Beiträge von Christian

    Hallo PeterT,


    ich denke, der Preis ist nicht zu hoch, um einen freien Führerstand zu haben. In der Seitenansicht, dürfte die Riemenscheibe nicht, oderkaum zu sehen sein. Wenn Du die Rahmenfront des, im Vorbild beweglichen, Drehgestells dezent überdimensionierst, dürfte auch von vorn nichts mehr zu sehen sein...
    Allerdings werden mir Deine ausführlichen Baubeschreibungen fehlen (Ich weiß, welcher Aufwand in einer solchen Beschreibun liegt )! Bei Deinen Ausführungen kann ich noch jede Menge dazulernen, da Du ja immer wieder recht unkonventionelle Wege gehst. Insofern würde ich es begrüßen, wenn Du Deine Beschreibungen mit einer etwas geringeren Schlagzahl, aber genauso ausführlich fortsetzten würdest.



    Viele Grüße


    Christian

    Hallo, Foristi!
    Da ich in den letzten Wochen wegen verschiedenster Verpflichtungen verhindert war, möchte ich nun den Reisebericht „Wolsztyn“ abschließen. Ein Grund war ja auch, daß ich mich seit einiger Zeit vordergründig mit dem Bau des Weinertbausatzes der BR 81 beschäftigt habe. Nun habe ich doch etwas Zeit gefunden.
    Am Sonntag den 29. April sind wir mit unserem Sonderzug pünktlich gegen 19:30 in Wolsztyn angekommen. Die „Mitarbeiter“ des tpwp haben noch den Zug aufgeräumt, während Sascha und ich erst einmal zu „Pan Jokiel“ gefahren sind… Zur Erinnerung: Sascha war erst kurz vor Abfahrt des Sonderzuges in Wolsztyn „aufgeschlagen“- so hatte er nur die Möglichkeit, sein Auto auf dem Parkplatz eines Supermarktes abzustellen. Nach ausgiebigem Duschen sind wir dann zum „Europa“ gegangen, wo wir uns mit unserem Reiseleiter Björn Bollmann zum Abendessen getroffen haben. Unsere Unterhaltung fand gegen 23:00 Uhr ein Ende- da unser Mitreisender Marco (aus Halle) noch nach Kargowa fahren mußte.
    Parallel zu unserer Sonderfahrt fanden auch noch einige Veranstaltungen auf dem Bahnhof in Wolsztyn statt. Am Abend war dann, schon wie am Vorabend, Disko auf der Ladestraße angesagt- gottseidank aber nur bis 24:00 Uhr. Mit dem letzten Schlag der Uhr war Ruhe. So stand einer ungestörten Nachtruhe nichts mehr im Wege.
    Beim Frühstück ergab es sich, daß wir noch ein paar Worte mit dem Hausherrn wechseln konnten. der war, ob der Diskoveranstaltungen an den beiden letzten Abenden nicht so sehr „amused“. Er hatte wohl auch bei der Polizei angerufen, damit die doch sehr lautstarke Veranstaltung am Samstagnacht ein Ende finde… Dort bekam er die Auskunft- es sei so genehmigt- und er könne sich beim Bürgermeister beschweren. Der war aber erst wieder am Montag im Büro.
    Nach dem Frühstück und dem Verstauen des Reiseproviantes, haben wir Sascha geweckt, der kurz nach uns nach Hause gefahren ist. Schön, daß ich mit ihm ein weiteres Mitglied unserer kleinen Kneipe kennenlernen durfte.
    Als wir, Björn Bollmann und ich, uns auf den Weg machten, erbot sich Pan Jokiel einen Teil unseres Gepäcks mit DEM Fahrrad zum Bahnhof zu expedieren. DANKE Wieslaw! Rechtzeitig erreichten wir den Bahnhof, so daß das „Abenteuer“ Heimreise beginnen konnte. Nochmal zur Erinnerung- es war das lange Wochenende (9 Tage) in Polen. Wider erwarten war der PESA-Triebfix SA 134 008 recht leer- so daß wir auf dem ersten Teil der Fahrt nach Leszno sitzen konnten. In Leszno hatte ich, nach meiner Fahrplanauskunft etwa zwei Stunden Zeit bis zu meinem Zug nach Poznan. Also noch etwas Zeit um sich umzusehen.
    Klassische Moderne:



    Seit einiger Zeit wird am Bf in Leszno gebaut- das EG ist schon weitgehend modernisiert. Die Zugänge bereits zum größten Teil barrierefrei. Auf der „Kleinbahnseite“ nach Wolsztyn-Zbaszynek findet man aber noch die alten preußischen Bahnsteige. Sie sind aber nun mit modernen Zugzielanzeigern ausgestattet. Im weiten Gleisfeld des Bahnhofs war dieser Kibl in „Koleje Wielkopolska“-Farben abgestellt.




    Ein Blick auf den Fahrplan verriet, daß ich auch noch einen Zug eher fahren konnte… damit verkürzte sich meine Wartezeit um reichlich eine Stunde. Der Zug nach Wroclaw fuhr etwas eher. Björn ist dann mit dem brechend vollen TLK nach Wroclaw abgereist. Glücklicherweise ist dieser Zug reservierungspflichtig- so daß er wenigstens einen Sitzplatz hatte. Kurze Zeit später rollte mein PR-Kibl http://de.wikipedia.org/wiki/PKP-Baureihe_EN57 an den Bahnsteig. Dieser Zug brachte mich in reichlich einer Stunde nach Poznan. Dieser Umweg ist leider notwendig, da die wojewodschaftseigene „Koleje Wielkopolski“ die direkten Verbindungen zum BWE in Poznan und Zbaszynek gestrichen hat.
    Durch meine Erfahrungen mit meinem internationalen Fahrschein im Zug nach Leszno (Freitag), habe ich mich gleich beim Zugführer gemeldet. Der hatte mich aber mißverstanden- und suchte mir gleich noch eine Verbindung nach Wolsztyn raus. Der Fahrschein war ihm und auch dem Schaffner völlig wurscht. Während dieser Zeit ergaben sich ein paar interessante Blicke auf die Strecke.




    Ein entgegenkommender TLK mit einer EU 07 http://de.wikipedia.org/wiki/PKP-Baureihe_EU07 in den Farben von PKP-ICCC.
    Pünktlich bin ich in Poznan angekommen- da mein Zug nach Berlin aber erst in anderthalb Stunden fuhr, konnte ich mich noch etwas auf dem Bahnhof umsehen. Auch hier wurde viel gebaut- wollte man sich doch als EM-Austragungsort modern präsentieren. Am Bereits modernisierten Bahnsteig steht der „Edel-Kibl“ EN57 1413.



    Dieser modernisierte Triebzug der letzten Bauserie ist vollständig modernisiert. Dazu gehört der Umbau auf Einholmstromabnehmer, komplett neuer elektrischer Ausrüstung (Drehstromtechnik (?), Klimatisierung der Führerstände und neue Fahrgastäume.


    Ein PR-farbener Stonka stellt einen Zug aus Görlitzer Doppelstockwagen bereit. Diese Wagen sind auch in Polen noch weit verbreitet, werden jedoch jetzt nach und nach ausgemustert. PR setzt auf Triebwagenverkehr.


    Die PR-Farbgebung in rot-silber ist wenig Bahntauglich. Schon nach kurzer Zeit sehen die Lok recht schmuddelig aus. Diese „namenlose“ SM 42 gehört aber, ebenso wie diese beiden „Pietruszy“ zu den gepflegten Exemplaren. Auch in Polen sind die Graffitischmierer überall unterwegs, wie die Reihe „verzierter“ EN57 hinter der SM30 zeigt. Die SM30 ist eine Rangierlok die von 1957-70 in 303 Exemplaren gebaut wurde. Da die PKP in verschiedene Aktiengesellschaften zerlegt wurden, werden die Lokomotiven in den entsprechenden Farben lackiert. Diese SM30 in den Farben von PKP-Cargo.



    Dadurch verschwindet leider das PKP-Grün von den Gleisen. Hier sehen wir eine SM42 in den Farben von PR, eine SU 45 im alten PKP-grün (ohne gelben Latz) und eine zu Cargo gehörende ET22. Letztere ist schon mit der UIC-gerechten „Bandwurmnummer“ beschriftet. Von den Lokomotiven der Gattung SU45 sind nur noch sehr wenige im Einsatz. Die Verschrottung ist im vollen Gange. Einige wenige werden modernisiert. Die SU45 009 ist das derzeit älteste betriebsfähige Exemplar.



    Hier nochmal mit anderer Verteilung des Mastschadens.



    Durch die Gründung der verschiedenen EVU in Polen wird das Bild auf den Gleisen deutlich bunter. Dabei überwiegen jedoch die Farben von PR im Personenverkehr und das Cargoblau bei den Lokomotiven. Auf dem Bahnhof in Poznan waren lange Reihen der Kibl genannten EN57-Triebzüge abgestellt. Die Züge der alten Bauserien weisen die, bei diesem Zug sichtbaren Sicken auf.



    Diese Züge sind schon ziemlich „kultig“. Die Fahrgeräusche sind einfach beeindruckend. Ähnlich der alten Berliner S-Bahnzüge. Dazu kommen die Kompressorgeräusche, der bei den alten, mit Kolbenkompressoren ausgerüsteten Wagen. Diese Züge sind eigentlich für den Nahverkehr vorgesehen, werden aber als Schnellzüge auch auf langen Verbindungen eingesetzt. Mit einem solche Zug war ich von Leszno bis Poznan unterwegs. Der Zug fuhr aber noch bis Olsztyn weiter. Obwohl die Polstersitze (nur auf solchen habe ich gesessen) recht bequem sind, stelle ich mir eine Fahrt von Wroclaw nach Gdansk oder Olsztyn recht unkomfortabel vor. Zumal in einem Zug nur zwei Toiletten vorhanden sind. Auch sind die Züge recht laut.


    Meine Überlegungen, noch einmal in die Stadt zu gehen, wurden mit der Einfahrt eines als verspätet angesagten IC nach Gdansk jäh unterbrochen. Dieser Zug war zum Bersten voll - langes Wochende :D Schon einige Zeit hatte ich die Wagenreihung in der Ansage gehört : Wagon jeden, pierzwa Klasa, Wagon dwa; drugie Klasa etc! Die EU07 in den Farben von PKP-ICCC wollte unbedingt auf dem Chip der Kamera festgehalten werden.



