Hallo zusammen,
am Wochenende ging es mit den Modulen bei unserem Basteltreffen in großen Schritten weiter. Mit von der Partie waren die Forenkollegen Andreas B, Michael R und Hans-Jürgen. An dieser Stelle zuerst einen großen Dank an Andreas für die hervorragende Organisation, Logistik und die große Gastfreundschaft ohne die das Treffen so nicht hätte stattfinden können.
Ich für meinen Teil musste feststellen, das ich wie ein "Frisör ohne Kamm" auf der Szenerie erschienen bin. Zu meiner Entschuldigung kann ich nur hervorbringen, dass sich die Techniken zur Geländegestaltung doch sehr geändert haben. Da danke ich den Kollegen, die einfach mit den fehlenden Materialien ausgeholfen und mich dabei gleich auf den neuesten Stand gebracht haben.
Am Freitag Abend ging es mit vereinten Kräften los und der Rohbau des Geländes mit Styrodurplatten wurde angefertigt. Die Haltewinkel in den Ecken konnten dabei als Widerlager für die Platten genommen werden. Die Unterseite des Trassenbrettes als Gegenstück. Der Abstand zwischen Winkel und Trassenbrett entsprach dabei, wohl eher zufällig, der Plattenstärke. Die Platte an sich schaute dabei an den Modulrändern etwa 1-2 cm über die Oberkante hinaus, was die anschließende Anpassung des Geländes sehr erleichterte.
Hier die Anordnung der Geländeplatten an den Übergangsmodulen von unten:
Von oben sieht das dann so aus:
Wie man sehen kann sind die Böschung und der Wassergraben schon grob eingearbeitet. Dies ist mit der Holzraspel kein Problem. Bei dem verwendeten Styrodur handelt es sich um Schnellbauplatten ohne Zementbeschchtung. Das Material hat den Vorteil, dass es antistatisch ist und die Krümel wie Holzspäne einfach zu Boden fallen.
Da ich anfangs in der Datenbank "zielsicher" zum E96-Profil mit holländischem Graben gegriffen habe mussten die Übergangsmodule auf F96 mit deutschem Graben her. In der Kombination sieht das aber recht gut aus, weil der Taleinschnitt damit schon sanft angedeutet wird und damit dem Gesamteindruck sehr zuträglich ist.
Fertig befeilt und geschliffen sieht das dann so aus:
Das Brückenelement wurde analog zu den Übergangsmodulen angefertigt. Die Gestaltung des Taleinschnittes haben wir dann auf Samstag verschoben.
Nun, eigentlich war es ja schon Samstag. Und wir haben uns auf eine Schlafpause geeinigt.
Danach ging es am Samstagmorgen zeitig und gut gestärkt weiter.
Eigentlich hatte ich für das Brückenelement eine Straße im Kopf. Nach kurzer Diskussion landeten wir wieder bei meinem ursprünglichen Gedanken "Flüsschen". Für mich war dabei die Erkenntnis wichtig in anderen Dimensionen zu denken. Was heißt das? Bisher hatte ich ja nur stationäre Anlagen mit begrenztem Platzangebot. Das hat dazu geführt Geländekonturen zu stauchen und kurze Übergänge zwischen Ebene und Tal zu haben. Im Fremo ist die Situation wesentlich entspannter, was einem die Gelegenheit gibt diese Übergänge großzügiger und damit vorbildgerechter auszuführen.
Die Brückenköpfe brauchten dann noch Stützmauern. Soweit war mir das klar aber einfach ein Holzbrettchen als Unterbau? Das konnte ich mir nicht Vorstellen. Gut drei "alte Hasen" hinter sich zu wissen.
Also zuerst einmal das "Flussbett" aus einem Reststück 10mm Pappel in den Rahmen geleimt.
Danach die Stützmauern aus 6mm Pappel an den Brückenköpfen und provisorisch am Modulrahmen montiert und den verbleibenden Zwischenraum mit Reststücken aufgefüllt und befeilt.
Anschließend noch das Flussbett grob vorbereitet und dann Rohbaufertig!
