Beiträge von Andreas B

    Hallo, alle zusammen,


    ich habe leider aus beruflichen und privaten Gründen lange Zeit mit den Arbeiten an meinen Loks der BR 50 und 52 pausieren müssen. Die Ideen sind mir nicht ausgegangen, im Gegenteil, ich habe durch den Kontakt zu anderen Modellbahnern noch viele neue Ideen bekommen. Einige Umsetzungen bereiten mir aber doch diverse Kopfschmerzen. Zum einen, weil die benötigte Feinheit der Bauteile mit Kunststoff nicht zu erreichen ist, zum anderen, weil ich mich mit Ätzen und dem Anfertigen der benötigten Ätzvorlagen nicht auskenne. Aber das kann ja noch werden, für 2016 habe ich das jedenfalls auf meiner „To-Do-Liste“ ziemlich weit oben. Nun soll es aber wieder erst einmal ein wenig weitergehen, sowohl mit den Bauteilbeschreibungen, als auch mit dem Modellbau. Also: Starten wir mit Punkt….


    2.3 Umlaufbleche und Schürze
    Erneut beschäftige ich mich heute mit einem Bauteil, das unmittelbar mit dem Kessel und den daran angebauten Bauteilen zu tun hat: den Umlaufblechen.
    Streng genommen ist es natürlich kein Kesselbauteil, eher ein eigenständiges, vielfältig gestaltetes Detail einer Lokomotive.


    2.3.1 geschlossenes Umlaufblech
    Dieses Umlaufblech weist die unter der Rauchkammer geschlossene Schürze auf. Das Vorbild verwendete diese Bauform bei der BR 50 sowohl mit Wagner-, als auch mit Witte-Windleitblechen.


    Im Modell ist es in unterschiedlichen Versionen bei Roco verfügbar.
    2.3.1.1 für Wagner-Windleitbleche
    Das Bauteil ist aus Kunststoff. Hier sind Öffnungen für die Rastnasen des Wagner-Windleitbleches von Roco vorhanden. Es lässt sich leicht einschieben und wird somit sicher in seiner Position gehalten. Das Umlaufblech hat an der Lokführer- und der Heizerseite je eine Aussparung zur Aufnahme der Luft- und Speisepumpe. Eine Version, die auf der Heizerseite geschlossen ist, um zum Beispiel die Version mit Turbopumpe nachzubauen, ist nicht im Programm. Für eine solche Lokomotive – sie waren u.a. in den BD’en Münster, Wuppertal und Essen zu finden – ist Selbstbau angesagt. Entweder man fertigt gleich den ganzen Umlauf selber an, oder die Öffnung auf der Heizerseite wird mit einem Stück einer Messing-Riffelblechplatte von Weinert verschlossen.
    Da ich die Anfertigung eines kompletten Umlaufes für zu aufwendig halte, habe ich mich für die letztere Version entschieden. Dabei sind in der Optik allerdings Kompromisse einzugehen, da sich die Struktur der Riffelung nicht sauber weiterführen lässt. Ein mehr oder weniger sichtbarer Rand bleibt leider erhalten. Schwarz lackiert und leicht gealtert sollte dieser Umstand für das Auge des Betrachters allerdings in den Hintergrund treten.
    Roco BR 50 mit Schuerze 2 Pumpen


    Roco BR 50 mit Schuerze fuer Turbopumpe


    2.3.1.2 für Witte-Windleitbleche
    Bei diesem Kunststoff-Umlaufblech sind die Öffnungen für die Rastnasen des Wagner-Windleitbleches verschlossen. Auch hier fehlt ein Blech mit geschlossenen Pumpenbereichen.
    Roco BR 50 mit Schuerze fuer Witte


    2.3.2 offenes langes, seitliches Umlaufblech
    Das „offene“ Umlaufblech in der langen Version reicht bis über die Zylinder fast bis an den vorderen Rand der Rauchkammer heran. Er entstand beim Vorbild auf Grund der Vereinfachungsverfügung vom März 1942 [1, Seite 61]. Diese Variante wurde durch die Herstellerfirmen in unterschiedlichen Längen geliefert. So lieferte die Maschinenfabrik (MA) Eßlingen die 50 2668 im Juni 1942 mit einem in der Mitte der Rauchkammer endenden Umlauf [1, Seite 65, Bild 72], Henschel im gleichen Jahr die 50 2346 ÜK mit bis an die Rauchkammertüre reichendem Umlauf [2, Seite 209, Bild 801]. Diese Varianten gab es mit –nur nach dem 2. Weltkrieg - und ohne Windleitbleche.
    Darüber hinaus entstand sie durch den nachträglichen Abbau der seitlichen Teile der Schürze (z.B. 50 272, Bw Landau [2, Seite 99, Bild 623]) oder deren vollständiger Entfernung unter der Rauchkammer, wobei man den Umlauf ab der ersten Kesselhalterung einfach stehen ließ. Diese Varianten gab es mit Witte-Windleitblechen (z.B. 50 1044, Bw Göttingen [2, Seite 105, Bild 639]).


    Im Modell ist diese Version aus einem geschlossenen Umlauf zu erstellen. Die vordere Schürze wird direkt am Übergang von der Schürze zum Umlauf abgetrennt, am besten mit einer feinen Roco-Säge. Dann wird aus einem Polystyrolstück die Kesselhalterung nachgebildet und an den vorderen Abschluss des Umlaufes geklebt.
    Der Modellbau folgt noch, deshalb gibt es hier noch keine Bilder davon.


    2.3.3 offenes kurzes, seitliches Umlaufblech
    Dies war bei späteren Lieferserien der BR 50 (und der BR 52) die Serienausstattung und ist die Standard-Rückbauvariante der DB. Diese Variante ist von Roco in mehreren Versionen erhältlich.


    2.3.3.1 BR 50
    Für die BR 50 ist das Blech mit den erwähnten Öffnungen für die Speise- und die Luftpumpe versehen. Der Führerhausboden ist –wie bei allen Roco Bauteilen- nachgebildet.
    Roco BR 50 ohne Schuerze 2 Pumpen
    Dieses Umlaufblech lässt sich auch selber wie oben beschrieben herstellen.
    Roco BR 50 ohne Schuerze fuer Turbopumpe
    Diese Variante wird auch von Roco angeboten. Dieses Umlaufblech ist -entgegen dem der BR 52 in den letzten Varianten- noch aus Kunststoff gefertigt.


    2.3.3.2 BR 52
    2.3.3.2.1 Roco
    Für die BR 52 hat Roco das kurze Umlaufblech modifiziert. Es ist nicht mehr aus Kunststoff gefertigt sondern aus Metall! Ob sich dies beim Modellbau als Vor- oder Nachteil erweisen wird, muss ich erst noch feststellen. Jedenfalls hat sich die Art der Montage und Demontage dieser Lokomotiven gegenüber den älteren Versionen schon deutlich verändert.
    In diesem Umlaufblech ist die Öffnung für die Speisepumpe verschlossen. Für die Aufstiegsleitern zum geschlossenen Führerhaus ist eine Führung eingebaut, die Beweglichkeit der Aufstiege wird federnd durch einen Draht hergestellt.
    Roco BR 52


    2.3.3.2.2 Gützold BR 52
    Gützold hat für seine BR 52 ein Kunststoff-Umlaufblech konstruiert. Entgegen den Roco-Umläufen hat Gützold auf die Nachbildung des Führerhausbodens verzichtet.
    Dieses Bauteil eignet sich hervorragend als Bauteilspender, vor allem die seitlichen Riffelbleche. Sie sind in Länge und Breite identisch mit den entsprechenden Bauteilen bei Roco. Mit ihnen ließen sich diverse Bauteilvarianten herstellen.
    Gützold BR 52


    2.3.3.2.3 Piko/Gützold BR 52 Kon
    Für die Kondenslokomotive der BR 52 wurde ein Umlauf konstruiert, an dem auch Teile der Kondensationseinrichtung (Rohre und Pumpen) und weitere Bauteile angespritzt sind (Steuerungsteile, Führerhausaufstiege). Das Umlaufblech kann nur an einer Kondenslokomotive verwendet werden.
    Piko-Gützold BR 52 Kon


    2.3.3.2.4 Märklin/Trix BR 52 Kon
    Märklin hat, analog zu Gützold, am Umlauf weitere Bauteile angespritzt. Das Bauteil ist aus Kunststoff. Leider haben die Umläufe Noch konnte ich das Bauteil (oder doch zwei??) nicht vom Kessel trennen, es wiedersetzt sich zurzeit standhaft allen Versuchen. Deshalb gibt es das Foto nur mit Kessel….
    Märklin-Trix BR 52 Kon


    2.3.3.2.5 Märklin/Trix BR 42.90 FC
    Die Franco-Crosti Variante der BR 52 gehört als BR 42.90 eigentlich nicht so ganz in diese Beschreibungen. Aber da die Basis beim Vorbild (und im Modell) eben die BR 52 ist, behandele ich die Bauteile hier ganz kurz. Wie bei der BR 52 Kon aus gleichem Hause sind die Umläufe an den bekannten Wülsten ausgespart, was die Bauteile nur für den originalen Märklin Kessel verwertbar sind. Sie sind aus Kunststoff und bestehen aus zwei Teilen. Angespritzt sind Steuerungsbauteile, Luftbehälter, die „Verkleidung“ der Frischdampfrohre, sowie die vorderen Tritte auf den Umlauf.
    Also, was tun mit den Bauteilen? Das kommt tatsächlich auf den Verwendungszweck an. Wer die Lok im Zustand ohne Windleitbleche darstellen möchte, kann die Bauteile –nach Anpassungsarbeiten- weiterverwenden. Im Zustand mit den Wagner-Windleitblechen muss ein neuer Umlauf gebaut werden. Dazu liegt aktuell ein Roco-Umlauf mit Schürze auf dem Basteltisch, er soll später an den massiv bearbeiteten Kessel angepasst werden. Zum Umbau dann später mal mehr…
    Märklin-Trix BR 42-90-1


    Märklin-Trix BR 42-90-2


    2.3.3.2.6 Roco/Weinert BR 50.40 FC
    Weinert’s Umlaufbleche für die Franco-Crosti Variante der BR 50 sind aus Weißmetall gefertigt. Zur Qualität braucht ja nichts gesagt zu werden. Leider sind die Bauteile nur für die Franco-Crosti-Lok zu gebrauchen.
    Weinert BR 50-40


    Weinert BR 50
    Das Modell, bzw. dieser Bausatz, steht mit leider nicht zur Verfügung. Hier freue ich mich sehr über Ergänzungen der Leser.


