Beiträge von Lutz K

    Seit neuestem bin ich Eigentümer dieses Stücks, ein Mitbringsel aus Rodgau:

    Der Kuhfänger fehlt, die untere Teil der Pufferbohle ist fast 90° nach hinten gebogen

    Bis jetzt noch harmlos, aber schaut Euch das an:




    Der Injektor ist angerissen, lag aber lose dabei



    Das kleine Umlaufblech ist abgerissen, es war auf oben auf dem Tender mit Klebestreifen festgemacht.





    So sieht es unter dem Blech aus, eben das Übliche. Aber wie das Sprichwort sagt: "Einem geschenktem Gaul schaut man nicht ins Maul."


    Wie sieht das denn mit der Digitalisierung der Monster aus???


    Es ist ein bischen tricky, aber zu bewältigen. Plug and Play gibt es hier nicht, es muß nachgedacht und gelötet werden.
    Nimm mal die Gehäuse ab und schau einmal. Du wirst auf so komische Dinge wie Blechstreifen als Kabelersatz stossen.
    Der Strom wird über die Achslager abgenommen, die Achsen sind dazu als Halbachsen ausgeführt mit nur einer mittigen Isolierbuchse. Die Isolierbuchse hat praktischerweise die Achszahnräder gleich mit angespritzt.
    Das wirst Du an den Drehgestellen Blechstreifen finden in deren eckigen Aussparungen die Achslager aus Sinterbronze sitzen, der Achslagerträger.
    Die eine Seite ist leitend mit dem Lokrahmen verbunden.
    Der untere Motoranschluß ist über einen federnden Dorn mit dem Lokrahmen elektrisch verbunden.
    Die andere Seite geht über die Blechstreifen der DG an den anderen oben längs liegenden Blechstreifen und weiter an den oberen Anschluß des Motors.
    Die Blechstreifen sind nur blankes Blech das auch rosten kann. Hier wäre primär die Ursache für eine schlechte Stromabnahme zu suchen.


    Bei Digitalisierung:
    Unbedingt den unteren Motoranschluß vom Rahmen isolieren!!! Der Motor muß dafür ausgebaut werden. Dazu einfach die 4 Gumminoppen unten am Tank mit einem Schraubendreher nach oben drücken bis der Motor heraus kommt. Dann den Dorn abkneifen und an beide Motoranschlüsse ein Kabel anlöten.
    Vor dem Wiedereinbau des Motors zur Sicherheit unten den Anschluß mit einem Stückchen Isolierband abkleben.
    Ebenfalls zur Sicherheit noch mal nachprüfen ob der Motor jetzt wirklich potentialfrei ist. Du himmelst sonst den Decoder wenn der magische Rauch entweicht.


    Beide Drehgestelle sollten mit direkten Kabelanschlüssen, die an die Achslagerträger (Bleche) angelötet werden, verbunden werden.
    Die störanfälligen Blechstreifen können so beseitigt werden.


    Als Beleuchtung würde ich LEDs empfehlen. Die kann man direkt hinter die Scheinwerferlinsen (gekürzte Lichtleiter) kleben. Wenn man die LEDs dann noch in kurze lichtundurchlässige Rohrstückchen klebt hat man dann auch keinen unerwünschten Lichtaustritt mehr. Das Licht leuchtet dann nur noch dort wo man es auch haben will.
    Ach ja, die Vorwiderstände für die LEDs nicht vergessen.


    Die Schwungmasse der Blue Box Modelle sind übrigens nicht ausgewuchtet. Sie können daher manchmal unangenehme Brummfrequenzen verursachen.




    Diese Seite ist ganz hilfreich:
    http://www.tcsdcc.com/public_h…n_DCC/AC4400_Non_DCC.html
    http://www.tcsdcc.com/public_h…arn/SD45/athearn_sd45.htm
    http://www.tcsdcc.com/Customer…ale/HO_Search/search.html
    Es müssen nicht unbedingt die hierzulande nur schwer erhältlichen TCS Decoder sein. Ein Lenz Standard oder ESU Lopi Basic lässt sich genau so installieren.