Damit war das Brückenmodul für das Bastelwochenende fertig gestellt. Die Restarbeiten hätten wir locker geschafft, aber ich wollte das gelernte gerne selbst umsetzen. Vielleicht ist noch etwas anzumerken. Wer genau hinschaut, der erkennt auf dem Trassenbrett drei Spaxschrauben, die da nicht sein sollten. Naja, das kommt dabei heraus, wenn man sich nicht an seine eigenen Maxime hält. Da die Trassenbretter vor der Brücke relativ stabil erschienen und zudem recht kurz sind dachte ich mir, ich könnte auf die Verstärkung in Form eines T-Trägers verzichten. Solange da niemand mit Wasser und Kleber dran rum fummelt prima..........
Lange Rede. mit einem ein 30mm hohem Streifen 12mm Multiplex konnte ich dem Trassenbrett die Durchbiegung dauerhaft abgewöhnen.
Was jetzt noch anstand waren die Übergangsmodule mit Fliesenkleber zu überziehen und die Grundbegrünung aufzubringen.
Leider habe ich keine Bilder von den Beschichtungsarbeiten, weil Andreas schneller als der Schall den Überzug hergestellt hatte.
Da das aber kein Hexenwerk ist reicht es hier ein Bild des fertigen Überzuges zu zeigen.
Nach dem Abbinden kamen die Module in den "Sinterofen" zum Trocknen. Also alles dicht an einen rotglühenden Ölradiator stellen und nach kurzer Zeit kann weiter gemacht werden.
Nächster Schritt ist die Grundfärbung.
Einmal Erde bitte......
Hergestellt mit Dispersions- Abtönfarbe. Erdbraun, Hellbeige und Grün. Einfach nach Gefühl durch Eintauchen des Pinsels in die verschiedenen Farben deckend aufgebracht.
Dann die Grundbegrünung mit Turf. Verwendete Farben Dunkelgrün, und Hellgelb. Anschließend noch etwas "Waldboden". Die Gehwege neben dem Bahndamm wurden noch mit feinem Sand abgestreut. (Nicht im Bild)
Die Grundbegrünung wurde trocken ohne Leim auf die Oberfläche aufgestreut. Zur Befestigung sollte MoWi, das universelle Hexenfett für Fixaturen zum Einsatz kommen. Da noch niemand von uns Erfahrung damit hat sicher ein mutiger Schritt. Die Mischung hatte Hans-Jürgen schon fertig hergestellt mitgebracht. Also das Zeug in eine Pumpflasche und los ging es.
Ja, jetzt die Frage wie viel denn da drauf? Für lange Fragen war um 1 Uhr Nachts keine Zeit und so entschied ich mich für "klatsch Naß". Das Egebnis war, dass der Keller anschließend roch wie das Saufgelage der Hintertupfinger Feuerwehr. Wir haben uns erst einmal nicht mehr getraut einen Lichtschalter zu betätigen.......
Fazit: Die Begrünung ist fest geblieben und totzt der Schwerkraft problemlos. Allerdings ist das nicht abriebfest und kann leicht mit dem Finger entfernt werden. Das halte ich für einen angenehmen Nebeneffekt für die anschließenden Ausgestaltungsarbeiten. Für Dauer halte ich das für zu empfindlich. ABER!!!!! An dieser Stelle muss ich mich intensiv in die Materie einlesen, da ich wahrscheinlich noch ohne Ende Anwendungsfehler gemacht habe.
Herausgekommen ist folgendes:
Abgesehen von diesem Baufortschritt, den ich im Traum nicht erwartet habe, war das Wochenende nach so langer Coronaabstinenz einfach nur Spitze. Supernette Modellbahner, eine Menge Sprüche und jede Menge Spass. Ich habe keine Ahnung wann ich das letzte Mal so gelacht habe. Kurzum, sagt mir wo das nächste Treffen ist, ich komme.
In diesem Sinne vielen Dank an alle Beteiligten und im Besonderen an Andreas.
Mit freundlichen Modellbahnergrüßen
Thomas