Beiträge von Wolfgang B

    Hallo Axel,

    zunächst einmal meine Bewunderung mit welcher Akribie Du an die Konstruktion eines Fahrwerkes für Dampflokomotiven gehst.

    Ich sage nichts Neues, wenn ich feststelle, dass die Modellbahnlok nicht die Kriterien aufweist, bzgl. des Fahrwerks wie das Vorbild.

    Bei dem Modell ist es primär unwichtig wie die Gewichtsverteilung auf die Treibachsen, ohnehin auf alle Achsen ist.

    Die Zugkraft wird sich nicht meßbar erhöhen bei einem gleichen Andruck aller Räder auf die Schiene.

    Viel entscheidender ist das Gesamtgewicht der Lok.

    Die beste Stromaufnahme ist ohnehin nicht über "Radkontakte", d.h. die Rolle auf einer Stromschiene möglich.

    Wie bei dem Vorbild sind Schleifer heutzutage die optimale Lösung, wenn nicht mittlerweile der akkubetriebenen Modellbahn die Zukunft gehören wird.

    Dem Vorlaufgestell und damit den Vorlaufrädern ein eigens Gewicht zu geben, ist die beste Lösung.

    Andruckfedern vermindern den Andruck der übrigen Räder.

    Das mir größte Problem bei der Modellbahn erscheint mir die doch hohe Entgleisungsgefahr.

    Da möchte ich ansetzen.

    Bei den Vorlaufrädern erlebt man, dass diese nicht dem Gleisradius folgen sondern sich genau entgegengesetzt winkelig einstellen.

    Die entsprechende Vorlaufgestelldeichsel benötigt, um dem entgegen wirken zu können, die Drehpunktlagerung im Bereich der mittleren Treibachse oder besser wie sich die gesamte Lok im Gleisbogen ausrichtet. Bei dem von mir vorgestelltem dreiachsigen Drehgestell ist dies noch nicht optimal, da aus konstruktiven Gründen, die Lagerung des Drehzapfens nicht genau in der Achsmitte des mittleren Radsatzes erfolgt. Allerdings geschieht bei der Bogenfahrt eine zwangsgesteuerte Seitenverschiebung des mittleren Radsatzes, was wiederum zu Folge hat, dass der Fahrwerkmittelpunkt seitlich auswandert.

    Eine Koppelung des Vorläufers an eine Treibachse mag beim Vorbild sinnvoll erscheinen, aber auch hier verwendet man bei Loks mit höheren Geschwindigkeiten lieber zweiachsige Drehgestelle, bringt im Modell keinen Erfolg durch doch große Hemmnisse der Reibung der entsprechenden gleitenden Teile. Ebenso verhält es sich mit Federn, speziell Rückstellfedern.

    Weiterhin viel Freude beim Konstruieren und Basteln wünscht Dir Wolfgang

    Zu Axel: Falls ich es dem Filmbeitrag richtig entnehmen sollte, besteht nur eine mittige Achslagerung.

    Etwaige Toleranzen machen sich dann auf den Abstand der Räder zueinander bemerkbar.

    Die Kräfte der Kuppelstangen werden die Räder der jeweiligen Lokseite entsprechend verschieben.

    Mein Grundgedanke ist, dass das Fahrwerk der Dampflok grundsätzlich suboptimal im Vergleich zu einer Lok mit Drehgestellen ist.

    Die Bestrebung zwei Radachsen zu einem Radsatz zu koppeln ist sehr gut.

    Die notwendige Seitenverschiebung eines Radsatzes generiert Probleme bei den engen Modellbahnverhältnissen.

    Die Zusammenfassung des 1. und 2 Radsatzes zu einem Drehgestell usf. würde viele Problem beheben.

    Nur ein kleines Teil verhindert eine solche Konstruktion, die Kuppelstangen zwischen dem 2. und 3. Radsatz.

    Weiterführende Gedanken zu einem fast optimalem Fahrwerk ohne Schlingern, Sinuslauf etc. für kleinste Gleisradien geeignet.

    Im Bild ein dreiachsiges Drehgestell mit seitenverschiebbarer Mittelachse und sich radial einstellenden Endachsen, alles zwangsgekoppelt.

    Zu Friedrich: Bei der Federung à la Weinert kommt es ebenfalls zu einer Veränderung der Abstände der Kurbelzapfen. Toleranzen zwischen Zapfen und Kurbelstangenbohrung

    verhindern zu erwartende Klemmungen.

