Hallo Leute
Auf dem Modul 4 ist der dort ansässige Landwirt (Bauer) dabei, sein Winterfutter in Form einer Silage ein zu holen. In der dargestellten Zeit waren die Umweltauflagen noch nicht so hoch, und man konnte seinen Silohaufen noch ohne befestigten Untergrund, der sogenannten Siloplatte, aufschichten. Heute müssen Siloplatten, (meist ausgerüstet mit Wänden, Sickerwasser Abscheider usw.) nachweislich vorhanden sein. Befestigte Platten hatten aber schon immer den Vorteil, dass man im nassen Winter auch an sein Futter kam, ohne im Moorrast zu versinken. Deshalb wurden diese betonierten Fahrsilos auch schon zu Beginn des Silo-Zeitalters (ab 60er Jahre) gebaut. Bei mir ist diese Platte nicht vorhanden, der Haufen wurde so aufgeschichtet.
Im MIBA SPEZIAL, Bahn auf dem Lande , Heft 81 Seite 72 ff beschreibt Horst Meier, das Silo-Gras oder Silo-Mais Verfahren. Durch ein paar Annahmen haben sich bei ihm kleine Fehler eingeschlichen, die aber nur Fachleute erkennen. Wie so oft, auch bei anderen Themen, erkennt man (weil schon so oft gesehen) es stimmt, oder irgend was ist anders.
Zwei Dinge sollte man nicht darstellen.
1. einen platten Pfannkuchen. Hier entsteht zuviel Abfall (im Maßstab 1:1). Und man kann nicht richtig walzen.
2. einen zu schmalen Silohaufen. Begründung: Ein Rad (rechts oder links) des Walzschlepper muss jeden Punkt der Silo-Oberfläche befahren können und der Haufen wird bei fehlenden Silomauern oben zwangsläufig schmaler.
3. Es gibt keine „Walzen“ sondern ein möglichst schwerer Schlepper (Tracktor) oder ein Radlader übernimmt diese Aufgabe. Ab Mitte der 80er wurden diese Fahrzeuge zusehends mit Siloverteiler ausgerüstet. Diese übernehmen die gleichmäßige Querverteilung des vom Silowagen abgeladen Erntegut. Bei den heutigen Mengen, die ein einzelner Wagen mitbringt ist Handarbeit nicht mehr möglich.
Auch Meier spricht von einer Silo Kolonne. Sie besteht aus einem Feldhächsler, dem Walzschlepper und je nach Entfernung Feld und Siloplatte zwei bis x Transportfahrzeuge.
Das währe aber ein eigenes Spezialthema. In den 60er 70er Jahren war ein Ladewagen, der wie auch der Walzschlepper dem Bauer noch selber gehörte im Westen weit verbreitet. Ostdeutsche LPG hatten schon immer größere Maschinen. Deren Spezialwagen der Firma VEB Fortschritt, die in Ostfriesland von einigen Lohnunternehmen eingesetzt wurden, führten regelmäßig zu Aufläufen von Schaulustigen. Vorgespannt waren teilweise sagenhafte 125 PS, der damaligen Spitzenschlepper von IHC und Schlüter. Heute ist das noch nicht einmal ein „Aufblicken“ wert.
Bei dem Bauern in Friedrichsruh ist der Silohaufen fast fertig. Der Mann der zuständig für die Seiten des Silohaufens ist hat in Zusammenarbeit mit dem Walzschlepperfahrer gute Arbeit geleistet. Er hat gut gepflückt, das heißt mit den Händen loses nicht angedrücktes Gras immer wieder entfernt. Der Ladewagen hatte hinten noch keine Dosierwalzen, sondern das Material plumpste einfach hinter den Wagen. Wenn die Zusammenarbeit der „Einweiser“ und des Schlepperfahrer gut war, d.h. er es kommen sah das eine Graslawine ab ging und der Schlepperfahrer in dem Moment vorzog hatte man weniger Handarbeit. Ich war als 17 Jähriger ein hervorragender Einweiser und die Schlepperfahrer haben gerne mit mir zusammengearbeitet. Man sagte mir nach, es zu riechen wann das Gras abrutschte. Dazu hatten wir eine Zeichensprache, Fahren; Stopp; Kratzboden Steuerung. Der Kratzboden ist eine unendliche Kette (wie ein Förderband) die auf dem Wagenboden läuft, also auch immer unter dem Ladegut durchrutscht wenn es sich staut, bis der Wagen leer ist.
Ein paar Bilder dazu.
Bild 1
Die Situation vor dem Überarbeiten; Leider ist die Knickdeichsel (zum Anheben des Wagen bei Auffahrt auf den Silohaufen) gebrochen und der Wagen hat sich auf den A… gesetzt.
Bild 2
Alles wieder verschweißt (geklebt)!
Bild 3
Der Walzschlepper. Heute High Technik, damals ein alter Hanomag der mit Wasserfässern beschwert wurde, aber schon auf einer Seite ein Doppelrad hatte, damit die Kante besser gewalzt werden konnte.
Bild 4
Anderer Blickwinkel
Bild 5
Vorläufiges Endergebnis
Es fehlen noch die obligatorischen Reifen, da nur PKW Reifen handhabbar waren/sind muss ich diese noch „organisieren“
Zum Silo machen gehört noch mehr, aber das Gröbste ist ausgesagt.
Gruß für heut
Friedrich