Hallo Kollegen,
auch heute gibt es wieder etwas aus der Bastelbude. So als Nachweis- daß ich die Zeit nicht untätig verbringe.
Ein Punkt, der mir bei vielen Großserienmodellen- so auch der roco-Lok der BR 44- nicht gefällt- ist das aus Blech gefertigte Gestänge. Besonders die gekröpfte Treibstange "geht überhaupt nicht". Eine Möglichkeit ist der Ersatz durch das Tauschgestänge von Weinert. Bei der noch zu fertigenden "Serienlok" werde ich diese Möglichkeit nutzen.
Bei dem derzeit in der Fertigung befindlichen Handmuster gehe ich jedioch einen etwas aufwendigeren Weg.
Vor einigen Jahren, in der Planungsphase, konnte ich ein aus Messing gefrästen Stangensatz erwerben. Dabei bin ich mir nicht ganz sicher- ob es sich hier um die "Kaiser"-Steuerung handelt.
Leider bestand der Stangensatz nur aus Kuppel- und Treibstangen.

Die Kreuzköpfe sind bereits montiert worden. Aber der Reihe nach:
Die, von einem Kollegen gedruckten, Zylinder mußten zunächst mit den Detaillierungsteilen ausgestattet werden Hierbei habe ich auf die Weinert-Teile 8797 und 87971 zurückgegriffen. Allerdings mit einer Ausnahme: der Schieberkreuzkopf wurde von der "Modellbahnmanufaktur Crottendorf" gefertigt.

Dabei ist vorgesehen, daß die Schieber beweglich dargestellt werden. Dazu muß in den Schieberkreuzkopf eine 0,5mm- Bohrung eingebracht werden. Diese habe ich mit einem Gewinde M0,6 versehen um das Lager des Voreilhebels zu befestigen.

Etwas "fummelig" ist die Montage in der Gleitbahn. Es funktioniert nur mit hin- und herbiegen der Schieberstange.

Irgendwie wollte mir die Lösung nicht so richtig gefallen, zumal ich eine von den Schieberstangen ein wenig zu kurz abgelängt hatte. Dadurch klemmte sie immer mal wieder. Also habe ich neue Schhieberstangen/ -kreuzköpfe gefertigt.


Die beiden, beim Vorbild vorhandenen Muttern auf beiden Seiten des Kreuzkopfes wurden mit M0,6-Muttern nachgebildet. Die beweglichen Schieber werden mit dem Voreilhebel verschraubt.


Zunächst mußten aber erst die Kreuzköpfe an die Treibstangen montiert werden.

Die Weinert-Kreuzköpfe wurden mit einer M12- Schraube mit der Treibstange verschraubt. Die Mutter des Treibstangenzapfens ist mmit dem Kreuzkopf verlötet.


Die Treibstangen sind äußerst fein detailliert- so fehlt der Stellkeil am Kreuzkopf genausowenig, wie die Nachbildung der Stellkeile am großen Treibstangenlanger.


Die Kuppelstangen sind vorbildgerecht aus jeweils vier Teilen gefertigt- die, ebenso vorbildgerecht, mit den Gabeln für ausgestattet sind. Dadurch ist ein Durchfahren von Modellbahnüblichen Radien nicht möglich.

Mit dem Auftrennen der Gabel am Lager der Treibzapfens ist die Lokomotive jetzt in der Lage, Radien ab 600mm zu durchfahren.

Entsprechende Versuche habe ich mit einem entsprechenden Roco- Modell durchgeführt- aber leider nicht bildlich festgehalten. Das Lagerspiel der mittleren (Weinert-)Treibstange auf dem Zapfen der Kropfachse hat mir so nicht gefallen. Dazu habe ich zwei Lagerbacken in die Lagergabel der Treibstange eingelötet

und auf 2.2mm aufgebohrt. Der Hintere Backen wird mit einer M0,6-Schraube in der Gabel fixiert.

Eine Probemontage erwies die Bewegungsfreiheit aller Teile. Somit war das Triebwerk soweit fertiggestellt
Ein Irrweg war die Verwendung der Schwinge von mmc- leider paßte sie nicht in den Steuerungsträger.


Daher habe ich die Detaillierungsbleche auf eine Weinertschwinge gelötet.
Sämtliche Steuerungsteile mußten aus Messingprofilen gefertigt werden, zunächst die Lenkerhebel der Kreuzköpfe



Dabei hatte ich mich zunächst von Lenkerhebeln einiger Länderbahnlokomotiven leiten lassen. Bei den Einheitslokomotiven weisen jedoch die Lenkerhebel keine Lagergabeln auf. Die Fertigung der Voreilhebel erfolgte nach gleicher Methode. Zunächst wurden die Messingprofile hart verlötet.



Voreilhebel und Lenkerhebel im Vergleich zu einem Streichholz

Bei allen Steuerungsteilen wurden zunächst die Lagergabeln gefertigt und für die weitere Verarbeitung angerissen

nach dem Absägen mit der Schieberschubstange hart verlötet.

Die Gabeln angerissen und zurechtgefeilt



Nach drei Abenden lagen dann die Schieberstange und das Aufwerfeisen vor.

Mit der Schwingenstange wurde die Steuerung vervollständigt. Auch hier wurde zunächst das Buchsenlager mit der Stange hart verlötet.

Dazu vermische ich feine Späne des Silberlots mit Flußmittel und "klebe" dieses mit einem Zahnstocher an die Lötstelle

Hier ist die vorgefertigte Lagergabel mit bleifreiem Lot an der Stange angelötet worden. Leider ist mir hier etwas Lot in die Nut gelaufen. Mit einem abgebrochenem Laubsägeblatt mußte die Nut dann wieder freigelegt und sorgfältig verputzt werden.

Jetzt leigt der gesamte Stangensatz zur Montage vor. Diese kann jedoch erst nach der Montage der Radsätze und der Fertigung der Lagerzapfen erfolgen.
Das war für heute der Blick in die Bastelbude-- ich hoffe, daß ich nicht gelangweilt habe..
Viele Grüße
Christian