    Und hier kannst Du noch mal den Unterschied zu einer modernen Konstruktion deutlich sehen:
    http://www.tcsdcc.com/public_h…arn_SW1500_DCC_Ready.html
    Man beachte auch den Grad der Detaillierung. Eigentlich ist die Optik nur von Jürgen (Speziguzi) noch zu toppen. :D


    Edit: Den polternden Berliner im anderen Forum, denn nimm mal nicht so ernst :vinsent:

    Nun gut Detlev!
    Ein Anfang ist erst mal gemacht und für das erste reichen die alten Blue Box Loks von Athearn aus. Was willst Du mit diesen Loks weiter machen?
    Die Athearn Blue Box Serie ist nicht gerade mehr das Gelbe vom Ei, in etwa vergleichbar mit den Hobby Loks vom Brillendoktor, aber es lässt sich viel daraus machen.
    Fahren? Sammeln? Vitrine? Aufpimpen? Digitalisieren?
    Es gibt einen geradezu riesigen Zubehörmarkt um US Dieselloks zu verschönern und Aufzurüsten.

    Den Pflug hinter dem MF kann ich nicht erkennen.


    Das sei hiermit nachgeholt:

    Wobei sich es hier um einen sog. Grenzpflug handelt.
    Bei den vor der Gebietsreform oft "Handtuch" breiten Äckern wollte man nicht auf den Acker des Nachbarn kommen. Daher wurde dieser originale Ferguson Pflug dementsprechend umgebaut so daß man den Pflug dann asymmetrisch hinter den Schlepper hängen konnte. Die hintere, weiter aussen liegende, Schar befand sich dann in der Spur des linken Hinterrads. So konnte man dann hart an der Grenze pflügen ohne auf den benachbarten Acker zu kommen.


    Was hier zu sehen ist ist der Stand der späten 1950er Jahre.
    Damals vor der Gebietsreform war ein Streubesitz von kleinen und kleinsten Äckerchen die Regel. Diese kleinen Äcker wären denn auch bei der Modellnachbildung zu berücksichtigen.
    Eine gewisse Zäsur stellen die führen 1960er Jahre für die Landwirtschaft in der BRD dar. Die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe reduzierte sich drastisch. Die statistisch erfasste Fläche an bewirtschaftetem Ackerland blieb dagegen gleich groß.
    Viele kleine Höfe gaben damals auf und deren Äcker wurden von den noch verbliebenen Landwirten übernommen. Die verbliebenen Höfe wurden also größer und brauchten zur rationellen Bewirtschaftung auch grössere Maschinen. War um 1959 die durchschnittliche Schleppergröße noch so um die 25 PS, so waren Ende der 1960er Jahre schon 100 PS auf dem Acker zu finden.
    Für solch großen Betriebe war der alte im Ort gelegene Hof viel zu klein geworden. Man musste aussiedeln und mitten auf dem Acker einen neuen grösseren und moderneren Betrieb aufbauen. So entstanden die Aussiedlerhöfe. Auch das ist ein Merkmal um es im Modell darzustellen. Hinzu kommt dann die Gebietsreform um mehrere "Handtücher" zu einem großen Acker zusammen zu legen der dann mit den grösseren Maschinen bearbeitet werden konnte.



    Und hier noch mal ein Bild vom hier reichlich undramatischen Vorgewende.

    Ergänzende Bilder für die Epoche 3


    Ich darf mich mal hier einklinken und erlaube mir das hier zeigen:




    Das ist kein Profi Pflügen. Wir haben das anlässlich der Historischen Landarbeitstage als Schau für die Besucher gemacht.



    Nein das ist kein Werbefoto für Massey Ferguson.
    Profi ist allerdings Karl-Heinz. Man kann gar nicht so schnell gucken wie der mit seinem 25PS Ferguson TE-D den Acker nieder macht.