    Gruß Wolfgang

    Hallo Andreas,

    Das Fahrgestell gefällt mir außerordentlich, eine sehr feine Arbeit.
    Wie Du erfahren musstest, streut die Flamme sehr weit, so ist es erforderlich
    für entsprechende Kühlung zu sorgen, wie zu erkennen ist Dir dies gelungen.
    Die Profis, wie Juweliere, löten mit sehr feineren und auch heißeren Flammen.
    Die Ergebnisse kann man bei Lemaco, etc. bewundern. Da fließt das Lötzinn tatsächlich nur in die Öffnungen, wo es hineinfließen soll.
    Ich habe auch mit der Proxon-Flamme gelötet, bei guten Fixierung auch mit dem Propangasbrenner.
    Für die feinen Arbeiten, wie an Deinem Fahrwerk, reichte mir die Lötstation, mit einer entsprechen Lötspitze, allerdings mit dem Nachteil, dass für den erforderlichen Wärmeeintrag entsprechend viel Lot eingesetzt werden muss.
    Viel Freude beim Weiterbau wünscht
    Wolfgang

    Hallo Lutz,
    ich finde das Shinohara Code70 immer noch ein tolles Gleis.
    Als es noch nichts "niedriges" gab, störte mich weder die Schwellenlage noch die Zungenkonstruktion.
    Das sieht heute auf dem Schienenmarkt natürlich anders aus.
    Nun zu der Gleistrennung.
    Ich nehme gerne die 40mm Trennscheibe mit einer Stärke von 1mm.
    Der Durchmesser erlaubt es mit der Proxxon IB/E einigermaßen gerade zu trennen.
    Optisch besser sind die hauchdünnen Trennscheiben für weicheres Material.
    Die Standfestigkeit des Sägeblatts lässt sich durch langsamte Drehzahl, entsprechend der Vorschub und präzises, festes Einspannen des Werkstücks erreichen.
    Als Antriebsmotor bewährt sich der BFW40 von Proxxon.
    Auch wenn der Schnitt damit etwas schräg erfolgen muss...
    Gruß Wolfgang

    Hallo Lutz,
    danke für die links.
    Für die Modellbahn ist ausschließlich der Motor mit Hallsensoren geeignet, also 6 Drähte nach draußen.
    Auch der (Maxon)Regler funktioniert einwandfrei.
    Die Motoren mit drei Drähten nach draußen arbeiten ohne Hallsensoren, haben Probleme beim Anlauf, finden nicht gleich die richtige Drehrichtung, bekanntes Ruckel-Problem, wurde bereits besprochen.
    Diese Motoren sind z.B. gut für Helis, wo es auf feinste Regelung im niedrigen Drehzahlbereich nicht ankommt und nur eine Drehrichtung notwendig ist.

    Für Lokantriebe sind jedoch mehr Steuerimpulse notwendig um solchen Motor mit Sensoren zu betreiben.
    1. Ein-Aus.
    2. Drehrichtung
    3. Drehzahlsteller

    Der Drehzahlsteller ist nur ein Widerstand als Spannungsteiler. Dieser Widerstand dient zur Steuerung der Elektronik, hat also nichts mit dem Leistungsausgang für den Motor zu tun, sondern verändert die Motorfrequenz.
    Ein Widerstand ist immer analog und das kann die Digitalsteuerung nur mit zusätzlichem Aufwand leisten.
    Müßig darüber zu reden, mit einem Servo ein entsprechendes Poti zu drehen.
    Regelung mit einem Tiefpass habe ich auch schon durch.
    Bleibt nur noch der D/A Wandler.
    Gruß Wolfgang

    Hallo Lutz,
    danke für die klärenden Worte bzgl. Mehrfachtraktion.

    Mir war nicht bekannt, dass Tachogeneratoren bei der Modellbahn eingesetzt werden.
    Faulhaber und Maxon bieten Motor und TG als Einheit an. Das Problem ist der entsprechende Regler,
    in der Größe für H0. Im industriellen oder Consumer Bereich soll der TG die Drehzahl konstant halten, Beispiel: Plattenspieler mit Direktantrieb (Philips).