    Den Modellbau zeige ich etwas später, die Weihnachtsferien nahen ja…


    Im Übrigen: Ich habe vermutlich nicht alle Versionen der hier beschriebenen Bauteile. Wenn jemand weitere Bauteile kennt, so würde ich mich über einen entsprechenden Beitrag (wenn möglich mit Bild) in diesem Faden sehr freuen. Davon lebt schließlich dieses Forum. Danke dafür!


    Quellen:
    [1] EK, Ebel/Wenzel, Die Baureihe 50, Band 1: Deutsche Reichsbahn
    [2] EK, Ebel/Wenzel, Die Baureihe 50, Band 2: Deutsche Bundesbahn


    Alle eingestellten Fotos:
    Copyright bei Andreas B


    Edit: 2015-12-19 Umlaufblech der BR 50 ohne Öffnung für die Speisepumpe in Kunststoffausführung eingefügt.
    Edit: 2015-12-19 Angaben zum Umlaufblech der BR 52 ergänzt.

    Gestern war es "trockene Materie", heute ein wenig Modellbau, sozusagen die Sonntagsbastelei!
    Ich gehe noch einmal zu den Führerhäusern zurück.
    Nachdem ich beim letzten Mal das verkorkste Roco-Führerhaus mit dem Lüftungsaufsatz ein wenig „aufgepeppt“ habe, komme ich nun zum Umbau eines Normführerhauses in ein solches mit Lüftungsaufsatz. Hierbei entsteht der Lüftungsaufsatz im kompletten Eigenbau.

    Hier nochmal als Wiederholung die korrekten Maße aus [1] – siehe auch meinen Bericht vom 09.08.2015
    Höhe an den seitlichen Aufsatzblechen: 260mm / 1:87 2,98mm gerundet 3,0mm
    Tiefe der Dachlüftung: 800mm / 1:87 9,19mm gerundet 9,2mm
    Breite der Dachlüftung: 950mm / 1:87 10,90mm gerundet 11,0mm
    Abstand zur Vorderkante des Führerhauses: 350mm / 1:87 4,02mm gerundet 4,0mm

    Für einen Umbau muss die falsche Regellüftung abgeändert werden. Hierzu wurden die alten Lüfter mit Kunststoffspachtel aufgefüllt und gründlich aushärten gelassen (am besten über Nacht).
    Nach dieser Wartezeit wurden die Flächen glatt geschliffen und der Dachrundung angepasst.

    Mit Kunststoffspachtel aufgefüllte Lüfter



    Nach dem ersten Schleifen


    Nun konnte der neue Lüftungsaufsatz angefertigt werden. Er wurde –sozusagen als Pausenfüller- aus einer 0,3mm dicken Polystyrolplatte gebaut und ist 11mm breit und 9,2mm tief. Benötigt wurden fünf Bauteile:
    zweimal die Seitenteile mit einer Länge von 9,2mm und 3,0mm Höhe
    einmal der vordere Abschluss der Haube 1,0 x 10mm
    einmal die schräge Fläche 7,3 x 10mm
    einmal die obere gerade Fläche 2,0 x 10mm

    Bauteile für ein gutes Dutzend Dachlüfter...


    Die Teile wurden zurechtgeschnitten, gefeilt und zusammengeklebt. Nach dem gründlichen Aushärten wurde der Lüfter erstmals glatt geschliffen, unebene Flächen und fehlerhafte Klebungen wurden erneut mit Kunststoffspachtel geglättet und überstehende Bereiche mit einem Skalpell abgetrennt.

    Drei fertige Lüftungsaufsätze vor dem Weiterbau


    Nach dem Aushärten der Spachtelmasse wurde wieder mit 1000er Schleifpapier geglättet. Nun erfolgte noch das Anpassen an die Dachkrümmung mit einer runden Feile. Als alles zur Zufriedenheit war, wurde der neue Lüftungsaufsatz mit 4,0mm Abstand zur Vorderkante des Führerhauses mit Kunststoffkleber mittig auf dem Dach festgeklebt.

    Lüftungsaufsatz auf dem Führerhaus der 50 1431


    Bauteile alphabetisch:
    Modulor http://www.modulor.de/
    0113595 ST Polystyrol-Platte 0,3mm x 245 x 495

    Revell http://www.revell.de
    39607 Plasto Spachtelmasse
    39604 Contacta Professional

    Roco (www.roco.cc/)
    100693 Führerhaus

    Quelle:
    [1] Eisenbahn-Fachbuchverlag Resch 2000, Skasa, Kriegslokomotive K 52 – Technisches Portrait einer tausendfach produzierten Dampflokomotive

    Hallo Lutz,


    Asche auf mein Haupt.... Bin da einem dicken Bären aufgesessen! Eine meiner letzten Erwerbungen (zugegeben: Gebraucht) hatte die klobigen Bleche, obwohl Baujahr 2012! Hat der Vorbesitzer vielleicht dran rumgewerkelt?...
    Deshalb: Ich habe die Konfusion beseitigt und richtig gestellt, Danke Lutz für Deine Richtigstellung

    Hallo Foristi,


    Nein, dies ist nicht der „etwas längere Bericht“, den ich beim letzten Mal angekündigt hatte. Aber als Pausenfüller mache ich mal mit den Baugruppen weiter:
    Heute beschäftige ich mich kurz mit den Windleitblechen


    Die Lokomotiven der BR 50 bekamen ursprünglich Windleitbleche angebaut, die Richard Paul Wagner zugesprochen werden. Im Übergang zur Kriegslokomotive fielen diese später weg (Materialersparnis – Forderung von Degenkolb).
    Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden bei der DB ab 1949 wieder Windleitbleche angebracht, jedoch in der kleineren Ausführung nach Friedrich Witte. Auch die BR 52, ohne Bleche geliefert, bekam in den Nachbauversionen Witte-Bleche angebaut.
    Die Witte-Bleche gab es in zwei Versionen, mit und ohne Randverstärkung. Letztere wurden meist mit der (späten) BR 52 geliefert, vereinzelt waren sie aber auch an der BR 50 zu finden.
    Lutz K. hat am 19. August 2015 unter +Änderungen an der BR50 bei der Deutschen Bundesbahn+ schon etwas zur Montage der Bleche geschrieben. Weit gestellt zu Beginn der Umbaumaßnahmen, näher an den Kessel gerückt in späteren Jahren.
    Ein Hinweis sei noch erlaubt: Im DSO wurde die Diskussion der Windleitbleche und ihrer Namensgeber bereits in 2006 und 2008 geführt. Siehe hierzu [3] und [4].


    2.2.1 Witte-Windleitbleche
    2.2.1.1 Roco BR 50
    Roco’s Witte Windleitbleche treffen für mich die Regelausführung mit der Randverstärkung schon ganz gut. Die ersten Nachbildungen hatten noch klobige Verdickungen in der Mitte von jedem Witte- Windleitblech für die Halterungen, die heutigen Bleche sind in einer schönen, sehr dünnen Version geliefert worden.


    Die Windleitbleche sind irgendwo zwischen der weit gestellten und der engen Version montiert. Um sie vorbildgerecht enger zu stellen, sollten die Halterungen ein wenig befeilt werden. Für die weit gestellte Version müssen die Bleche weiter herausgezogen werden, am unteren Teil weiter eingebogen werden und die unteren Halter ein wenig weiter hinausgezogen werden, um die Schrägstellung zu erreichen.


    2.2.1.2 Weinert BR 50 ohne Schlitz
    Alternativ zu den Roco-Blechen können solche von Weinert verwendet werden. Sie sind bereits vorgebogen, nur die Halterungen müssen noch gebogen werden. Diese werden anschließend auf die Bleche geklebt oder gelötet.
    "


    2.2.1.3 Weinert BR 50 mit Schlitz
    Der Vollständigkeit halber erwähnt sei eine seltene Variante: die Verwendung von Witte-Windleitblechen mit einem unteren Schlitz, wie sie unter anderem bei den Baureihen 01 und 41 mit Neubaukessel, den Franco-Crosti 50.40, den Neubau-Baureihen 23, 65 oder 66 Verwendung fanden. Nach [5] sind nur wenige Loks bekannt, die solche Bleche trugen: 50 220 im Jahr 1975, 50 596 und 50 2789 (beide ohne Jahresangabe). Diese Bleche können mit Weinert-Windleitblechen dargestellt werden.


    2.2.1.4 Gützold BR 52
    Die BR 52 von Gützold verfügt über sehr fein gestaltete Witte-Windleitbleche ohne Rand. Leider brechen bei der Demontage der Lok diese Bleche gerne an den Halterungen ab. Ersatz lässt sich mit Hilfe von dünnem Messingstreifen, z.B. aus einem Ätzteilerahmen, schaffen. Einfach die alten Halterungen abschneiden, befeilen und neue Halter aus dem Ätzblech ausschneiden und biegen. Mit Sekundenkleber ankleben.


    2.2.1.5 Günther BR 52
    Die leider nicht mehr existierende Firma Günther hatte in ihrem Fundus Windleitbleche für die BR 52 im Programm. Diese eignen sich sehr gut, um an den BR 50 und 52 verwendet zu werden. Auch als hochwertiges Ersatzteil für abgebrochene Gützold-Windleitbleche sind sie zu verwenden. Eventuell sind sie noch aus der Bucht zu fischen…
    "


    2.2.2 Wagner-Windleitbleche
    2.2.2.1 Roco
    Roco’s Wagner-Windleitbleche weisen an der Innenseite bereits die Nachbildung der Nietbänder auf. Naturgemäß sind diese Bleche etwas „massiver“ ausgefallen, als die Weinert-Bleche aus dünnem Messingblech. Allerdings sind sie zum Wegschmeißen zu schade, weshalb ich sie -soweit möglich- weiterverwende. Sie werden mit zwei kleinen Rastnasen in der Schürze des geschlossenen Umlaufes eingeschoben und oben mit zwei Halterungen in den Kessel gesteckt. Eine Nachbildung der Diagonalverstrebung ist bei Roco entfallen, diese Bauteile müssen selbst hergestellt werden. Hierzu wurde ein Kunststoffprofil von evergreen mit 0,3 x 1,0mm verwendet, diagonal zugeschnitten und auf der Kesselauflage (am geschlossenen Umlauf) und am Windleitblech mit Sekundenkleber befestigt. Nicht am Kessel befestigen, da der Kessel dann bei einer Demontage der Lok nicht mehr vom Umlaufblech getrennt werden kann.
    Anmerkung: Bei meiner nächsten Lok mit Wagner-Windleitblechen werde ich auf ein noch schmaleres evergreen Profil, etwa 0,3 x 0,5mm, ausweichen… Könnte von oben besehen besser aussehen. :whistling:
    ">


    ">


    2.2.2.2 Weinert
    Weinert bietet ebenfalls Wagner-Windleitbleche für die BR 50 an. Auf die innen glatten Bleche sollte jedoch unbedingt die Nachbildung der Nietbänder geklebt werden. Bei Einzelkauf fehlen auch hier die Verstrebungen, die wiederum selber hergestellt werden müssen. Hierzu eignen sich erneut Teile eines Ätzrahmens. Ablängen, Befeilen und Einkleben oder Einlöten folgen. Im Umbausatz zu einer DRG-Maschine ist für die Verstrebung ein Messingdraht beigelegt.
    Anmerkung: In [1] auf Seite 43, Bild 52 und in [2] auf Seite 105, Bild 639 ist als untere Verstrebung eindeutig ein Flacheisen zu erkennen, weshalb ich den Messingdraht nicht verwenden werden.