    Für die Mittelgebirgslandschaft mit ihren kleinparzelligen Äckern waren solche Schlepper um die 20 - 25 PS, die einen 2-scharigen Pflug zogen, typisch.
    Für Norddeutschland mit seinen größeren Grundstücken waren dann auch grössere Schlepper an der Tagesordnung.

    In Angedenken der damaligen Häschenwitze, wer kennt sie noch?
    Für die anderen erzähle ich den Witz mit dem Türkenkalender hier:


    Häschen kommt Ende November in einen Laden und fragt: "Hattu Türkenkalender?"
    Der Ladeninhaber erbost: "Nein, das führen wir nicht. "
    Häschen geht wieder aus dem Laden.
    Am nächsten Tag kommt Häschen wieder in dem Laden und fragt "Hattu Türkenkalender?"
    Ladeninhaber: "Nein haben, wir nicht."
    Häschen geht wieder aus dem Laden.
    Am nächsten Tag kommt Häschen schon wieder in dem Laden und fragt "Hattu Türkenkalender?"
    Ladeninhaber: "Das haben wir nicht!"
    Häschen geht wieder aus dem Laden.
    Auch am nächsten Tag kommt Häschen wieder in dem Laden und fragt "Hattu Türkenkalender?"
    Ladeninhaber: "Nein!"
    Häschen geht wieder aus dem Laden.
    Am nächsten Tag kommt Häschen wieder in dem Laden und fragt "Hattu Türkenkalender?"
    "NEINNN!"
    Häschen geht wieder aus dem Laden.
    Am nächsten Tag kommt Häschen wieder in dem Laden und fragt "Hattu Türkenkalender?"
    Der Ladeninhaber explodiert: "Zum letzten mal, ich habe keine Türkenkalender! Und ausserdem das ist politisch unkorrekt und rassistisch und für die türkischen Mitbürger beleidigend!"
    Häschen sieht die gerade neu gelieferten Adventskalender und sagt: "Hattu doch Türkenkalender."
    Ladeninhaber: "Wo?"
    Häschen nimmt einen Adventskalender und zeigt ihm dem Ladeninhaber.
    Der sagt darauf: "Das ist ein Adventskalender!"
    "Nee" sagt Häschen, "das iss ein Türkenkalender."
    "Wieso?"
    "Muttu gucken hier" sagt Häschen und öffnet ein Türchen auf dem Adventskalender: "Türken auf, Türken zu ..."



    Dieser alte Witz kam mir wieder in den Sinn als ich den Auftrag bekam mich diesem Chaos hier anzunehmen:

    Wie man sieht gibt es ein geschlossenes Führerhaus. Die Japaner hatten sich die Vorbilder wohl im Sommer angeschaut wo die Türen immer offen standen und auch prompt vergessen diese nachzubilden. Der Eigentümer der Lok hatte diesen sich dann ätzen lassen und sie waren einfach nur mit einem Stückchen Schaumstoff fest geklemmt.


    Mich hat dann der Hafer gestochen:

    Türken auf, ...



    ... Türken ...



    ... zu.



    Türken auf, ...



    ... Türken zu.



    Türken ist übrigens niederfränkischer Dialekt wie er am Niederrhein gesprochen wird und bedeutet auf Hochdeutsch Türchen, von kleine Tür.



    Anschliessend habe ich zur Nervenberuhigung die neue Kugelkupplung am Hänger montiert und diesen Beitrag hier geschrieben.


