Wie man auf dem letzten Foto erkennen kann, sind die Lineale der Kreuzkopfführung nicht genau waagerecht.
Na ja harmlos dachte ich, biegst Du dann mal etwas daran herum bis sie wieder stimmen. War schon mal öfter vorgekommen, daß grober Zugriff hier was verbogen hat.
Typischer Fall von Denkste. So sah das nach Abnehmen des Gehäuses aus. Die Koreaner haben in ihrer Verzweifelung auch schon Langlöcher gefeilt (Befestigungsplatte des Steuerungsträgers).
Bei der weiteren Demontage habe ich festgestellt der Steuerungsträger steht unter Spannung und zwar nicht zu knapp. Der halbe Zylinderblock kam mir auch gleich entgegen, hier haben sich Mikrolötpunke gelöst.
Ich habe hier am Steuerungsträger die unteren Auflager für die unteren Schienen der 2-schienigen Kreuzkopfführungen nachfeilen müssen damit diese Führungen auch wirklich waagrecht bleiben.
Die Führungen wurden dann ausgerichtet so daß sie exakt parallel und in einer Flucht senkrecht übereinander stehen. Nur so erreicht man einen klemmfreien Lauf dieser zweischienigen Kreuzköpfe
Und wenn das Gehäuse nun schon mal ab ist ein Blick auf die Kraftübertragung. Vorher saß hier der unvermeidliche Gummischlauch in unterschiedlichen Verhärtungsgraden.
Dieser wurde durch eine kurze Gelenkwelle ersetzt. Damit das Getriebe auch aufrecht bleibt und nicht durch die Kraftübertragung kippt, habe ich eine Drehmomentstütze angefertigt. Diese ist gelenkig unterteilt damit die Achse auch weiterhin federn kann.
Das Getriebe hatte ich schon vorher schon auseinander genommen, begutachtet, für gut befunden und neu gefettet.
Aus Jux und Dollerei mal geschaut wie sich dieser 5-Kuppler im 415mm Radius verhält.
Nein definitiv nein, zur Not würden die Kuppelachsen gerade noch durchgehen. Wie man am wellenförmigen Verlauf der Kuppelstange auf dem letzten Foto erkennen kann, mach die spurkranzlose mittlere Kuppelachse die Lateralbewegungen (Seitenverschiebungen) nicht mit.
Das Fahrgestell wurde dann wieder zusammengebaut, mit Gewichten versehen und einem Probelauf unterzogen.
Dann habe ich mir das Gehäuse vorgenommen. Die falsch positionierten und falsch angeschlossenen Leitungen wurden entfernt.
Die schief befestigte Luftpumpe wurde gerade gerichtet, Dampfzylinder sind oben, Luftzylinder unten. Auf der im Foto rechten Seite wurde die Verbindung zwischen Luftfilter und Luft-Eingangsflansch ergänzt. Dafür habe ich weichgeglühten 0,8mm Messingdraht genommen.
Des weiteren wurde eine Abdampfleitung auf der linken Seite der Pumpe unter dem Umlauf bis in die Rauchkammer gelegt.
Nächstes Kontrollfoto; steht jetzt alles gerade? Die Leitungsführung der Luftleitungen wurde geändert. Die Leitungsführungführung läuft wie folgt:
Von der Pumpe durch die Kühlschlange zu Luftbehälter 1
Dann über eine neu hergestellte Verbindung in Behälter 2
Über den Rauchkammerscheitel in eine weitere Kühlschlange auf der anderen Seite der Lok.
Dann in Behälter 3. Erst hier wird die Luft entnommen.
Hier habe ich die Stellstangen für die Regulierventile der Injektoren ergänzt. Es sieht etwas geknickt aus, macht aber nichts. Beim Vorbild befanden sich hier kleine Kardangelenke.
Zum Schluß nochmal ein Kontrollfoto. Was jetzt noch fehlt ist die Stokermaschine, genauer gesagt die Antriebe für die Förderschnecken.