    Bauteile
    Roco, Modelleisenbahn München GmbH (www.roco.cc)
    109502 Witte-Windleitblech links
    109503 Witte-Windleitblech rechts
    100489 Wagner-Windleitblech links
    100490 Wagner-Windleitblech rechts


    Weinert Modellbau, Weyhe-Dreyhe (www.weinert-modellbau.de)
    4145 Umbausatz BR 50 DRG/DB (Epoche IIIa) für Roco-BR 50
    8900 Paar Windleitbleche , Bauart Witte, geätzt und gebogen, mit Schlitz und Befestigung
    8901 Paar Windleitbleche , Bauart Witte, geätzt und gebogen, ohne Schlitz, mit Befestigung
    8911 Paar Windleitbleche, Bauart Wagner, geätzt und gekantet, mit Befestigung für BR 50
    8912 Paar Nietbänder für Rückseite Wagner Windleitbleche Best.-Nr. 8911


    Gützold, Zwickau (www.guetzold.de)
    Windleitbleche werden laut aktueller Internet-Ersatzteil-Liste nicht als Ersatzteil angeboten.


    Günther (Firma aufgegeben)
    1255 Paar Windleitbleche , Bauart Witte, geätzt und gebogen, ohne Schlitz, mit Befestigung


    Quellen
    [1] EK, Ebel/Wenzel, Die Baureihe 50, Band 1: Deutsche Reichsbahn
    [2] EK, Ebel/Wenzel, Die Baureihe 50, Band 2: Deutsche Bundesbahn
    [3] http://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?17,3735829
    [4] http://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?17,3112735
    [5] Foto: Ulrich Budde: http:// www.bundesbahnzeit.de/page.php?id=Baureihe 050


    Edit: 12.09.15 Konfusion beseitigt

    Hallo zusammen,

    nach reichlich „trockener Materie“ heute mal ein wenig Modellbau. Es geht nochmal zurück zu den Führerhäusern der BR 50….

    1) Roco hat unter seinen Varianten des offenen Führerhauses auch eines mit der Dachlüftung, 2 Fenstern und runden Fensterschirmen (z.B. auf der 50 2644, Bestell-Nr. 62260). Dieses Führerhaus wird ob seines verkorksten Lüfteraufsatzes vielfach gescholten. Nur hat sich bisher niemand Gedanken darüber gemacht, warum dieses Detail so bescheiden aussieht und wie man das abstellen kann.

    Vergleicht man das Modell mit Zeichnungen in [1], Seite 20, 22 und 29 ergeben sich folgende Maße (mit Umrechnung auf H0-Maßstab):
    Höhe an den seitlichen Aufsatzblechen: 260mm / 1:87 2,98mm gerundet 3,0mm
    Tiefe des Lüftungsaufsatzes: 800mm / 1:87 9,19mm gerundet 9,2mm
    Breite des Lüftungsaufsatzes: 950mm / 1:87 10,90mm gerundet 11,0mm
    Abstand zur Vorderkante des Führerhauses: 350mm / 1:87 4,02mm gerundet 4,0mm
    Nun waren sicherlich „keine zwei Hauben“ gleich, aber die oben genannten Maße können als Anhalt weiterverwendet werden.

    Jetzt messen wir das Modell von Roco:
    Höhe an den Aufsatzblechen: 3,00mm
    Tiefe des Lüftungsaufsatzes: 7,67mm
    Breite des Lüftungsaufsatzes: 12,30mm
    Abstand zur Vorderkante des Führerhauses: 2,67mm
    Die Nachbildung ist also rund 1,5mm zu kurz, 1,4mm zu breit und sitzt 1,3mm zu weit vorne!

    Also, was tun? Einfach absägen oder schleifen und neu bauen, oder das verhunzte Bauteil verbessern? Roco hat das Führerhausdach im Bereich der Lüftung „vorbildgerecht“ ausgespart, weshalb sich das Absägen oder –schleifen ausschließt. Also blieb nur das Ergänzen des Bauteiles.
    Alle Maßzeichnungen und Aufnahmen zeigen, dass der Lüftungsaufsatz an einer gedachten Linie bis in das im Führerhaus verbliebene Führerhausfenster hineinreicht. Nachgemessen ergeben sich ca. 2mm; ein Wert, den ich bei meiner Version versucht habe ebenfalls zu erreichen. Rocos Dachlüftung endet 1mm vor dem Fenster.
    Also wurden aus einem Evergreen-Kunststoffstreifen in den Maßen 0,25 x 3,2mm zwei Stücke von 2,75mm und ein Stück von 12,30mm Länge abgeschnitten und U-förmig verklebt. Nach gründlichem Austrocknen wurde das Stück vor den Lüfter auf dem Roco-Führerhaus gesetzt. Anschließend wurden letzte Unebenheiten mit Revell Plasto geglättet. Nach dem Aushärten des Kunststoffspachtels stand noch das Schleifen mit 1000er Schleifpapier an. Dazu habe ich das Schleifpapier in 1cm breite Streifen geschnitten und auf ein ca. 10 cm langes Stück eines 10x5mm Holzprofils aus dem Baumarkt geklebt.

    50 2843 Roco ÜK-Führerhaus von oben
    50 2843 Roco ÜK-Führerhaus zugerüstet Lokführer
    Unebenheiten (hier noch am oberen Rand zu sehen) wurden erneut zugespachtelt und nach dem Austrocknen verschliffen.

    Das Ergebnis sieht in Zahlen dann so aus:
    Höhe an den Aufsatzblechen: 3,00mm
    Tiefe des Lüftungsaufsatzes: 10,87mm
    Breite des Lüftungsaufsatzes: 12,30mm
    Abstand zur Vorderkante des Führerhauses: 2,67mm
    Nun ist der Lüftungsaufsatz zwar immer noch zu breit und zu weit vorne platziert, aber die Proportionen stimmen in etwa wieder. Nach der (noch ausstehenden) Lackierung ist das Führerhaus wieder einsetzbar.

    2) Manche Versionen eines Führerhauses basieren auf irgendwelchen „Basteleien“ eines Betriebswerkes. So wahrscheinlich auch das Führerhaus der 50 1431 des Bw Dortmunderfeld.
    Neben der Dachlüftung, 4 Fenstern und runden Frontfensterschirmen hatte man ihm schon vor 1952 zwei Regenschutzbleche über dem zu öffnenden Fenster spendiert. Vermutlich wurde es angebaut, weil die Lok häufig im Rangierdienst eingesetzt wurde. Das galt es nachzubilden.

    Die beiden Regenschutzbleche entstanden wegen der stabileren Ausführung aus 0,3mm Messingblech. Aus ihm wurden zwei 10,0mm lange und 3,0mm breite Streifen herausgeschnitten, die der Länge nach in der Mitte, also bei 1,5mm, leicht gekantet wurden. An einer Langseite wurde je an der Ecke eine Aussparung von 1,0 x 1,0mm ausgeschnitten. In die nun neu entstandenen vorderen Ecken wurde eine 0,3mm Bohrung eingebracht, in die ein 0,2mm Messingdraht als Stütze eingelötet wurde. Diese Stützen wurden auf 2mm Länge gekürzt. Sie liegen etwa 7,5mm auseinander und können somit auf dem Fensterrahmen aufliegen. Diese Konstruktion wurde nun noch gereinigt und dann mit Sekundenkleber genau unter das Dachende des Führerhauses über dem offenen Schiebefenster geklebt.
    50 1431 Roco Führerhaus umgebaut Lokführer
    50 1431 Roco Führerhaus umgebaut
    50 1431 Roco Führerhaus zugerüstet von seitlich vorne

    Soweit für heute meine Ausführungen. Momentan schreib ich an einer längeren Sache, deshalb bitte ich um Geduld, es geht immer ein wenig weiter!


    Quelle:
    [1] Eisenbahn-Fachbuch-Verlag Resch, H. Skasa, Kriegslokomotive K52, Technisches Porträt einer tausendfach produzierten Dampflokomotive

    Material:
    Roco http://www.roco.cc
    123141 Führerhaus 2 Fenster Dachhutze
    127756 Führerhaus 4 Fenster Normlüftung

    Evergreen http://www.evergreenscalemodels.com
    106 (K-7) .010x.125 Inch (0,25x3,2mm)
    112 (B) .015x.040 Inch (0,4x1,0mm)
    114 (B) .015x.080 Inch (0,4x2,0mm)
    116 (L-7) .015x.125 Inch (0,4x3,2mm)

    Revell http://www.revell.de
    39607 Plasto Spachtelmasse
    39604 Contacta Professional


    Edit: Druckfehler beseitigt...
    Edit: Begriff +Dachlüfter+ in +Lüftungsaufsatz+ geändert

    Moin moin zusammen,


    anbei nach längerer Pause wieder ein Lebenszeichen mit der Fortsetzung des Besuches im AW Kolvoerde. ^^
    Wir sind immer noch im


    Teil 4: Umbauberichte – allgemeine Verbesserungen
    und hier in der
    1 Hauptgruppe Fahrwerke


    1.3 Die Bremseinrichtungen
    Der folgende Bericht beinhaltet eigentlich nur eine Bestandsaufnahme zu den Bremseinrichtungen, gibt es doch nicht wirklich etwas zu verbessern. Hierbei lasse ich die diversen Zu- und Ableitungen an den Hauptluftbehältern aus der Betrachtung heraus. Sie sind zwar darstellbar, behindern jedoch erheblich eine eventuelle Demontage der Lok zu Wartungszwecken.