    Hallo Alexander!
    Dann schaue Dir doch mal diese Bilder genau an. Was siehst Du darauf?
    Vorne die Gleise wo heftig hin und her Rangiert wird, Eisenbahn pur im Vordergrund.
    Hinten als Kulisse die Zeche. Da kann es auf dem Hintergrund auch ein 2-dimensionales Fördergerüst machen. Evtl. auch ein großformatiges Posterfoto eine echten Fördergerüsts. Und der Rest kann hinten dann wirklich maßstäblich groß werden, da braucht man keine Schrumpfhäuschen mehr.
    Aus der Kulisse ragen nur einzelne Teile nach vorne heraus. Die Verladung ist eines davon.
    Aber was kristallisiert sich da heraus?
    Lang und schmal. Auf das wesentliche beschränkt.
    Eine komplette flächenmässige Darstellung kann man vielleicht in Spur N oder gar Z andenken. Aber selbst da sind die eigenen Arme nicht lang genug...


    Regel für die max. Anlagentiefe: etwa 80cm oder so lang wie die eigenen Arme reichen. Man wird nicht jünger.


    Meine 2 Cent

    Hallo Alexander!
    Schön, daß die Vernunft anfängt zu siegen was ich in Anbetracht Deines Einstein Zitats erwartet habe. Jetzt nachdem Friedrich darauf hingewiesen und Du selber festgestellt hast, daß es so nicht geht fängt das Nachdenken an. Ich kann Dir da nur den Rat geben sich auf das wesentliche zu beschränken.
    Als Hilfe zur Entscheidungsfindung schlage ich Dir vor, mal ein "Lastenheft Anlagenbau" selber aufzustellen.
    Hier schreibst Du erst mal einfach alles hinein was Dir wichtig erscheint und was beim Bau der Anlage berücksichtigt werden soll. Das kann z.B. "Zuglänge 4,50m" oder "2-gleisige Hauptbahn" sein. Des weiteren solltest Du in das Lastenheft auch Deine Vorlieben hineinschreiben. Du wirst auch feststellen, daß sich einiges mit miteinander verträgt* und Du Entscheidungen treffen musst, was Dir im Endeffekt am wichtigsten ist und worauf Du verzichten kannst. So nach und nach kristallisiert sich dann eine Richtung heraus.


    Dann stellt sich auch die Frage; was Du 2-dimensional als reliefartige Hintergrundgebäude darstellen oder andeuten kannst. Die Kohlewäsche mit der Verladung auf jeden Fall 3-dimensional als Vollmodell weil hier der unmittelbare Bezug zur Eisenbahn besteht. Ein Verwaltungsgebäude oder die Kaue haben keinen Bezug zur Bahn, sie kann man daher entweder als Hintergrund andeuten oder evtl. ganz weglassen.
    So kann man dann Schritt für Schritt seinen tatsächlichen Platzbedarf reduzieren indem man sich auf die Bahn als Hauptdarsteller konzentriert.




    Ich hätte mir früher auch nie träumen lassen, daß ich mal mit 40cm Anlagentiefe auskomme.
    Und noch was; lange Züge sehen auf Steilweichen, vulgo Abknickwinkel besch... ähem ... eiden aus. Da muß man klotzen und nicht kleckern.


    Meine 2 Cent



    * Das Extrembeispiel mit der türblattgroßen Anlage "Vom Nordseestrand bis zum Alpenland", wo der Leuchturm in einer Ecke und der Ecktunnel in der Ecke gegenüber steht dürfte bekannt sein. Du musst aufpassen, daß Du mit Deiner geplanten Zechenanlage nicht in diese Richtung hin abdriftest.

    Hallo Herbert!
    Gewundert habe ich mich auch. Man hätte auch beim Wannentender die Getriebeauslegung des vorhandenen T26 Tenders unverändert übernehmen können. Man hätte sich keinen Streß gemacht, lediglich der Raddurchmesser wäre gegenüber dem Vorbild 0,5mm größer geworden. Das wäre aus meiner Sicht wesentlich unauffälliger gewesen und wohl kaum jemanden aufgefallen. Jedenfalls wären 0,5mm zu große Räder das kleinere Übel gewesen.
    Was die Öffnungen in der Bodenplatte angeht, da kann ich mir auch keinen Reim darauf machen. Selbst für den Betrieb auf Mittelleitergleisen wären solche Öffnungen nicht erforderlich.