    Auf dem Weg zum Bahnhofsvorplatz kam ich noch an dieser altfarbenen EU07 537 vorbei. Auch diese sollte noch mal schnell bildlich festgehalten werden.



    Auf der Brücke sind die für Polen typischen Straßenbahnwagen der Bauart 105N http://de.wikipedia.org/wiki/Konstal_105Na sie haben aber trotz der Ähnlichkeit zu den tschechischen T6-Triebwagen http://de.wikipedia.org/wiki/Tatra_T6A2 keinerlei technische Verwandtschaft. Da aber in der Stadt die Bauarbeiten in vollem Gange waren, habe ich mir den „Ausritt“ in die ul. Piekary gespart. Das dort befindliche Modellbaugeschäft sollte eigentlich in zwanzig Minuten erreichbar sein. Zeit hatte ich eigentlich noch genug- aber…so gut kenne ich mich in Poznan doch nicht aus. Also werde ich wohl im September dort aufschlagen. Gerade richtig zum Erscheinen der SM42 von PIKO :D
    Der Blick über den Vorplatz des Bf Poznan-Glowny offenbarte mir das (schon auf der Hinfahrt bewunderte) neue, an ein Flughafenterminal erinnernde neue Luftschloß (Entschuldigung Empfangsgebäude).



    Da ich noch immer genügend Zeit hatte, machte ich das alte EG und seine Läden unsicher. Ich stand vor der Wahl mich frisieren zu lassen (sehr preiswert) oder die Auslagen eines Buchhändlers zu durchstöbern, für letzteres hatte ich mich dann auch entschieden (mangels Haare). Allerdings lag hier nur der übliche Mainstream, wie er auch in Deutschland zu finden ist. Da mein Magen hörbar knurrte, habe ich mich dann noch für einen Imbiß entschieden. Ein Zapiekanka http://de.wikipedia.org/wiki/Zapiekanka füllte meinen Magen. So gestärkt konnte es weitergehen. Auf dem Bahnsteig waren schon Massen von Menschen- und die sollen alle in die fünf Wagen des „Berlin-Warschau-Express“ passen? Pünktlich um 12:25 Uhr fuhr der Zug aus Berlin ein, welcher hier mit dem westwärtsfahrenden Zug kreuzt.



    Die Zuglok EC43 war die 5 370 001 „Polska“, der EC44 fuhr um 12:27 Uhr am „Peron 1“ ein. Diesmal hatte ich etwas zu laufen, da die Wagen der ersten Wagenklasse am Ende des Zuges eingereiht waren.



    Meine Entscheidung, in Leszno nicht mit dem IR65 115 nach Poznan zu fahren, stellte sich als gut und richtig heraus. Dieser IR aus Breslau kommend, hatte etwas Verspätung. Anstatt um 11.50 Uhr, fuhr dieser Zug um 12:24 Uhr am Peron 3 in Poznan Glowny ein. Im Abteil habe ich dann festgestellt, daß (nein ich habe nichts vergessen, mich auch beim Essen nicht bekleckert) ich im selben Abteil und Wagen wie am Freitag saß. Wiederum war die erste Klasse nahezu leer. In der zweiten Wagenklasse war kein Platz mehr zu bekommen.



    Ich konnte mich also wieder völlig frei im Wagen bewegen und fotografieren. Kaum hatte ich mein Gepäck verstaut, kam der freundliche WARS-Mitarbeiter und verabreichte mir meinen Kaffee. Den hatte ich auch bitter nötig. Die vergangenen, doch recht kurzen Nächte, forderten ihren Tribut. Eigentlich hatte ich, zumindest bis Zbaszynek, vor, ein wenig zu schlafen. Doch ich habe erst einmal die Bilder auf dem Laptop betrachtet. Etliche Bilder waren beschädigt… und das mit einer fast neuen Kamera! Sch…e gedacht und Kurwa gesagt. Es stellte sich aber heraus, daß es nur die Bilder auf einer Speicherkarte waren. Also alles schnell runterkopiert. Einige Bilder noch etwas beschnitten, damit sie zeigbar bleiben. Mit den, in meiner alten EOS verwendeten, CF-Karten ist mir dies niemals vorgekommen- schade, daß meine EOS600D nur SD-Karten verdaut. Hier hatte ich schon mehrere Ausfälle- die in einem Fall sogar zum vollständigen Verlust der Bilder geführt haben.


    Inzwischen hat unser Zug den Bf Zbaszyn (Bentschen) erreicht. Mit der Grenzziehung 1918 fiel Bentschen an Polen zurück und wurde Grenzbahnhof. Dazu wurde das repräsentative Empfangs- und Abfertigungsgebäude im Stil der Neorenaissance gebaut



    Das alte Preußische Empfangsgebäude wird seitdem als Wohnhaus genutzt.
    Auf deutscher Seite wurde die Siedlung Neu-Bentschen (Zbaszynek) http://de.wikipedia.org/wiki/Zb%C4%85szynek und ein weitläufiger Bahnhof errichtet. Dabei wurden auch einige Strecken stillgelegt, da sie dann über polnisches Territorium geführt hätten. Die Trassen sind heute zum Teil noch zu erkennen. Im Bahnhof wurde ein großzügiges Betriebswerk errichtet, welches heute noch in Betrieb ist. Zu diesem gehört dieser Backstein-Wasserturm.



    Das im Vordergrund sichtbare Gleis führt in den Güterbahnhof. Von diesem ist ein Fahrleitungstragwerk, neben dem Dach des Stellwerkes zu erahnen (links neben dem ersten Fahrleitungsmast). Der Personenbahnhof ist eher unspektakulär. Bilder sind hier: Wenn einer eine Reise tut: Teil 4 und Schluß zu sehen.
    Mit einem letzten Blick auf die Tp3 36 http://www.holdys.pl/tomi/index.php?desc=on&par=tp3-36 vor dem Betriebswerk (ZNTK Zbaszynek) verabschiede ich mich nun endgültig von der letzten Dampflokhochburg in Europa (Gut heute sind auf jeder deutschen Schmalspurbahn mehr Dampflok betriebsfähig , als in Wolsztyn). Aber ich kenne noch Zeiten, wo hier noch zehn Lok unter Dampf standen.




    Der nächste Bahnhof ist Swiebodzin (Schwiebus) mit seinem typischen, in Backsteinbauweise errichteten Empfangsgebäude.



    Hier läßt sich noch das Flair der alten Reichsbahn erahnen! Weiter geht es nach Rzepin, aber vorher wird noch der Ort Toporow http://de.wikipedia.org/wiki/Topor%C3%B3w_(%C5%81ag%C3%B3w) mit seinem Gut passiert.



    Und schon sind wir wieder in Rzepin mit seinem repräsentativen Empfangsgebäude. Dieses wurde beim Ausbau der Berlin-Warschau-Magistrale im Rahmen der Bauarbeiten zur EM gründlich saniert. Aber auch die alten preußischen Bahnsteigüberdachungen wurden wieder hergerichtet. So macht dieser Bahnhof einen durchaus schmucken Eindruck.



    Die als Denkmal abgestellte Ty51 könnte aber wieder etwas Farbe vertragen




    In Rzepin verzögerte sich die Ausfahrt um einige Minuten. So konnte ich diesen Lotos-Diesel-Traxx



    und die, mittlerweile blaßgrüne, ET22 1185 auf dem Chip mit nach Hause nehmen. Im Güterbahnhof war die FreightLiner Pl-Class66 mit ihrem, aus Emilanton gebildeten Zug abgestellt.



    Auch die bereits gezeigte MRCE-Class 66 ruhte sich immer noch an gleicher Stelle vom anstrengenden Wochenende aus.



    Im Bahnhof Oderbrücke, bereits auf dem Gebiet von sechzehnzwodrittel Hertz warten diese ES64F4 und der Kraftcontainer auf die Weiterfahrt nach Frankfurt/Oder.



    Bei der Einfahrt in die Bahnsteighalle kam mir der „Letzte Mohikaner“ auf der Ostbahn, SU45 115 vor die Linse.



    In schneller Fahrt ging es nun nach Berlin. Kurz hinter Frankfurt/Oder (weil Frankfurt so groß ist, da hat man´s geteilt), hatte ich „kein Netz“ konnte also nicht mehr telefonieren. Es wurden noch einmal die Fahrkarten, vom nunmehr deutschen Zugbegleitpersonal, kontrolliert. Die Stromschiene der S-Bahn und ein Gotha-Zug der Straußberger Eisenbahn wiesen mich darauf hin, daß wir in wenigen Minuten die Hauptstadt erreichen sollten. Auf der, in Fahrtrichtung, linken Seite war die Ruine des Rundschuppens des Bw Bln-Rummelsburg zu sehen.



    Schade, daß die wenigen Rundschuppen alle verfallen. In Polen sieht der Rundschuppen in Pila ähnlich aus. Nachdem wir uns über die Stadtbahn geschlängelt haben, fahren wir in den Lehrter Bahnhof ein.



    In der Glashalle des Lehrter Bahnhofes wirkt der nicht gerade schmächtige Husarz wie eine Modellbahnlokomotive.



    Unsere Zuglok war die 5 370 010 mit der Werbung für das EM-Stadion in Poznan.




    In der Empfangshalle war noch eine Collage des Fremdenverkehrsamtes in Polen zu sehen.



