Hallo Axel,
Noch vor der Ära der Digitalfotografie; ich schätze vor etwa 15 bis 20 Jahre habe ich mich ebenfalls mit der Roco Baureihe 93.0 befasst; Ziel war ein kompletter Umbau in die Ursprungsversion, die pr. T 14. Auch damals habe ich mich intensiv mit dem Fahrwerk beschäftigt, weil die Lok rund aus gesagt einen beschissenen Gang hatte, und ich die Lok einen Radsatz nach RP 25 Finescale Norm von Georg Prkenny verpassen wollte. Leider ist von einer Veröffentlichung des ziemlich umfassenden Umbauberichts bis heute nichts gekommen; Texte müssten noch vorhanden sein, aber das Einscannen von etwa zwei Dutzend Dias ist so eine Sache!
Nach meinem bescheidenen Ermessen, war die Grundkonstellation der Lok Schuld daran. Ein zweiteiliger Fahrwerksrahmen, dessen Motorgruppe (Motor und Motorrahmen) an der vorderen Seite mittels einer Schraube an der Vorderseite des vierachsigen Fahrgestells mit dem erforderlichen Spielraum festgeschraubt war. Die Motorgruppe wurde hinterseitig auf dem Fahrwerksrahmen abgestützt. Dieser Gruppierung ergab also eine gewisse Art von Knickrahmen, mit einer sehr flexiblen Kraftübertragung von Motor- und Schneckenwelle mittels einer Kardankupplung, die für gute Bogengängigkeit und Fahreigenschaften sorgen sollte, aber . . .
Es gab schon eine sehr gute Alternative: das Wippfahrwerk von Hermann Teichmann, das allerdings das nötige Kleingeld kostete, also musste ich mir eine Alternative ausdenken, die obenerwähnte Schwachpunkte beseitigte.
Nach längerem Erwägen sollte nach meinen bescheidenen Erkenntnissen einen festen einteiligen Fahrwerksrahmen die geforderten Ausbesserungen erbringen. Hierzu wurden Motorrahmen und Fahrwerksrahmen zu einem Hauptrahmen miteinander verschraubt.
Hiermit bekam ich ebenfalls eine mechanisch feste Verbindung zwischen Motor- und Schneckenwelle, die mit einen kleinen Stück Siliconschlauch verbunden wurden; es braucht keine weitere Argumentation, dass der offenen fünfpoliger Rocomotor durch einem Faulhaber des Typs 1331 ersetzt wurde!
Fahrproben anlässlich der Kuppelstangenmimik und guter Rundlauf aller Treibräder habe ich damals nicht absolviert, weil einerseits sowieso einen kompletten Radtausch vorgesehen war, und andererseits keine Rollenbank zur Verfügung stand. Einzig einen Anlagentest konnte ich auf meine damals zur Verfügung stehendes drei Metermodul absolvieren, welche die Lok gut durchgehalten hat!
Gruß und viel Erfolg,
Jacques Timmermans