    Im Moment existiert die 50er in dieser Form:


    Was mir jetzt noch Kopfzerbrechen bereitet sind die Kuppelstangen.

    Unzweifelhaft die gegossenen Kuppelstangen sehen besser aus.
    Aber, wie schon erwähnt, die Aufteilung ist sehr ungünstig ausgeführt worden. An den Rädern der 1. und 5. Kuppelachse werden die Stangen mit den, offiziell zu genannten, Stoppel befestigt. Das sind nichts anderes als Plastikstopfen die in die Bohrungen der Räder eingesteckt werden. Sie übernehmen dabei auch die Funktion der Kurbelzapfen und werden somit auch auf Biegung beansprucht.
    Bei den Rädern der 2. und 4. Kuppelachse greift der angespritzte Zapfen in die Bohrungen ein. Hier kommt es, insbesondere in Kurven, zur Schrägstellung der Zapfen gegenüber dem Rad. Was dann wiederum zu erhöhter Lagerreibung und u. U. zum Klemmen führt. Als Abmilderung hat man hier dafür eine Wurfpassung vorgesehen.
    Eine solche Aufteilung der Kuppelstangen hatte damals Anno Knack schon Fleischmann z.B. bei der BR94 gemacht. Bei diesem 5-Kuppler waren früher wirklich alle Radsätzen starr ohne jegliches Höhenspiel gelagert, dafür tat er sich durch eine doch recht wackelige Stromabnahme hervor.


    Kurzer Sinn; auf jeden Fall muß ich hier diese Kuppelstangen teilen. Glücklicherweise lässt sich das Material löten.
    Die angegossenen Zapfen an den Stangen müssen ebenfalls verschwinden und Bohrungen Platz machen. Sie sollen durch Zapfen an den Rädern ersetzt werden.



    Wo Schatten ist, da ist auch Licht. Jetzt sind die Treibstangen endlich gerade.
    Die Gegenkurbeln sind ebenfalls auf beiden Seiten korrekterweise nach vorne geneigt. Ermöglicht durch Zapfen mit in unterschiedlichen Winkeln angespritzen Gegenkurbeln
    Diese Details hat man bei Roco gut gelöst.

    Haftreifen? Nee nicht wirklich:



    Der Tender allein packt das nicht. Dafür ist die Gewichtsverteilung schon beim 2'2' T26 zu ungünstig. Da ist dann wirklich bei 4 bis 6 Wagen Schluß.
    Und beim Wannentender ist die Gewichtsverteilung sogar noch ungünstiger. Die angetriebenen Achsen werden zu wenig belastet, der Hauptanteil des Tenders ruht auf den nicht angetriebenen Achsen. Damit sind die "Schleuderpräservative" :D ja schon vorprogrammiert.
    Und über den Durchtrieb zur Lok, warum, wieso und Vorzeichen bei der Zugkraft (- <=> +) vertauschen habe ich schon mehr als genug geschrieben.


    Also mit einer haftreifenlosen Köf II bewältige ich problemlos schon ein Dutzend Wagen in der Ebene.
    Und bei Steigungen geht es, ganz wie beim Vorbild, was die Anzahl der noch bewältigten Wagen angeht rapide bergab.
    Um die so umgebauten Roco 50er mal richtig auszutesten bräuchte es mal ein Fremo Arrangement. Aber ...

    So, nach ettlichem Nachmessen und Nachrechnen bis ich zu folgenden Ergebnissen gekommen:


    Bisher:
    Rocos 50 wies einen Durchmesser der Kuppelräder von 16,1mm auf, das sind genau die 1400mm des Vorbilds in 1:87 wieder gegeben.
    Die Räder des Tenders 2'2' T26 hatten einen Dmr. von 11,5mm was denn 1000mm entspricht.
    Die serienmässigen Getriebeübesetzungen waren:
    Lok: 1:25,7
    Tender: 1:18,2
    Setzt man beide Übersetzungen ins Verhältnis, so kommt ein Übersetzungsverhältnis zwischen Lok und Tender von 1:1,41 heraus was genau den Verhältnissen der Raddurchmesser zueinander entspricht; in H0 16,1mm zu 11,5mm und beim Vorbild 1400mm zu 1000mm.
    So weit so gut, das war 1992 von den damaligen Roco Konstrukteuren in Österreich ausgetüftelt worden.