    Vorab ein wenig vom Vorbild. Die Lokomotiven der BR 50 und 52 verfügten über eine Einkammer-Druckluftbremse mit Zusatzbremse [1, Seite 35 und 39; 3, Seite 48/49; 4, Seite 17]. Die Druckluftbremse wirkte einseitig auf alle Treib- und Kuppelradsätze, nicht jedoch auf die Laufachse. Die Lokomotiven sind mit 2 Hauptluftbehältern ausgestattet. Diese liegen auf dem Rahmen in einer Ebene, bei späten Serien der BR 50 auf zwei Ebenen analog zur BR 52, inclusive der außermittigen Lage.
    Hier ein paar Beispiele
    50 204 Bw Duisburg-Wedau [2, Seite 50, Bild-Nr. 562] Behälter auf einer Ebene
    50 1583 Bw Oberhausen Osterfeld-Süd [2, Seite 107, Bild-Nr. 643] Behälter auf einer Ebene
    50 3082 Bw Osnabrück Rbf [2, Seite 89, Bild-Nr. 610] Behälter auf zwei Ebenen
    50 3117 Bw Buchholz [2, Seite 88, Bild-Nr. 609] Behälter auf zwei Ebenen


    Im Modell sieht das so aus:



    1.3.1 Roco
    Roco hat die Treib- und Kuppelachsen mit einer, unter den Rahmen zu schraubenden, Platte -Bremsrahmen genannt- befestigt. Diese trägt Nachbildungen der Bremsklötze für alle 5 Lokachsen. Die Bremsklötze liegen in Radebene. Zusätzlich ist das Bremsgestänge als weiteres Bauteil in kleine Öffnungen am Bremsrahmen eingehängt. Beide Teile sind auch als Ersatzteil zu beziehen.


    Die Bremszylinder sind einzeln angesetzt. Dabei sind die Spritzlinge sowohl mit Nachbildung der Indusi als auch ohne Indusi gestaltet und als Ersatzteile erhältlich. Sie sind größenrichtig.


    Die Hauptluftbehälter liegen bei der BR 50 auf gleicher Höhe mittig im Rahmen auf einem Traggestell. Diese bildet gleichzeitig den oberen Abschluss des Rahmens und trägt auch die Kesselstützen. Bei neueren Versionen sind an diesem Bauteil auch die Radschleifer befestigt. Ein Hauptluftbehälter dient gleichzeitig der Führung der hinteren Kesselbefestigungsschraube.
    Bei der BR 52 liegen sie auf zwei Ebenen und sind vorbildgerecht in außermittiger Lage eingebaut. Leider sieht man hier in der Seitenansicht deutlich die Führung der Kesselbefestigungsschraube.
    Bei Verwendung dieses Bauteiles an anderen Lokomotiven sollte die Bohrung aufgefüllt und der Kessel rund geschliffen werden.



    Hier ein Vergleich zwischen dem Gützold-Bauteil des Hauptluftbehälters (oben) und dem Roco-Bauteil.
    Alle Bauteile eignen sich gut für weitere Umbauten, auch am Metallrahmen von Gützold.


    1.3.2 Gützold
    Bei Gützold BR 52 sind leider nur 4 Achsen der Lok mit einer Bremsimitation versehen. Die Darstellungen der Bremsklötze sind in Aufnahmen eingeklipst und liegen in Radebene. Die 1. Kuppelachse ist nicht gebremst. Um diese Achse mit einer Bremse zu versehen, könnte eine neue Aufnahme für den Kunststoffspritzling gebaut werden. Dies ist grundsätzlich auch ohne eine betriebliche Einschränkung (freie Beweglichkeit der Vorlaufachse) möglich. Eine weitere Möglichkeit stellt die Verwendung des von Roco verwendeten Bremsrahmens dar. Dieser lässt sich mit geringen Modifikationen (neue Bohrungen zur Aufnahme der Schrauben, Abstandhalter zum Gützold Rahmen mit Unterlegscheiben herstellen) unter diesem Rahmen befestigen. Die Bremsklötze liegen bei dieser Maßnahme trotzdem in Radebene und die Radsätze lassen sich frei bewegen. Die Beweglichkeit der Vorlaufachse bleibt uneingeschränkt erhalten.



    Hier in der Seitenasicht der provisorisch (mit einer Metallpaltte) hochgedrückte Roco-Bremsrahmen am Gützold Rahmen der BR 52. Die letzten
    Zehntelmillimeter bis zur Radebene fehlen den Bremsklötzen noch. Aber beim Anschrauben passt das dann.



    Und hier das Ganze von unten. Der Roco Bremsrahmen ist hier nur aufgelegt, aber man sieht schon, dass es passen wird.


    Die größenrichtigen Bremszylinder sind auch hier einzeln angesetzt, leider aber nicht als Ersatzteile einzeln erhältlich.


    Die Hauptluftbehälter liegen vorbildgerecht in zwei Ebenen. Sie sind jedoch auf dem Rahmen festgeklebt. Sie lassen sich aber mit sanfter Gewalt ablösen. Leider sind auch sie nicht einzeln erhältlich.Die Bauteile können für weitere Umbauten genutzt werden.


    1.3.3 Piko / Gützold
    Piko / Gützold hat an der Kondenslokomotive die Bremseinrichtungen für 4 Achsen an der Bodenplatte befestigt. An diesem Bauteil sind auch Stromabnahmen für die erste und zweite Kuppelachse angesetzt.
    Die Bremszylinder sind im Halbrelief am Rahmen angespritzt.
    Die Hauptluftbehälter liegen auf dem Rahmen, sind mit diesem jedoch fest verbunden. Der in Fahrtrichtung vordere Behälter liegt vorbildgerecht zwischen der Steuerung, er ist dadurch deutlich kürzer als der zweite Behälter. Dieser liegt zwar an der richtigen Stelle auf dem Rahmen, ist jedoch ebenfalls in der kurzen Version dargestellt. Hier müsste eigentlich ein großer Behälter verbaut sein, der zudem BR 52 typisch zur Heizerseite hin außermittig aufgesetzt sein sollte. Der kleine Behälter ist für den Umbau einer Kondens-Lok als Ersatzteil geeignet, weshalb er als einziges Bauteil in die Bastelkiste wanderte.



    1.3.4 Trix / Märklin
    Zur Verfügung standen eine 42.90 und eine 52 Kon (die mit der „Beule“).
    Trix / Märklin hat ebenfalls auf die Nachbildung der Bremseinrichtung für die erste Kuppelachse verzichtet. Da es betrieblich keine Einschränkungen gäbe, ist es unverständlich, dass die Firma auf die Darstellung der Bremse verzichtet hat. Für je zwei Achsen sind die Bremseinrichtungen in einem baugleichen Spritzling zusammengefasst (wohl auch der Grund, dass die eine Achse keinen hat). Sie sind im Rahmen eingeklipst. Die Bremsklötze liegen in Radebene.
    Anmerkung: Bei der neuen BR 50 von Trix / Märklin sind alle 5 Achsen gebremst. Der zusammenhängende Spritzling wird analog zum Roco-Produkt unter den Rahmen geschraubt. Da die Darstellung der Bremsen ganz gut getroffen ist, könnten diese Bauteile vielleicht für die Ergänzung der fehlenden Bremse verwendbar sein. Eine Verwendung des Roco-Bauteiles verbietet sich hier wegen dem Knickrahmen.
    Die Bremszylinder sind ebenfalls in einem Kunststoffspritzling, zusammen mit diversen Leitungen, im Halbrelief eingegossen und am hinteren Rahmen unter dem Führerhaus eingeklipst. Dieses Bauteil kann in der Form von einem engagierten Modellbahner nicht weiter genutzt werden. Es taugt auch als Ersatzteil nicht. Soll jedoch der Trix / Märklin-Knickrahmen weiter verwendet werden, so sollten alle erhabenen Teile abgeschliffen und mit Messingbauteilen von Weinert oder Kunststoffbauteilen von Roco oder Gützold neu aufgebaut werden.
    Die Hauptluftbehälter sind bei Trix / Märklin nur in einer -im Vergleich zum Roco-Hauptluftbehälter- um 3mm zu kurzen Version vorhanden. Immerhin ist er einzeln erhältlich.



    Vergleich eines Märklin Hauptluftbehälters (schwarz) mit einem Gützold-Bauteil



    Und hier alle drei Bauteile zusammen: Oben Gützold, Mitte Roco, Unten Märklin


    Bauteile:
    Roco, Modelleisenbahn München GmbH (www.roco.cc)
    100153 Bremsgestänge100274 Bremsrahmen
    100694 Teilesatz 5: Bremszylinder ohne Indusi, Hauptluftbehälter doppelt
    107371 TS Kessel: Bremszylinder mit Indusi, Hauptluftbehälter doppelt
    120210 TS Vorlaufgestell: Bremszylinder mit Indusi, Hauptluftbehälter doppelt
    124993 TS D-Kessel, Treppen, Pumpen: Hauptluftbehälter einzeln


    Gützold, Zwickau (www.guetzold.de)
    043026501 Bremsbacken
    043100501 Kleinteile: Bremszylinder
    Anmerkung: Alle Bauteile sind zurzeit nicht auf der Homepage gelistet. (Stand Juli 2015)


    Märklin, Göppingen (www.maerklin.de)
    203791 Luftkessel
    464780 Bremsattrappe rot
    E122088 Bremsattrappe (BR 50 neu)


    Werkzeuge siehe Teil 4


    Quellen:
    [1] EK, Ebel/Wenzel, Die Baureihe 50, Band 1: Deutsche Reichsbahn
    [2] EK, Ebel/Wenzel, Die Baureihe 50, Band 2: Deutsche Bundesbahn
    Alle eingestellten Fotos:Copyright bei Andreas B


    Edit: 12.07.2015 Noch ein paar Druckfehler beseitigt...

    Hallo Wolfgang K,


    zuerst einmal Danke für das Lob. Jedoch möchte ich auf Deine Kritik kurz eingehen:
    Neues im positiven Sinne wirst Du an Roco 50ern nach 20 Jahren "Modellpflege" vermutlich nicht mehr finden - eher schon Negatives. Vieles, wahrscheinlich alles, ist schon mal irgendwo beschrieben. Nichts Neues eben, aber vielleicht mal zusammengefasst in einem Bericht.


    Wie ich eingangs meines Berichtes schon geschrieben habe: persönliche Präferenzen in einem Bericht gehören für mich dazu.
    Meine liegen nicht auf einem Rauchgenerator oder auf bunten Kabeln, weshalb ich z.B. die Konstruktion einer Stromversorgung für den Generator bei keiner Lokkonstruktion betrachte.