    Den Einzelachsantrieb habe ich bereits vorgestellt, worauf Du eingingst.
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass die entsprechende Fahrzeuggeschwindigkeit mit den gezeigten Stirnradgetrieben erreicht werden kann. Die überwiegend angewandte Bauweise mit Schneckentrieb, sollte auch beim Einzelachsantrieb angewandt werden.
    Was ist schief gelaufen bei Blomberg?

    Ein schöne Wortkreation: "Onboard Power".
    Meine entsprechenden Versuche habe ich soweit abgeschlossen, bis auf das für mich bis jetzt nicht lösbare Problem der Ansteuerung eines BLDC Motors per Funk.
    Hier schließt sich dann allerdings der Kreis TG ->Drehzahlregelung.
    Der BLDC Motor mit Hallsensoren besitzt eine sehr feine Drehzahlregelung und dürfte das kompakteste Aggregat sein, was es zur Zeit gibt. Auch die Regleplatine ist H0 tauglich.
    Gruß Wolfgang

    Hallo Lutz,
    ich finde Deine "Amerika-Berichte" immer sehr interessant, eine Welt die einem "Länderbahner" weitgehend verschlossen ist.
    Möchte aber gleich zur Sache kommen.
    Das für jeden Motor der Fts Consists ein separater Decoder verwendet wird, leuchtet mir nicht so ganz ein. Meines Wissens gibt es leistungsstarke Decoder für Großbahnen, deren Ausgangsparameter auch für drei H0-Motoren ausreichen würden.
    Der Synchronlauf stellt an und für sich kein Problem dar, sofern qualitativ hochwertige Motoren eingesetzt werden. Diese zeichnen sich u.a. dadurch aus, dass sie geprüft werden und in einem gewissen Spektrum gleiche Ergebnisse bringen müssen. Das erklärt auch zunächst den Preisunterschied, selbst bei gleichem Fabrikat.
    Da stellt sich die Frage, ob die drei Motoren sich gegenseitig beeinflussen.
    Das ist bei gepulsten Motoren eine etwas heikle Frage in Zusammenhang mit der Strommessung
    und der nachfolgenden Regelung.
    Im besten Fall werden die nicht synchronen Drehzahlen einen Schlupf erzeugen, der nicht allzu nachteilig ist. Bei Bogenfahrten tritt dieser Schlupf bei dem Fahrzeug an sich und auch innerhalb der einzelnen Drehgestelle ohnehin auf.
    Wer es ganz akademisch streng nimmt, kommt nur mit einem Einzelachsantrieb zielführend weiter.
    Der synchrone Lauf der einzelnen Achsen wäre allerdings nur mit einem Tachogenerator und der entsprechenden Regelung zu erreichen.
    Man sieht, es gäbe noch viel zu entwickeln.
    Gruß Wolfgang

    Hallo Peter,
    die Verwendung der Weinert-Messing-Räder ist eine gute Idee.
    Damit lassen sich weitaus präzisere Nachbildungen bewirken.
    Ich bin zwar kein Fanatiker was die Speichenanzahl betrifft, dennoch unterscheidet sich
    in diesem Fall die Anzahl der Speichen.
    Das große Problem sehe ich in der Anfertigung des Kurbelbolzens.
    Die in der Modellbahnindustrie gängig Methode, eine Bundschraube in den Radkörper einzudrehen
    wäre bei dem Vorbild undenkbar.
    Ich habe aus diesem Grund dies bei meinen Räder auch nicht gemacht, sondern an die Stelle des Kurbelbolzens ein Stahlrohr eingesetzt.
    Das hat den Vorteil, dass die Stange in keiner Weise die Schraube locker kann.
    Nimmt man ein Rohr außen 1mm innen 0,6mm lässt sich mit einem Stift von 0,6mm, mit einem entsprechendem Kopf, die Stange gegen herausfallen sichern.
    Zudem kann der Stiftkopf dem Vorbild besser angepasst werden als ein Schraubenkopf.

    Bei dem Umbau eines Kunststoffrades habe ich ein Drehteil gefertigt welches gut mit dem Radkörper zu verbinden ist, in diesem Fall kleben. Das Einsetzens dieses Teil, in welches später das Rohr eingesetzt wird, geschieht mittels Lehre.

    Hier das originale Rad, bereits ausgebuchst.
    Die Kunststoffnippel werden eingedrückt. Die Lauffläche der Stangen gleitet auf den Nippeln.