    Mit dem IC2209 sollte es dann um 15:52 Uhr auf die letzte Etappe nach Jena gehen. Dazu habe ich mich in das Untergeschoß des Bahnhofes begeben, da der Zug vom Bahnsteig 2 abfahren sollte. Um diesen Bahnsteig zu erreichen, muß man eine „Wanderung“ von etwa zehn Minuten absolvieren. Das Tiefgeschoß des Lherter Bahnhofes ist irgendwie bedrückend und dunkel. Es erinnert auch mehr an eine U-Bahnstation, als an einen Bahnhof des Fernverkehrs. Ein aus Hamburg akommender ICE wurde als verspätet angesagt- gleichzeitig wurden die, im verspäteten Zug sitzenden Reisdenden gebeten, bis Berlin Südkreuz zu fahren, um Anschluß an den IC2209 nach München zu haben. Einen Augenblick später konnte man an der Anzeige „Zug fällt aus“ lesen. Dabei ist genau in diesem Moment der Zug eingefahren. Pünktlich ging es mit dem IC2209 weiter- der Laufweg dieses Zuges führt über Bln-Südkreuz, Wittenberg-Leipzig-Jena und Nürnberg nach München. Er wird von zwei Lokomotiven der BR 101 befördert. Dieser Zug ist eine Fülleistung des Wagenparks- der sonst in der Relation nach Amsterdam unterwegs ist. Dabei führt dieser Zug KEINEN Steuerwagen. Kurz nach Abfahrt wurden von den Zugbegleitern die Fahrscheine kontrolliert. In der ersten Klasse ist der Service am Platz obligat. Mein Wunsch nach einem Kaffe wurde mit der Bemerkung- es könne aber einen Moment dauern- entgegen genommen. Kein Problem- ich bin ja nicht auf der Flucht. Der Zug fuhr am Gelände des Anhalter Bahnhofs vorbei, hielt in Wittenberg, fuhr durch Bitterfeld und in Delitzsch waren die „Hamsterbacken“ abgestellt. Und dann kam auch schon der Leipziger Hauptbahnhof in Sicht. Was nicht kam, war mein Kaffee. Dafür aber eine Mitarbeiterin des Speisewagens- ob ich einen Wunsch hätte. Auf meine Entgegnung: Kaffee gäb´s wohl keinen, doch doch- warum? Ich warte schon seit Berlin-Südkreuz auf meinen… Jedenfalls war er JETZT SOFORT da. Nun mußte ich mich abermit meinem Kaffe beeilen :D , denn in knapp 45 Minuten war das Ziel des heutigen Tages erreicht. Inzwischen ist das Saaletal bei Camburg erreicht und ich beginne meinen Krempel zusammenzuräumen.



    Wenige Minuten später hält der Zug am Bahnsteig des Haltepunktes „Jena-Paradies“. Während die ankommenden Fahrgäste von ihren Angehörigen geherzt werden, setzt sich der von der 101 054 geschobene Zug in Bewegung um nach München weiterzufahren.



    Für mich ist es das Ende eines sehr ereignisreichen, aber auch anstrengenden Wochenendes.


    Mein Dank gilt den Organisatoren und allen Verantwortlichen sowie den Lokpersonalen der Lokparade in Wolsztyn und der Sonderfahrt des tpwp. Ebenso den Betreuern des Wagenzuges und der TKt48 191 des Museums in Chabówka. Hoffen wir, daß es im nächsten Jahr eine zwanzigste Lokparade in Wolsztyn und eine weitere Sonderfahrt des „Vereins der Freundes des Betriebswerkes Wolsztyn“ geben wird.


    Damit ist mein Reisebericht auch eigentlich zu Ende. Ich hoffe, Ihr hattet ebensoviel Spaß beim Lesen dieses Beitrages, wie ich bei diesem Wochenende.


    Viele Grüße aus Jena
    Christian


    PS: Wenn es gewünscht ist, kann ich noch einige bereits länger zurückliegende Sonderfahrten und auch den, in dieser Form nicht wiederholbaren Planbetrieb in Wolsztyn, vorstellen.

    Hallo, Rainer und Jürgen.
    Da habt Ihr ja einen interessanten Tag verbringen können.
    Der Blick hinter die Kulissen der modernen Bahn ist bestimmt genau so spanend wie im Ausbesserungswerk Meiningen.
    Schöne Bilder habt Ihr mitgebracht. Dabei sehen die entkernten ICE-Züge von innen fast wie Flugzeuge aus.


    Aber auch die teilweise aufgearbeitete V200 ist interessant zu sehen. Ich kenne diese Lok nur aus den Katalogen der Modellbahnhersteller :D
    Vierle Grüße aus Jena
    Christian

    Hallo Peter,
    es ist, glaube ich besser, wenn es weiter regnet ;) Denn nur so kann ich wieder einen gut gemachten Baubericht von Dir lesen.
    Dabei verblüfft mich Deine Bauweise immer wieder- außerdem ist Dein Recycling beispielgebend. Deine Einlassung mit den geraden Schnitten und Laubsäge möchte ich bestätigen- eigentlich funktioniert es nicht einmal bei dünnen Halbzeugen. Eine Lösung wäre hier vielleicht ein PUK-Sägebogen.


    Schön zu sehen, wie es bei Deiner Mallet weitergeht.


    Viel Spaß beim Radfahren ( allerdings habe ich den Eindruck, daß mir das Wetter einmal das Hirn ausschmilzt und wenige Minuten später möchten einem Kiemnen und Schwimmhäute wachsen)


    Christian

    Hallo Lutz,
    Danke für Deinen Exkurs zur Beleuchtung von Lokomotiven, damit hast Du alle meine, bisher ungestellten Fragen aufgeklärt.



    Der Antrieb oben im Beitrag #8 ist ja eine recht rustikale Ausführung- wobei der Ansatz eines achsreitenden Getriebes ja nicht schlecht ist. Nur ein Gummischlauch als Gelenkwelle ?( Das kann doch auf Dauer nicht gutgehen. Warum wurde bei diesen (seinerzeit) recht teuren Modellen soclche "Bastellösungen" eingebaut. Hat man hier nur an die Vitrinenbahner gedacht?


    Deine 0-8-0 macht auch "handgepinselt" einen guten Eindruck. Deinen Eindruck des nach Einlaufzeit besseren Laufes, kann ich bestätigen. Meine IVk und 62 von model loco haben sich anfanhgs auch nur stockend bewegt- später liefen die beiden tadellos.



    Viele Grüße
    Christian

    Hallo Christoph,


    schön, wieder wasd von Dir zu hören! Ich dachte schon, Du wolltest Dich nach Deinem grandiosen Start "dünne machen" ;)
    Nein, im Ernst, die Schule lief ja auch weiter und hat natürlich Vorrang.



    Abe, was Du hier zeigst, verdient meinen höchsten Respekt. Gerade auch, weil Du nicht die "ausgetretenen Pfade" gehst. Die Lösung mit dem Krempenschornstein finde ich bemerkenswert- dabei läßt sich das Ergebnis durchaus sehen. :thumbsup::thumbsup::thumbsup:
    Der Wiedererkennungseffekt ist Dir sehr gut gelungen. Lötest Du eigentlich mit der Flamme oder dem Lötkolben? Bei solchen recht massiven Teilen ist das Löten mit der Flamme, die bessere Variante. Damit kannst Du gezielt einen hohen Wärmeeintrag in das Material erreichen. Wie Peter schon schrieb, mit minimalsten Lotmengen arbeiten, denn so sparst Du Dir die sehr zeitaufwendige Verputzerei... (bei mir geht etwa ein drittel der Bauzeit fürs Verputzen drauf) idealerweise verwendest Du die Fittingslotpaste aus dem Baumarkt. Wenn das Lot erstarrt ist, den ganzen Aufbau ins Wasser tauchen, damit ist schon ein Großteil des Flußmittels abgewaschen. Nach dem Verputzen mit den von Peter genannten Hilfsmitteln kannst Du das ganze mit einer Zahnbürste und Scheuermilch schrubben. Dann bekommst Du EINS A aussehende Verbindungen.




    Eins noch- Deine Lokomotive sieht um ein vielfaches besser aus- als diejenigen, die ich in Deinem Alter gebaut habe. Ganz große Klasse.



    Noch eine Frage zum Laufwerk der Lok: hast Du den Knickrahmen festgelegt- oder kann er immer noch "knicken"? Letzteres wäre, im Zusammenhang der Grund für einen nicht ganz leichten Lauf. Gerade im Bogenlauf unterschneiden sich die Teilkreise der Zahnräder und sie laufen ggf im Grund auf. Ein typisches Manko der Piko BR 65.10, welches auch auf dem mittigen Eingriff des Schneckenrades in die beiden Getriebehälften beruht. Die erste und die letzte Achse können sich Durch das Spiel in den Zahnrädern weiterdrehen, so daß das Gestänge ein wenig verklemmt. Abhilfe? Eigentlich keine.



    Laß uns bitte an den weiteren Bauabschnitten teilhaben- bin schon ganz gespannt auf die Fertigsstellung Deines kleinen Burgfräuleins


    Viele Grüße
    Christian



    @Jörg,
    Das einlaufenlassen mit Zahnpaste bringt bei den kleinen Miramid-Zahnrädern nicht allzuviel. Dazu ist der Kunststoff zu elastisch,

    Hallo Friedrich,
    Deine Aussage beruhigt mich ersteinmal.
    Alle Teile, die "Struktur" darstellen, klebe ich immer mit Stabilit. Lediglich die Zurüstteile werden mit Cyanoacrylat geklebt- dabei versuche ich, die Klebefläche zu vergrößern. Also wenn es möglich ist, auf der Rückseite eine Senkung. Von der Vorderseite wird nur geheftet- auf der Rückseite dann geklebt.
    An gefährteten Teilen verwende ich schon mal Epoxid-Kleber.Vor jedem Schritt überprüfe ich auch alle bereits geklebten Teile- dabei ist auch schon mal das eine oder andere Teil abgefallen.
    Den Feuerlöschstutzen an der Ok habe ich bestimmt 20 mal geklebt- und jedesmal wieder losgedrückt. Am Ende habe ich es dann angelötet...Den nächsten Beitrag zu dieser Lok gibts , wenn die 81 010 ausgeliefert ist.


    Dieses Modell ist tatsächlich mein erster Weinertbausatz- aber fairerweise muß ich zugeben- schonmal "model loco"-Bausätze montiert zu haben.
    Allerdings ist die BR62 schon ein wenig größer- und das Verhältnis "Finger-Bausatz" ist schon etwas kompatibler. Daß meine Finger offensichtlich zu dick sind- hab ich ja nun gesehen :)


    Sicherlich ist es für den Bau nicht unbedingt hinderlich- den Beruf des Feinmechaniker gelernt zu haben. Das wichtigste ist m.E. die Philosophie des Herstellers zu erfassen.



