Grüßt' Euch nochmals zusammen.
Die 'Schotterarbeiten' standen abschließend zum Trassen-/Gleisbau an.
Wegen meiner Anlehnung an das Vorbild des 'Holledauer Bockerls' hatte ich mir vor ein paar Jahren einmal ein „Versuchsstück'l“ gebastelt: zunächst mehrere Gleistrassen, auf denen ich verschiedenen Schotter und auch diverse Sandmischungen
für den Beiweg aufgebracht habe, um es dann unmittelbar vor Ort mit dem Vorbild vergleichen zu können; Material, das es in die engere Auswahl geschafft hatte, wurde dann auf einer langen Gleistrasse eingebaut und abschließend mit dem Original verglichen.
Das Ergebnis von damals war:
Beiweg: Mischung aus 2 Teilen lehmig-gelbem Holledauer Sand mit einem Teil Quarzsand (das ist im voranstehenden Bild auf der linken Seite die mittlere Beiwegsmischung in der oberen Reihe).
Schotter: nach meinem Empfinden kommt der Granit-Schotter von Conrad meinem Vorbild am nächsten (das ist im Bild das längere Stück auf der linken Seite des Trassenbretts, wo sich auch die Beiwegsmischungen befinden); für
Ausbesserungsarbeiten ist von der DB ein dunkler, fast schwarzer Schotter verwendet worden, den für meinen Geschmack der Basalt-Schotter (auch von Conrad) am besten wiedergibt. Alternativ könnte für diesen z.B. auch der Basalt von ASOA in Frage kommen, aber ausschlaggebend war für mich ein angenehmer Nebeneffekt des Versuchs: ich komme bei meinem Vorbild mit dem preislich günstigsten Schotter am besten zurecht (könnte gerne öfter im Leben so sein).
Mit den Ergebnissen des damaligen Versuchs im Hinterkopf rückte ich nun auch dem Karpfenteich-Modul zu Leibe. Um genau bis zum Rand des Modulkopfs arbeiten zu können, bringe ich hier jeweils ein passendes Holzstück an, das wegen der eingesetzten Kleber mit Frischhaltefolie überzogen ist. Zunächst legte ich den Beiweg an: Dieser besteht aus zwei Lagen der Sandmischung, zuerst einer dünnen, in zuvor aufgetragenem wasserfesten Weißleim eingestreuten Schicht auf dem Beiweg selbst und der Schulter der Korkbettung,
danach dann die deckende Schicht nur auf dem Beiweg, die mit Latexkleber, den ich auch als Schotterkleber benütze, verklebt ist.
Anschließend kommt der Schotter an die Reihe, zuerst zwischen den Schienen. Die Stellen, die von den Unterlegscheiben überdeckt werden, habe ich zunächst noch ausgespart.
[Bild 33 – Schottern_1_mit_Werkzeug]
Als ich den Mittelbereich bis zum anderen Ende durch hatte, entfernte ich die Schrauben mit den Unterlegscheiben und füllte die noch frei gebliebenen Schwellenabstände zwischen den Schienen auf. Jetzt kamen die Außenseiten der Gleisstücke an die Reihe:
[Bild 34 – Schottern_2_Außenseite]
Beim Einschottern versuche ich etwas zu erreichen, was ich mit den beiden folgenden Bildern versuchen möchte darzustellen:
[Bild 35 – Schottern_3_Preiserleinsicht_1]
[Bild 36 – Schottern_4_Preiserleinsicht_2]
Wenn man über eine (hoffentlich stillgelegte!) Strecke wie ein Streckenläufer wandert, sieht man ein paar Meter vor sich zwischen den Schienen nur noch Schwellen, aber keinen Schotter mehr. Ich schaue deshalb beim Anlegen des Schotterbetts immer wieder aus der Sicht der Preiserlein zwischen den Schienen über die Schwellen. Ungefähr 10 bis 11 Schwellen vor mir sollte der beschriebene Effekt eintreten: kein oder wenigstens kaum noch Schotter zu sehen, sondern nur noch Schwellen. Im rechten der beiden Bilder hat sich die Zahl der Schottersteine, die jenseits der 10. oder 11. Schwelle noch zu sehen sind, schon deutlich verringert. Dafür brauche ich die gekröpfte Pinzette: all zu vorwitzige Schottersteinchen werden mit deren Hilfe 'ausgebaut' und auf die Außenseite befördert. Nebenbei: Kaffeelöffel und Kuchengabel, Relikte eines Bestecks aus lange zurückliegenden Studententagen, dienen heute nicht mehr ihrer ursprünglichen Bestimmung, sondern der Ausformung des Schotterbetts.
Endlich war es so weit, der Schotter 'eingebaut' – und die Brettchen an den Stirnseiten abgebaut:
[Bild 37 – fertiges_Schotterbett_1]
Und noch als Makroaufnahme:
[Bild 38 – fertiges_Schotterbett_2_Strecke]
[Bild 39 – fertiges_Schotterbett_3_am_Modulkopf]
Damit war für mich vorläufig der Gleistrassenbau abgeschlossen, die weitergehende Verschmutzung bzw. Alterung des Gleiskörpers möchte ich mir gerne für einen späteren Arbeitsgang vorbehalten. Als nächstes 'Teilziel' stand eine erste Beschäftigung mit dem namensgebenden Teich selbst an.
Servus und bis demnächst
Joachim