
    Fazit: das ist kein USRA Tender. Zumal das Vorhandensein eines Water Scoops so wie des Kohlenschiebers legt den Schluß nahe.
    Beim Vorbild wäre der Water Scoop allerdings unerlässlich gewesen um den Durst dieser Lok stillen zu können:
    http://en.wikipedia.org/wiki/Track_pan
    http://de.wikipedia.org/wiki/Trog_(Eisenbahn)
    Das Vorbild ist original nur an de Norfolk & Western und an die Chesapeake & Ohio geliefert worden. Beide Bahngesellschaften haben keine Wassergräben benutzt. Diese Bahngesellschaften haben die schweren USRA 4-8-2 später mit riesigen 6-achsigen Tendern ausgestattet.


    Was mich weiter störte war der Drehzapfenabstand der Tenders. Das hintere DG war weiter zur Mitte hingerückt worden; zufällig stimmte der Drehzapfenabstand dann wieder mit dem USRA Maß überein *#' . Es sah etwas unproportioniert aus, wäre aber erklärlich mit vorhandenen Drehscheibenlängen.



    Ich habe mir dann einen neuen Drehzapfen gedreht und angeschraubt. Des weiteren habe ich eine neue, weiter nach hinten versetzte, Befestigungsbohrung mit Gewinde für die Kadee Kupplungsbox gemacht.



    So sieht der Tender jetzt aus.



    So vorher zum Vergleich.





    Noch mal der Vergleich von USRA 4-8-2 Heavy (links) und 4-8-2 Light (rechts)



    Heavy vorne, light hinten.


    Ich werde dieses Projekt jetzt erst mal zur Seite legen müssen. Auch habe ich mich noch nicht entschieden was ich genau damit machen werde.

    Hallo Peter T!
    Mit den 1930er Jahren für den Stand der Motorentechnik liegst Du richtig. Das ist ein Nachbau des Pittmann Motors.
    Weitere Nachforschungen haben ergeben, dieses Lokmodell wurde von Akane in Japan 1963 gebaut. Die Japaner haben damals mehr oder minder sorgfältige eigene Nachbauten der Pittmann Motoren in ihre Messingmodelle eingebaut.
    Mittlerweile habe ich die Lok mal abgeölt, auf ein Gleis gestellt und unter Analogstrom gesetzt. Siehe sie läuft. Gar nicht mal so schlecht, in etwa auf dem Niveau der heutigen Hobbymodelle des üblichen verdächtigen Anbieters. Nur deren traumhafte Kinderzimmer-Teppichboden-Renngeschwindigkeiten erreicht sie nicht ...


    Und wenn man mal zurück blickt, ich denke 1963 gab es wohl nicht viel besseres an Fahreigenschaften und Motoren zu kaufen. Damals steckte man hinsichtlich der Antriebstechnik entwicklungsmässig in einer Sackgasse.

    Am Abend des Tages:

    Sieht die Geschichte schon anders aus.

    Die wieder gerade gerichtete vordere Pufferbohle (heißt auch im US-Sprachgebrauch tatsächlich so), hier fehlt noch der Kuhfänger komplett. An den blanken Stellen sieht man wo er einst angelötet gewesen war.
    Was hier nicht zu sehen ist, die neue selbst angefertigte Hohlschraube für die Zylinderblockbefestigung. Die habe ich mir aus einer MS-Schlitzschraube M5 gemacht.

    Auch der Umlauf ist wieder an seinem Platz angelötet worden.

    Hier ist das Fhs.-Dach noch etwas schief.

    Der lose Längsträger des Tenders ist auch wieder angelötet worden.

    Auf dieser Lokseite scheint vorerst alles o.k. zu sein. Oder entdeckt hier noch Jemand was verbesserungsbedürftig wäre?

    Das korrigierte Fhs.-Dach.

    Seit neuestem bin ich Eigentümer dieses Stücks, ein Mitbringsel aus Rodgau:

    Der Kuhfänger fehlt, die untere Teil der Pufferbohle ist fast 90° nach hinten gebogen

    Bis jetzt noch harmlos, aber schaut Euch das an:




    Der Injektor ist angerissen, lag aber lose dabei



    Das kleine Umlaufblech ist abgerissen, es war auf oben auf dem Tender mit Klebestreifen festgemacht.





    So sieht es unter dem Blech aus, eben das Übliche. Aber wie das Sprichwort sagt: "Einem geschenktem Gaul schaut man nicht ins Maul."


    Wie sieht das denn mit der Digitalisierung der Monster aus???