    Trotzdem gehören Deine Anmerkungen in eine Antwort und geben ein umfassenderes Bild über die Lokkonstruktion ab, als es ein Berichtersteller jemals machen kann. Dafür meine Dank!

    Teil 3 und Schluss
    2.9 Wartung und Demontage
    Zur Wartung und Demontage der Lok sind alle Angaben in der Betriebsanleitung auf die altbewährte gute und übersichtliche Art beschrieben. Alle Schmierstellen, Motorwartung, Tausch der Haftreifen und Einbau eines Decoders sind auf 4 Seiten zu ersehen. Eine Demontage des Tenders ist nicht notwendig, durch Verschieben des Kohleeinsatzes nach vorne (zur Lok hin) und Abnehmen desselben vom Kohlenkasten kommt man an alle wichtigen Bauteile der Platine heran. Die zur Demontage der Lok notwendigen Vorarbeiten sind ebenfalls beschrieben. Zuerst wird der Tender abgezogen, dann wird die Kohlenimitation entfernt und die Steckverbindung von der Platine abgezogen. Dabei ist mit darauf zu achten, dass trotz des extrem strammen Passsitzes des Steckers in der Buchse (auf der Platine) die Kabel im Stecker bleiben. Also nicht an den Kabeln ziehen! Nach lösen von zwei Schrauben unter der Lok, Abziehen der Kardanaufnahme und Ausfädeln der Verbindungskabel zum Tender kann der Kessel abgenommen werden.


    Wer tiefer in den Tender einsteigen will entfernt die Wasserkastendeckel, schraubt die darunter liegenden Schrauben ab und kann so ins Tenderinnere gelangen. Jetzt sind alle wichtigen Hauptbauteile in Lok und Tender erreichbar.


    Der Aschkasten der Lok ist Träger des Stromabnahmebleches. Er ist mit Vorsicht zu behandeln, da sich gerne mal ein angelötetes Kabel „verabschiedet“ (so auch bei mir für diese Präsentation). Das anschließende Abisolieren und erneute Anlöten ist eine diffizile Angelegenheit, da in unmittelbarer Nähe zu Kunststoff gearbeitet wird (oder man entfernt den Kupferstreifen vom Bauteil und lötet dann).Das erneute Zusammensetzen der Lok ist allerdings nicht ganz ohne und mit viel Geduld zu bewerkstelligen. Fangen wir an der Lokspitze an: Die Trittstufen müssen in ihre Aufnahmen gesteckt werden, gleichzeitig müssen beide Frischdampfrohre eingesteckt werden. Darüber hinaus muss der Rauchkammersattel in den Kessel eingepasst werden, und gleichzeitig der vordere Lichtleiter zum oberen Spitzenlicht in eine schmale Öffnung eingesetzt werden. Hier ist ein wenig probieren angesagt. Am anderen Ende der Lok muss auf die richtige Lage der Kupplungskulisse und auf das Einfädeln der 6 Leitungen (je drei rechts und links in Halterungen unterhalb des Führerhauses) geachtet werden. Außerdem müssen die Kabel noch durch einen Schlitz im Führerhaus gefädelt werden.


    Das erneute Einsetzen des Kardanantriebes im Führerhaus erfolgt am besten mit Hilfe eines dünnen Schraubendrehers, auf den die Aufnahme aufgeschoben wird. Nun kann das Ganze im sehr engen Führerhaus auf den Kugelkopf der Schnecke aufgesteckt werden. Der Zusammenbau von Lok und Tender erfolget nach Stecken der Buchse in den Stecker der Tenderplatine und dem Aufsetzen der Kohleimitation. Nun müssen gleichzeitig die Kardanwelle in die Aufnahme in der Lok(im Führerhaus) und die Kupplungskulisse unter dem Tender eingesetzt werden.Alles in allem: eine langwierige Aktion, die Zeit, ruhige Hände und Fingerspitzengefühl benötigt.


    2.10 Zurüstung, Verpackung, Betriebsanleitung
    Als Zurüstteile liegen in einem separaten Beutel bei: Kurzkupplungskulisse mit NEM- Kupplungsaufnahmeschacht vorne, 2x Kolbenstangenschutzrohre, 2 Lokführer/Heizer, 2x Bügelkupplungskopf, 2x Roco-Kurzkupplungskopf, Ersatzteile für Kupplungsimitation, Heizkupplungen, Bremsschläuche. Ein weiterer Beutel enthält die Ätzbeschriftung.


    Die Lok steht auf einer geformten, durchsichtigen Kunststoffauflage (Blisterverpackung), in welcher die Radsätze Halt finden, oben wird aus dem gleichen Kunststoff eine Schutzkappe mit Schaumstoff-Abstandshaltern übergestülpt. In der Schachtel wird die Lok in einer Schaumstoffeinlage gelagert, Schaumstoffauflagen oben und unten schützen den Inhalt gegen den Karton. Zur Entnahme der Lok gibt es zwei Kunststofffolien. Bei der ersten Entnahme der Lok gab es diesmal keine abgebrochenen oder abgefallenen Bauteile. Auch sind diesmal keine fehlenden Bauteile zu beklagen.


    Des Weiteren dabei ist die bekannte 16 seitige Roco-Betriebsanleitung, eine Anleitung zur Verarbeitung der Ätzschilder, je in Deutsch, Englisch und Französisch. Eine 5-seitige Ersatzteilliste sollte die Papiere ergänzen. Leider liegt meinem Exemplar eine solche der BR 44, hier der neu ausgelieferten 043 903-4 bei!


    3. Bewertung:
    Der Gesamteindruck der Lok ist auf den ersten Blick gut. So könnte die Lok für den normalen Modellbahner auch mit den baulichen Fehlern eine willkommene Abwechslung im 50er-Lokpark sein.


    Für den engagierten Modellbahner ist sie zwar auch eine Abwechslung im bisherigen Einerlei, dies jedoch nicht in der gebotenen Ausführung! In der angeführten Kritik am Modell sehe ich einen erheblichen Minuspunkt. Bei einem VK-Preis von 314,00 € [6] dürfen einfach keine–vermeidbaren- Fehler mehr feststellbar sein. Zumal diese Fehler, nach richtiger Vorbildrecherche im Internet oder in Büchern, aus dem Fundus der Roco-Bauteile heraus hätten vermieden werden können (hier: Glocke und Hauptluftbehälter). Das der Regelrahmen der Ursprungstypen verwendet wurde kann ich persönlich verschmerzen (Roco hat keinen anderen 50er Rahmen). Ob dazu auch die geänderte Kohlenkastenform gehört, mag bitte jeder für sich entscheiden. Er lässt sich nur mit erheblichem Aufwand selbst ändern.Hier hätte Roco besser eine neue Form konstruiert. Die hätte dann auch den Bauteilefundus für weitere Varianten erweitert.
    Die schlechten Laufeigenschaften beim Rückwärtslauf sind ein Problem mangelhafter Montage und Endkontrolle. Auf einem Testoval und bei voll aufgedrehtem Trafo ist davon natürlich nichts zu sehen und zu hören. Das beim Verpacken eine falsche Ersatzteilliste beigelegt wird und falsche Angaben auf der Verpackung bezüglich der Digitalschnittstelle stehen, ist dann wieder mehr als ärgerlich! Der Fehler Digitalschnittstelle auf dem Aufkleber der Verpackung ist schon seit der 053 045-1 (Bestell-Nr. 62253) bekannt. Warum wird sowas nicht abgestellt?


    4. Fazit:Es ist noch sehr viel zu tun, um aus dieser Lok die Nachbildung der 50 3104 zu machen.
    Die Lok rollt jetzt ins AW. Dort gibt es dann die Umbaubeschreibung!


    Quellen:
    [1] EK, Ebel/Wenzel, Die Baureihe 50, Band 1: Deutsche Reichsbahn
    [2] EK, Ebel/Wenzel, Die Baureihe 50, Band 2: Deutsche Bundesbahn
    [3] Foto: Ulrich Budde: www.bundesbahnzeit.de/page.php?id=Baureihe 050
    [4] Foto Albert Gieseler: http://www.albert-gieseler.de/…Html/gallerydet3899.shtml
    [5] Foto Axel Vollbrecht: http://www.ruhrtalbahn-kettwig.de/bilder-zuege.html
    [6] http://www.roco.cc/de/product/…-501-002001/products.html
    [7] EK-Verlag, Harald Vogelsang, Das Bw Bochum-Dahlhausen und die Eisenbahn im mittleren Ruhrtal


    Firmen:
    Roco - Modelleisenbahn München GmbH: https://www.roco.cc/de/home/index.html
    Uhlenbrock Elektronik GmbH: http://www.uhlenbrock.de/intern/index.htm
    Lenz Elektronik GmbH: http://www.digital-plus.de/index.php
    Titan Transformatoren: http://www.titan-sha.de/
    Weinert Modellbau: http://www.weinert-modellbau.de/
    Seuthe® Dampfgeneratoren: http://www.seuthe-dampf.de/

    Teil 2
    2.5 Die Technik/ Antrieb
    Es werkelt der fünfpolige Roco-Standardantrieb mit kleiner Schwungmasse im Tender. Relativ leise und (in Längsrichtung) ruckfrei bewegt er die Lok. Die Lok hat die über eine Kardanwelle angetriebenen Treib- und Kuppelachsen, wie es von allen 50ern her bekannt ist. Auf den angetriebenen Radsätzen des Tenders (hinteres Drehgestell) sind Haftreifen aufgezogen.




    Bei Vorwärtsfahrt liegt die Lok ruhig im „Gleis“ (hier auf dem Rollenprüfstand), rückwärts weist sie ein deutliches seitliches Schlagen (Querruckeln) mit einem vernehmbaren Knacks aus dem Bereich der Steuerung auf. Der von Lutz beschriebene Schlupf ist nach Messung der Radsatzdurchmesser wohl immer noch da. Leider sind die Zahnräder am Tender immer noch offen.


    Kuppelradsätze und Treibradsatz haben Spurkränze nach NEM mit 0,75mm Höhe. Der Vorlaufradsatz hat 1,0mm Spurkranzhöhe. Im Tender ist die letzte Achse mit Haftreifen ausgerüstet. Hier haben die Radsätze ebenfalls 1,0mm Spurkranzhöhe.


    Die Radsätze der Lok sitzen immer noch in einem krummen Rahmen mit 1mm tiefer liegenden Puffertellern! Dieser muss nach einer Komplettzerlegung gerichtet werden. Wie bei allen Roco-Lokomotiven gibt es auch hier keine Federpuffer.