    Viele Grüße
    Christian

    Hallo Kollegen,
    Danke für Eure Worte.
    @Peter T:
    Ich würde auch gern mehr Fahrzeugbauberichte lesen- aber dazu ist unsere kleine Kneipe etwas Anlagen-/Modulaffin (keine Kritik, nur Feststellung). Ich habe leider keinen Platz für Anlage oder Module, und auf dem Boden würde ich sie nicht lagern wollen. Außerdem traut sich offensichtlich nicht jeder an solche Modelle heran- der Einstiegspreis ist doch recht hoch- und damit steigt die Angst, etwas zu "vergeigen".
    Die Klebung mit Wärme zu lösen, ist, glaube ich, die schlechteste Idee. Der Kleber ist Wärmefest bis 180°C und das liegt recht nah am Schmelzpunkt des Weismetalls. Aceton wäre eine Option, - aber da müßte ich schon das gesamte Modell "einlegen" - auch keine gute Idee- denn dann lösen sich auch die anderen Verklebungen.
    Naja gründlich beschäftigt, ist zuviel gesagt. Diese baureihe ist , sagen wir mal, suboptimal dokumentiert. Ist halt nur ´ne Rangierlok. Nur ein paar wenige Enthusiasten haben die Lok im Einsatz fotografiert. Und die mir zugänglichen Werkfotos zeigen immer bloß die linke Seite...
    Für einige Details konnte ich aber auf die anderen Einheitstenderlöok zurückgreifen.



    @Lutz:
    Ich würde es auch vermuten, daß die Gußteile hier nicht unbedingt passen. Allerdings ist der nicht rechtwinklige Grundriß nach Montage des Daches kaum noch zu sehen. Der Wasserkaseten stört mich da schon mehr.
    Die Zapfen in den Leitungen paßten nicht hundertprozentig auf die im Kessel vorgesehenen Bohrungen. Paßzapfen an Weißmetallteilen ignoriere ich mittlerweile weitgehend. Da bastel ich mir dann selber welche.


    Ich bin auch schon gespannt, wie ich den sprichwörtlich seidenweichen Lauf der Weinert-Loks erreiche.


    Viele Grüße
    Christian


    Hallo, liebe Forenkollegen,


    einige Zeit war es ja nun recht ruhig um die Weinert-Lok. In den letzten Wochen bin ich nur recht unregelmäßig zum Bauen gekommen. Verschiedene Verpflichtungen haben mich davon abgehalten.
    Jetzt geht es aber an der Stelle weiter, wo ich letztlich aufgehört habe. Inzwischen ist mir auch etwas zum Pfeifenzug eingefallen :D Es war ja so , daß der Hebel von der Betätigungsspindel zum Pfeifenzug fehlte. Ich habe einen Griffstangenhalter etwas flach gefeilt, den Draht zum Führerstand eingefügt und festgelötet. Aus einem Stück Steg eines Ätzbogens habe ich dann den Hebel gefeilt und gebohrt und ebenso festgelötet. Den Zug vom Hebel zur Pfeife eingehängt und ferrdsch

    Hier das ganze mal in der Übersicht. Von Nahem sieht das dann so aus:



    Von Schräg vorn sieht man den freistehenden Hebel mit dem Pfeifenzug recht schön:



    Die Feingußteile bewahre ich in einem Beutelchen mit Reißverschluß auf, so daß nichts verloren gehen kann. Nur die gerade benötigten Teile liegen in einer kleinen Plasteschale. Beim Suchen nach den nächsten Teilen fiel mir doch der Hebel des Pfeifenzuges in die Finger. Künstlerpech- aber meine Lösung ist mit der weinertschen fast identisch. Da dieser Hebel auch in der Bauanleitung nicht auftaucht- habe ich auch überhaupt nicht danach gesucht.
    Vorher hatte ich, um eine konstruktive Pause zu überbrücken, die Griffe an der Rauchkammer montiert
    .



    Danach ging es mit der Montage der Leitungen auf der Heizerseite weiter. Doch HALT- so schnell geht es nicht- erst mußte noch das linke Sicherheitsventil und die Sandfalleitungen montiert werden. Das Sicherheitsventil ließ sich nach der „Übung“ mit dem rechten schnell montieren. Eine Probemotage des Leitungsbaums ließ recht schnell erkennen, daß die vorderen Sandfalleitungen unter dem Baum montiert werden mußten. Das Originalfoto ließ auch nicht recht erkennen- ob die Leitungen darunter oder darüber liegen. Da sie aber ohnehin unterhalb des Trittes kaum zu sehen sind, habe ich mich für diese Methode entschieden. Die Montagezapfen des Leitungsbaumes, der die Lichtmaschine, das Speiseventil und das Anstellventil der Lichtmaschine umfaßt, passen nur teilweise in die vorgesehenen Montagebohrungen am Kessel. Aus diesem Grunde stehen die eigentlich senkrecht stehenden Leitungen ein wenig schief. Um diesen Fehler (?) zu korrigieren, hätte der Leitungsbaum komplett getrennt werden müssen. Nachfolgend hätte jede Leitung neu montiert werden. Das war mir an dieser Stelle deutlich zu aufwendig.



    Nachfolgend wurde der Rüttelzug des linken Sicherheitsventils verlegt. Ebenso der die Anstellspindel für die Zugheizung. Auch hier habe ich die Kardane montiert. Ebenso den Stellzughalter hinter den Sandfalldüsen. Da sich aber der Dampfentnahmestutzen bereits an der Führerstandsvorderwand verklebt war- und sich die Verklebung nicht mehr lösen ließ, mußte das Loch für die Anstellspindel neu gebohrt werden. Diese Spindel liegt zwischen den Dampfentnahmerohren- deswegen mußte sie etwas schräg montiert werden. Das ist auch weitgehend vorbildgerecht. Auf dem mir vorliegenden Hubert-Foto liegt sie schräg, wenn auch nicht so stark, wie bei mir! Alle Leitungen wurden direkt hinter der Führerstandsvorderwand abgetrennt, verklebt und dann Flächenbündig verputzt. Eigentlich müßten sie bis an die, auf der Stehkesselrückwand liegende, Strahlpumpe und Armatur reichen. Allerdings würde ich mir hier größere Schwierigkeiten beim Montieren des Stehkessels und dem nachfolgenden Lackieren erkaufen. Zudem werden diese Leitungen ohnehin durch das Führerstandsdach verdeckt.



    Mittlerweile sind alle Leitungen und Tritte am Kessel verlegt- von oben sieht der „Christbaum" so aus:



    Ein Problem ergab sich aus der Führung der Lichtleitung- beim DB-Modell liegt diese vom linken Umlauf ausgehend, unter dem Wasserkasten. Auf meinem Foto, als auch dem im „Gottwald“ abgedruckten Fabrikbild sieht man hier---nur Dunkel! Ich habe mich mit dem Auftraggeber darauf geeinigt, daß sie auf der Kesselbekleidung oder dem Rahmen entlanggeführt wurde. Im Bausatz nicht vorgesehen, muß diese Leitung aber von der Lichtmaschine zur, am wo auch immer liegenden Leitung, geführt werden. Also blieb hier nur der Neubau.



    Diese Leitung sollte also an der Rauchkammer montiert werden. Aber nach dem fotografieren war sie verschwunden, also nochmal. In dieser Leitung befindet sich eine Verteilerdose. Von hier werden die Lichtleitungen zu den unteren Laternen in einem, zum Schalter im Führerstand in einem weiteren Rohr geführt. Eine dritte Leitung führt zur oberen Laterne an der Rauchkammer. Also müßten hier zwei parallele Rohre an der Rauchkammer nach unten führen. Für die Nachbildung dieser Leitung (es wurde nur eine dargestellt) habe ich eine Weinert-Lichtverteilungsdose durchbohrt. Diese Dose ist gleichzeitig der Befestigungspunkt auf der Rauchkammer. Hier im Schraubstock,



    und hier beim Bohren



    Hier die montierte Leitung an der Rauchkammer




    Nun ist auch der Handlauf an der Rauchkammer montiert worden, ein Vergleich mit dem Originalfoto zeigt aber, daß die Lichtleitung nicht auf, sondern hinter der Nietrundnaht liegen muß. Ein aber sicher tolerierbarer Kompromiß ?



    Als nächstes müssen die beiden Seitenteile mit den Wasserkästen und Führerstandsseitenwänden mit dem Kessel montiert werden. In der Bauanleitung wird dieser Arbeitsschritt aber vor dem Zurüsten des Kessels beschrieben. Nach meinem Dafürhalten hätte sich jedoch das Zurüsten des Kessels bedeutend schwieriger gestaltet. Nun also steht die erste „Hochzeit“ ins Haus. Als erstes, das rechte Seitenteil. Hier bei der Montage mit dem Umlauf.



    Als ich den Bausatz in die Hände bekam, war die Heizerseite bereits verklebt




    Zur Montage der Seitenteile habe ich die Bodenplatte im Führerstand mit Sekundenkleber an das linke Seitenteil geheftet. Der Kessel wurde zunächst mit dem linken Seitenteil verklebt. Die Bodenplatte vorsichtig entfernt und von Klebstoffresten gereinigt. Danach wurde die rechte Seite montiert.




    Zur Montage sind an Führerstandsvorderwand und an den Seitenteilen Stege vorgesehen, auf welchen sich die zu verklebenden Teile abstützen. Dennoch ist die linke Seite etwas verdreht. Das habe ich aber erst beim Fotografieren, einen Tag später bemerkt. Die Ursache ist mir auch nicht völlig klar, zumal man auf einem anderen Bild sieht, das diese Verdrehung bereits im Bereich des Führerstands auftritt.



    Eine Korrektur wäre nach dem Polymerisieren des Klebers nicht mehr ohne Zerstörung der Teile möglich. Ein Umstand der mich etwas frustriert.

    Nachdem beide Seitenteile montiert waren, habe ich entgegen der Bauanleitung, den Führerstandsboden endgültig eingeklebt. Allerdings kann der Stehkessel nur noch von oben eingebaut werden. Bei einer Probemontage ließ dies recht problemlos bewerkstelligen. Der Stehkessel wird erst nach dem Lackieren in den Führerstand eingebaut. Durch den eingeklebten Führerstandboden gewinnt der Aufbau an Stabilität- außerdem können die Führerstandsaufstige bereits vor dem Lackieren angebaut werden.