    Es ist ein bischen tricky, aber zu bewältigen. Plug and Play gibt es hier nicht, es muß nachgedacht und gelötet werden.
    Nimm mal die Gehäuse ab und schau einmal. Du wirst auf so komische Dinge wie Blechstreifen als Kabelersatz stossen.
    Der Strom wird über die Achslager abgenommen, die Achsen sind dazu als Halbachsen ausgeführt mit nur einer mittigen Isolierbuchse. Die Isolierbuchse hat praktischerweise die Achszahnräder gleich mit angespritzt.
    Das wirst Du an den Drehgestellen Blechstreifen finden in deren eckigen Aussparungen die Achslager aus Sinterbronze sitzen, der Achslagerträger.
    Die eine Seite ist leitend mit dem Lokrahmen verbunden.
    Der untere Motoranschluß ist über einen federnden Dorn mit dem Lokrahmen elektrisch verbunden.
    Die andere Seite geht über die Blechstreifen der DG an den anderen oben längs liegenden Blechstreifen und weiter an den oberen Anschluß des Motors.
    Die Blechstreifen sind nur blankes Blech das auch rosten kann. Hier wäre primär die Ursache für eine schlechte Stromabnahme zu suchen.


    Bei Digitalisierung:
    Unbedingt den unteren Motoranschluß vom Rahmen isolieren!!! Der Motor muß dafür ausgebaut werden. Dazu einfach die 4 Gumminoppen unten am Tank mit einem Schraubendreher nach oben drücken bis der Motor heraus kommt. Dann den Dorn abkneifen und an beide Motoranschlüsse ein Kabel anlöten.
    Vor dem Wiedereinbau des Motors zur Sicherheit unten den Anschluß mit einem Stückchen Isolierband abkleben.
    Ebenfalls zur Sicherheit noch mal nachprüfen ob der Motor jetzt wirklich potentialfrei ist. Du himmelst sonst den Decoder wenn der magische Rauch entweicht.


    Beide Drehgestelle sollten mit direkten Kabelanschlüssen, die an die Achslagerträger (Bleche) angelötet werden, verbunden werden.
    Die störanfälligen Blechstreifen können so beseitigt werden.


    Als Beleuchtung würde ich LEDs empfehlen. Die kann man direkt hinter die Scheinwerferlinsen (gekürzte Lichtleiter) kleben. Wenn man die LEDs dann noch in kurze lichtundurchlässige Rohrstückchen klebt hat man dann auch keinen unerwünschten Lichtaustritt mehr. Das Licht leuchtet dann nur noch dort wo man es auch haben will.
    Ach ja, die Vorwiderstände für die LEDs nicht vergessen.


    Die Schwungmasse der Blue Box Modelle sind übrigens nicht ausgewuchtet. Sie können daher manchmal unangenehme Brummfrequenzen verursachen.




    Diese Seite ist ganz hilfreich:
    http://www.tcsdcc.com/public_h…n_DCC/AC4400_Non_DCC.html
    http://www.tcsdcc.com/public_h…arn/SD45/athearn_sd45.htm
    http://www.tcsdcc.com/Customer…ale/HO_Search/search.html
    Es müssen nicht unbedingt die hierzulande nur schwer erhältlichen TCS Decoder sein. Ein Lenz Standard oder ESU Lopi Basic lässt sich genau so installieren.


    Und hier kannst Du noch mal den Unterschied zu einer modernen Konstruktion deutlich sehen:
    http://www.tcsdcc.com/public_h…arn_SW1500_DCC_Ready.html
    Man beachte auch den Grad der Detaillierung. Eigentlich ist die Optik nur von Jürgen (Speziguzi) noch zu toppen. :D


    Edit: Den polternden Berliner im anderen Forum, denn nimm mal nicht so ernst :vinsent:

    Nun gut Detlev!
    Ein Anfang ist erst mal gemacht und für das erste reichen die alten Blue Box Loks von Athearn aus. Was willst Du mit diesen Loks weiter machen?
    Die Athearn Blue Box Serie ist nicht gerade mehr das Gelbe vom Ei, in etwa vergleichbar mit den Hobby Loks vom Brillendoktor, aber es lässt sich viel daraus machen.
    Fahren? Sammeln? Vitrine? Aufpimpen? Digitalisieren?
    Es gibt einen geradezu riesigen Zubehörmarkt um US Dieselloks zu verschönern und Aufzurüsten.

    Den Pflug hinter dem MF kann ich nicht erkennen.


    Das sei hiermit nachgeholt:

    Wobei sich es hier um einen sog. Grenzpflug handelt.
    Bei den vor der Gebietsreform oft "Handtuch" breiten Äckern wollte man nicht auf den Acker des Nachbarn kommen. Daher wurde dieser originale Ferguson Pflug dementsprechend umgebaut so daß man den Pflug dann asymmetrisch hinter den Schlepper hängen konnte. Die hintere, weiter aussen liegende, Schar befand sich dann in der Spur des linken Hinterrads. So konnte man dann hart an der Grenze pflügen ohne auf den benachbarten Acker zu kommen.