    2.6 Elektrik / Beleuchtung
    Die Stromabnahme erfolgt über 4 Radsätze an der Lok (1., 2, 4. und 5. Achse - Kuppelachsen) und 2 Radsätze am Tender (vorderes Drehgestell).



    Die Lok hat entgegen der Verpackungsangabe (Plux 16) eine 8-pol Digitalschnittstelle nach NEM 652 im Tender. Im Übrigen ist auf der Homepage die Schnittstelle korrekt angegeben [4]. Warum geht das dann nicht auch auf der Verpackung?



    Lok und Tender sind über 6 Leitungen miteinander verbunden.Das Spitzensignal vorne und hinten ist mit LED versehen. Es leuchtet gleichmäßig (kalt-) weiß ab 2,3 Volt, ändert bei höherer Voltzahl allerdings die Helligkeit. Die Beleuchtung wechselt mit der Fahrtrichtung.Die getestete Lok hat weder einen „Krachmacher“, sprich Sounddecoder mit Lautsprecher, noch einen Rauchgenerator an Bord, sie ist jedoch zur Aufnahme eines Rauchgenerators vorbereitet.


    2.7 Kupplung
    Die Kupplungsaufnahmen haben einen Normschacht nach NEM 362, hinten mit Kurzkupplungskulisse am Tender und vorne mit einer Kupplungskulisse. Die Angabe der Kupplungsaufnahme nach NEM 355 auf der Homepage ist falsch und gehört zu Modellen im Maßstab 1:160!


    2.8 Fahrverhalten
    Das Fahrverhalten wurde mangels Heimanlage analog auf einem Rollenprüfstand in Verbindung mit einem Trafo getestet. Die Lok setzt sich analog vorwärts und rückwärts bei 4,3 Volt DC langsam in Bewegung. Für diesen Testbericht wurde ein Lenz Silver-Decoder in die Lok eingesetzt. Damit setzte sie sich digital angesteuert bei 4,1 Volt in Bewegung. Gesteuert wurde mit einer Uhlenbrock Intellibox 1.


    Die Zugkraft ließ sich (noch) nicht ermitteln.


    Ende Teil 2 von 3

    Moin moin liebe Mitleser,


    lange habe ich überlegt, ob ich den folgenden Bericht hier einstellen soll. Schließlich geht es hier im Forum doch eher um die –wirklich hervorragenden- Bauberichte und deren Kommentierungen. Jedoch denke ich, dass auch Testberichte ab und zu mal ein lesenswertes Thema sind. Vielleicht liebäugelt ja der eine oder andere Mitleser noch mal mit einem Fahrzeug des eingestellten Berichtes. Ich lese diese jedenfalls immer gerne, allerdings mag ich keine Lobhuddeleien. Und das kommt leider häufig vor.


    Deshalb habe ich mich dann doch entschlossen, heute mal den „Startschuss“ zu einem neuen Thema zu geben. Jedoch ist es nicht meine Absicht, hier „alleine“ zu schreiben. Dafür ist das Interessengebiet Modellbahn zu groß - von der Epoche 1 bis zur Epoche 6 von der Staatsbahn bis zur Privatbahn, von Inland bis Ausland, elektrisch oder nicht. Unter der Überschrift „Werksprobefahrten“ sollten Testberichte fabrikneuer Modellfahrzeuge für die Modellbahn zusammengefasst werden. Also Triebfahrzeuge, Personen- und Güterwagen, die neu von einem Hersteller herausgebracht wurden. Dabei geht es wie oben gesagt nicht um „oh, wie toll“ und „bei uns bekommt jeder Hersteller 4 von 5 Sternen“, sondern um eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Modell. Positive Punkte können und sollen natürlich genannt werden, kritische Töne sind aber durchaus angebracht, wenn es nicht so richtig passt. Dass dabei auch die persönlichen Präferenzen des Verfassers eine Rolle spielen, ist mir klar, aber das darf gerne so sein.


    Bei Interesse und weiteren Beiträgen bin ich auch gerne bereit, hier eine Übersicht zu erstellen, diese zu pflegen und zu verlinken. Ich würde mich freuen, wenn sich der eine oder andere Mitleser lebhaft mit Testberichten (auch zu älteren Fahrzeugen) in diesem Faden beteiligt.


    Den Startschuss gibt heute die:
    Probefahrt mit 50 3104, Roco 72170, Gleichstrom DCC


    Teil 1


    1 Das Vorbild
    50 3104 ist eine Dampflokomotive aus der Serie der Ersatzbauten (50 3045 – 50 3164). Sie wurde von MBA (Orenstein & Koppel) im August 1943 aus der Serie 50 3084 - 50 3106 geliefert [1, Seite 72]. Diese Loks waren ursprünglich bei Krupp bestellt, wurden jedoch auf Grund der Kriegsereignisse nach MBA ausgelagert [1, Seite 77 und 78]. Sie wurde im September 1943 an die RBD Stuttgart, Bw Crailsheim geliefert und kostete 165.000 Reichsmark [1, Seite 107]. Jedoch im Juni 1944 ist sie dort schon nicht mehr vermerkt, es verliert sich ihre Spur…
    ..bis:1950. Da wird sie dann beim Bw Osnabrück Rbf der ED Münster geführt [2, Seite 301]. Schon wieder ist der Verbleib in den Folgejahren nicht zu klären - bis sie 1965 im Bestand des Bw Duisburg-Wedau auftaucht [2, Seite 153]. Dort ist sie am 31.12.1974 noch gemeldet [2, Seite 168].
    Am 22.12.1975 wird sie mit ZTL 200.2002 Fau 2/1 zusammen mit weiteren 22 Lokomotiven ausgemustert [2, Seite 134], ihr z-Stellungsdatum ist unbekannt.


    Im März 1965 hat sie ein geschlossenes Führerhaus mit 2 verschiebbaren Fenstern und eckigen Frontfensterschirmen [7]. Am 24.05.1966 erhält sie im AW Schwerte wahrscheinlich das auf folgenden Aufnahmen nachgewiesene Führerhaus mit 2 festen und 2 verschiebbaren Fenstern. Hier erhielt sie dann auch den Kessel Schichau 3802/43, ursprünglich aus 52 5547, von der Spenderlok 50 2353 des Bw Dortmund Rbf [2, Seite 154]. Sie behält diesen Kessel bis zur Ausmusterung [2, Seite 19 und 20]. Sie war nicht am „Schwerter Rahmentausch“ beteiligt. Zwischen 1973 und 1975 erhält sie anstatt der runden Bügel über den vorderen Laternen einfache Griffstangen.
    Vergleichsaufnahmen sind zu finden vom
    22.03.1965 von D. Auffermann [7], Seite 192 Mitte
    13.05.1967 von Albert Gieseler [4],
    08.04.1968 von Ulrich Budde [3], hier Bild 29 und
    22.05.1968 von Axel Vollbrecht [5].


    Die im Folgenden gemachten Angaben beruhen auf einem Mix der Bilder von 1967/68.
    Der Rahmen ist in ÜK-Version ausgeführt, die Hauptluftbehälter sind in zwei Ebenen angeordnet. Ein geschlossenes Führerhaus mit Regelentlüftung und runden Fensterschirmen ist zu erkennen. Sie hat über den 2 festen und 2 verschiebbaren Fenstern eine vorstehende Regenrinne. Die Frischdampfrohre sind in runder, gerader Ausführung, der Kessel ist 2-domig (ÜK-D). Seine vordere Kesselauflage ist seitlich offen, nach vorne geschlossen, die Rauchkammertür hat einen mittigen Griff, das Schild ist darunter angeordnet. Die Rauchkammerstütze hat einen mittigen Tritt. Sie trägt Witte-Windleitbleche, eine Glocke in Fahrtrichtung links, 3-Licht-Spitzensignal mit DB-Laternen und runden Bügeln, einen Scheiben-Vorlaufradsatz.
    Der Wannentender 2‘2’T30 hat einen geraden Abschluss des Kohlenkastens und 2 seitliche Wassereinläufe, ein Werkzeugkasten ist in Fahrtrichtung rechts (Lokführerseite) vor dem Bremsluftbehälter des Tenders angebaut. Darüber hinaus auf der Heizerseite auf dem Wasserkastendeckblech die Einfüllöffnung für das Dosiermittel.


    2 Das Modell
    „Hurra“ könnte ich jetzt ausrufen, endlich eine Lok der BD Essen! Aber das „endlich“ ist so nicht korrekt, bot Roco doch in der Vergangenheit schon die 053 045-1, wenn auch in Epoche 4 Ausführung, an. In Epoche 3 sah es da allerdings schon wieder schlechter aus. Dementsprechend freute ich mich über die Ankündigung einer Epoche-3-Maschine, deren Bauzustand im Ruhrgebiet vielfach anzutreffen war. Als es dann auch noch die 50 3104 wurde, war ich sehr zufrieden. Es ist ja wirklich selten genug, dass ich eine Lok so nutzen kann, wie sie ein Hersteller anbietet. Oder etwa doch nicht?....


    Betrachten wir also das Modell ein wenig näher, als Bauzustand nehme ich 1967/68 an (siehe oben).


    2.1 Die Optik
    Der Rahmen der BR 50 ist in Regelausführung, die Hauptluftbehälter liegen vorbildwidrig in einer Ebene.


    Das geschlossene Führerhaus hat Regelentlüftung, 2 feste und 2 verschiebbare Fenster und runde Fensterschirme. Auch wenn die Regenrinne fehlt kann das Führerhaus als korrekt betrachtet werden.




    Die Frischdampfrohre sind in runder, abgewinkelter Version, die vordere Kesselauflage ist seitlich offen und nach vorne geschlossen. Die Rauchkammertür hat einen mittigen freistehenden Griff, das Schild ist darunter angeordnet. Die Rauchkammerstütze hat einen mittigen Tritt, die Lok trägt Witte Windleitbleche und ein 3-Licht-Spitzensignal mit DB-Laternen und runden Bügeln. Bis auf die andere Form der Frischdampfrohre (Roco hat keine gerade Bauform im Bauteile-Fundus) sind alle Teile vorbildentsprechend.



    Das Modell hat keine Glocke und ist damit eigentlich im Bauzustand der Epoche 4 ab ca. 1973!


    Kuppelachsen und Treibachse der Lok sind aus Metall.Der Scheiben-Vorlaufradsatz hat einen Radkörper aus Kunststoff, er entspricht dem Vorbild.