    Jetzt hat man in Knoblauchland, vulgo Transsylvanien, vor einigen Jahren aus der 50er eine 52er abgeleitet. Nichts schlechtes, man hat es es beim Vorbild ja genau so gemacht.
    Auch kreierte man der 52er einen 2'2' T30 Wannentender.
    Auch nichts Schlechtes, war so ein Wannentender von den 50er Fans schon lange sehnsüchtig erwartet worden. Es dauerte allerdings noch ein paar Jahre weil die Waffeleisenbank meinte ihre Roco Endverbraucherkunden, ganz wie in einer Knoblauchpresse, auch auszupre.... äh, abschöpfen zu müssen.
    Eine neue Generation von Konstrukteuren, ob es Klicki-Buntis sind oder nicht kann ich nicht sagen, war da offenbar tätig die wohl aus dem was ihre Vorgänger hinterließen nicht ganz schlau wurden.


    Die Wannentender, die aus Kesselwagen entwickelt wurden, laufen ja bekanntlich auf Güterwagendrehgestellen der Einheitsbauart:
    http://www.drehgestelle.de/2/pbg_ho.html
    Sieht man sich da mal die technischen Daten an, so findet man Raddurchmesser: 940mm
    Diese 940mm hat man denn auch mit Ausführung der Raddurchmesser des Tenders von 11,0mm umgesetzt.
    Das Getriebe des Tenders musste ebenfalls neu konstruiert werden, weil die Achsstände der Drehgestelle von 2'2' T26 und des Einheits Güterwagen DGs nicht übereinstimmten.
    Dann hat man auch noch, die Räder sind ja 0,5mm kleiner die Achszahnräder von ursprünglich 17 Zähne auf jetzt 16 Zähne geändert.
    Wie schon erwähnt, ich habe den Eindruck, die neue Generation von Konstrukteuren wurden aus dem was ihre Vorgänger hinterließen nicht ganz schlau. Auf dem Rechner mit dem farbigen CAD Programm sieht es jedenfalls beeindruckend schön buntig aus. Und mit einem Mäuschenklick läuft so ein Getriebe virtuell in der virtuellen Realität auf dem Rechner auch schön rundig. :D


    Die Rechnung in der ealen Realität sieht aber jetzt so aus:
    Lok: 1:25,7 (unverändert)
    Tender: 1:17,1
    Die Raddurchmesser ins Verhältnis gesetzt: 1400mm Lok zu 940mm Tender ergibt 1:1,48 für das Vorbild.
    So wie 16,1mm Lok zu 11,0mm Tender ergibt 1:1,46. Das wäre bei den vorhandenen Raddurchmessern von Lok und Tender das ideale Übersetzungsverhältnis.
    Jetzt zum Vergleich das tatsächlich am Modell vorhandene Übersetzungsverhältniss der beiden Getriebe zueinander: 1:1,50
    Hmmm, 1,46 gegenüber 1,50, das ist mir zu viel Differenz und zu viel Schlupf. 'y#


    Was kann man machen?
    Nein nicht die Dünnbrettbohrerlösung wie Getriebe aus der Lok ausbauen und ja nicht nachdenken. Wir haben 2013, nicht Anno Domini 1965 im Modellbahnmittelalter und ich bin auch nicht auf dem damaligen Stand der Technik stehen geblieben. Und da ich ja möglichst ohne Haftreifen fahren möchte, nützen mir die 4 eifrig radierenden Rädchen am Tender, die sich krampfhaft bemühen den antriebslosen Wurstkessel vorwärts zu schieben, nicht wirklich etwas. Zumal diese angetriebenen Tenderräder durch die Gewichtsverteilung des Tenders nur rel. minimal mit Gewicht belastet sind. Hier wird dann nur noch der Haftreifen-Gummi abradiert.
    Ist ungefähr so wie eine " 3-beinige" 215 oder 218 von ESU ohne Haftreifen 8)


