Hallo Zusammen,
Nach der Wüst geht es weiter und zwar in Richtung Fabrik. Daher ist ein Abzweigmodul mit Wagondrehscheibe und Brücke entstanden. Das ist also der Nachtrag zu dem Modul, das ich "schnell mal eben" vor Mammendorf gebaut habe, um etwas Auszugsgleis zu haben und um meine Fabrik später an die Wüst anzuschliessen und das jetzt ein eigenleben führt...
Ursprüngliche Planung:
Entgegen der ursprünglichen Idee sind die Weiche und die Brücke zu einem Modul zusammengewachsen. Nach Weihnachten habe die Beiden noch Ergänzung in Form einer Wagondrehscheibe bekommen.
Aktuelle Umsetzung:
Die Brücke ist aus Styrol nach einer Papp-Vorlage entstanden. Das besondere dieser Brücke ist, das eine Weiche darauf liegt.
Der Antrieb der Weiche liegt noch innerhalb der Böschung und wird von Unten erreichbar sein.
Wegen der Weiche obendrauf ist die Brücke V-Förmig. Es ist eine einfache Kastenkonstruktion aus Styrol und Sperrholz.
Auf den Bildern sieht man noch die Mauerplatten von Noch. Eigentlich gefallen mir die Platten recht gut, aber ich habe keinen guten Kleber gefunden, der die Platten gut auf dem Styrol der Grundkonstruktion verklebt. Die Dinger fühlen sich fast wie PVC an.
Also habe ich die Platten wieder entfernt. Aus Acrylgrundierung aus der Spraydose in Dunkelgrau und brauner Fugenmasse, die ich in die nasse Farbe gestreut habe, ist diese Beton Struktur entstanden. Die etwas zu grobe Körnigkeit der Brücke habe ich durch schleifen mit 120er Schleifleinen korrigiert. Die Risse sind mit schwarzer Acrylfarbe ausgelegt und wirken im Moment tiefer als sie sind. Das wird mit Pulverfarben noch korrigiert.
Pastelkreide habe ich auch verwendet, um die braunen und gelben Flecken der Flechten nachzubilden. Den Tipp habe ich aus dem Blog "Detailreich-Hannover" - Das kleine PDF auf der Seite zeigt es genau:
http://www.detailreich-hannove…pps/modellbahnbauten.html - Wirklich gut gemacht... .
Die Risse werden noch heller ausgelegt und es werden auch noch entsprechende Rostspuren und Ausblühungen in Hellgrau/Weiss angebracht. Unten am Wasser kommt dann noch Grün für's Moos dazu.
Ich denke, die Beton-Struktur entwickelt sich langsam recht positiv und ich hoffe, ich kann die Weiche auflegen, den Antrieb montieren und justieren und das Ganze dann im Modul einbetten.
Wahrscheinlich werde ich noch eine kleine Mauer nach der Brücke am Wasser einbauen. Vor der Brücke fliesst der Bach noch "frei" und nach der Brücke gibt es ein Korsett für den Durchfluss durch die Fabrik. Abflussrohr für Regenwasser inklusive.
Oben auf der Brücke gibt es einen 6mm breiten Streifen, der ein entsprechenden Träger andeutet. Man wird nicht sonderlich viel sehen, weil die Weiche ja eingeschottert wird. Dazu gibt es dann zum Abschluss noch ein Geländer. Entweder Lasercut oder Geätzt oder in Styrol. Aber das Letztere ist noch ein ungelegtes Ei.
Wagondrehscheibe:
Vor Weihnachten habe ich mich ja für eine Waggondrehscheibe auf dem Brückenmodul entschieden. Hintergrund - Ich will evtl. meine Fabrik noch in Richtung einer Giesserei erweitern. Was das Frachtaufkommen noch deutlich erhöhen wird. Damit der oder die Rangierer auch richtig was zu tun haben, wurde die Waggondrehscheibe geplant.
Die Faller Waggondrehscheibe ist mir zu klein. Dort passen keine langen 2-Achser mehr drauf. Also habe ich mich weiter umgeschaut. Hapo ist mir zu teuer, Heljan und Walther/Atlas zu gross. Bei Peco gibt es eine gedeckte Drehscheibe in H0m. Also habe ich diese Drehscheibe genommen und umgebaut.
Vorgehen:
- Beschaffung der Peco H0m Drehscheibe (der Preis mit über 70Franken ist eine FRECHHEIT für das bischen Plastik)
- Bau der Drehscheibe in der Gedeckten Varianten gemäss Bauanleitung.