    Der Wannentender mit gekantetem Abschluss des Kohlenkastens (vorbildwidrig) und zwei seitlichen Wassereinläufen (gemäß Vorbild) hat leider keinen Werkzeugkasten. Die Radsätze des Tenders haben ebenfalls einen Radkörper aus Kunststoff.



    2.2 Farbgebung
    Lokrahmen und Radsätze sind in seidenmatt-rot, die Kunststoff-Bauteile glänzen in einem leicht helleren Rot. Lokkessel, Führerhaus und Tenderaufbau sind seidenmatt schwarz.Die Steuerung ist brüniert, die Radsätze ebenso. Die Kunststoff-Bauteile der Steuerung sind farblich der Steuerung angepasst, jedoch weiterhin zu hell.



    2.3 Gravur
    Wie von Roco’s bisherigen 50ern und 52ern bekannt sind Kessel, Führerhaus und Tender fein graviert. Freistehende Leitungen verleihen der Lok einen guten Gesamteindruck.


    Die Tender-Drehgestellblenden haben immer noch die, von Lutz in seinem Beitrag „50er die neueste“, beschriebenen „Gravurprobleme“. Auch die Bremsklötze sind wie von Lutz beschrieben wieder fest an die Drehgestellblende angespritzt.


    2.4 Bedruckung / Lokschilder
    Die Beschriftung der Epoche 3 ist lupenrein. Alle Beschriftungen sind gut lesbar. Die Elektro-Warnpfeile sind konturenscharf aufgedruckt.Die Ätzbeschriftung ist sauber ausgeführt und komplett schwarz lackiert. 4x DB-Keks und 6x Nummernschild sind vorhanden. Damit ist für Ersatz gesorgt, wenn dann doch mal ein Schildchen verloren geht. Das Abziehen mit 1000er Schleifpapier ergibt ein sauberes Finish des Nummernschildbleches.


    Ende Teil 1

    Hallo Christian, Lutz K und Friedrich,


    da ist hier lange Zeit Ruhe, dann schaut man mal einen Tag nicht rein und schon überschlagen sich wieder die Ereignisse. Also hier ein kurze Antwort, sicher noicht vollständig.


    @ Christian
    Vielen Dank für Deine Ausführungen. Der Hinweis mit dem Führerhaus ist so mal aufgenommen, ich werde das mal mit Zeichnungen vergleichen. Die Sicherheitsventile tausche ich übigens schon (siehe Beirtrag über die Kessel unter Variante 4), nur sind die noch nicht überall drauf... Zu den Zylindern der Kondenslok kann ich nur sagen, dass ich mit der Piko/Gützold Form nicht so ganz glücklich bin. In allen Unterlagen zur BR 52 Kon sehen die irgendwie anders aus. Wenn es die "kantige" Bauform doch gab, so wäre ich für einen Bildtipp dankbar.
    Übrigens handelt es sich bei dem ersten Bild tatsächlich um die 52er Ausführung. Ich habe mich bei den Kesseln nicht an eine BR 50 alleine gehalten, sondern habe beide Baureihen zusammen abgearbeitet.


    Apropos "Abwertung": Nein, Deine Anmerkungen verstehe ich ganz und gar nicht als Abwertung. Ganz im Gegenteil es ist eine Aufwertung! Du beschäftigst Dich mit der Materie und hast Anmerkungen gemacht, die mir weitere Denkanstösse geben. Bitte weiter so!


    @ Friedrich
    Ja, dass Buch liegt hier vor... Das ich da nicht reingeschaut habe.... Ok, werde in der übernächsten Woche mal sehen, wo ich Korrekturen einarbeiten kann oder muss! Hast Du eventuell noch andere Hinweise in Deinem Fundus, die Du mal benennen könntest?


    Lutz K
    Danke für die Auflistung der Verfügungen zur Vereinfachung. Genau aus dieser Liste habe ich auch meine Anmerkungen heraus genommen. Viellecht sollten wir mal gemeinsam die Änderungen der DB auflisten, würde mich sehr interessieren, was da raus kommt! Aber dann kommen wir zwei nicht mehr zum Basteln!?


    Somit beende ich meine Anmerkungen. Für ca. 1,5 Wochen (bis Sonnatg in einer Woche) gehts jetzt erst mal auf eine andere Baustelle und für ein wenig Erholung danach an die Ostsee (Rügen.....).


    Tschöö und :thumbsup: an alle

    Teil 4: Umbauberichte – allgemeine Verbesserungen
    …2 Hauptgruppe Kessel
    ….2.4 Führerhaus
    Auf den ersten Blick erscheint das Thema Führerhaus recht einfach zu sein. Doch weit gefehlt - wenn man sich mit dem Vorbild beschäftigt. Zumindest in der Nachkriegszeit gab es gerade bei der BR 50 eine Vielzahl unterschiedlicher Bauformen. Das Führerhaus entsprach in der Ursprungsausführung der Einheitsbauart der Deutschen Reichsbahn [1, Seite 35,36]. Die weiteren Entwicklungen der BR 50 hin zur BR 52 und die damit einhergehenden Vereinfachungen brachten viele unterschiedliche Bauformen auch am Führerhaus mit sich [1, Seite 61–71].


    Grundsätzliche äußerliche Unterscheidungsmerkmale waren:
    - Offenes Führerhaus (Regelausführung)
    - Geschlossenes Führerhaus (Ersatzbauten und BR 52)
    - Vier Lüftungsklappen im Dach (Regelausführung BR 50)
    - Vereinfachter Dachlüfter (Übergangs-Kriegsbauart (ÜK) und BR 52)
    - 2 feste Fenster, 2 Schiebefenster (Regelausführung BR 50)
    - 2 Schiebefenster (ÜK und BR 52)
    - Runde Fensterschirme über den Frontfenstern (Regelausführung BR 50)
    - Eckige Fensterschirme über den Frontfenstern (Ersatzbauten und BR 52)


    Ich verwende im Folgenden die Begriffe
    +Regellüftung+ für die im Führerhaus seitlich angebrachten vier beweglichen Lüftungsklappen, wie sie zu Beginn der Lieferungen verbaut wurden.
    +Dachlüfter+ verwende ich für die ab 07/1942 [1, Seite 69] verwendete / angewiesene vereinfachte Bauart als „Dachhutze“
    +4 Fenster+ für die Variante mit 2 festen und 2 verschiebbaren Fenstern
    +2 Fenster+ für die ÜK-Variante und die BR 52


    …..2.4.1 Offenes Führerhaus
    Das offene Führerhaus von Roco wird bisher in folgenden Varianten geliefert:
    - Regellüftung; 4 Fenster, runde Frontfensterschirme


    Regellüftung, 2 Fenster, runde Frontfensterschirme
    ]


    Dachlüftung, 2 Fenster, runde Frontfensterschirme


    Alle anderen Varianten müssen selbst hergestellt werden. Hier
    Dachlüftung; 4 Fenster, runde Frontfensterschirme (hier an der zukünftigen 50 2960)


    Roco's Führerhäuser sind gut gestaltet. Nur die zu flachen Dachhaken und die angespritzten Griffe können nicht wirklich überzeugen. Sie werden durch Weinert-Bauteile ersetzt. Darüber hinaus kann noch das Schiebefenster im geschlosseneen Zustand dargestellt werden, Dazu ist aus einem Stück klarer Kunststoffplatte ein Fenster zu erstellen. Das geht am einfachsten, wenn das Führerhaus mit der Aussenwand aufgelegt und der Umriss des Fensters eingezeichnet wird. Anschließend aussägen, mit der Feile dem Ausschnitt anpassen und mit glänzendem Klarlack einkleben.



    ]



    ……2.4.2 Geschlossenes Führerhaus
    …….2.4.2.1 Roco
    Das geschlossene Führerhaus wird von Roco in der Zwischenzeit auf der BR 50 und auf der BR 52 angeboten.
    Varianten:
    Dachlüftung, 2 Fenster, eckige Fensterschirme


    Regellüftung, 4 Fenster, runde Fensterschirme

    Die Zurüstung beschränkt sich auf das oben geagte.


    …….2.4.2.2 Umbau Roco mit Günther-Bausatz
    Leider ist der Günther-Umbausatz für ein offenes in ein geschlossenes Führerhaus nicht mehr erhältlich. Eventuell findet sich aber noch einer auf Modellbahn-Börsen. Der Bausatz war meines Wissens nach für die alte Fleischmann oder Märklin BR 50 gedacht. Er passt jedoch hervorragend zum offenen Roco-Führerhaus. Hier die Umbauschritte in Kurzform:
    Am Roco-Führerhaus die Griffstangen am Einstieg entfernen, Fenstereinsatz entfernen.Vor dem Zusammenbau des Günther-Bausatzes muss noch entschieden werden, ob der Tender-Lok-Antrieb erhalten bleibt oder nicht. Im ersten Fall muss an der Führerhausrückwand eine entsprechende Öffnung ausgesägt werden.
    Dann den Gützold-Bausatz montieren und trocknen lassen. Anschließend von hinten in das Roco-Führerhaus kleben, dabei darauf achten, dass der Türbereich gerade eingebaut wird. Als Klebefläche dient die Dachstrebe im Roco-Führerhaus.
    Offenen Bereich zwischen der Tür und der Führerhaus-Seitenwand mit Kunststoffstreifen oder – wie bei mir- mit Kunststoffspachtel verschließen und glätten.
    Das gleiche gilt für die Öffnungen zur Aufnahme der Windschutzfenster. Danach kann der Fenstereinsatz wieder eingesetzt werden, jedoch sind vorher die angespritzten Windschutzfenster zu entfernen. Weitere Zurüstung mit Dachhaken, freistehenden Griffen und neuen Windschutzfenstern.


    Der Umbau an der zukünftigen 50 2934 (noch nicht fertig, und ja: da muss ich noch mal an der Türe oben nacharbeiten)


    …….2.4.2.3 Gützold
    Gützold liefert(e) das geschlossene Führerhaus für die BR 52 (DRG- und DB-Version zurzeit nicht lieferbar, DR-Version in Form der 52.80 lieferbar – Stand Mai 2015). Die Nachbildung ist sehr gut gelungen. Breite, Höhe und Tiefe des Führerhauses passen. Hier liegen Roco und Gützold gleichauf. Die Dachlüftung ist allerdings bei Gützold in den Abmessungen weitaus besser getroffen. Ein klarer Pluspunkt für Gützold. Deshalb lohnt es sich, am Führerhaus einige kleinere Änderungen durchzuführen.Hierzu zählt die Zurüstung mit Dachhaken von Weinert, freistehende Griffe können je nach Vorbild angebracht werden.


