So, nach ettlichem Nachmessen und Nachrechnen bis ich zu folgenden Ergebnissen gekommen:
Bisher:
Rocos 50 wies einen Durchmesser der Kuppelräder von 16,1mm auf, das sind genau die 1400mm des Vorbilds in 1:87 wieder gegeben.
Die Räder des Tenders 2'2' T26 hatten einen Dmr. von 11,5mm was denn 1000mm entspricht.
Die serienmässigen Getriebeübesetzungen waren:
Lok: 1:25,7
Tender: 1:18,2
Setzt man beide Übersetzungen ins Verhältnis, so kommt ein Übersetzungsverhältnis zwischen Lok und Tender von 1:1,41 heraus was genau den Verhältnissen der Raddurchmesser zueinander entspricht; in H0 16,1mm zu 11,5mm und beim Vorbild 1400mm zu 1000mm.
So weit so gut, das war 1992 von den damaligen Roco Konstrukteuren in Österreich ausgetüftelt worden.
Jetzt hat man in Knoblauchland, vulgo Transsylvanien, vor einigen Jahren aus der 50er eine 52er abgeleitet. Nichts schlechtes, man hat es es beim Vorbild ja genau so gemacht.
Auch kreierte man der 52er einen 2'2' T30 Wannentender.
Auch nichts Schlechtes, war so ein Wannentender von den 50er Fans schon lange sehnsüchtig erwartet worden. Es dauerte allerdings noch ein paar Jahre weil die Waffeleisenbank meinte ihre Roco Endverbraucherkunden, ganz wie in einer Knoblauchpresse, auch auszupre.... äh, abschöpfen zu müssen.
Eine neue Generation von Konstrukteuren, ob es Klicki-Buntis sind oder nicht kann ich nicht sagen, war da offenbar tätig die wohl aus dem was ihre Vorgänger hinterließen nicht ganz schlau wurden.
Die Wannentender, die aus Kesselwagen entwickelt wurden, laufen ja bekanntlich auf Güterwagendrehgestellen der Einheitsbauart:
http://www.drehgestelle.de/2/pbg_ho.html
Sieht man sich da mal die technischen Daten an, so findet man Raddurchmesser: 940mm
Diese 940mm hat man denn auch mit Ausführung der Raddurchmesser des Tenders von 11,0mm umgesetzt.
Das Getriebe des Tenders musste ebenfalls neu konstruiert werden, weil die Achsstände der Drehgestelle von 2'2' T26 und des Einheits Güterwagen DGs nicht übereinstimmten.
Dann hat man auch noch, die Räder sind ja 0,5mm kleiner die Achszahnräder von ursprünglich 17 Zähne auf jetzt 16 Zähne geändert.
Wie schon erwähnt, ich habe den Eindruck, die neue Generation von Konstrukteuren wurden aus dem was ihre Vorgänger hinterließen nicht ganz schlau. Auf dem Rechner mit dem farbigen CAD Programm sieht es jedenfalls beeindruckend schön buntig aus. Und mit einem Mäuschenklick läuft so ein Getriebe virtuell in der virtuellen Realität auf dem Rechner auch schön rundig.
Die Rechnung in der ealen Realität sieht aber jetzt so aus:
Lok: 1:25,7 (unverändert)
Tender: 1:17,1
Die Raddurchmesser ins Verhältnis gesetzt: 1400mm Lok zu 940mm Tender ergibt 1:1,48 für das Vorbild.
So wie 16,1mm Lok zu 11,0mm Tender ergibt 1:1,46. Das wäre bei den vorhandenen Raddurchmessern von Lok und Tender das ideale Übersetzungsverhältnis.
Jetzt zum Vergleich das tatsächlich am Modell vorhandene Übersetzungsverhältniss der beiden Getriebe zueinander: 1:1,50
Hmmm, 1,46 gegenüber 1,50, das ist mir zu viel Differenz und zu viel Schlupf.
Was kann man machen?
Nein nicht die Dünnbrettbohrerlösung wie Getriebe aus der Lok ausbauen und ja nicht nachdenken. Wir haben 2013, nicht Anno Domini 1965 im Modellbahnmittelalter und ich bin auch nicht auf dem damaligen Stand der Technik stehen geblieben. Und da ich ja möglichst ohne Haftreifen fahren möchte, nützen mir die 4 eifrig radierenden Rädchen am Tender, die sich krampfhaft bemühen den antriebslosen Wurstkessel vorwärts zu schieben, nicht wirklich etwas. Zumal diese angetriebenen Tenderräder durch die Gewichtsverteilung des Tenders nur rel. minimal mit Gewicht belastet sind. Hier wird dann nur noch der Haftreifen-Gummi abradiert.
Ist ungefähr so wie eine " 3-beinige" 215 oder 218 von ESU ohne Haftreifen
Ich habe mich entschieden als Weg des geringsten Widerstands die Raddurchmesser des Tenders zu ändern.
Durch Nachrechnen ergibt sich:
Gegeben:
Übersetzung Lok: 1:25,7
dito Tender: 1:17,1
Das Verhältnis aus beiden: 1:1,5
Kuppelraddurchmesser Lok: 16,1mm
Die gesuchte Variable ist jetzt der Durchmesser der Tenderräder.
Durch Umstellen der Formel und Ausrechnen ergibt sich: 10,7mm
Das heißt, wenn ich dem Tender Räder mit 10,7mm verpasse, stimmt das Übersetzungsverhältnis wieder und ich habe keinen Schlupf.
In meiner Grabbelkiste habe ich ausgerechnet Märklin Güterwagenräder gefunden die den gewünschten Durchmesser haben.