Nachschlag:
Auch die "bunte" Bundewehr habe ich zum Thema im Jahr 2020 gemacht.
Ein weiterer Punkt meiner Motivation war, dass ich keinen Transport von einer reinen Kampfpanzerkompanie darstellen wollte, sondern möglichst eine Einheit nachstellen wollte, die viele verschiedene Fahrzeuge hat. Eher durch Zufall fand ich dann als Vorbild diesen kurzen Zug:
http://www.panzerbaer.de/helper/pix/Bw_TrpTrsp_OHE-001i.jpg
"Mein" Experte meinte, dass es sich hier um eine Verlegung eines Teils einer Panzerpioniereinheit in Epoche V/VI handeln könnte/würde.
Da ich selbst der Epoche 4 verhaftet bin, suchte ich nun nach der Gliederung dieser Kompanie in den 80er Jahren, also zu Zeiten der Heeresstruktur 4.
Hierzu fand ich folgende Gliederungsübersicht:
http://www.panzerbaer.de/units/bw_hstr_4_pzpikp-a.htm
Für die 80er Jahre war folgende Farbgebung und folgende Fahrzeuge relevant:
Mitte der 80er Jahre wurden die Fahrzeuge der BW in Drei-Farben-Flecktarn lackiert, für welches die Farben teerschwarz, bronzegrün und lederbraun verwandt wurden.
http://www.panzerbaer.de/colours/a_relaunch/bw_tarn-a.htm
Die Farbe der taktischen Zeichen wechselte von weiß in fehgrau.
Die MLC-Schilder auf Drei-Farben-Flecktarn sind schwarz
Es gab auch Vorgaben, wie die Fahrzeuge zu tarnen sind. Hier finden sich im folgenden die Tarnschemen der einzelnen Fahrzeuge
http://www.panzerbaer.de/colours/index.htm
Markanteste Fahrzeuge einer Panzerpionierkompanie waren
-Panzerbrücke "Biber"
-Pionierpanzer "Dachs" (Erst ab 1989; Der Pionierpanzer 1 (Sieht in etwa aus wie der Bergepanzer2) wäre zeitlich passender, ist aber leider nicht so einfach nachzubauen)
-Minenwerfer "Skorpion"
-Radpanzer "Fuchs" in Pionierausführung (noch ohne Sicherung mit Keilen)
Ein weiteres markantes Fahrzeug war der Minenverlegeanhänger MVG85, den ich jedoch nicht beschaffen konnte/wollte.
Der Rest ist Standard, also VW Iltis, VW Bus/Pritsche, Unimog, Mercedes Benz Pritsche und LKW mil gl der Marke MAN in zwei- (5t), drei- (7t) und vierachsiger (10t) Ausführung
Als kleines "Schmankerl" habe ich für die Feldküche eine sogenannte Emma, also ein MAN 630 mit Kasten, vorgesehen.
Die Militärfahrzeuge
Hier entschied ich mich wieder auf das Sortiment von Roco Minitanks zurückzugreifen.
Grundsätzlich sind bis auf die fehlenden Decals und der aufzubringenden Tarnlackierung an dem fertig zugerüsteten Modellen eigentlich nichts mehr zu machen.
Was man dann noch so benötigt:
Farben:
Revell Aquacolor teerschwarz (8), bronzegrün (65), Lederbraun (84)
Decals:
Taktische Zeichen: TL-Decals, Bogen 1166a
BW-Kreuze: Andreas Nothaft, Bogen 5022 (BW-Kreuze modern, extra klein)
Kennzeichen: Kibri-Beschriftungssatz Militärserie
MLC-Schild: Generell bei Drei-Farben-Tarnung schwarz (unbekannter Decalhersteller, alternativ TL-Decals Bogen 1248 ). Weiterhin ein gelbes (Kibri) für ein Fahrzeug in alter Farbgebung natooliv bzw. gelboliv
Zunächst wurden die meisten Fahrzeuge gemäß Tarnschema lackiert und mit den Decals versehen. Aber gerade die Radfahrezuge (LKW) wurden nicht immer umlackiert und behielten ihre alte Lackierung in einer Farbe. Einige Fahrzeuge von Minitanks sind sogar schon ab Werk in Drei-Farben-Tarnung lackiert und mit den BW-Kreuzen versehen, also Arbeit gespart
Bei den hier vorgestellten Panzern mussten folgende Arbeiten noch zusätzlich durchführt werden, damit sie ihrem Vorbild nahekommen:
Pionierpanzer Dachs:
# Einbau eines zweiten Hydraulikarms. Dieser entstand aus einem Resteteil von Kibri
# Suchscheinwerfer. Diesen habe ich aus einem Fahrzeugbausatz von Kibri (Militärserie) gewonnen
# Abschleppstangen: Ebenso aus einem Fahrzeugbausatz von Kibri (Militärserie)
#Anbringen der hinteren Staubschutzbleche (Plaste und Aufkleber von Kibri)
Detailbilder vom (ergänzten) Dachs
Räumschild und Schaufel waren tatsächlich so verrostet auf vielen Bildern zu sehen
Pionierpanzer Fuchs:
Zunächst dachte ich: Nimmste einen von der Stange, malst ihn an, ist eh nur ein Fuchs.
Bis mich ein guter Modellbahnfreund darauf aufmerksam machte, dass gerade die Pio-Füchse doch markant anders aussahen als die "normalen" Füchse.
Die markantesten Unterschiede:
# In der Mitte des Fuchs ist noch eine weitere Luke, die bei den serienmäßigen Füchsen i.d.R. nicht vorhanden ist. Dort ist das Mannloch mit einem verschweißten Blech verschlossen
#Am Ende des Dachs sind noch zwei Behälter für S-Drahtrollen. Die serienmäßigen Füchse haben diese Behälter nicht.
#Daneben ist an den Seitenwänden noch zusätzliches Werkzeug, was ich jedoch nicht nachgebildet habe
Bild vom Pio-Fuchs (links) im Vergleich mit Standard-Fuchs (rechts)
Diese Teile werden hinzugefügt bzw. ersetzt
All diese Teile wurden nach meinen Recherchen konstruiert und ausgedruckt. Und wo wir schon mal dabei waren, hat er die vordere Luke an die mittlere Luke angepasst und als Austauschteil für das Originalteil von Minitanks auch gleich in den Druck gegeben.
Diese Luken wurden in mehreren Variationen konstruiert. Die Details wurden von "nahe an der Detaillierung des Ursprungsmodells (also eher etwas "deutlicher")" bis "sehr fein" nachgestaltet. Ich habe die Version "nahe am Ursprungsmodell" gewählt.
Vergleichsbild der Luken, links die Selbstgefertigten, rechts die Originale. Aufgrund der Luke im mittleren Bereich musste die Luke vorne nämlich angepasst werden.
Weitere Arbeiten
Die Panzer wurden ebenfalls leicht gealtert und einzelne Details farblich abgesetzt. Die Keile habe ich an die Ketten/Räder mit Weißleim geklebt. Alternativ gibt es noch die Möglichkeit die Keile auf Fensterfolie zu kleben und dort das Fahrzeug einzusetzen. Somit bleiben Waggon und Fahrzeug im "Originalzustand"
Jetzt ist nur noch die Frage, wie ich die beiden Fahrzeuge so zusammenbringe, dass sie sicher den Transport überstehen. Wer da Ideen hat, darf sich gerne hier beteiligen.
Viele Grüße
Holger