Moin Lutz,
Dein Ironie-Einwurf ... herrlich. Die glorreichen Henschel-Zeiten sind leider vorbei.
Hütten vergleiche ich nur als NG. Vom SK habe ich nichts (außer einer einzigen Zufalls-Fernkabine von Kibri, optisch super). Der NG läßt sich zwar grundsätzlich in drei Evolutionsstufen unterscheiden, trotzdem gibt es Zwischenstufen die für den Modellbahner unglaublich wichtig sind bzgl. des äußeren Erscheinungsbilds. Die Optik ist nunmal das, was für uns auf der Modellbahn und den Modulen zählt.
Starten möchte ich allerdings mit einer Erinnerungen an alte Kibri-Basteleien und einer jüngsten Erkenntnis beim Betrachten eines Altbestand-Bausatzes. Es geht im Folgenden nur um die kurze Kabine.
Kibri brachte recht früh Bausätze des NG auf den Markt. Leider erfüllte die anfängliche Kabine (ich habe keine Bilder davon) schon damals nicht den Ansprüchen und fiel sogar gegenüber dem Wiking-NG deutlich ab. Kibris Hütte war insgesamt zu schmal, der Kühlergrill damit zu schmal und völlig daneben mit einem viel zu hohen und eckigen Dach ausgestattet. Irgendwann - wer weiß es noch?) - hat Kibri die NG-Hütten deutlich überarbeitet und mW neue Formen gebaut. Diese neue Hütte fand auch beim Zweiachser-Kipper Verwendung, den Kibri u.a. unter 10392 auf den Markt gebracht hatte. Konsequent war Kibri allerdings nicht, denn die Fahrgestelle der Straßenversionen wurden nicht überarbeitet. Dadurch wirkten die NG mit neuer Hütte auf mich stets komisch und unvollkommen, ohne über die Gründe nachzudenken. Das habe ich nun getan, als ich endlich einen gescheiten Zweiachser anpacken wollte.
Ausgangsbasis: Kibri 10392 im vergilbten Karton mit ebenso vergilbter Bauanleitung
Typ laut Kibri: 1213 K-1633 K mit Meiller-Kippmulde aus Stahlblech.
Damit ging das Desaster los. Der Radstand des uralten Fgst. beträgt hochgerechnet 3,4-3,45 m. Mit aufgesetzter Hütte ragten die Karosserieflanken der Kabine über die im Chassis integrierte Stoßstange hinaus. Faux-Pas im Ganzen. Hier paßt gar nichts. Der direkte Vgl. mit Vorbilodfotos bestätigte meinen Verdacht: Kibri hatte die Fgst. nicht angepaßt. Außerdem konnte ich mit dem Pseudoradstand nichts anfangen. Die Meiller-Mulde ist ok und hat die geforderten 4,4 m Länge. Auf den Bildern ist auch zu erkennen, daß die runde Preiser-Stoßstange an sich zu filigran ausgeführt ist im Vergleich zur massiveren Kibri-Variante. das ist auch beim Vorbild so. Preisers Stoßstange hätte ein wenig massiver gedurft.
Weiteres Manko: Der Stern im Grill ist 0,5 mm zu klein im Durchmesser. Dabei hatte Kibri in den ursprünglich verkorksten Kühlergrill einen korrekt großen Stern und dann auch noch mit Streben daneben realisiert. Leider läßt sich dieser Grill nicht verwenden, weil er schlichtweg zu kurz ist. Vorteil von Kibri sind die frühen (schmalen) Kotflügel vorn am NG, die ürbigens auch Herpa im Programm hatte. Damit kommen wir zum kleinen Vorbildexkurs rein optischer Natur:
NG 73: S-Hütte, schmale Kotflügel, Grill mit Stern und Streben daneben, Spiegelarme mit Haltern etc. ursprünglich silber, Lüftungsschlitze in den Türen
NG 75: L-Hütte kam hinzu
NG 77: M-Hütte kam hinzu, breite Kotflügel, Grill mit Stern und Streben daneben, Spiegelarme mit Haltern etc. schwarz, Lüftungsschlitze in den Türen
NG 80: breite Kotflügel, Grill mit Stern ohne Streben daneben, Spiegelarme mit Haltern etc. schwarz, Lüftungsschlitze in den Türen, Windleitelemente neben dem Grill
NG 81: GR-Hütte kam hinzu
NG 85: kaum wahnehmbare optische Unterschiede
Das Wissen entstammt dem Studium von Bildern und einschlägigen Bauforen.
Daraus läßt sich ableiten, daß mein hellblauer NG oben im Verlaufe seines Daseins um 1980 herum einen neuen Kühlergrill bekommen haben muß, weil ihm die Streben neben dem Stern fehlen (wahrscheinlich rüste ich diese aber noch nach).
Zurück zum Zweiachser: Es sollte ein ab 77er werden, also breite Kotflügel, als Typ der meistverkaufte 1617 (A)K, paßt gerade noch so zur ausgehenden Dampflokzeit.
Modellbasis: Preiser Fgst. 3,6 m (über Bastian oder vom Absetzer 1220), Preiser-Kabinensatz (Bastian oder halt Absetzer 1220 nehmen), Kibri 10392 für die Hütte und Aufbau
Nächstes Problem: Der Hilfsrahmen der Mulde ist Bestandteil des Kibri-Fgst. Überlegung: Fgst. herunterschleifen oder Holzmulde von Preiser verwenden. das ist noch nicht entschieden.
Warum nun die modernisierte Kibri-Hütte?
Das Preiser-Führerhaus (orange) wiegt zwar in der Hand wertiger viel dickere Wandstärke), hat aber mE einige wesentliche Mängel. Es es ist eckiger gestaltet. So ist der hintere Holm zu breit und der Übergang von Frontscheibe zum Dach zu breit und - eben - eckig. Damit ist das Dach im Ganzen zu breit. Bei Preiser gefällt auf jeden Fall der Grill mit einem korrekt großen Stern sowie die Möglichkeit, eine kippbare Kabine zu bauen.
Los geht es.
Großer Vorteil: Die Innenausstattung von Preiser paßt in die Kibri-Hütte. Der bessere Preiser-Grill läßt sich an den Seiten leicht anschleifen und muß nur dünner geschliffen werden, damit er dann mit der Kibri-Hütte harmoniert.
Bild links zeigt den angepaßten Preiser-Grill in der Kibri-Hütte und den Kibri-Grill mit dem zu kleinen Stern am Spritzling. Anpassungsarbeiten an den Preiser-Bauteilen für den eventuellen Bau der Kippkabine waren mit leichten Schleifarbeiten an der Hütte und den Anbauteilen erledigt.
Abschließend zwei Bildchen auf dem Preiser-Fgst. Links mit eckiger Preiser-Stoßstange und rechts mit runder Preiser-Stoßstange, Ausführung ohne kippbarer Kabine aufgesteckt. Die Möglichkeit dazu besteht nachwievor. Dazu müßte ich nur die Kibri-Hütte an der Front unterhalb des Grills anpassen. Die Kombination mit der Preiser-Stoßstange gefällt mir noch nicht so richtig wegen der beschriebenen Filigranität.
Eine kippbare Kabine von Kibri gibt es übrigens auch - in ein paar wenigen Bausätze verpackt gewesen, die mir leider nicht vorliegen. EDIT: Kibri-Bausatz mit kippbarer Kabine ist geordert. Fortsetzung folgt.