Beiträge von Martin

    Hallo zusammen,
    ich bin der Neue hier in der Runde und möchte euch mein neustes Projekt vorstellen, das ich zusammen mit Matthias plane und baue. Wer Näheres über mich wissen möchte, findet das in meinem Profil.




    Zunächst einmal ein paar Hintergrundinfos für alle, die diesen Bahnhof nicht kennen. Der Bahnhof Behringersmühle ist der Endpunkt der Strecke, die von Forchheim über Ebermannstadt durchs Wiesenttal führt.
    Die Strecke ist 30,7 km lang und der Teil von Ebermannstadt bis Behringersmühle wird als Museumsbahn von der DFS (Dampfbahn Fränkische Schweiz) bertieben. http://www.dampfbahn.net/DE/index.htm


    Damit der Bahnhof Behringersmühle überhaupt an dieser Stelle gebaut werden konnte, waren 1930 umfangreiche Erdarbeiten notwendig. Das ganze Gelände an beiden Flussufern der Wiesent wurde auf “links“ gezogen und war eine einzige riesige Baustelle. Auf der gegenüberliegenden Flußseite wurde das Erdreich abgebaggert und mit einer Lorenbahn über den Fluß gebracht um dort das Gelände für den Bahnhof aufzuschütten. Günther Klebes hat dies sehr gut mit Bildern in seinem Buch Links und Rechts der Wiesenttalbahn dokumentiert. Das allein wäre schon ein tolles Thema für eine Feldbahnanlage.


    Das Projekt gliedert sich in folgende Aufgaben:

    • Umsetzung ins Modell
    • Konstruktion und Bau der Segmente
    • Gleisbau und elektrische Anlage
    • Vermessung, Konstruktion und Bau der Gebäude
    • Geländegestaltung
    • Materialsammeln über authentische Zuggarnituren
    • Materialsammeln über Wirtschaft und Bevölkerung in der Region


    Modellumsetzung


    Ich arbeite gerne mit Google Earth bei der Umsetzung einer Strecke ins Modell. Doch das ging hier gar nicht. In Behringersmühle hatte ein fürchterliches Erdbeben getobt:



    Doch wenn man denkt, es geht nichts mehr, dann kommt von fern ein Lichtlein her. Das Lichtlein war gar nicht so fern und heißt Stefan. :thumbsup: @Stefan noch mal Danke



    Mit dieser Steilvorlage von Stefan ging es mit der Gleisplanung in WinTrack weiter. Das Bild wird auf die richtige Größe gebracht und als Hintergrund in WinTrack eingefügt.




    Bei der 3D Umsetzung bei Steigungen von Gelände und Strassen habe ich noch ein paar Herausforderungen... 'y# Probleme sind was anderes. 8)


    Den Gleisplan kann man aus WinTrack direkt als dwg-Datei exportieren und mit der Konstruktion der Segmente im CAD beginnen.


    Vorgaben für die Modellumsetzung:

    • Das Modell soll zeigen, wie sich Straße und Bahnhofsgelände den knappen Platz zwischen Berghang und Fluss teilen
    • Die einzelnen Segmente sollten nicht länger als 120 cm sein, damit sie noch von einer Person gehandhabt und im PKW transportiert werden können
    • Um das Transportvolumen zu minimieren und zum Schutz der Segmente sollte jede Segmentform zweimal, möglichst spiegelbildlich, vorhanden sein, damit 2 Segmente immer mittels Brettern an den Stirnseiten zu einem Transportpaar zusammengebaut werden können.

    Herausgekommen ist ein Plan mit 60 cm tiefen Segmenten, von denen jeweils 2 hintereinander angeordnet sind und somit eine Gesamttiefe von 1,20 m ergeben. Die Gesamtlänge des Bahnhofs ist mit 5,40 m nur wenig in der Länge gestaucht. Mehr ist nicht möglich, wenn man die Gebäude maßstäblich nachbaut. Das lange Auszieh- und Abstellgleis an der rechten Seite wird nur auf den ersten 30 cm nachgebildet, damit die Loks umsetzen können. Eine Erweiterung, eventuell als Fiddle-Yard, kann später immer noch erfolgen.



    Die Segmente werden in der Art und Weise, wie Matthias Neukonstruierte Module gebaut. Nur mit meiner Tischkreissäge wird das nicht genau genug.
    @Matthias wird euch zeigen, wie weit die Konstruktion der einzelnen Segmente schon ist.


    Der Beobachter steht am gegenüberliegenden Flussufer und schaut über den Fluß auf den Bahnhof. Auf die Darstellung der teilweise senkrecht aufsteigenden Felsen hinter dem Bahnhof wurde verzichtet,
    weil das maßstäblich nicht mal ansatzweise möglich ist. Stattdessen ist geplant später mal eine Fotoleinwand dahinter zu positionieren um das Wiesenttal-Feeling rüberzubringen.



    Im ersten Bauabschnitt werden die vorderen Segmente gebaut. Alle Gleise befinden sich auf diesen Segmenten, so dass der Bahnhof dann relativ schnell betriebsfähig ist. Im zweiten Schritt wird die hintere Segmentreihe gebaut, auf der bis auf das Empfangsgebäude und Toiletten alle anderen Gebäude stehen. Diese Zweiteilung ist natürlich auch den Kosten geschuldet, die etwas portioniert werden müssen.


    Zuerst wollte ich den Bahnhof in der Epoche 3a ansiedeln. Doch dann habe ich mich für die Mitte der 60iger Jahre entschieden. Den Ausschlag hierfür gaben die Gebäude der BayWa Landtechnik, die zu dieser Zeit entstanden sind und die natürlich ein Vielfaches an Güterverkehr mit sich brachten. Gab es vorher haupsächlich nur Holz- Vieh- und Getreideverladung, wurden dann zusätzlich Fendt Traktoren und andere landwirtschaftliche Geräte, Baustoffe, Kohlen, Heizöl und Diesel angeliefert. Also das ganze Spektrum der BayWa. Vertrieb und Service von Fendt wurden schon damals zu 75% über Genossenschaften, wie Raiffeisen und BayWa abgewickelt.



    Matthias findet die BayWa Gebäude grottenhäßlich, aber ich glaube, wenn man die Gebäude erst mal von den Umbausünden der 70iger Jahre befreit hat, sieht das am Ende wesentlich anders aus.
    Ich habe mal BayWa angeschrieben, ob Sie mir noch Bilder von den Gebäuden mailen könnten. Bei der DFS, der das Gebäude heute gehört, habe ich auch schon mal vorgefühlt. :suchend:


    Das war´s erstmal für heute. Wenn die ersten Segmentteile gefräst und zusammengebaut sind, gehts weiter.


    Gruß Martin