Moin,
Angenommen ich bekomme die S-Form des Bahnhofes auf ein gerades Stück Modul (Module). Mit den genormten Übergängen. Dann wäre das doch kein Problem, oder?
Den Versatz der Strecke eliminiert das aber nicht - den sehe ich aber, anders als Olaf nicht als Problem.
Gibt es denn im Fremo ein Rastermaß an dem man sich orientieren kann. Z.B. ein Vielfaches von 100mm oder Vielfaches von 5° für Bögen? Ich kenne jetzt nur die genormten Modulkästen und deren Übergänge. Mindestradien usw., was man halt nachlesen kann.
Nein, es ist nur die Gleislage auf 1300mm und die Lage der Bohrlöcher und eben eines der diversen Modulprofile definiert. In der restlichen Geometrie bist du frei.
Macht es Sinn, oder ist es üblich, dass man für jeden Meter Bahnhofsmodul zwei Meter Streckenmodul vorhalten muss/sollte? (Damit die Chance vergrößert wird das eigene Modul verplant zu bekommen?)
Ja, das ist eine ungeschriebene Grundregel, auch als "Ritter-Regel" bekannt, die mal mehr und mal weniger durchgesetzt wird: Für jeden Meter Bahnhof solltest du auch dafür sorgen, das 2 Meter Strecke da sind. Das bedeutet nicht, dass du sie selbst mitbringen musst, wenn du z.B. zwei Kollegen animierst, auch an dem Treffen teilzunehmen, und die jeder einen Meter mitbringen, ist der Planer glücklich. Es ist aber keine Pflicht, die aus einer Norm hervorgeht, sondern du hast es korrekt erkannt: Ich plane Bahnhöfe, wo ich weiß, dass der Besitzer auch Strecke mitbringt oder für Strecke sorgt, deutlich lieber ein als solche, die das nicht tun. Und wenn ich ein Arrangement plane, habe ich gewisse Kern-Betriebsstellen, die ich für das Konzept des Treffens benötige, und dann kommen weitere Bahnhöfe, je nach Eignung - z.B. Geometrie, Bespielbarkeit, Leistungsfähigkeit, "mitgebrachte Streckenlänge" und Ausgestaltungsgrad. Und wenn die Hallenfläche oder auch nur die verfügbare Strecke, um sinnvolle Abstände zwischen den Betriebsstellen zu ermöglichen, zur Neige geht, dann muss ich den Rotstift ansetzen und einen oder mehrere Bahnhöfe rauslassen. Die Erfüllung der Ritterregel ist bei diesen Auswahlverfahren dann ein deutlicher Pluspunkt.
Die Frage an die Planer von Arrangements:
Gibt es denn eine TOP 10 Liste der gefälligsten Module? Die, die man immer braucht und selten hat. Die, die auf jeden Fall immer schwierig sind zu verplanen?
Gefällig ist für mich eher ein optisches Positivmerkmal, ich entnehme deiner Frage aber eher die Suche nach schlechten Beispielen. Da werde ich allerdings keine konkreten Beispiele benennen (können) da die Eignung auch immer vom gewählten Thema und der verfügbaren Halle ist.
Schwierig sind aber z.B. Module die sehr komplex aufzubauen sind, Betriebsstellen mit vielen "freien Radikalen", also Streckenenden, ohne die ausreichende Kapazität für die Bedienung dieser Enden, Betriebsstellen, die ein schlechtes Verhältnis zwischen nutzbaren Längen der Hauptgleise und der beanspruchten Fläche aufweisen (z.B. 10m Modulkasten, aber nur 2 Kreuzungsgleise von 2,40 m Länge vorhanden), etc.
Aber auch da hat der Planer die Freiheit, die Gegebenheiten zu akzeptieren - oder eben nicht.
Auch da will ich nun keine Module "aufs Treppchen" stellen, ich sehe es da wie Olaf: Strecke, gerne abwechslungsreich: kleine Winkel, grosse Radien, Übergänge zwischen verschiedenen Modulprofilen - sowas wird immer mit Kusshand genommen.
Oder auch mal ein längerer, durchgehender Bogen oder eine lange (3-5m) Gerade mit einer Brücke, auch das kann schön und optisch interessant sein. So könnte man sicherlich, wenn man sich Fachingen genauer anschaut, einen Weg finden, zunächst nur die Lahnbrücke zu bauen, auf der Bahnhofsseite mit einem Übergangsmodul auf ein Streckenprofil. Wenn dann irgendwann der Bahnhof doch noch gebaut wird, kann dieses Übergangsmodul eingemottet werden. (Solange, bis du mal mit "leichtem Gepäck" zu einem Treffen reisen willst, also nur mit der Brücke, oder trotz aller Ritterregeln und guter Vorsätze Fachingen nicht ins Arrangement passt, der Planer aber gerne die 2-4m Strecke einplant, die die Brücke samt Übergangsmodul liefert.
Als Planer mag ich es recht gerne, wenn Mitspieler, die einen recht grossen Fundus von Modulen besitzen, mir die Wahl lassen, welche ich einplane - gerne auch mit der Einschränkung: "Nimm, was du brauchst, aber in der Summe nur X Doppeldecker".
Ich habe hier auch eine beachtliche Bibliothek an Fachbüchern über vorbildgerechten Modellbahnbau, wenn mir auch offensichtlich die von Friedrich angeführten Standardwerke fehlen. Aber muss ich das wirklich vorher alles 4 Semester studieren?
Nein, und das von Friedrich erwähnte Werk handelt über den Neuentwurf von Bahnhöfen, hier geht es ja um die Beurteilung, ob ein Bahnhof sich für den Einsatz im FREMO eignet, da hilft nur die Erfahrung von Treffenbesuchen:
Einerseits, um durch Mithelfen beim Auf- und Abbau von den anderen Bahnhofsbesitzern zu lernen, wie man geschickt verpackt und transportiert, oder eben das Gegentel, um als Mitspieler im Fahrplanbetrieb auf verschiedenen Bahnhöfe mal Dienst tun, anfänglich als Rangierer oder Weichenwärter, mit zunehmender Ortskenntnis auch als Fahrdienstleiter oder Rangierleiter - da lernt man die "Bespielbarkeit" von verschiedenen Bahnhofsentwürfen kennen.
Zudem ist jedes Treffen anders - Halle, Thema, Mitspieler variieren mehr oder weniger, da solltest du für dich herausfinden, in welcher Gruppe du dich wohlfühlst, wo du gerne und regelmässig teilnehmen möchtest. Und für diese Treffen solltest du dann passende Module planen und bauen. Und nicht gleich mit einem riesigen Bahnhofsprojekt zum ersten Treffen erscheinen - sondern lieber mit 2 kräftig zupackenden Händen, einer Handvoll Güterwagen und jeder Menge Neugier. Und dann mal ein Streckenmodul (ich freue mich schonmal auf die Lahnbrücke!) und dann mal irgendwann nochmal über einen Bahnhof nachdenken. Aber ob das Fachingen ist, oder doch was schmalspuriges aus Österreich, schwedische Erzbahn, niederländischer Hafenbetrieb oder transsilvanische Waldbahn in 1:32 - das wird die Zeit zeigen
Mit freundlichen Grüßen und in der Hoffnung, dich mal wieder auf einem Treffen zu sehen,
Thomas