- Enfernen sämtlicher Kleineisen für die H0m Gleise
- Lackieren (Dunkelgrau) der Grundfarbe
- Verspachteln der Löcher die zwischen den Kleineisen entstehen (Der Revelspachtel funktioniert hier sehr gut)
- Schleifen (Vorsicht mit den Nieten)
- Nachgravieren der Stahlplatten, wo sie durch den Spachtel verdeckt wurden
- Aufkleben von neuen Styrolplättchen für die Kleineisen, so dass anschliessend die Spurweite passt und auch die Gleislage symetrisch ist (das Ganze dreht ja...)
- Aufkleben der Schienen (Spurweite beachten)
- Alterung mit Pulverfarben (Pastelkreide)
Fotos:
Ich habe immer wieder nach Vorbildern gesucht, aber es ist extrem schwer, welche zu finden... Also habe ich auch hier den Freelance Prototype Weg gewählt.
Oben mal zur Übersicht die Umgebaute Drehscheibe. Die Styrolplättchen sind asymetrisch aufgelegt. Bei meiner Drehscheibe liegt das Gleis auf Blechen, die zu eine Lasche hochgebogen sind und sind nur von einer Seite verschraubt.
Die "Centerline" habe ich gut getroffen und auch schon mal erste dunkle Dreckspuren angebracht. Die Schienen sind noch zu lang, da ich meine Gleisbaulehren nicht gefunden habe, habe ich vom Peco Profil vorn und hinten noch 3 Schwellen dran gelassen um die Spurweite zu haben.
Die Styrolstreifen habe ich von Hand geschnitzt und bei den beiden Handbedienungen bin ich nicht sicher, ob ich die so dick lasse oder ob ich die Stangen abschneide, ausbohre und dann aus Stahldraht nachbilde.
Beim Spachteln und schleifen sind in der Mitte leider die meisten Nietimmitationen auf der Strecke geblieben. Aber ich werde das mit einer Mischung etwas tarnen. Im Original wird mittig immer Öl und Fett und Sott von Loks und Wagen liegen. An den Kleineisen ebenfalls. Öl und Staub/Dreck geben so eine Pasten-ähnliche Masse die sich da entsprechen aufbaut. Ich denke, mit etwas Heilerde (ja - genau das, was Ihr jetzt denkt...) und Leim wird das nachgebildet und mit Ölfarbe (schwarzgrau) eingeschmuddelt.
Die Kleineisen habe ich von den DKW übrig (Hobbyecke Schumacher) und mit Sekundenkleber aufgeklebt. Jetzt noch ein Loch rein und ein kleiner Pin aus Messingdraht.
Der Ring der Drehscheibe auf dem Modul wird ebenfalls entsprechend gealtert und die Gleislage muss noch auf Höhe gebracht werden. Bevor das geschieht, muss aber die Brücke und die Weiche auf dem Modul fertig werden.
Vorbildfotos:
Drehscheibe in Meiringen 2005
http://www.drehscheibe-online.…d.php?17,1411771,page=all Erstes Bild: http://img140.imageshack.us/img140/3807/htpic000465ui.jpg
Und man kann auch Drehgestellwagen über Drehscheiben verschieben...
http://www.drehscheibe-online.…d.php?17,4752509,page=all Erstes Bild: http://www.ostbahn.org/archiv/1951_03_drehscheibe_013.jpg
Die Ausbeute an Vorbildfotos für gedeckte Waggondrehscheiben in Stahlbauart ist echt mager...
Danach bin ich mit dem Antrieb der Drehscheibe weitergekommen und habe fast alle Teile zusammen.
Antrieb:
Der Mechanische Umbau der Drehscheibe ist die eine Sache. Der Antrieb der Scheibe ist die Andere. Ich habe mir vorgenommen, die Drehscheibe mit einem Schrittmotor und einem Arduino zu motorisieren. Auf der Seite des Modulkastens wird es dazu dann einen Inkrementgeber oder Poti geben, was dazu gebraucht wird, links oder rechts herum zu fahren. Da die Drehscheibe genau 3 Abgänge bekommt, erscheint es mir ok, wenn ich die Positionen mit einer Lichtschranke oder einem Hallsensor und Magneten markiere und so anfahren kann. Aber mal schauen.
Das bisher grösste Problem für mich war es, wie ich die Kabel durch eine Achse verdrehsicher bekommen kann. Das Problem habe ich seit heute Morgen gelöst. Ich habe eine Industiellen Drehübertrager oder Schleifring gekauft. Bei mir in der Nähe sitzt die Firma LTN Precision Products GmbH ( http://www.ltn.ch/produkte/drehuebertrager/schleifringe) welche solche Schleifringe für die Servotechnik anbietet. Der kleinste hat genau die Dimensionen, die ich brauche. 3 Kabel a 2A und sehr kleine Bauform. Der Preis von 48CHF war für mich noch zu verschmerzen. Den Schrittmotor habe ich aus einem toten Scanner gerettet. Wahlweise wäre auch ein Drucker ein gutes Objekt!.