    Die Räder werden entsprechend aufgebohrt und die Hülsen für Bolzen und Achse eingeklebt



    Die genaue Ausrichtung der Hülse geschieht mittels Rundstahl in einer entsprechenden Lehre.

    Ein schönes Weihnachtsfest und ein erfolgreiches Neues Jahr wünscht allen Teilnehmern dieses Forums
    Wolfgang

    Hallo Peter,
    Glückwunsch zum gelungenem Fahrwerk und dem präzisen Getriebe.
    Allgemein ist zu den Kuppelstangen zu sagen, dass eine Aufteilung derselben in mehrere Elemente,
    bei dem Vorbild zunächst fertigungstechnische und handhabbare Gründe hat.
    Wenn man die Längenzunahme des Abstandes der Kuppelstangenbolzen bei unterschiedlichen Radachsenhöhen von 10mm zugrunde legt, so ergibt dies eine Längenzunahme von 0,2mm.
    Dass in diesem Fall die Kuppelstange einseitig auch um 10mm sich heben oder senken muss versteht sich.
    Wenn man im Modell eine Höhendifferenz von +/- 1mm annimmt kann dies durch ein entsprechendes senkrechtes Langloch erreichen.
    Ich habe dies bei der E88 so gemacht.
    Die geteilten Kuppelstangen sind besonders vorteilhaft, wenn verschiebbare Radsätze erforderlich sind.
    Also großes Lob und weiterhin viel Erfolg
    wünscht Wolfgang

    Recht schönen Dank für die kompetenten Antworten.
    Ich habe aus meinen tiefsten Archiven die Bauanleitung hervorgekramt. Der DT59 ist von DRG Modell Berlin, H-Langer.
    Im Internet steht: http://drg-modell-berlin.de/preise-dt-1.html:
    "...der dt berlin ist ein messing-handarbeitsmodell mit einem kunstharzdach."

    Nun schaue ich unter Kunstharz nach und finde mehrheitlich Aussagen, dass dieser hygroskopisch ist.
    Dies gilt auch für Melamin:
    geroldinger: Geprillter Harnstoff, Melamin (kohäsiv) Harnstoff ist extrem hygroskopisch und bildet harte Krusten."
    Hingegen Henkel: "Cyanursäuretriamid. Melamin entsteht aus Cyanamid oder Dicyanamid durch Erhitzen mit Ammoniak. Das entstandene weiße Salz ist nicht hygroskopisch und ungiftig."
    Mehrheitlich wird allerdings mehr zu hygroskopisch tendiert.

    Ich gehe mit Lutz konform dass es sich bei dem Kunstharz um Resin handelt, allein wegen der Verarbeitungsmöglichkeit für Bastler, Modellbauer, Heimwerker, etc.
    Über die hygroskopischen Eigenschaften habe ich wenig im Internet gefunden, hier nur etwas Annäherndes. http://link.springer.com/article/10.1007/BF02612683

    Die Lagerung meines Triebwagen war nicht temperaturkonstant.
    Hier gehe ich allerdings davon aus, dass je nach Lagertemperatur die Formbeständigkeit reversibel ist,
    ähnlich wie bei Metall(schienen). Diese dehnen sich im Sommer aus und schrumpfen im Winter.
    Bei hygroskopischen Werkstoffen ist mir dieser Effekt nicht bekannt. Hat sich ein Bauteil einmal verzogen behält es die neue Form, auch bei Klimaänderung. Dauer und Menge der Wasseraufnahme bestimmen die Formveränderung.

    Ich werde das Dach einspannen und mit milder Temperaturerhöhung versuchen in die alte Form zu zwingen.
    Bis dahin
    Wolfgang

