Kleine Wechselmodule für Ottenhofen
Weil mein Ottenhofen ja nun mal als Joker konzipiert wurde, habe ich mir gedacht es wäre für die Treffen Planer vielleicht gar nicht so schlecht, einen Art Gegen-Joker zu haben, der alles wieder auf Null bringt, will heißen, die Berg Seiten des B09 FREMO Moduls umkehrt.
Da ich noch B-Profile hatte und ich dann noch die E-Profile ausprobieren wollte habe ich mich zu einem Pärchen B auf E entschieden. Die Länge sollte wieder zu einem passenden Teil in der Länge passen. Also gesagt, getan. Vierkantleisten an die Stirnbretter und die Seitenteile entsprechend zugeschnitten. Da die B-Kopfstücke eine Aussparung für das Trassenbrett hatten habe ich die auch in die E- Profile eingebracht. Eigentlich sonst nicht so meine Bauart. Das Ganze wurde dann auf einer ebenen Arbeitsunterlage zusammengeleimt und am Schluss noch verschraubt. Das Verschrauben würde ich aber heute wahrscheinlich auch nicht mehr so machen. Das Trassenbrett wurde mit einer hochkant gestellten Leiste versteift. Das Einzige was eigentlich fest stand war, dass auf eines der „Modülchen“ ein Bachdurchlass kommen soll von dem ich einige Fotos auf meiner „Hausnebenbahn“ Steinach - Neustadt Aisch bei Burgbernheim gemacht hatte. Der reizte mich schon lange zum Nachbau.
Kein dramatischer Wasserlauf mit reißenden Strömen, sondern einfach was ganz Banales ohne viel Tam Tam. Und wegen der vielen Gräben, insbesondere auf den E96 Enden schreit das quasi danach hier ein „Entwässerungskonzept“ zu realisieren.
Gemäß der allgemeinen und der besonderen Modulbaulehre sollte diese Kreuzung nicht in der Mitte und auch nicht rechtwinklig zur Modulkante erfolgen.
Die Gleisbettung besteht aus dünnen Holzstreifen (Mandarinenkiste) sowie passend mit dem Heißdrahtschneider zugeschnittener Streifen Styrodur. Die wurden flächig mit Styroporkleber auf das Trassenbrett aufgeklebt.
Mit der aus Ottenhofen nach der Methode Holger erstellten Lehre wurden die beiden Messingschrauben angezeichnet und vorgebohrt.
Bei den Schrauben wollte ich mal was Neues versuchen. Ich habe mir die 3x25mm MS Kreuzschlitz Schraubenköpfe auf der Drehbank abgedreht und zwar nur so weit, dass das Kreuzschlitz Element soweit erhalten bleibt, dass man die Schrauben mit dem entsprechenden Schraubendreher noch einschrauben kann. Das erspart das Rumgefrickel an den Schraubenköpfen und erlaubt ein exaktes justieren der Höhe.
Das Gelände wurde dann in einem Rutsch aus Styrodur Teilen erstellt, die mit der Heißdrahtsäge zugeschnitten und eingepasst wurden. Grob zugeschnitten reicht da, denn der Rest wird dann mit der Holzraspel angepasst und mit groben Schmirgelleinen noch versäubert. Die Oberfläche sollte sogar etwas rauer bleiben, was dann die Begrasung schöner macht.Hier mal die Unterseite zur Abwechslung.
Den Bachlauf habe ich aus den Grundplatten grob herausgeschnitten und dann mit einer untergelegten Platte quasi nach unten hin verschlossen. Die vielen Spaziergänge mit meiner treuen Freundin Blacky (im zweiten Bild zu sehen ) hatten mir so viele Eindrücke und Ansichten von Bachläufen beschert, so dass ich eine relativ klare Vorstellung hatte wie das aussehen soll. Nur um den Durchlass herum ergaben sich wegen der Böschungen doch etwas andere Umfänge als ich mir vorgestellt hatte. Das Ausrunden der Böschungsenden ist ohne einen wirklich guten Kreisschneider an der Drahtsäge eine Herausforderung. Auch mit dem Cuttermesser wird das nicht einfacher. Daher ist die eine Böschung auf der Seite „Stromaufwärts“ beim Zusammenfluss der drei Äste dann auch befestigt worden. Die Befestigung wurde einfach in das Styrodur eingearbeitet.
Die Brückenteile wurden nach den Bildern weitestgehend angelehnt in Styrodur erstellt und ebenfalls soweit erforderlich mit dem Bleistift graviert. Eine Sache von wenigen Minuten und man hat ein fertiges Bauwerk vor sich stehen. Die Seitenteile wurden in die Böschungen eingearbeitet, so dass sie von oben Steckbar waren. Somit konnten die groben Arbeiten allesamt ohne die empfindlichen Details erfolgen. Die Decksteine (Betonteil) wurde ebenfalls aus Styrodur geschnitten.