    Was hier zu sehen ist ist der Stand der späten 1950er Jahre.
    Damals vor der Gebietsreform war ein Streubesitz von kleinen und kleinsten Äckerchen die Regel. Diese kleinen Äcker wären denn auch bei der Modellnachbildung zu berücksichtigen.
    Eine gewisse Zäsur stellen die führen 1960er Jahre für die Landwirtschaft in der BRD dar. Die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe reduzierte sich drastisch. Die statistisch erfasste Fläche an bewirtschaftetem Ackerland blieb dagegen gleich groß.
    Viele kleine Höfe gaben damals auf und deren Äcker wurden von den noch verbliebenen Landwirten übernommen. Die verbliebenen Höfe wurden also größer und brauchten zur rationellen Bewirtschaftung auch grössere Maschinen. War um 1959 die durchschnittliche Schleppergröße noch so um die 25 PS, so waren Ende der 1960er Jahre schon 100 PS auf dem Acker zu finden.
    Für solch großen Betriebe war der alte im Ort gelegene Hof viel zu klein geworden. Man musste aussiedeln und mitten auf dem Acker einen neuen grösseren und moderneren Betrieb aufbauen. So entstanden die Aussiedlerhöfe. Auch das ist ein Merkmal um es im Modell darzustellen. Hinzu kommt dann die Gebietsreform um mehrere "Handtücher" zu einem großen Acker zusammen zu legen der dann mit den grösseren Maschinen bearbeitet werden konnte.



    Und hier noch mal ein Bild vom hier reichlich undramatischen Vorgewende.

    Ergänzende Bilder für die Epoche 3


    Ich darf mich mal hier einklinken und erlaube mir das hier zeigen:




    Das ist kein Profi Pflügen. Wir haben das anlässlich der Historischen Landarbeitstage als Schau für die Besucher gemacht.



    Nein das ist kein Werbefoto für Massey Ferguson.
    Profi ist allerdings Karl-Heinz. Man kann gar nicht so schnell gucken wie der mit seinem 25PS Ferguson TE-D den Acker nieder macht.


    Für die Mittelgebirgslandschaft mit ihren kleinparzelligen Äckern waren solche Schlepper um die 20 - 25 PS, die einen 2-scharigen Pflug zogen, typisch.
    Für Norddeutschland mit seinen größeren Grundstücken waren dann auch grössere Schlepper an der Tagesordnung.

    In Angedenken der damaligen Häschenwitze, wer kennt sie noch?
    Für die anderen erzähle ich den Witz mit dem Türkenkalender hier:


    Häschen kommt Ende November in einen Laden und fragt: "Hattu Türkenkalender?"
    Der Ladeninhaber erbost: "Nein, das führen wir nicht. "
    Häschen geht wieder aus dem Laden.
    Am nächsten Tag kommt Häschen wieder in dem Laden und fragt "Hattu Türkenkalender?"
    Ladeninhaber: "Nein haben, wir nicht."
    Häschen geht wieder aus dem Laden.
    Am nächsten Tag kommt Häschen schon wieder in dem Laden und fragt "Hattu Türkenkalender?"
    Ladeninhaber: "Das haben wir nicht!"
    Häschen geht wieder aus dem Laden.
    Auch am nächsten Tag kommt Häschen wieder in dem Laden und fragt "Hattu Türkenkalender?"
    Ladeninhaber: "Nein!"
    Häschen geht wieder aus dem Laden.
    Am nächsten Tag kommt Häschen wieder in dem Laden und fragt "Hattu Türkenkalender?"
    "NEINNN!"
    Häschen geht wieder aus dem Laden.
    Am nächsten Tag kommt Häschen wieder in dem Laden und fragt "Hattu Türkenkalender?"
    Der Ladeninhaber explodiert: "Zum letzten mal, ich habe keine Türkenkalender! Und ausserdem das ist politisch unkorrekt und rassistisch und für die türkischen Mitbürger beleidigend!"
    Häschen sieht die gerade neu gelieferten Adventskalender und sagt: "Hattu doch Türkenkalender."
    Ladeninhaber: "Wo?"
    Häschen nimmt einen Adventskalender und zeigt ihm dem Ladeninhaber.
    Der sagt darauf: "Das ist ein Adventskalender!"
    "Nee" sagt Häschen, "das iss ein Türkenkalender."
    "Wieso?"
    "Muttu gucken hier" sagt Häschen und öffnet ein Türchen auf dem Adventskalender: "Türken auf, Türken zu ..."



    Dieser alte Witz kam mir wieder in den Sinn als ich den Auftrag bekam mich diesem Chaos hier anzunehmen:

    Wie man sieht gibt es ein geschlossenes Führerhaus. Die Japaner hatten sich die Vorbilder wohl im Sommer angeschaut wo die Türen immer offen standen und auch prompt vergessen diese nachzubilden. Der Eigentümer der Lok hatte diesen sich dann ätzen lassen und sie waren einfach nur mit einem Stückchen Schaumstoff fest geklemmt.


    Mich hat dann der Hafer gestochen:

    Türken auf, ...



    ... Türken ...



    ... zu.



    Türken auf, ...



    ... Türken zu.



    Türken ist übrigens niederfränkischer Dialekt wie er am Niederrhein gesprochen wird und bedeutet auf Hochdeutsch Türchen, von kleine Tür.



    Anschliessend habe ich zur Nervenberuhigung die neue Kugelkupplung am Hänger montiert und diesen Beitrag hier geschrieben.