Hallo Thomas,
dann bin ich ja beruhigt 
Ich finde es gut, dass du Fragen stellst - die FREMO-Norm ist das eine, die reale Baupraxis ist leider darin kaum so detailliert zu beschreiben, wie jemand, der nur auf Grundlage der Norm loslegen will, es braucht. Daher empfehlen wir ja üblicherweise immer den Treffenbesuch vor dem Baubeginn - leider ist das momentan ja nicht möglich.
Zum Watti: die Philosophie ist, eine mechanische Schnittstelle anzubieten, bei der Ansteuerung der Signale gibt es viele unterschiedliche Wege und Ansätze, einige davon in Form eines Normentwurfs, mit dem Ziel, Signale untereinander austauschen zu können.
Die Grundidee ist: man hat ein definiertes Loch neben dem Gleis, das standardmässig mit einem Stopfen verschlossen und gut in die Landschaft integriert ist. Man findet die Schächte im besten Fall nicht, wenn man nicht bewusst danach sucht. Idealerweise hat mindestes jedes zweite Modul einen Schacht - ob er benutzt wird, entscheidet sich dann im Laufe der Planung und des Aufbaus.
Als Betriebsstellenbesitzer nimmt man dann sein Einfahrsignal im SIgnalträger und eine kleine Stahlnadel mit der Rangierhalttafl und schaut, welche Ausziehlänge notwendig ist, setzt dort an einer Modulgrenze die Rangierhalttafl und in einem passenden Wattenscheider ein Stück weiter dann das Einfahrsignal - dann zieht man sein Kabel vom Stellwerk bis zum Signal. Die gut vorbereiteten Hauptbahnbetriebsstellenbesitzer setzen diesen "Pflanzvorgang" dann mit dem Einfahrvorsignal fort.
Dabei ist die Ansteuerung deiner Signale von deinem Stellwerk allein deine Sache - daher auch die Wahl der Schnittstellen und dem Techniklevel (von Einzelansteuerung der LED, Memorydraht bei Formsignalen oder Mikrocontrollern im Signalträger für die "Lightshow" ist da alles möglich.
Ach ja - wo ich gerade im Erklärbär-Modus bin: Als der Schacht entwickelt wurde, trat in Bochum-Wattenscheid ein Tagebruch auf, der direkt an der S-Bahn-Linie lag. Also ein tiefes Loch neben dem Gleis...
mfg
Thomas