Aber mir fehlte trotzdem noch irgendwie was.
In einem 3D Forum hatte ich dann Abdeckhauben für Wasserbehälter entdeckt. Und, was soll ich sagen, es hat klick gemacht. Ich wusste schlagartig was noch fehlt. Ein Trinkwasserbehälter der lokalen Wasserversorgung, so wie sie bei uns rund um den Ort die Wasserversorgung seit Jahrzehnten decken. Die Behälter sind meist nach oben hin über das normale Planum ragend (klar, damit bei Hochwasser die Brunnen nicht verseucht werden) was entsprechend nachgebildet wurde. Hier sollte man nicht übertreiben, was die Höhe angeht. Die Anlagen haben meist einen Brunnenschacht und dann links und rechts einen Wasserbehälter mit Entlüftung oben drauf. Diese Anlagen sind auch oft eingezäunt, da ja nicht jeder da rum machen sollte. Der Wasserwart der Gemeinde kontrolliert die Brunnen täglich, so dass eine Zufahrt auch damals (60iger Jahre) als sinnvoll zu erachten ist. Das Gelände innerhalb des Zaunes ist auch meist sehr gepflegt und nicht verbuscht.
Mehr Blickfang sollte und darf es nicht mehr werden, da sonst die Szene überladen wird.
Auf die Bergseite werde ich wieder eine Streuobstwiese andeuten, die sich dann nahtlos an Ottenhofen (hinter dem kleinen Bauernhof am Hügel) anschließen kann. Der Rest wird mehr oder weniger Wiese werden. Vielleicht kommt auf der Bergseite auf den flachen Teil noch ein typisches fränkisches Handtuchfeld, ein Kartoffelacker oder ein Getreidefeld drauf.
Die Module wurden dann in einer Wochenendaktion mit den beiden Admins und Hans- Jürgen mit Woodland Turf grundbegrünt. Eine Vorgehensweise, die ich so noch nicht kenne und mal ausprobiere. Vorher wurde alles mit brauner und grüner Abtönfarbe angestrichen, so dass nichts mehr Helles durchschimmert. Im Detail hier der Randweg und die Schraubenköpfe.
Leider hatte ich meine Flocken, bzw. meine „Steinchen“ zuhause vergessen. Warum schreibe ich das? Weil die in den Leim (ich habe Latex Milch verwendet) eingestreut werden, um eine lebhaftere Oberfläche, insbesondere auf den Wildgrasteilen zu erzeugen. Die Steine sind nur von den Feinteilen befreit so wie sie in der Regenrinne sich sammeln. Nicht zu groß aber auch nicht nur Sand. Eine möglichst muntere Mischung ist genau richtig. Dadurch ergeben sich ganz automatisch die Grasbüschel, die die Szenerie auflockern. Nur um den Wasserbehälter wird es „Rasen“ geben!
Das Gleis ist dem Weinert seins und wurde nach anlöten der Versorgungsdrähte von unten
und dem Einbringen von entsprechenden Bohrungen mit Technicoll auf das Trassenbrett geklebt. Solange der Kleber noch offen ist, wurde das Gleis mit einer geraden Schablone gerichtet und diesmal auf die saubere Lage der Schwellen geachtet! Es schaut einfach bescheiden aus, wenn sich die Schwellen schräg stellen, was mir in Ottenhofen leider passiert war.
Und nun kam der Trick: Mit einem kleinen Spiegel, den ich flach auf den Modulkasten aufgelegt hatte wurde überprüft, ob das Gleis auch winklig zum Modulende liegt. Oh, oh, kamen da Wahrheiten ans Tageslicht…… also das Gleis dann ausgemittelt und so gelegt, dass von beiden Seiten es einigermaßen ohne Knick zum Modulkopf abschließt und noch mit dem Ende in der Mitte des Modulkopfes liegt.
Ich kann dieses Vorgehen nur jedem/ jeder empfehlen. Mit dem geraden Lineal dann innen drin war/ ist dann hoffentlich alles einigermaßen gerade und lotrecht.
Erst nach dem Abbinden des Klebers habe ich die Profile dann mit den vorher natürlich verzinnten Schraubenköpfen verlötet. Das sollte dann hoffentlich halten. Die Profile habe ich danach etwas innerhalb der Modulkannte abgetrennt. Eine Dehnungsfuge werde ich in der Mitte wohl noch einbringen. Die Längendehnung, auch wenn es insgesamt nur etwa 40 cm sind ist nicht zu unterschätzen.
Es grüßt Euch aus Nordhessen
Michael R