    Hier noch einmal der weitgehend montierte Aufbau aus Kessel und Führerstand in der Schrägansicht. Noch sind die vom Auftraggeber gewünschten Griffstangen an der Vorder- und Rückwand des Führerhauses nicht montiert. Vor dieser Arbeit habe ich mich sehr gefürchtet. Wider Erwarten ging diese Arbeit recht gut von der Hand. Als erstes wurden die Griffstangen am Führerhaus montiert- nachfolgend auf dem Wasserkasten. Am Kohlenkasten wurden die Griffstangen entsprechend der DRG-Ausführung angebaut. Die Löcher waren hier bereits gebohrt, die für die DB-Ausführung verspachtelt.



    Die Bearbeitungsspuren am hinteren Ende des Kohlenkastens sind die Bemühungen, die deutlich sichtbaren Formtrennkanten zu entfernen.




    Auf der Lokführerseite ist der „Rohzustand“ zu sehen:




    Nach dem Verputzen der Formtrennkanten habe ich die Löcher für die Griffstangen gebohrt. Im Einstieg sind die Bohrungen für die Handläufe zu sehen.



    Als nächstes wurden die Griffstangenhalter ausgerichtet und eingeklebt:



    um dann die Griffstangen einzusetzen:



    Für die Einheitstenderloks typisch sind die an der Stirnseite des Kohlenkastens befindlichen Griffstangen, die mit drei Haltern befestigt werden. Sinnvollerweise wird erst der innere Griffstangenhalter eingeklebt, der Draht entsprechend gebogen und provisorisch mit den beiden anderen Griffstangenhaltern angebaut.



    Mit einem Faserstift habe ich dann an den Griffstangenhaltern die Länge des Drahtes markiert. Nach dem Kürzen des Drahtes werden die Griffe endgültig eingeklebt. Mit einem Tropfen Cyanoacrylat wird der Draht in den Augen der Griffstangenhaltern verklebt. Aber auch die Griffstangenhalter müssen in der Regel noch gekürzt werden, damit sie bündig an der Stirnwand anliegen.



    Nur mit Pinzette, einer ruhigen Hand und Geduld ist das „Flohzeugs“ einzusetzen.



    Am Ende sollte es dann so:



    aussehen.
    Das Anbringen der Handläufe erfolgte genauso- allerdings ist darauf zu achten, daß der vordere Handlauf im Führerstandseinstig bis an die obere Kante reicht. Beim Vorbild ist oberhalb des Einstiegs noch ein Trichter angebaut, welcher im Bausatz nicht vorgesehen ist. In diesem Trichter wird das Wasser der am Führerstandsdach befindlichen Rinne in die, als Wasserablauf gedachte Griffstange abgeleitet. Da diese Rinne aber sehr zierlich dargestellt ist, verzichte ich auf die Nachbildung des Trichters. Da im Gußteil des Führerstandsumlaufes/Einstiegtritts der untere Griffstangenhalter angegossen ist, habe ich diese bereits montiert. In der Bauanleitung ist es vorgesehen, diese nach dem Lackieren anzubauen.


    Inzwischen ist auch die Rauchkammertür komplettiert. Also Nummernschildtafel, Rauchkammertürverschluß und der GERADE Laternenträger. Zur Zeit der DRG war das Drei-Licht-Spitzensignal noch nicht Vorschrift. Die obere Laterne diente nur zur Signalisierungen von Falschfahrten oder Sonderzügen. Erst nach dem zweiten Weltkrieg wurde das obere Spitzenlicht verbindlich. Ein Grund war die zunehmende individuelle Motorisierung.



    Die Domdeckel sind inzwischen auch eingeklebt und verputzt. Es fehlen jetzt nur noch die Griffe für die Sandkästen. Auf diesem Bild ist die etwas verdrehte Führerstandsseitenwand zu sehen.



    Die Ursache ist mir nicht erklärlich, da alle Teile spielfrei zu montieren waren. Vielleicht bin ich bloß zu blöd, einen solchen Bausatz zusammenzubauen. Ich hoffe, daß es nach der Endmontage nicht zu sehen ist.

    Als vorerst letzte Arbeit stand der Anbau der Tenderaufstiege an. Der linke ist bereits eingeklebt. Der rechte muß noch gerichtet werden. Damit die Stege in die Löcher passen, müssen diese noch etwas abgefeilt werden…





    Nach der Montage der Tenderaufstiege sind die Arbeiten am „Hut“ der BR 81 witgehend abgeschlossen.



    Jetzt bin ich Peter T´s Wunsch schon ein Stück näher, ein gesandstrahltes Modell in der Sonne glänzend. Abschließende Arbeiten sind die Vorbereitungen zum Lackieren. Nach dem Lackieren werden der Stehkessel und das Führerstandsdach angebaut.


    Im nächsten Teil beschäftige ich mich dann ausgiebig mit dem Fahrwerk.

    Ich hoffe, Ihr hattet ein wenig Freude an meiner Baubeschreibung.
    Viele Grüße
    Christian

    Hallo Peter T,
    Stimmt, bei diesem Wetter kann man sich nur zeitweise draußen aufhalten. Entweder es glüht einem das Hirn weg- oder es wachsen Schwimmhäute.
    Gestern Mittag hat es mich in der Stadt erwischt- aber es war sehenswert :D - den man konnte ja garnicht so schnell den Schirm aufspannen.


    Die Idee mit dem Federbronze streifen ist einfach genial- werde ich für meine Tenderloks auch anwenden. Die Ok muß leider "rumhängende" Drähte bekommen.
    Du mßt doch einen Liefervertrag mit Feilenherstellern haben :D- mir wäre es zuviel Aufwand. Aber eine Klasse Arbeit
    Danke fürs Zeigen-
    und wenn man danach gehen würde, könnte es ja jeden Tag regnen :D


    Viele Grüße und ein schönes Wochenende
    Christian

    Hallo Wolfgang,
    Klasse Arbeit- Endlich kann ich mir so richtig ein Bild machen. Habe den Faden mit großem Interesse gelesen- und konnte es immer kaum erwarten, die nächsten Schritte zu sehen.
    Die Module sind einfach hervorragend gestaltet- aber durch die Kulissen werden sie zum Eyecatcher!
    Schade, daß Ihr am Ende doch noch "sitzengelassen" worden seid. Denn ob ein anderer die Module dan so aufbauen kann, wie Ihr es vorgesehen habt- ist fraglich.



    Danke für´s Teilhabenlassen bei Eurem Modellbau.


    Viele Grüße
    Christian

    Hallo Lutz,
    Sicherlich bin ich am Fahrzeugbau interessiert, und mir ist es eigentlich auch recht egal bei welcher Bahngesellschaft die Fahrzeuge eingestellt sind. Wichtig ist nur- das die Modellbahnerei nicht als Konsumveranstaltung endet.
    Deine Frickelei gefällt mir gut- vor allem, weil Du den Weg und Grund des Umbaues beschreibst.
    Mir war noch nicht bewußt, daß auch bei den amerikanischen Anbietern (gerade bei den teuren Stücken)derartig geschludert wird.
    Gerade die Bremserei sa ja irgendwie nur "drangefallen" aus. Eine sinnfällige Anordnung konnte ich nicht erkennen.
    Eine sehr schöne Arbeit.
    Die Geschichte mit den MIcrolötpunkten kenne ich von einem PFM-Modell, welches ich einmal für einen Freund repariert habe.Überhaupt ist die Bauweise recht eigenartig- meist werden gedrückte Bleche verwendet.
    Schön, daß Du auch einmal zeigst, wie die technische Lösung eines Dreipunkt-Drehgestellfahrwerkes aussehen kann. Ich habe mir diese Idee gleich für meine geplanten Güterwagen vorgemerkt.


    Allerdings würde ich die Lokomotive nicht mit dem Pinsel lackieren- da wird die Farbe immer so dick. Auch ein verdünnen bringt hier m. E. nicht viel. Nur daß die Farbe schneller trocknet. Pinselstreifen bleiben dann doppelt so deutlich sichtbar (so zumindest meine Erfahrungen bei meinen ersten Lackierversuchen). Eher würde ich eine extrem langsam trocknende und daher gut verlaufende Farbe (Künstlerölfahre und Terpentin [nicht -Ersatz]) verwenden. Damit würden sich die Streifen egalisieren...


    Mein Vater hat in den sechziger Jahren seinen gebraucht gekauften Opel Olympia (Bj 36) mit Ölfarbe und der Rolle lackiert. Er hat dann zwar wochenlang geklebt und gestunken- aber der Lack war wunderbar glatt. Leider ist das gute Stück dann 1976 auf Rügen entgültig verendet.


    Bei manchen Supermarktketten gibt es immer mal einen kleinen Kompressor, allerdings ohne Kessel, dafür aber mit einer Pistole und einigen Lackgläschen. Einne solchen Kompressor habe ich mir auch mal gekauft- zum Lackieren reicht er allemal...


    Viele Grüße
    Christian

    Hallo Alexander,
    da bin ich ja schon mal gespannt, wie ein Flitzebogen. Ist schon ganz interessant, einen Verkehr mit Fahrplan und Ladung abzuwickeln. Auch wenn dabei die Ladung zum Teil nur virtuell sein kann. Ich habe mich bis dato noch nicht mit diesem Problemn auseinandersetzen müssen (da keine Anlage oder Modul).
    Und ich denke auch, daß Du hier nichts "angerichtet" hast, sondern hier einen (nichtmher ganz) neuen Aspekt des vorbildlichen Modellbahnings beleuchtet hast.


    Für mich ist es aber auch etwas unklar, wie man einen Ladungsverkehr über eine "Woche" verteilen kann...zumal ich diesen Verkehr in Wolsztyn beobachtet habe. Dort war zum Dienstbeginn nie ganz klar, was wann und vor allem wohin gefahren wird. Das stellte sich immer erst heraus, wenn die Leine in Zbaszynek stand
    Lustig war es dann immer, wenn jede einzelne Schachtel abgeholt wurde und in Wolsztyn zu einem Gegenzug zusmmengebastelt wurde. Nur samstags wurde alles in "einer Linie" abgefahren- den um zwölf war Feierabend :D
    Deswegen meine Idee zur ermittlung von Zuglängen: einen "neutralen" Rangierer im Zugbildungsbahnhof die Fuhre zusammenstellen lassen. Dabei ein paar regelmäßige Züge verkehren lassen.
    Am Beispiel Wolsztyn: war es der alle zwei Tage verkehrende Zementzug nach Powodowo und der am Folgetag zurückfahrende Leerzug. Eine relativ sichere Bank waren damals auch die Kohlezüge nach Wloszakowice und die Holzzüge von Powodowo.
    Die Bedienung von Tuchorza und Rakoniewice war dann eher sporadisch.


