Hallo Kollegen,
hier die Partie des Kessels 39E, mit dem Baureihen 03.10 und 41 ausgerüstet wurden.


Oben der Originalkessel einer als Ladegut vorgealterten Lokomotive der BR 41 und unten der Kessel der 03 1010. Deutlich ist die "Schlangengrube" der Rohre zwischen Speiseventilen, Mischvorwärmer und Pumpe zu erkennen. Beim Umbau des Kessels habe ich sie zunächst mit einem Stichel


und danach mit Nadelfeilen

entfernt. Zum Schluß habe ich die restlichen Konturen mit feinem Wasserschleifpapier und Reinigungsvließ entfernt. Dabei haben die Kesselspannbänder und die Schmierleitungen ihre scharfen Konturen verloren.
Mich stören die "aufgetauchten" Konturen (mittlerweile) auch nicht mehr. Und am Modell sind sie eigentlich nur aus der Nähe zu erkennen. Hier im Bild sind sie um ein vielfaches vergrößert dargestellt.
Rückblickend würde ich heute nicht so viel anders machen. Die Detaillierung würde ich mit wesentlich mehr Geduld entfernen, so würde ich die Konturen zunächst mit einer gebogenen Skalpell- Klinge (Nrn.: 10, 12, 22) entfernen, danach die noch auftragenden Teile der Konturen mit der breiten Seite des Stichels und feinen Nadelfeilen entfernen. Die hier https://ghw-modellbau.de/Feilen gezeigten Feilen haben sich bei den Arbeiten am Kessel und den Kesselstützen hervorragend bewährt. Für alle anderen Arbeiten benutze ich https://www.dick.de/feilen/praezisionsfeilen Feilen.
Um die Oberfläche vollständig eben zu bekommen, wird die Fläche mit feinem Schleifpapier

bearbeitet- dabei bildet sich am Übergang zwischen Kunststoff und Lack eine feine graue Linie.
Um gröbere Bearbeitungsspuren zu beseitigen - bearbeite ich die Fläche mit feinem Poliervließ (im Werkzeughandel und Baumarkt erhältlich). Dabei darf dieses gern auch schon benutzt sein- damit es nicht mehr so steif ist. Den Fortschritt der einzelnen Bearbeitungsschritte überprüfe ich mit einem White- Board- Marker, eventuelle Kanten werden durch den erhöhten Kontrast deutlicher.
Als letzter Schritt der Vorbereitung wird das Teil mit Scheuermilch und einer weichen, ausgekauten Zahnbürste geschrubbt. Dabei wird der Lack aufgerauht.
Zur Reinigung stecke ich die Teile einfach in die Spülmaschine im Spülgang mit der niedrigsten Temperatur.
Danach dürfen die Teile nur noch mit Zwirnhandschuhen angefaßt werden- anderenfalls sind möglicherweise Fingerabdrücke sichtbar.
Das vorbereitete Teil sollte dann so

aussehen.
Bisher habe ich meine Kunststoffmodelle mit Lacken aus dem Kunststoffmodellbau (Revell) lackiert. Dazu habe ich die Grundierung (wird ausschließlich in Sprühdosen geliefert) in ein Gläschen gespritzt und zusätzlich ein wenig verdünnt. Die mit der Pistole (bei mir eine alte Hansa) gesprühte Oberfläche sollte dann matt erscheinen (am ehesten so wie die belichtete und entwickelte Schicht eines alten Fotos). Dabei muß die Grundierung nicht decken- im Notfall nach ausreichender Trocknungszeit, eine weitere Lage aufsprühen.
Nach wiederum ausreichender Trocknungszeit- wenigstens 24 Stunden- kann der erste Lack aufgebracht werden. Auch diese Schicht muß nicht decken. Dabei muß beim Abkleben mit großer Sorgfalt gearbeitet werden . Nach kurzer Trocknungszeit entferne ich die Maskierfolie. Dieser Vorgang muß ggf. wiederholt werden. Als letzten Schritt vor dem anlegen der Decals sprühe ich mit hochglänzendem Lack.
Wie ich bereits schrieb- bin ich jetzt auf der Suche nach einem Lacksystem, welches sich gut verarbeiten läßt und eine recht lange Trocknungszeit aufweist. Ich verspreche mir dadurch eine glattere Oberfläche...
Viele Grüße
Christian