Hallo Michael,
ich bin ja Baujahr 1960. Meine Kindheit und Jugend habe ich in einem 600 Seelen Dorf an der Grenze zwischen Odenwald und Bauland verbracht. Dort wurde die Landwirtschaft oft im Nebenerwerb geführt. Und genau wie du schreibst, sind meine Erinnerungen. Das Gras schnitt man mit dem Mähbalken des „Bulldogs“. Bulldog war das Wort für Traktor, egal aus welchem Haus. Manche Bauer hatten auch eine Mähmaschine, die von Pferde/ Ochsenzug auf Traktorzug umgebaut war. Das Heu wurde auf einer Art Dreibein auf der Wiese getrocknet. Wir waren als Kinder manchmal darunter geschlüpft und das war dann unser Zelt. Das Heu wurde mit hochbeladenen Wagen zum Hof gefahren und dort auf eine Art Förderband, das in einen Häcksler mit Gebläse führte, gegabelt. Wir Kinder waren den schwer arbeitenden Männern immer im Weg. Und offenbar war das auch eine anstrengende und nicht ungefährliche Arbeit. Wie du sagst, wurde das Heu auf den Heuboden geblasen und dann weiter, mittels elektrischen Gebläsen in den Giebelwänden, getrocknet. Ich habe heute noch den Ton der Gebläse, die im Sommer bis spät in die Nacht liefen, im Ohr. An die Ballenpressen, wie sie Artitec anbietet, kann ich mich auch noch erinnern. Ich meine die kamen von der Firma Fahr. Damit wurde das Stroh, das bei der Getreideernte anfiel zu rechteckigen Ballen verarbeitet, die später als Einstreu für die Tiere gebraucht wurden. Soweit meine Erinnerungen an meine erste 10-15 Jahre. Wenn das nicht alles korrekt ist, bitte ich um Nachsicht. Mein Vater war Lehrer im Dorf und die Landwirtschaft kenne ich nur vom Zusehen bei den Nachbarn.
Grüße
Johannes