    Soweit in Kürze. Wenn Interesse besteht, würde ich mal versuchen eine Woche Betrieb in Wolsztyn zu rekonstruieren. Ich denke nämlich, daß dieser Betrieb Euren Anforderungen entspricht.
    Alleerdings erstmal ohne Bilder- denn die müßen erstmal gescannt werden...



    Viele Grüße
    Christian

    Hallo Peter T,
    Fahrrad kaputt, oder noch schlimmer geklaut :D:D
    Nein im Ernst- ich hatte garnicht gehofft, so schnell wieder was von Dir zu sehen. So langsam wird aus den angearbeiteten Messingteilen und dem Fahrwerk, die ich vor einiger Zeit bei Dir sehen konnte, eine kleine Mallet.


    Obwohl ich sie ja bereits ral sehen konnte, bin ich doch überrascht, wie klein sie im Verrgleich zur "Spitzmaus" ist.
    Ich bin beeindruckt von Deiner sauberen und planvollen Arbeit.


    Wenn ich allein an die Arbeit denke, die Du Dir mit dem Ballast gemacht hast. Großes Kino.


    Viele Grüße
    Christian

    Hallo Lutz,
    ich weiß zwar, daß diese Gefährte die Grundlage für unser Hobby bilden- aber auf/mit diesen Heuwendern würde ich mich keinen Meter bewegen wollen :D



    Viele Grüße
    Christian

    Hallo Peter T,
    da bin ich ja mal gespannt, wie diese Vorrichtung aussieht. Vom Prinzip brauche ich ja soetwas auch... Ich hab nur keine Idee- und der "Kram" den ich mal gebaut habe, ist auch nur suboptimal.


    Viele Grüße
    Christian

    Hallo Lutz,
    genauso ein Werkzeug brauche ich auch noch. Allerdings hatte mich die etwas schlichte Ausführung gepaart mit der Unflexibilität etwas abgeschreckt.
    Es gibt nämlich auch anbieter in Europa- die einen Achsdurchmesser größer zwei Millimeter verwenden.


    @Peter T:
    Die Versatzmarkierung würde ich nun nicht unbedingt auf ein Werkzeug zum ABPRESSEN der Radscheiben/Sterne anbringen :)


    Viele Grüße
    Christian

    Hallo Carsten,
    schön wiedermal einen Statusbericht zu lesen.
    Und es macht sich bemerkbar, daß Du die Moba nicht als "Leistungssport" ansiehst, da ist ordentlich Zeit für Detaillösungen. Eine Gleissperre, funktionsfähig---einfach nur Klasse.
    Ich bin mal gespannt, wie es dann weitergeht.


    Viele Grüße
    Christian

    Hallo Freunde!
    Nun also der dritte Teil meines Polen-Reiseberichts. Wie schon an den letzten beiden Tagen schien die Sonne und es war für Anfang Mai sehr warm.
    Nach unserem Eis (oder wahlweise kühlen Zywiec-Bier) im Europa ging es ins Bett- stand uns doch ein anstrengender Tag vor uns. Daß es eine kurze Nacht werden würde ahnten wir bereits- das Areal am Lokschuppen war zur Freiluftdisko erklärt worden. Diese „lief“ dann, wie von der Stadtverwaltung genehmigt, bis zwei Uhr morgens. Die Musikauswahl war für meinen Geschmack ganz brauchbar, aber viel zu laut, was nicht nur uns „erfreute“! Beim nächsten Mal sollten die Veranstalter darn denken, daß der Bahnhof an einem dichtbesiedelten Gebiet liegt- und nicht jeder Gefallen an einer unfreiwilligen Beschallung findet. Unsere Übernachtung lag in Sichtweite zum Bw- und trotz geschlossenem Fenster war an Schlafen ersteinmal nicht zu denken. Überhaupt war der Tag der Parade eher von einem lauten Volksfest geprägt- die Dampflokomotiven hatten für mein Empfinden nur noch einen nachrangigen Einsatz. Es wäre schade, wenn die Parade zu einem austauschbaren Volksfest verkommt. Steht doch diese Parade und die Lokomotiven für die Attraktivität von Wolsztyn.
    Am Morgen klingelte der Wecker gegen sechs Uhr. Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es dann zum Bahnhof. Der Reiseleiter für die fremdsprachigen Fahrgäste mußte ja noch die Fahrtunterlagen für Fahrgäste UND Autoverfolger ausgeben. In meinen Augen eine nicht ganz glückliche Konstellation- da sich Herr Bollmann nicht so um die Ausländer kümmern konnte- wie er es gern getan hätte. So kam es wie es kommen mußte: Obwohl im Fahrplanheft- bzw im eMail geschrieben, sollten die fremdsprachigen Fahrgäste im letzten Wagen untergebracht werden, damit sie entsprechend betreut werden konnten. Durch die (sich durch den ganzen Tag fortsetzende) Disziplinlosigkeit einiger Fahrgäste, waren die ausländischen Fahrgäste über den ganzen Zug verteilt. Auch das, für die in Zbaszynek zusteigenden Fahrgäste, reservierte Abteil war weitgehend belegt. Glücklicherweise war es uns gelungen, noch ein Viererabteil im zweiten „Ryflak“ zu bekommen. Danke Marko! (ein Kollege aus Halle)
    Nun aber zum „Helden des Tages“ : Wie Ihr wißt, war noch ein Kollege aus unserem Forum bei dieser Sonderfahrt zugegen. Gegen 6:40 Uhr hatte ich Sascha angerufen- ich wollte wissen wo er steckt… Zu diesem Zeitpunkt hatte er gerade Zielona Gora verlassen. Eine Stunde vor Abfahrt des Zuges und noch etwa 60 km zu fahren. Das wird mehr als knapp. Ab Zielona Gora folgen langgestreckte Dörfer in Sichtweite- einige mit Fotoradar (Geschwindigkeitsübertretungen sind sehr teuer) Damit war auch die Wegbeschreibung vom Vorabend nur noch Makulatur. Kurz vor halb acht kam der erlösende Anruf: Ich stehe vorm Bahnübergang-ich hab die Lok gesehen! Also habe ich Sascha noch schnell auf den nächsten Parkplatz gelotst- schnell das wichtigste mitgenommen-und rein in den Zug. Nun konnte es wirklich losgehen:
    Am Zuglaufschild war die Fahrtstrecke zu lesen:



    Wie üblich wurde der Zug am Hausbahnsteig bereitgestellt, der Heizer kontrolliert noch einmal das Triebwerk. Nach einigen Tropfen Öl ist die Lok abfahrbereit. Im Hintergrund am Stellwerk WL1 der Fußgängersteg- der das Überschreiten der Gleise bei Rangierfahrten ermöglicht.



    Mit seinen für preußische Bahnhöfe typischen Gebäuden, strahlt er das Flair des vorigen Jahrhunderts wider. Links und rechts der Bahnanlagen finden sich die Beamtenwohnhäuser nach preußischen Normalien.



    Die Strecke nach Zbaszynek wurde ohne Fotohalt durchfahren. In Zbaszynek blieb vor lauter Händeschütteln und Begrüßen keine Zeit für Fotos. Allerdings ist das Umfahren des Zuges im teilweise modernisierten Bahnhof nicht so spektakulär. Ebenso gab es auf der mehrfach befahrenen Strecke nach Miedzyrzecz keine Fotohalte. Gemütlich zuckelte der Zug durch die Landschaft.



    Der Zug war bis auf den letzten Platz ausverkauft- so daß die Kollegen des tpwp in den Türräumen saßen. Dabei hatten sie einen garantiert unverbaubaren Blick auf die Lokomotive! Die alleeartigen Wirtschaftswege kreuzen die eingleisige Nebenbahn.



    Inzwischen haben wir Miedzyrzecz (Meseritz) erreicht. Hier wurde zum ersten Mal Wasser genommen- so daß dieser Halt eher ein Betriebshalt war. Dennoch ergaben sich einige Fotomöglichkeiten. Allerdings gelangen die Bilder ohne auf dem Bahnhof herumspringende Fahrgäste erst unmittelbar vor der Abfahrt.




    Der im Hintergrund sichtbare Wasserturm ist leider seit vielen Jahren außer Betrieb, die Feuerwehr hat wie so oft den Durst der Lok gestillt. Für Miedzyrzecz typisch sind die viereckigen (polnischen) Vorsignale. In Zeiten des Planbetriebes sind die Lok der Gattung TKt48 hier beheimatet gewesen und haben die von diesem Bahnhof ausgehenden Strecken bedient. Unser Sonderzug ist also für die befahrenen Strecken authentisch. Unser „Eselchen“ führt den Zug auch historisch richtig- das führte dazu, daß die Lok bei einigen Fotohalten „tendervoran“ am Zug hing. In der Parallelwelt war das ein Kritikpunkt. Weiter ging es nach Skwierzyna. Hier waren die ersten Fotohalte geplant. Da wir aber etwas „vor Plan“ waren, gab es den ersten einiger Bonushalte:




    In Skwierzyna wurde das erste Mal „Kopf gemacht“, d.h. der Zug änderte seine Fahrtrichtung.Dazu mußte der Zug umfahren werden. Die beiden Wagen wurden weit vor dem EG abgestellt und die Lok dampfte an den langen, z.T mit Gras bewachsenen Bahnsteigen vor dem EG vorbei. An den nördlichen Ausfahrtsignalen standen mehrere Autos- so daß ich hier keine Fotos gemacht habe. Schade ist allerdings- daß das repräsentative Empfangsgebäude stark mit Graffiti beschmiert ist. Der erste im Fahrplanheft beschriebene Fotohalt war dann an der markanten Signalbrücke. Da die Strecke nach Gorzów noch im Personen und Güterverkehr bedient wird, standen eine Reihe Emilanton im westlichen Durchfahrtsgleis. Auch den Triebfix nach Miedzyrzecz mußten wir erst passieren lassen…Unter heftigen Getute fuhr die Plastebahn (böse Zungen behaupten, die Dinger sehen aus, wie umgedrehte Badewannen) durch den Bf.