    Ich habe mich entschieden als Weg des geringsten Widerstands die Raddurchmesser des Tenders zu ändern.
    Durch Nachrechnen ergibt sich:
    Gegeben:
    Übersetzung Lok: 1:25,7
    dito Tender: 1:17,1
    Das Verhältnis aus beiden: 1:1,5
    Kuppelraddurchmesser Lok: 16,1mm
    Die gesuchte Variable ist jetzt der Durchmesser der Tenderräder.
    Durch Umstellen der Formel und Ausrechnen ergibt sich: 10,7mm


    Das heißt, wenn ich dem Tender Räder mit 10,7mm verpasse, stimmt das Übersetzungsverhältnis wieder und ich habe keinen Schlupf.
    In meiner Grabbelkiste habe ich ausgerechnet Märklin Güterwagenräder gefunden die den gewünschten Durchmesser haben. :zitat:

    Das kreative Chaos hat begonnen:



    Jetzt kann ich mir auch einen Überblick für die anstehenden Arbeiten verschaffen:


    - Abdrehen der Spurkränze der Treib-und Kuppelräder auf 0,5mm Höhe
    - dito Vorlaufräder
    - dito der Tenderräder der 1. und 2. Tenderachse
    - Ersatz der haftreifenbestückten der 3. und 4. Tenderachse mit 11,0mm Dmr. gegen haftreifenlose Waggongräder von 11,5mm Dmr 10,7mm Dmr. ; dann stimmt das Übersetzungsverhältnis zwischen Lok-und Tendergetriebe auch wieder.
    - Ausfräsen der Achslagerführungen im Lokrahmen zwecks Schaffung einer Allradauflage
    - Austausch der vorhandenen Kst. Achslager gegen bearbeitete neue Messingachslager
    - pendelnde Lagerung der 1. Kuppelachse
    - Federung der Kuppelachsen 2, 3 und 5
    - neue Vertikalabfederung des Vorläufers
    - Rückstellvorrichtung für das Vorlaufgestell
    - Änderung der Übersetzung des Lokgetriebes von 1:25,7 auf 1:32,6
    - dito Tendergetriebe von 1:18,2 auf 1:23,1*, damit stimmt in Verbindung mit den Ausgetauschten angetriebenen Tenderrädern das Übersetzungsverhältnis von 1:1,4 zwischen Lok und Tender wieder.
    - Teilen der Kuppelstangen, nur so lässt sich eine kinematisch einwandfreie Bewegung des Antriebsgestänges herstellen
    - Schneiden von Gewinden in die Bohrungen der Kuppelräder, hier sollen Schrauben die Stoppel (Original-Nomenklatura Roco) aus Plastik ersetzen.
    - Pendellagerung der 1. Tenderachse
    - Abfederung der 3. Tenderachse


    Des weiteren diese kosmetischen Arbeiten:
    - Ausrichten der unmöglichen Windleitbleche
    - tiefer legen des hinteren Luftbehälters
    - Entfernen der KK-Mimik und des Normschachtes am Tenderende, Weinert Kupplungshaken, SDF und OBK stehen im Gespräch.
    - Neusilber Ätzschilder und zurück setzen der Lok in die Epoche 3


    Die Ansprüche sind gestiegen und daher mal wieder nur Rohmaterial eingekauft :lokomotive:


    * Edit: Alles ist Knoblauch! Oder alle Konstanten sind variabel.
    Man sollte bei Roco nicht mehr von bekannten Konstanten auf neue (vermeintlich bekannte) Konstanten schliessen!


