Hallo zusammen,
Kirchbrak lebt noch... auf dem Gleisplan im letzten Beitrag hatte ich schon angedeutet, dass der bisher als Bauunternehmer firmierende Schuppenbesitzer eher ein Kohlehändler war: zum einen hat mir das der Chronist der Gemeinde Kirchbrak bestätigt, zum anderen sieht man auf einem Bild in der "Eisenbahnchronik Weserbergland" auf dem einen Schuppen eine Emaile-Tafel mit einem Briket. Also muss mein bisheriges Baustofflage auch noch zum Kohlenhändeler aufgewertet werden. Da ich aber das bisher eingebaute nicht alles wegreißen wollte, verkauft der Kohlehändler eben auch Baumaterialien wie Glaswolle - moderne Zeiten eben...
Ich habe dazu neben dem Schuppen einen kleinen Bansen aus 2 x 3 mm²-Kiefernleisten gebaut, die in 3 mm x 3 mm-Messing-H-Profilen eingesetzt wurden. Dieser Bansen hat auch den Vorteil, dass er einen Abschluss nach hinten darstellt - mein Bahnhof soll in fertigem Zustand als "Bühnenbild" mit vollständigem Abschluss nach hinten wirken. Besonders kritisch ist dabei die Ladestraße, wo wenig Platz für Erhebungen und ähnliches ist. Nachdem nach oben aber die Pappeln die Aufgabe übernehmen werden, muss ich irgendwie den Bereich der Stämme noch wegtarnen - und da kommt mir der Kohlebansen gerade recht . Auch die Holzstapel werden diese Aufgabe mit übernehmen...
Aufgefüllt habe ich den Bansen mit Styrodur, auf das ich Hausbrandkohle der Fa. Asoa aufgebracht habe. Mit mehr oder weniger großen Problemen: die kleinen Kohlekörnchen wollte immer zusammen mit dem Weißleim-Wassergemisch (mit Spüli, aber die Kohle lässt sich auch damit nicht so gut benetzten wie mein Schotter ) nach unten abfließen. Ich habe die Kohlestücken mit einem kleine Spachtel wieder hochschieben müssen, und einen dünne Schicht neue Kohle auf diesen naßen Haufen gestreut - das hat immerhin funktioniert. Bei Gelegenheit wird jetzt einer der Haufen noch mit Brikett abgestreut...
Bei der Gelegenheit habe ich auch die Ladestraße eingefärbt: nachdem ich die Brawaplatten mit irgendeiner Emial-Farbe grau lackiert hatte, habe ich die Fugen mit einfacher Tusche ausgelegt; dazu habe ich eine dünne braun-schwarze Brühe hergestellt, die dann mit Spüli in die Fugen hereinläuft. Ich musste das ganze allerdings ein paar Mal wiederholen, da die Farbe zu dünn - oder zu hell - war. Nach der Trocknung lässt sich die Tusche von den erhabenenen Steinen ein wenig abwischen, so dass der Eindruck einer alten Pflasterstraße ganz gut entsteht. Fehlt noch ein Mattlack-Überzug zur Fixierung - aber vorher werde ich wohl mit Aquarellstiften noch einzelne Steine ein wenig hervorheben.
Zum zweiten haben die Lokführer schon länger bemängelt, dass der Bahnübergang im westlichen Bahrnhofskopf nicht gesichert ist - ich habe daher mal begonnen, Schilder aufzustellen. Allerdings habe ich keine geeigneten Fertigschilder (LP an einem Schild) gefunden (ich habe zugegebenermaßen auch nicht lange gesucht... ). Außerdem waren die Schilder bei der VEV auch recht einfach ausgeführt: einfach ein Blechschild ohne Rahmen, aufgeschraubt auf eine Schiene als Mast. Ich habe daher einfach geeignete Schilder auf Papier in richter Größe (zufällig liegt ein Lf-Schild der VEV bei mir rum...) ausgedruckt, auf dünne graue Pappe aufgeklebt, und dann mit einer dünnen Schicht Weißleim überzogen. Diese trocknet ziemlich glatt auf, und ergibt den typischen leichten Glanz entsprechender Schilder (das Email-Schild des Kohlehandels habe ich genauso hergestellt). Als Mast habe ich ein Code 55-Schienenprofil verwendet. Genauso sind dann auch die H-Tafeln am Bahnsteig entstanden.
Wo wir gerade bei Beschwerden sind: die Lokführer der Früh-Güterzüge - vor allem der des G424 mit Abfahrtszeit 6:30 Uhr ab Kirchbrak - hat sich darüber beschwert, dass der Bahnhof zu schlecht ausgeleuchtet sei, um ohne Schäden am Rangierer Wagen zustellen zu können. Um hier für die nötige Erleuchtung zu sorgen, habe ich LED-Lampen von Kotol aufgestellt.
Leider gibt es gerade diese Lampen nicht mit 4 oder 5 Isolatoren (die bei Kotol angebotetenen mit 5 Isolatoren weisen noch Mikrobirnchen auf); die Lampen entsprechen aber - bis auf den viel zu geraden Mast - ganz gut denen, die man auf Vorbildaufnahmen aus der Epoche III ausmachen kann (in Epoche IV war Kirchbrak nur noch unbesetzter Haltepunkt, und damit eigentlich langweilig...). Allerdings sind Isolatoren einzeln erhältlich - ich habe die Lampen oben einfach um 2 Isolatoren erweitert. Fehlt nur noch die Farbe...
Nachts sieht das dann so aus...
Auf dem Bild fällt die gelbe Farbe der Triebwagenbeleuchtung doch ziemlich auf. Für die Innenbeleuchtung mag das bei einem Fahrzeug, dass in der Epoche III mit schwachen Lampen gebaut wurde, vielleicht noch akzeptabel sein - das 3-Lichspitzensignal werde ich wohl mal überarbeiten müssen (ich habe mich bisher immer davor gedrückt, weil für untere und obere Lampen LEDs unterschiedlicher Bauformen verwendet werden, so dass die Abtimmung der Helligkeit wahrscheinlich zu einem Geduldsspiel wird...).
Übrigens habe ich auch den Bilder-Hoster gewechselt... was manchmal noch ein paar kleinere Probleme mit sich bringt - ich bin gespannt, ob es diesmal funktioniert...
Schöne Grüße aus H0-Kirchbrak,
Erik