Hallo zusammen,
jetzt komme ich zu den Güterzügen. Bevor es richtig losgeht, habe ich mir ein paar Gedanken zum Transportbedarf gemacht - einen Teil der zu transportierenden Güter konnte ich auch aus dem Buch "Deutsche Klein- und Privatbahnen, Band 11/Niedersachsen: Südlich des Mittellandkanals" von Gerd Wolff übernehmen. So wurden im Jahr 1981 monatlich folgende Betriebsstellen auf der VEV angefahren:
- Eschershausen: diverse Anschließer, zusammen 60 Wagen/Monat, G- und Fc-Wagen
- Kirchbrak: Holzwerk Müller/AMCO 30 Wagen/Monat, Holzanlieferung auf Kbs, Abtransport Fertigprodukte in G
- Kalkwerk Hehlen: 50 Wagen/Monat, Kalkabtranport in Ucs, angenommenermaßen gehen davon 20 Wagen pro Monat über Vorwohle
- Rigips-Werke Bodenwerder: 20 Wagen/Monat, Abtransport Rigips-Platten in div. Schiebewandwagen, abgenommermaßen alle über Vorwohle
- Arminiuswerft Bodenwerder: 5 Wagen/Monat, vermutlich Stahl, Halbzeug,...
- Landhandel Bodenwerder, Eschershausen: Tds, G
Dazu werde auf meiner Modell-VEV noch Stückgutwagen von den größten Bahnhöfen (Eschershausen, Kirchbrak, Linse, Kemnade) berücksichtigen. Angenommenermaßen geht täglich je ein Stückgutwagen von Hameln nach Eschershausen und Kirchbrak sowie je ein Wagen von Vorwohle nach Linse (die übrigen Wagen laufen nicht über den Abschnitt Eschershausen-Kirchbrak-Linse und werden deshalb nicht berücksichtigt. Sind in Summe noch mal 60 Wagen/Monat. Insgesamt kommt man mit Gelegenheitsverkehr, der angenommermaßen noch mal weitere 40 Wagen im Monat umfasst, auf 235 Wagen im Monat, die über den Abschnitt Eschershausen-Kirchbrak-Linse laufen, im Schnitt am Tag also 12 Wagen, die angeliefert werden, mit den entsprechenden Rückläufern. Ich habe entsprechend der hier angegeben Mengen Frachtkarten hergestellt. Diese sind von den FREMO-Karten abgeleitet; ich habe sie jedoch an meine Bedürnisse angepasst, d.h. vereinfacht. Aus diesen Frachtkarten herausgenommen sind die Stückgutwagen, die einfach jeden Tag fahren.
Nun fährt meine Bahn ja eher in den 60ern. Damals gab es noch zwei Großkunden auf der VEE, die zusammen fast 200.000 t/a transportieren ließen - die Hils-Dolomit- und Kalkwerke sogar im Binnenverkehr mit Belieferung der RIGIPS-Werke in Bodenwerder-Linse.
- Kalkwerk Mielke, Dielmissen, > 100.000 t/a
- Hils-Dolomit- und Kalkwerke, Wickensen, ~ 90.000 t/a, im internen Verkehr nach Linse, gebildet aus F-c 120 sowie aus div. VEE/VEV-Wagen, evt. sogar noch aus Schotterwagen vom Typ Stuttgart....
(ich habe noch in den 90ern einen entsprechenden Wagen in Eschershausen fotografiert - und ich weiß nicht, wo der Wagen sonst eingesetzt gewesen sein sollte)
Ausgehend von einem zulässigen mittleren Ladegewicht von 27 t sind das noch mal ~ 16 Wagen/Tag
Berücksichtigt werden sollen beide Kunden: das Zementwerk liefert Zement in Kkd49; angeliefert werden auch größere Mengen Kohle (auf historischen Fotos sieht man größere Kohleberge...); die Hils-Dolomit- und Kalkwerke liefern Gipsstein an Rigips in Bodenwerder. Die einzigen Bilder, die ich von Wickensen und der Bahnverladung kenne, zeigen Wagengruppen von 5 - 7 Wagen. Ich gehe davon aus, dass diese Wagengruppen geschlossen gefahren wurden. Da ein entsprechender Zug zumindest im Modell die Gleisnutzlängen der Schattenbahnhöfe ausnutzt, fahre ich den Gipsschotter eben als Ganzzug - und das sogar mehrmals täglich. Dadurch komme ich auf meiner Privatbahn immerhin auf Ganzzüge...
Damit kommt auch langsam Struktur in den Güterverkehr:
- Für den Gipsverkehr benötige ich 2 Ganzzüge/Tag. Sinnvollerweise reicht die Zeit an beiden Wendeorten aus, um die Züge zu entladen. Unter Berücksichtigung der Bedürfnisse der übrigen Anschließer, die morgens beliefert werden wollen, und abends ihre Güter auf Reise wissen wollen, habe ich mir die G424W und G432W sowie für die Gipsganzzüge, sowie G431 und G435 für die Rückleistungen ausgesucht. Diese Züge fahren im Block mit einer fest zugewiesenen Lokomotive.
- Für die übrigen Güter stehen damit die Zugpaare G422/429, 439/???, 443/??? sowie die Bedarfszüge Bg420/423 zur Verfügung. Im Schnitt haben diese Züge 3 - 4 Wagen. Wenn die Bedarfsgüterzüge fahren, benötigt man für diesen Verkehr noch einmal 2 Lokomotiven...
Soweit für heute mal, schöne Grüße aus H0-Kirchbrak,
Erik