    Hallo

    Um die vielen Loks und Wagen, welche ich in einigen Jahrzehnten zusammengetragen habe, guten Gewissens an interessierte Gleichgesinnte weiterzugeben, sprich zu verkaufen, blieb mir nichts anders übrig als die gut gelagerten Schachteln zu öffnen.
    Zweck der Aktion ist die Verewigung der Modelle als Foto.
    Der DT59 ist bereits im Original eine Attraktion gewesen, allerdings eine Konstruktion die nicht über die Probephase hinaus unter Dampf fuhr.
    Das sich Berlin-Modell dieser Rarität als Modellnachbildung annahm, war durchweg erfreulich.
    Auch wenn die Dachbearbeitung mir bereits seinerzeit etwas vigillinsch vorkam.
    Das massive Kunststoffdach, ich glaube Melamin ist die Fachbezeichnung, hatte mitunter eine gewisse Verwandtschaft mit Gummi bei Frost aufzuweisen.
    Nun konnte man davon ausgehen, dass die Verschraubung des Daches mit dem Rest des Fahrzeugs, diese Flexibilität bändigen könnte.
    Es kam aber, wie auf dem Foto ersichtlich, etwas anders, die Dachbefestigung gab nach der bekannten Weisheit folgend, nach.
    So blieb das nach oben offene Fahrzeug unbeschädigt und gäbe jetzt einen schönen Sommertriebwagen ab.
    Gruß Wolfgang

    Hallo Peter,
    nach dem ich Deine hp etwas aufmerksamer gelesen habe steigt meine Bewunderung für Dein Projekt immens.
    Das Fahrwerk der kleinen Lok sieht nicht nur hervorragend konstruiert aus, der Wert Deiner Handarbeit ist einer besonderen Würdigung wert.
    Einen Messingblock mit der Handsäge abzulängen um daraus die entsprechenden Elemente herzustellen, ohne Maschinen ! - wer kann das schon.
    Wir Du erwähntest, sollte man daraus kein Dogma machen.
    Ebenso gebe ich Dir recht, dass die Fähigkeiten in der Gesellschaft für diese rein manuelle Fertigung von Modellbahnfahrzeugen immer mehr schwinden.
    Sicherlich lassen sich mit Hilfe von Maschinen noch genauere Nachbauten produzieren.
    Gerne fällt dann das Argument, dass die entsprechenden Geräte viel zu teuer für ein solches Hobby seien.
    Mit Deinem Projekt zeigst Du wie mit gekonnter Handarbeit Hervorragendes zu erstellen ist.

    Mein erstes Bastelbuch, welches ich vor über einem halben Jahrhundert geschenkt bekam, enthielt eine Bauanleitung für eine kleine zweiachsige Ellok
    in Spur 0. Zum Einsatz kam eine Handblechschere um aus Konservendosenblech das Gehäuse zu basteln.
    Der Motor wurde selbst gewickelt. Das Bastelbuch war das "Werkbuch für Jungen".
    Wie sehr hat sich das Hobby Modellbahn gewandelt.
    Die Jungen bauen gar nichts mehr, allenfalls aus fertigen Bausteinen irgendeinen Schnickschnack und die Alten
    Peppen nur noch Industriemodelle auf.
    Die Kehrseite des Wohlstandes, der auch eine Modellbahn zu erschwinglichen Preisen vielen Menschen zugänglich macht, ist die Übersättigung.
    Es gibt bereits ein Riesenangebot an Loks und Wagen und dennoch ist eine latente Unzufriedenheit bemerkbar.
    Dem Bastler, der z.B. eine Lok aus Halbfabrikaten erstellt, kann das nicht kümmern.
    Jedes fertige Bauteil, welches mal ein Ganzes werden soll, macht glücklich und die Zeit die beim Bau verstreicht, ist die Befriedigung
    die jedes Sinnvolles Tun in sich trägt.
    Gruß Wolfgang

    Hallo Peter,
    sicherlich ist Dein Konzept der Lagerung der Radachsen auf einer Breite von 8,5mm so verschleißfest,
    dass in diesem Jahrhundert, bei entsprechendem modellbahnarischem Einsatz, kein schädlicher Verschleiß
    auftreten wird.
    Dennoch möchte ich den Einwand von Christian prinzipiell teilen.
    Die optimale Auswahl von Lagerwerkstoffen sollte auch den Modellbahner interessieren.
    An Lebensdauer sind Rollen-, auch Kugellager genannt, unübertroffen.
    Hier möchte ich einfügen, dass eine Lagerung einer Stahlwelle in einem 8,5mm breitem Ms-Lager nicht
    als leichtgängig zu bezeichnen ist, wiederum sind Kugellager optimal.
    Schwieriger ist es ein Kugellager-lager höhenverstellbar zu konstruieren.
    Bei meinem, noch in den Anfängen steckendem Projekt, habe ich zunächst die Lager aus härteren Messing
    gefertigt, statt aus dem weicherem Messing des Getriebeblocks.
    Schöner wären Werkstoffe wie Bronze oder Sintermetall.
    Ebenso machbar sind Lager und Welle aus verschieden harten Stählen zu bauen.
    Ich verwende hier als Welle gehärteten Werkzeugstahl, ehemaliger Bohrer, und als Lager warmbehandelten
    nichtrostenden Stahl. Dies ist eine weiterentwickelte Konstruktion zu den Messingbuchsen.
    Die genauen Härten nach Rockwell sind nur schwer zu ermitteln, die Differenzen liegen zwischen 44-55 HRc.
    Der Vorteil liegt in der geringen Lagerbreite von 1mm, gleich geringere Reibung.
    Eine Frage noch, wie hast Du das Loch für den Motor gebohrt, ohne dass Dir das Werkstück um die Ohren geflogen ist.

