Lang, lang ist's her.........
so könnte die Überschrift lauten.
Hallo Foristi,
nachdem sich Frank und ich bei diversen anderen Projekten, u.a. den BS-Modulen, ausgetobt haben, juckte es uns wieder in den Fingern das Projekt Bischofsheim voranzutreiben.
In meinem Beitrag geht es um zwei Punkte, die hier in letzter Zeit auch angesprochen wurden.
1. Gebäudeselbstbau (Rainer)
2. Passbuchsen (Bruno)
In beiden Bereichen sind wir andere Wege gegangen. Und das möchte ich nun vorstellen
Beim Gebäudebau lagen viel Recherche zum Vorbild und Möglichkeiten, dies in unserem gesteckten Rahmen (handwerklich und finanziell) und mit passenden Materialien umzusetzen.
Ich habe mich mal auf die Seite von Sven Döhre umgeschaut, welche hier im Forum empfohlen wurde.
Auf seiner Seite:
www.meinmodellhaus.de
können pc-unerfahrene Menschen wie ich kinderleicht Gebäude konstruieren und (fast) alle benötigten Teile (Dächer, Fenster, Türen usw.) fräsen bzw. lasern lassen.
Der Preis ist mehr als angemessen, die Lieferung recht schnell und die Ausführung sehr genau.
Also habe ich die Gebäude im Programm von Sven konstruiert und durch ihn fertigen lassen.
So bekommt man dann die Teile geliefert:
Güterschuppen
Lagerhaus
Die Version mit Eckenverzahnung haben wir gewählt, es gibt allerdings auch andere Alternativen.
Natürlich haben wir auch das EG fertigen lassen und schon mal "Stellproben" mit den weiter zu verwendenden Materialien gemacht. Hier ging es hauptsächlich um die Machbarkeit und das Aussehen...daher ist das alles noch ein wenig windschief.
Ein Knackpunkt war die Verkleidung des OG.
Während die Westseite des Anbaus recht früh mit Schiefer verkleidet wurde, bestand der Rest während der gesamten Betriebsjahre aus eckigen Holzschindeln.
Für den Westgiebel nahm ich eine Bauplatte aus dem Programm von Auhagen. Auf der Suche nach den Holzschindeln fand ich die Prägeplatte 612 von Faller, die unseres Erachtens keinen Vergleich mit aktuellen Materialen scheuen muss. Leider wird diese Platte nicht mehr hergestellt. Zudem wurden die neuen Platten 612 nicht mehr geprägt, sondern nur noch bedruckt.....als kleiner Hinweis an die, die sich die Platten besorgen wollen.
Den Sockel haben wir aus der Bruchsteinmauer von Preiser hergestellt, die wir uns passend zurecht gesägt haben. Durch die Verzahnung fallen die Lücken so gut wie nciht auf. Gefärbt habe ich die Platte mit dunkler Straßenfarbe von Faller, die ich satt aufgetragen und recht schnell wieder abgewischt habe.
Die Balkenkonstruktion des Bahnsteigdaches ist etwas "sonderbar", desweiteren ist die Höhe zur SOK recht gering (Im Original etwa Höhe des Vorbaus einer V100.
Durch Stellproben haben wir die passende Höhe ermittelt bzw. wurden unsere gemessenen Höhen bestätigt.
Das Gebälk wurde aus 1,5 x 1,5 mm starken Leisten, die gebeizt wurden, geschnitten und muss nur noch nach Plan gebaut werden.
Ja, und hier unser Plan
Edit: Leider liegen uns zum Gebälk, gerade unter dem Dach, keine ausreichenden Bildinfos vor. Immerhin standen die Loks usw. bei den Fotografen im Vordergrund.
Daher ist die oben gezeigte Skizze so, wie es sein könnte.
Inzwischen konnte ich feststellen, dass der Querbalken kein Querbalken ist, sondern lediglich zwei parallel laufende Bretter sind.
Auch der Balken am vorderen Ende ist bildlich für uns nicht zu ergründen, wird aber von uns angenommen.
Nun kommen wir zum zweiten Teil, die Passbuchsen.
Wir haben unser Buchsen und Stifte, nicht wie Bruno, fest mit den Stirnbrettern verklebt. Dazu verwendeten wir Rillendübel. Diese Sorte hat sich schon bei anderen Modulbahner (Die berühmt-berüchtigte Hessen-Süd-Nord-Achse DA-FFM-GI) bewährt.
Da wir die Module schon fertig gestaltet hatten, musste das ganze nachträglich eingebaut werden.
Hier muss man besondere Vorsicht walten lassen, denn es können entweder die Buchse mit dem Stift verkleben oder aber sogar die Stirnbretter Und da hilft dann nur rohe Gewalt, diese Verbindung zu lösen.
Unser Vorgehen:
Nachdem die Gleisübergänge korrekt justiert waren, wurden die Module mit Zwingen fest verschraubt. Anschliessend wurden in den Modulköpfen zwei Löcher in vordefinierten Lagen gebohrt. Durch die Lage der Spanten konnten wir leider keinen Bohrständer verwenden, es ging aber auch "frei Hand".
Die Passbuchsen und - stifte wurden mit schnellabbindenen 2K-Kleber in die Löcher eingeklebt. Da muss man jedoch sehr vorsichtig sein, wenn Kleber auf die Aussenseite kommt. Dieser fixiert beide Module dann dauerhaft
Daher kann man, was wir in der Folge gemacht haben, zunächst die eine Seite verkleben, dann erneut ausrichten und in die zweite Seite die Buchsen passgenau einkleben.
Als kleiner Nebeneffekt ergibt sich als Vorteil der Stifte, dass man an dieser Seite des Transportbretts nur noch eine Schraubensicherung (mittig) benötigt. Das verringert die Auf- und Abbauzeit.
Noch ein kleiner Bilderreigen:
Vorbereitung und Verkleben der Buchsen
Detailbild
Passstifte als Transportsicherung
Fazit:
Da wir dies nachträglich machen mussten, hatten wir recht viel Arbeit damit. Unsere Empfehlung lautet daher, erst die Passbuchsen einbauen und dann mit dem ganzen Rest wie Gleisverlegung usw. beginnen.
Insgesamt hat sich die Arbeit jedoch gelohnt und wir sind gespannt, ob sich diese Lösung über Jahre bewährt.
Das war es erstmal wieder aus Bischofsheim............
Viele Grüsse
Holger