Moin!
Patrick hat für sein Modul "Kanalbrücke Ondrup" Tischlerplatte als Material für den Bau des Modulkastens verwendet. Dabei kam die Decklage der Tischlerplatte horizontal zu liegen. Martin hat dies in seiner Antwort kritisiert mit dem Argument, Tischlerplatte sei als Rahmenmaterial stabiler wenn die Stäbe horizontal - also in Längsrichtung -, die Furnierlage (Decklage) aber vertikal - also quer zum Träger - verlaufe.
Grundsätzlich hätte ich ja erwartet, dass Martin mit seiner Einschätzung richtig liegt. Umso größer war meine Überraschung, als ich letzthin eine Unterkonstruktion aus Tischlerplatte demontieren musste und dabei rohe Gewalt zur Anwendung kam: sämtliche Bruchstellen der Tischlerplattenstreifen (19 mm Plattenstärke, Furnierrichtung quer zur Längsrichtung der "Unterkonstruktionslatten") lagen an Stellen, an denen die Stäbe der Platte gestoßen waren.
Ich vermute als Grund: die Statik der Tischlerplatte wird maßgeblich durch die Furnierlage bestimmt. Die Stäbe hingegen sind eher liederlich eingeleimt, also stumpf gestoßen, teils auch mit Luft zwischen den Stäben. Tragend wirkt also eher das Furnier, wogegen den Stäben dahingehend Bedeutung zukommt, dass sie ein seitliches Ausknicken verhindern. Wer es genau wissen möchte, kann gerne mal experimentell erproben, wie sich längs und quer gesägte Tischlerplattenstreifen unter Belastung verhalten. Ich wäre aber bereit darauf zu wetten, dass die Streifen mit Furnier in Längsrichtung in der typischen Einbausituation eines Modulkastens mehr Stabilität aufweisen.
Ungeachtet dessen empfehle ich als Baumaterial für Module nach wie vor Pappelsperrholz. Aber wir kennen das ja alle: Not, Teufel, Fliegen. Und überhaupt ...
Grüße!
B.