    Gruß Wolfgang

    Hallo Peter,
    der Antrieb sieht ja richtig klasse aus, wie aus einem Guss.
    Daran erkennt man wie wohndurchdacht Dein Werk ist.
    Der Einsatz von Kugellager für schnell laufende Wellen ist bei dem Aufwand
    die richtige Wahl. Den Motor in einen (Kühl)block unterzubringen ist ebenso gut durchdacht,
    verlängert die Lebensdauer und sieht professionell aus.
    Gruß Wolfgang

    Hallo Udo,
    "geht es den anderen Umbau-Spezialisten auch manchmal so?
    Man fängt mit Verfeinerungen an, ergänzt, tauscht aus, baut und baut und irgendwann ist kein Ende (bzw. kein Ausgangsmodell) mehr in Sicht..."
    Ist das nicht der Reiz bei der Modellbahnbastelei?
    Immer wieder stößt man auf neue Anregungen, probiert dies und jenes - ich habe mich daran gewöhnt kein Ende zu finden und das ganz ohne Reue.
    Es ist ein wunderbarer Wagen geworden und man sieht auch in der Seitenansicht etwas von der Bremsanlage.
    Was sollte mich daran hindern, den Wagen auf den Kopf zu stellen und mich an der filigranen Unterbodentechnik zu begeistern.
    Dafür sind Modelle doch da, dass ich sie von allen Seiten beäugen kann.
    Hier gewinnt man zusätzlich Einsichten, welche man beim Original, auch von unten betrachtet, kaum gewinnen kann.
    Die Drehgestelle wirken so schon richtig echt.
    Gruß Wolfgang

    Hallo.
    Ich habe vor mehr als zwei Jahrzehnten den Günther-Steifrahmentender gebaut.
    Bei heutiger Betrachtung würde er den allgemeinen Ansprüchen nicht mehr genügen.
    Was im sichtbaren Bereich sofort auffällt sind die zu dicken Kohlenkastenstützbleche und die fehlenden Bremsen.

    Was die Bremsen betrifft hier der Hinweis auf Trumpeter:
    http://modellboard.net/index.php?topic=35493.15,

    @Andreas B,
    recht schönen Dank für den umfangreichen Bericht in beiden threads und die genauen Recherchen.
    Viel Erfolg beim Bau dieser schönen Lok
    wünscht
    Wolfgang

    Hallo Andreas und alle Interessierten,
    ich habe noch Fotos von dem besprochenem Schneckentrieb gemacht.
    Die Schnecke ist mit der Welle verklebt, diese besitzt wiederum an beiden Enden ein Kugellager.
    Diese kleinen Lager sind nicht die besprochenen Schrägkugellager die auch größere Belastungen in axialer Richtung aufnehmen können.
    Ich gehe allerdings davon aus, dass diese Lager den Anforderungen genügen.
    Das kpl. Schneckenlager wird anschließend in das Schneckenradlager eingelötet.
    Wie der Motor belastet wird, wenn die Schnecke direkt auf der Motorwelle sitzt, kann man mit einem Drehzahlmesser gut feststellen.
    Es geht aber auch mittels Gehör.
    Gruß Wolfgang

    Hallo Andreas

    Im Foto ist mit Schnecke und Schneckenrad Modul 0,2 dargestellt wie ein separates "Schneckenlager" mit dem Schneckenradlagerbock verlötet wurde.
    Die Schnecke ist noch ohne Kugellager dargestellt. Auf jeder Seite der Schnecke ist ein Lager, D 3mm, d 1mm.
    Zusammengebaut ist davon nichts mehr zu erkennen, leider.
    Gruß Wolfgang