    Der besagte „szynobus“



    Für dieses und das nächste Bild haben wir uns an den direkt an der Ausfahrt liegenden Bü begeben. Hier drängten sich dann die Fahrtteilnehmer um den auf dem ersten Gleis fahrenden Zug abzulichten. Leider konnte ich deswegen den hinter dem Stellwerk befindlichen Lokschuppen mit ins Bild nehmen. Von der Bauart entspricht er so etwa den von Auhagen erhältlichen, allerdings in zweigleisiger Ausführung.



    Für den nächsten Halt brauchten wir uns eigentlich garnicht erst setzen, denn es sollte der Zug am Esig fotografiert werden.



    Dazu haben wir uns auf die Wiese unterhalb des Bahndamms begeben- laut Fahrplanheft hätte es dort rutschig sein können. Da es aber nicht geregnet hatte- war der Hang gut zu begehen. Die Kollegen des tpwp waren an ihren Warnwesten zu erkennen. Der „Fahrdienstleiter“ Filip Bebenow gab die Anweisungen für die polnischen Freunde per Megafon. Der Verein wäre gut beraten, ein zweites Megafon zu beschaffen, so könnte der Reiseleiter für die Fremdsprachler, Björn Bollmann die ausländischen Freunde in ihren Muttersprachen instruieren (Herr Bollmann spricht, neben seiner Muttersprache polnisch, hervorragend und akzentfrei deutsch, französisch und englisch). Bei den Fotohalten ist es nämlich nicht immer gegeben, das Björn und Filip nebeneinander stehen. Zudem ist Filip auch noch mit den Instruktionen für das Lokpersonal (per Walkie-Talkie) beschäftigt. Einige Träger von Warnwesten sollten noch bei den Autoverfolgern für (berechtigten) Unmut sorgen!



    Nach dem Aussteigen setzte der Zug in Richtung Bf Skwierzyna zurück. Dann fuhr der Zug in Richtung Wierzbno los. Da es aber schon, wie an den letzten beiden Tagen recht warm war, konnte man keine Abdampfwolken sehen. Bei diesem Fotohalt klappte die Umsetzung des Hinweises im Fahrplanheft: „…Die Wagentüren sind bei Scheinanfahrten geschlossen zu halten.“ noch hervorragend.



    Von unserem Standpunkt war auch noch die Umsetzung dieses Brückenmotivs möglich.



    In der Endmoränenlandschaft des Warthelandes muß man nicht weit fahren, um eine Brücke zu finden.



    Am km 88,2 kreuzt die Bahnstrecke einen Waldweg (wieder mit einem Einschnitt und einer Brücke). Um den Zug zu fotografieren nahmen wir Aufstellung auf Brücke und Waldweg…



    Schon beim Zurückdrücken des Zuges habe ich geflucht, mein 35-200mm Aschenbecher-lag im Abteil. Dabei hätte ich es wissen müssen, die polnischen Kollegen sind Freunde des leichten Teleobjektivs.



    Dennoch finde ich das Bild mit dem Züglein ganz gut gelungen. Dann ging es husch-husch (naja nicht ganz so schnell) wieder zum Zug.



    Und weiter ging es nach Rokitno einem aufgelassenen kleinen Bahnhof, etwas abseits vom Dorf. Doch bis dahin waren es etwa 6,3km zu fahren. Wie üblich, waren alle Türen des Zuges geöffnet und die Fahrgäste ließen sich in den Türräumen den Fahrtwind um die Nase wehen. Darunter eben auch vier der Warnwestenträger- die dann deutlich zu sehen waren. Damit waren Fotos des fahrenden Zuges nahezu unmöglich. Insofern ist die Kritik der Autoverfolger zu verstehen. Ehe wir Rokitno erreichten passierten wir dieses, für das Wartheland typische Bauernhaus.



    In Rokitno erwartete uns eine vom tpwp organisierte Überraschung. Doch seht selbst.




    Es wäre von Seiten des Veranstalters gut gewesen, hätte man die Bewohner des EG über den Sonderzug aufgeklärt—und bei den Fotografen eingereiht.
    Nach dem verspäteten Fahrgast geht es weiter nach Przytoczna,



    Und schon haben wir, nach etwa 8 km Fahrt den ersten Endpunkt unserer Fahrt, den Bahnhof Wierzbno erreicht. Nur die Diensträume des EG werden noch von der Bahn genutzt. Die restlichen Räume sind , wie bei vielen Bahnhöfen in Polen, private Wohnungen. Auf dem Bahnhof kann man (die Aufschrift verrät es) hervorragend geräucherten Fisch kaufen. Leider hat die Lok auf meinem Bild einen „Mastschaden“, den ich aber erst beim Bearbeiten der Bilder gesehen habe.




    Die Fahrdienstleiterin des Bahnhofs kurbelt, ganz vorschriftsmäßig in Warnweste(!) , die Schranken herunter.



    Inzwischen hat unser „Eselchen“ seinen Zug umfahren und wartet auf die Ausfahrt (auf Befehl). Die Weichen für die beiden Bahnsteiggleise liegen hinter den Ausfahrtsignalen. Wierzbno ist Trennungsbahnhof der Strecken von Skwierzyna und Miedzyrzecz. Wir fahren sozusagen im Kreis nach Miedzyrzecz zurück.



    Jetzt geht es zurück an den Zug, es ist deutlich zu sehen, daß der „Zahn der Zeit“ an den Anlagen genagt hat. Allerdings wird das Streckengleis von Miedzyrecz nach Sieraków noch unterhalten, da zum Tanklager in Wierzbno und zur Glasfabrik in Sieraków regelmäßiger Güterzugbetrieb stattfindet. Seit letztem Jahr wird die Glasfabrik wohl nur noch mit der „Gummibahn“ bedient. Bis dahin konnte man auf dem Streckenabschnitt noch ST43 (Krabbenkutter) und ST44 (Wummen, Gagarin) privater EVUs beobachten.




    Nicht nur für unseren Sonderzug, sondern auch für die Bedienung des Tanklagers, ist das Stellwerk an den Betriebstagen besetzt. Das Ausfahrtsignal ist gezogen, die Weichen gestellt- und nun geht es zurück nach Miedzyrzecz.



    Im Vordergrund ist das Streckengleis nach Sieraków zu sehen, die nicht benötigten Weichen sind bereits zurückgebaut (allerdings noch nicht aus der Hebelbank ausgebunden (!) )



    Interessanterweise sind alle Bahnhöfe mit Einfahrtsignalen und den dazugehörigen Vorsign
    ale ausgerüstet. Die meisten zeigen zwar kein Nachtzeichen mehr (die Farbscheiben sind zerbrochen (worden) ). Einige sind aber mittlerweile ausgebunden und zeigen nur noch Warnstellung. Am Einfahrtvorsignal des Bf Wierzbno sollte der nächste Fotohalt stattfinden.




    Die Aufstellung der Fotografen in einem bestellten Feld, gibt in Deutschland bestimmt Ärger.



    In Pszczew konnten wir den Zug im Bogen bei der Ausfahrt aus dem Wald auf den Chip bannen



    Da unser Zug „gut im Rennen“ lag, gab es wieder einen zusätzlichen (d.h. nicht im Fahrplanheft verzeichneten) Fotohalt. Wir überqueren die Verbindung zwischen dem Jez. Szarcz und dem Jez. Miejskie kurz hinter Pszczew.



    Auch der nächste Fotohalt sollte wieder an einer Brücke stattfinden. Diesmal ist es die Stahlgitterbrücke über die Obra ein Nebenfluß der Oder.



    Wenn man genau hinschaut, erkennt man, daß die Brücke nicht aus „einem Guß“ ist, sie wurde mit eingeschweißten Stahlträgern instandgesetzt. Auch sind die Widerlager für den zweigleisigen Ausbau vorgesehen. Aufgrund der Warnung im Heft- es hat keiner in der Obra gebadet (obwohl es vom Wetter her möglich gewesen wäre)
    Inzwischen haben wir zum zweiten Male den Bahnhof Miedzyrzecz erreicht. Die Feuerwehr versorgt die Lok zum zweiten Mal mit Wasser. Wir finden nun auch Zeit, etwas zu essen. Obwohl Björn und ich ordentlich verproviantiert waren, hatten wir Appetit auf etwas Warmes. Mit Kartoffelsalat und Würstchen stärkten wir uns für den nächsten Abschnitt unserer Fahrt. Nach dem Wassernehmen ging es dann in Richtung Sulecin. Plötzlich hielt der Zug an- wir hatten den Fotohalt mit der Ausfahrtsignalgruppe und dem Wasserturm vor lauter Essen verpasst. Dabei war es genau DAS Motiv, welches ich gerne im Kasten gehabt hätte. Naja Künstlerpech.
    Die Strecke nach Sulecin hat heute nur noch für Militärtransporte Bedeutung. Der Personenverkehr wird, wie am Bahnhof Gorzyca zu lesen war, nur noch von der „Gummibahn“ PKS bedient.



    Von den Gleisanlagen, des malerisch im Wald gelegenen Bahnhofes ist nichts mehr zu erkennen.



    Einige Kilometer später fahren wir an der Mühle in Kursko vorbei. Die Fotografen sollten sich zwischen den zwei Granitgrenzsteinen aufstellen. Ich wähle den Standpunkt AUF einem Stein.



    Und wie sollte es anders sein, in der glazial überformten Landschaft führt die Bahnstrecke durch einen Einschnitt, der mit einer klassischen Brücke aus der Zwischenkriegszeit überspannt ist.



    Sascha hat mich auf dieses Schild ,daß einige Freunde am Bahnsteig in Kursko gefunden haben-es zeigt die alte parallel zur Ostbahn führende Strecke nach Toporow/Rzepin, aufmerksam gemacht.



    Ein weiterer nicht im Heft verzeichneter Halt war in Trzemeszno-Lub(uska). Hier war eine lange Leine Eas-Wagen mit Schnittholz abgestellt, was Hinweis für einen (gelegentlichen) Güterverkehr auf der Strecke ist. Unter kräftiger Rauchentwicklung setzt sich unser Zug in Bewegung,



    um uns dann kurz hinter dem Bahnsteig wieder aufzunehmen, die im Bild sichtbare Bude der Gleiswaage schien noch in Benutzung zu sein.