    Was optisch weiter aufgefallen ist:
    Spurkranzhöhe der neuen Gußräder nur noch 0,85mm, das ist schon mal positiv zu vermerken.
    Die Spurkranzhöhen der Vorlauf- und der Tenderräder dagegen die "üblichen" NEM-Max von 1,2mm Korrektur: 1,0mm
    Treibstangen und Kuppelstangen bestehen jetzt aus Guß. Optisch ein sehr schöner Eindruck
    Die übrigen Gestängeteile wie gewohnt aus Blechstanz- und Kunststoffspritzgußteilen.
    Die farbliche Anpassung der Kst- Teile hat man gegenüber vorher besser hinbekommen.
    Die Tritte an der Vorderen Pufferbohle sind nicht mehr gesteckt, sondern jetzt angeschraubt.
    Die Stromabnahme der Lok erfolgt jetzt noch zusätzlich von den Rädern der 4. und 5. Kuppelachse.


    Bei meinem Modell war der Rahmen auch leicht krumm weil man die Schrauben mal wieder richtig angeknallt hat. Man sieht es schon wenn der vordere Luftbehälter, durch den die hintere Befestigungsschraube geht, etwas tiefer sitzt als der hintere und wenn man dann noch die Schrauben weiter anknallt, zieht man sich den Rahmen krumm.
    Bei mir egal weil ich nach dem Ausfräsen der Achslagerführungen den Rahmen sowieso wieder ausrichte.





    Hier zeigt sich die (irrsinnige) Seitenverschiebbarkeit für den H0-36 Bedarf. Es zeigt aber auch die Stellung die die Kuppelstangen jetzt einnehmen. Die neuen Gußstangen sind leider ungünstig unterteilt worden. Man sieht auf dem Foto auch die Schrägstellung die die Kuppelstangen im Verhältnis zu den Rädern und der Radebene einnehmen. Wären die Kuppelstangen nach alter Art mit Schraubbolzen mit den Rädern verbunden, wäre das eigentlich egal.
    Jedoch hat man bei Roco die Kurbelzapfen für die 2. und 4. Kuppelachse an den Kuppelstangen mit angegossen
    Jetzt stellt sich der angegossene Zapfen bei der o.a. Stellung schräg in die Bohrung im Rad.
    Daß so ein schräger Zapfen jetzt klemmen muß oder eben eine Lögelbohrung (auch Schlabber- oder Wurfpassung genannt) braucht um nicht zu klemmen dürfte klar sein. Andererseits, mache ich die Bohrung zu ausgelögelt ab Werk, leidet der Rundlauf darunter.
    In anderen Foren ist schon aufgefallen, daß die Lok (analog oder ohne Lastregelung) in Kurven signifikant langsamer wird. Jetzt ist auch klar warum.




    Nachdem das mit der Schnittstelle geklärt war, konnte ich hier einfach einen ESU Lopi Basic V1.0 einstöpseln und erste Fahrversuche unternehmen.
    Gut, ich gebe zu, daß die neue Lok noch etwas "steif" ist, aber sie ist noch weit entfernt von dem samtigen Fahrverhalten das man bei den frühen Jahrgängen der Roco 50er gewohnt ist. Noch ganz zu schweigen von meinen aufgetricksten umgebauten 50ern.


    Noch ist die Lok garantiefähig.


    Andreas
    Unter "weich Fahren" verstehe ich was anderes. Wenn bei mir die Decoder bezüglich der Beschleunigung so eingestellt sind, daß eine 50er etwa 35 Sekunden braucht um aus dem Stand auf ihre von mir eingestellte Maximalgeschwindigkeit von 60km/h (in der Epoche 3 und früher 4 das max. erlaubte für Güterzüge), braucht man schon eine gewisse Qualität des Antriebsstrangs hinsichtlich Sanftanlauf. [ironie]Sonst kann ich kann gleich einen Carreraautorennbahnregler nehmen :D [/ironie]