Das gute Stück sieht so aus:
Wie ich jetzt den Schrittmotor und die Achse zusammenbringe, sehe ich mir dann demnächst an. Es wird wahrscheinlich ein Schneckengetriebe werden. Die Zahnräder gibt es bei Conrad.
Für die Elektronik bin ich auf eine Südafrikanische Webseite (!!) gestossen: http://trains4africa.co.za/?p=658 Dort gibt es einige interessante Anregungen. Bei den Britischen Kollegen gibt es ebenfalls einige Informationen: http://www.rmweb.co.uk/communi…d-peco-turntable-project/ Aus diesen Quellen werde ich was feines entwickeln.
In meinem Fundus habe ich den Schrittmotor ausgegraben, den ich aus einem alten Scanner "gerettet" habe. Es ist ein unipolarer Schrittmotor mit 6 Kabeln. Ich habe etwas gebraucht, bis ich herausgefunden habe, was ich als Motor zur Verfügung habe. Zur Sicherheit habe ich auch noch einen alten CDROM Brenner ausgenommen und die beiden Mechaniken für die Schublade und den Sensorkopf "gerettet". Ich will ja auch noch einen Wagenkipper bauen und da brauche ich noch einen Motor...
Der Drehscheibenmotor sieht so aus:
Bei dem lokalen RC E-Flieger Händler im Nachbardorf habe ich gesehen, dass die für Helis grosse Zahnräder haben, die auf eine 5mm Welle passen und bei dem das Zahnradmodul passen hierzu aussieht. Zusammen mit dem Drehübertrager und dem Getriebemotor und einem Arduino UNO habe ich den Mechatronischen Teil beisammen. Es fehlt nur noch ein Leistungstreiber wie den ULN2003 oder ULN2803. Ich muss nächste Woche mal bei Conrad vorbei und schauen, ob die was passendes da haben.
Als Ansteuerung werde ich entweder einen Inkrementalgeber oder einen kleinen Joystick verwenden. Die Idee dazu habe ich aus den folgenden beiden Tutorials:
https://brainy-bits.com/tutorials/stepper-motor-rotary-encoder-p1/ (Inkrementalgeber)
https://brainy-bits.com/tutorials/stepper-motor-easy-driver/ (Joystick)
Brainy-bits setzt auf Standart-Libraries für den Arduino auf und der Code ist gut kommentiert, wenn auch für NEMA 17 Motoren. Ich habe keinen Schimmer, was mein Motor kann. Aber wir werden sehen.
Montag gehe ich mit dem Motor zum E-Fliger Händer und probiere Ritzel aus.
Nach dem ich aus der Ziegelsteinbrücke eine Betonbrücke gemacht habe, geht es nun weiter. Heute Nachmittag haben wir folgende Situation:
Die Peco Weiche habt statt der Blechzungen nun Federzungen bekommen und ist sauber auf der Brücke ausgerichtet und montiert. Die Stellstange ist von Weinert und der Weichenantrieb mit Laternendrehung ist ebenfalls montiert.
Dazu habe ich die beiden Spanten etwas kürzen müssen und die Grundplatte musste ich ebenfalls ausnehmen.
Der Schalter für die Polarisierung ist nun ein Taster mit Hebel und Röllchen, damit die Weiche nicht wieder durch den Mirotaster aufgedrückt wird. Damit hatte ich bereits schlechte Erfahrungen gesammelt.
Die Lücken in der Landschaft sind bereits verschlossen und der Bach wird vor und nach der Brücke kanalisiert. So war das halt in den 50er und 60er Jahren. Der Hintergrund: Wenn ich eine Giesserei anschliessen will, muss ich den Bach irgendwo "verschwinden" lassen. Also kann ich nun einfach mit dem Anschliessenden Modul einen Tunnel bauen, der den Bach abdeckt und unterirdisch weiterführt.
Die Drehscheibe. Der Niveauausgleich ist aus 1.5mm Balsa gemacht. Alles zusammen wird ordentlich eingesandet und noch entsprechend gestalltet. In einer Zeitschrift habe ich dazu schöne Vorbildfotos gefunden, die ich aber leider hier nicht zeigen darf.
Bevor der Bach in einen etwaigen Tunnel verschwindet, gibt es einen Uferbereich, den man per Treppe erreichen kann. Die Treppe und die Betonwände gehören eigentlich zu einer Laderampe, für die ich Silikonformen besitze.
Einmal die Totale. Der helle Streifen hinter dem Waggon nimmt den Gleisanschluss zur Tankstelle auf. Die Tankstelle ist ebenfalls im Werden.
Sie entsteht aus einem geschlachteten Lilliput Kesselwagen und Styrol. Der Kessel wird auf einem Betonfundament ruhen und die Gleise werden über einer Betonwanne auf Klötzen geführt. Das sollte ganz nett aussehen und halbwegs plausibel sein.
Soweit von mir!
LG,
Axel