    Ehe wir Sulecin erreichen, noch ein Schattenbild unseres Zuges.



    Kurz vor Sulecin sind in Fahrtrichtung rechts noch die Reste der Strecke nach Gorzów zu sehen. Diese Strecke zweigte an der nicht mehr bestehenden Blockstelle Kniazin ab. Der Bahnhof Sulecin liegt auf der Halben Strecke zwischen Miedzyrzecz und Rzepin. Sulecin ist der Endpunkt unserer Fahrt durchs Wartheland. Früher gab es hier ein Bw mit einem dreiständigen Lokschuppen mit einer 16m-Drehscheibe. Der Schuppen wird heute als Jugendtreff genutzt. Nach dem Wassernehmen (wieder durch die Feuerwehr) und Kopfmachen geht es zurück nach Wolsztyn. Vorher noch ein Bild mit dem Wasserturm.



    Die Rangierfahrt wurde von den Bewohnern des ehemaligen Eisenbahnerwohnhauses mit großem Interesse beobachtet. Wann kann man sonst eine Horde „halbwilder“ Erwachsener sehen, die bis an die Zähne mit Fototechnik bewaffnet über diesen Bahnhof stolpern?



    Das fast original erhaltene Wohnhaus mit der Aufschrift „ Sulecin“ sollte uns noch als Hintergrund für ein Foto dienen.



    Der Hinweis im Heft : „Bewegungsfreiheit Mangelware“ war hier mehr als berechtigt. Nun ging es wieder nach Wolsztyn zurück. Geplant war nur noch ein Fotohalt in Templewo. Da wir aber wieder schneller waren, als das Licht, ergab sich noch eine weitere Möglichkeit den Zug zu fotografieren. Hinter der Ortslage Trzemeszno-Lub führt ein Feldweg zum lutherischen Friedhof (unter Denkmalschutz) außerhalb des Ortes. Hier sollte der Zug nun mit dem Einfahrtsignal abgelichtet werden. Auf der parallel zur Bahn führenden Landstraße 137 fuhr eine Polizeistreife. Durch die Menschenmenge am Hang hinter der Bahnlinie wurde deren Interesse geweckt. Also bog man ab und fuhr mit dem Polizeiwagen bis zum BÜ. Dort haben die beiden Polizisten vorschriftsmäßig gehalten (Stopschild). Die beiden ließen sich von den Zurufen überhaupt nicht beeindrucken und blieben einfach stehen- sahen sie doch den Zug zu Ihrer rechten. Erst nach einiger Zeit überfuhren sie die Gleise und bogen in den parallel zur Eisenbahn führenden Bahnlinie ab. Gelächter und Geläster waren die Reaktion…Schade, daß ich kein Foto von dieser Situation gemacht habe… Nachdem sich die Staubwolke verzogen hatte, konnte es losgehen.



    Das Stopschild am BÜ fand ich aber nun nicht so fotogen, daß ich es auf dem Bild haben wollte. Gemütlich zuckelten wir nach Templewo…bei beiden Wagen standen alle Türen offen. Der Bahnhof Templewo ist eine niedliche kleine Bahnstation mit den üblichen Zutaten. Das architektonische „Highlight“ ist der preußische Wasserturm (so wie er auch im Bahnhofsset von Auhagen angeboten wird). Mit den im frischen Laub stehenden Bäumen und dem blühenden Rapsfeld ein wunderschönes Motiv für den Abschluß unserer Fahrt. Durch unseren Zug wurde auch das Interesse der Anwohner des Bahnhofes geweckt. Mit Handy und Knipse ausgerüstet, wollten sie natürlich auch ein Bild von unserem Zug machen. Da sie aber ebensowenig informiert wurden, wie die Bewohner des Bf Rokitno, standen sie auf dem Bahnsteig. Von einigen Fotofreunden wurden sie recht rüde (ich habe zwar kein Wort verstanden, aber bekanntlich macht der Ton die Musik) aus DEM Bild kommandiert. Es war dann auch, mal seitens der Anwohner; das Wort Policija zu hören. Hier nahm dann die Disziplinlosigkeit doch etwas überhand- die sicherlich auch der Wärme geschuldet war. Dennoch sollten sich die Fotofreunde auf einer Sonderfahrt so benehmen, wie sie es gegenüber ihren Vorgesetzten gewöhnt sind. Immerhin sind es die einzelnen- die dann „aus dem Rahmen fallen“, diejenigen, die dann die gesamten Eisenbahnfreunde diskreditieren. In Templewo werden wir bestimmt keinen Fotohalt mehr machen können. Ein schönes Bild ist es aber dennoch geworden- auch wenn ein etwas schaler Geschmack bleibt.



    Dann ging es ohne Halt bis Miedzyrzecz- zum dritten Mal an diesem Tag. Etwas Öl für die Lok, noch schnell mal nachgesehen- ob auch noch alles dran ist.



    Wasser gabs wieder von der Feuerwehr. Nach einem Familienfoto (hab ich mir geschenkt) ging es dann auf die vorletzte Etappe nach Zbaszynek…
    Nachdem mir das Bild mit dem Wasserturm in Miedzyrzecz bei der Hinfahrt „durch die Lappen“ gegangen ist, gab es dann noch eine kleine Entschädigung. Zwei in PKP-Cargo-Farben lackierte Rangierbrummklötze der Gattung SM31 hatten eine ordentliche Leine Zementbeulen in den Bahnhof geschleppt. Die sollten dann auch noch schnell bei der Einfahrt „verhaftet“ werden. Ich hätte zu gern die beiden Rangierbrummer mit dem Zug hören wollen!



    Wie schon in meinem Beitrag vom Freitag bemerkt, die blaue Lackierung steht den Lokomotiven gut zu Gesicht.
    Nach Plan sollte es jetzt bis Zbaszynek, hier mußte die Lok umsetzen, ohne Halt weitergehen. Wir verabschiedeten die mit dem Zug angereisten Fahrgäste. Sie hatten jetzt Anschluß nach Poznan (Warzsawa) und Rzepin (Frankfurt/Oder-Berlin). Am Kilometer 25,7 zwischen Miedzyrzecz und Lutol Suchy hielt der Zug erneut. Wir hatten genügend Zeit, also konnten wir den „alten Bekannten“ kleinen Waldsee noch einen Besuch abstatten. Die beim letzten Mal anwesenden Schwäne konnten leider nicht noch mal für ein Foto engagiert werden. Naja, so mußte der Zug eben ohne Schwäne am See vorbeifahren.



    Filip Bebenow meinte jetzt lakonisch- der Zug führe jetzt nach Wolsztyn zurück- wir müßten laufen. Gelächter war die Folge! Damit war nun der wirklich allerletzte Fotohalt im „Kasten“ . Jetzt ging es tatsächlich ohne Halt bis Zbaszynek. Wir machten es uns bequem- der Eine oder Andere ein kleines Nickerchen und genossen die an uns vorbeiziehende Landschaft. Nach der Ankunft in Zbaszynek wurde die Lokomotive wieder ans andere Ende vom Zug gefahren. Durch die weit, von den sehr langen, Bahnsteigen liegenden Weichen, blieb noch etwas Zeit für ein Foto. Der sich nach Wielkopolskie verirrte gelbe „Kibl“ sollte das „Opfer“ sein. Sieht er doch viel freundlicher aus, als die rot/grauen PR- EN57.



    Das letzte Bild dieser Sonderfahrt zeigt TKt48-191 beim Umsetzen im Bf Zbaszynek.



    Die Strecke nach Wolsztyn wurde, wie schon am Morgen, ohne Halt durchfahren. Pünktlich und störungsfrei erreichten wir Wolsztyn. Eine schöne, wenn auch anstrengende Fahrt ging nun zuende.
    Danken möchte ich allen Beteiligten dieser Sonderfahrt. Als erstes den beiden aus Chabówka angereisten Lokpersonalen. Weiterhin Filip Bebenow, der diese Fahrt wieder sehr umsichtig geleitet hat. Und zuletzt noch Björn Bollmann, der als Reiseleiter die fremdsprachigen Fahrgäste betreut hat. Danke auch für die Übersetzung des Fahrplanheftes und die weitergehenden Informationen zu Land, Leuten, Strecken und Fahrzeugen.


    Noch ein Wort zu den Warnwesten: Es ist noch garnicht so lange her, das bei warmen Wetter sämtliche Türen des Zuges geöffnet waren. Somit war unser Zug nicht nur in der Bespannung, sondern auch im Aussehen authentisch. Nur die Westen sind sehr deutlich zu sehen, besonders, wenn deren Träger in den Türen sitzen. Insofern ist der Unmut und die Kritik der Autoverfolger nur allzuverständlich. Deswegen appelliere ich an die „Warnwestenträger“-denkt bitte auch an die autofahrenden Fotofreunde. Auch sie haben ihren Obulus entrichtet. Ein Großteil der Autofahrer haben diese Variante gewählt, da unser Zug nur eine beschränkte Zahl Plätze aufwies. Deswegen sollten sie beim Fotografieren nicht benachteiligt werden.


    Aus gegebenen Anlaß- wir Eisenbahnfreunde waren Gäste- und so sollten wir uns auch benehmen. Es war nicht unbedingt notwendig, die Anwohner und auch andere Fahrgäste rüde aus dem Bild zu scheuchen. Im Fahrplanheft stand auch etwas von „… die andern Fahrgäste nicht behindern…“! Das sollte bei der nächsten Fahrt auch konsequenter umgesetzt werden können.


    Trotz meiner kritischen Anmerkungen, es war eine sehr gut organisierte Fahrt mit sorgsam ausgewählten Fotostellen. Nocheinmal Dank an alle Verantwortlichen.


    Für uns endete der Tag nach einem ausgiebigen Essen im Europa. Danach hieß es ab in die Unterkünfte und Sachen packen. Mein Zug fuhr 7.36 Uhr.


    Einen Bericht zur Rückreise gibt es in Kürze.


    Ich hoffe es hat Euch Spaß gemacht, uns bei unserer Fahrt durch das Wartheland zu begleiten.


    Viele Grüße aus Jena


    Christian