    Vergleich der Dachlüftungen bei Gützold (links) und Roco (rechts). Hier sieht man deutlich, dass Roco's Dachlüftung viel zu breit ist.


    ]


    …….2.4.2.4 Piko
    Piko lieferte ein geschlossenes Führerhaus mit seiner Kondenslokomotive (52 Kon) 52 2006. Leider ist es zu niedrig. Da dieser Fehler sowohl im Bereich der oberen Fensterneigung als auch im unteren Bereich zu suchen ist, ist eine Behebung dieses Problems nur mit einem Zersägen des Führerhauses möglich. Ob das Sinn macht, vor allem, weil es besseren Ersatz in Form von Bauteilen von Roco oder Gützold gibt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Als Ersatzteilspender taugt es jedoch gut. So lassen sich mit ein wenig mehr Aufwand z.B. die Vorderwand für eine Führerhaus-Vorderwand mit eckigen Frontschirmen entnehmen, das Dach mit der größenrichtigen Dachlüftung für den Umbau eines Roco-Führerhauses verwenden oder für ein geschlossenes Führerhaus der Türbereich mit der hinteren Wand nutzen. Bei Ausbau des Daches ist allerdings der Rest des Führerhauses für den Schrott… Auf Grund dieser vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten liegen bei mir auch mehrere dieser Führerhäuser in der Bastelkiste.


    Unterschiede in der Höhe zwischen Gützold (links) und Piko (rechts)


    …….2.4.2.5 Märklin / Trix
    Märklin / Trix liefert ebenfalls ein geschlossenes Führerhaus mit der BR 42.90 und der BR 52 Kon. Auch hier gilt: Alle Hauptabmessungen sind gut getroffen. Nur der Kunststoff ist ein wenig „dick“ geraten.
    Trotzdem lohnen sich die üblichen Zurüstungen wie Dachhaken und freistehende Griffe.Jedoch ist das Führerhaus nur auf der 52 Kon aus selben Haus zu verwenden. Das baugleiche Führerhaus der 42.90 (Franco-Crosti-Lokomotive) ist leider in der Bauart falsch. Die Neigung der Fensterfläche muss stärker ausgeprägt sein und das Dach muss schmaler werden. Dies liegt an der erhöhten Lage beim Vorbild, das Führerhaus musste dem Lichtraumprofil angeglichen werden. Doch dazu später mal mehr.


    Bauteile:Weinert Modellbau, Weyhe-Dreyhe (www.weinert-modellbau.de)
    8262 Dachhaken
    8460 Griffstangenhalter, kurz und mittel, für alle Lokomotiven, für 0,4mm Draht
    8461 Griffstangenhalter, superfein, für 0,3mm Draht
    9300 Messingdraht, halb hart, gerade gerichtet, 0,3mm
    9301 Messingdraht, halb hart, gerade gerichtet, 0,4mm


    Werkzeuge siehe auch Teil 4


    Quellen:
    [1] EK, Ebel/Wenzel, Die Baureihe 50, Band 1: Deutsche Reichsbahn


    Alle eingestellten Fotos:Copyright bei Andreas B


    Edit: 01.05.2015 Bild eingefügt, Druckfehler beseitigt

    Hallo Lutz,
    wie gestern schon besprochen: Wir haben es nicht mit einem einzelnen Problem zu tun. Eher mit einer Kette. Mit Hilfe einer Senkkopfschraube liesse sich vielleicht mehr Platz schaffen, aber wirklich gewinnen kann man damit nichts. Die Seitenverschiebbarkeit der Radsätze, insbesondere für den beim Spielbahner so beliebten 36cm-Radius, macht alle Bemühungen über kurz oder lang zu nichte. Wenn die Achsen weitestgehen festgelegt werden, kommt die Lok auch bei einem Modellbahner mit halbwegs ordentlichen Radien nicht mehr um die Kurve. Das schafft dann wirklich nur noch H0-pur, aber zu welchem Preis?
    Jedenfalls würden wir in dieser Angelegenheit (Verringerung Zylindermittenabstand) dann eine Lösung finden, aber betrieblich ist das dann - hart ausgedrückt " unbrauchbar".
    Ich für meinen Teil, sehe es deshalb von der pragmatischen Seite: darauf verzichten! Es wird eigentlich nichts erreicht, ausser viel Arbeit.


    Aber, vielleicht habe ich ja auch etwas übersehen? Dann bitte ich um Darstellung der Fakten 8o
    Bis dahin noch einmal: Danke für das Gespräch gestern, das sollten wir vielleicht mal an einem Wochenende persönlich wiederholen!? Am Besten im Beisein der Delinquenten, sprich der Loks....

    Teil 4: Umbauberichte - allgemeine Verbesserungen
    ...2 Hauptgruppe Kessel
    In dieser Hauptgruppe befasse ich mich mit den Kesselausrüstungen, den Windleitblechen, den Umläufen und dem Führerhaus. Zum Abschluss gehe ich auf Besonderheiten ein, die wieder über das Maß allgemeiner Verbesserungen hinausgehen.


    Verwendete Abkürzungen:
    S….Sandkasten
    D….Speisedom, Dampfdom
    ÜK…Sandbehälter 52er Bauart


    Ohne lange Vorrede – die verschiedenen Kesselvarianten beim Vorbild sind hinlänglich bekannt [1, 2] – gehe ich gleich zum Modellbau über. Zu Beginn eine Bestandsaufnahme der bisher erhältlichen Modellle.


    ....2.1 Kesselausrüstungen
    .....2.1.1 Zwei-Dom-Kessel BR 50 und 52 (mit und ohne Knorr-Oberflächenvorwärmer)
    ......2.1.1.1 Roco
    Roco liefert mehrere Varianten dieses Kessels.
    Variante 1: tief liegende Speiseventile, keine Windleitbleche, kein Oberflächenvorwärmer, kein Dampfentnahmestutzen


    Variante 2: tief liegende Speiseventile, keine Windleitbleche, kein Oberflächenvorwärmer, Dampfentnahmestutzen



    Variante 3: tief liegende Speiseventile, Windleitbleche, kein Oberflächenvorwärmer, kein Dampfentnahmestutzen


    Variante 4: hoch liegende Speiseventile, Windleitbleche, Oberflächenvorwärmer, Dampfentnahmestutzen


    Der Austausch von Bauteilen erfolgt nur, wenn Bauteile durch unsanfte Handhabung oder „Unfall“ beschädigt sind. Hierzu zählen insbesondere die Handräder. Die Weinert-Bauteile mit 3 Speichen passen zu den BR 50 und 52.
    Neue Bauteile setze ich zwischenzeitlich nur noch sehr spärlich ein:
    Roco hat auf eine detaillierte Nachbildung des Hilfsbläsers bei der BR 50 verzichtet. Hier wird nur ein Draht in eine Kesselbohrung gesteckt. Bei der BR 52 ist die Nachbildung nur bei den Mischvorwärmer-Nachbauten der Deutschen Bundesbahn notwendig. Der Hilfsbläser wird durch ein Weinert-Bauteil ergänzt. Diese Ergänzung mag bei einer Lokomotive mit Windleitblechen als sinnlos angesehen werden, aber alleine schon zu wissen das er da ist….



    Darüber hinaus ersetze ich die recht flach dargestellten Sicherheitsventile. Für die Anstellleitung wird vor dem Abtrennen des Ventils vom Gussbaum ein 0,3mm Loch gebohrt. Ein guter 0,3mm Bohrer für Messing und Bohröl sind allerdings unverzichtbare Hilfsmittel. Als Zugleitung dient ein Stück 0,15mm Kupferlackdraht oder 0,2mm Messingdraht.






    ......2.1.1.2 Selbstbau aus Roco 3- oder 4-Dom-Kesseln
    Der Selbstbau hat sich nach Erscheinen der zweidomigen Kessel von Roco eigentlich erübrigt. Für die ganz hart gesottenen Modellbauer unter uns deshalb hier nur in kurzen Auszügen meine Vorgehensweise.
    - Aussägen des hinteren Sandkastens nach einem Vorschlag von Bernhard Albrecht in der Miba [4].
    - Verschließen mit einem dünnen Messingblech.
    - Verschleifen des vorderen Speisedoms und des vorderen Sandkastens, auffüllen des Loches vom Speisedom.
    - Weinert 7-fach Sandstreudüsen mit Messingdraht als Fallrohr verlöten.
    - Sandkasten aufsetzen, Sandstreudüsen anbauen
    - Hoch liegende Speiseventile einbauen und mit Leitungen versehen
    - Leitungsführungen ergänzen und / oder ändern
    - Ersatz weitere Kesselbauteile nach eigenem Wunsch (in meinem Fall war das eine Komplettsanierung mit Weinert-Teilen)





    Der Umbau ist noch nicht fertig gestellt, es fehlen noch der DC-Umbau, sowie die Lackierung und Beschilderung.


    ......2.1.1.3 Gützold
    Gützold hat einen Kessel mit tief liegenden Speiseventilen ohne Oberflächenvorwärmer dargestellt. Die Speiseventile sind im direkten Vergleich mit den Roco-Bauteilen recht grob ausgefallen. Deshalb ersetze ich sie durch die Roco-Bauteile. Das gleiche gilt für die Sicherheitsventile und die Lichtmaschine, sie werden durch Weinert-Bauteile ersetzt. Alle weiteren zusätzlichen Bauteile sind abhängig vom gewählten Vorbild.



    .....2.1.2 Drei-Dom-Kessel BR 50 (mit und ohne Knorr-Oberflächenvorwärmer)
    ..............In den Bauformen: S-D-S rund, S-D-S eckig, D-ÜK-D, ÜK-D-ÜK
    Roco liefert(e) mehrere Varianten dieses Kessels:
    Variante 1: eckiger Sandkasten, Oberflächenvorwärmer


    Variante 2: runder Sandkasten, Oberflächenvorwärmer



    Variante 3, Sandkasten, kein Oberflächenvorwärmer


    Alle wichtigen Umbauschritte habe ich bereits bei den zweidomigen Kesseln beschrieben. Diese sind auch bei den dreidomigen Kessel-Bauformen anwendbar.
    Nicht lieferbar sind die Varianten mit Sandkasten der Baureihe 52 (ÜK), also in der eckigen, geschweißten Form. Hier ist Selbstbau gefragt. Weinert liefert hierfür das passende Bauteil.
    Folgende, mit ÜK-Sandkasten ausgestattete Varianten sind nicht im Ruhrgebiet der 1950er Jahre nachweisbar, ein Nachbau ist deshalb unterblieben. Der Vollständigkeit halber seien sie hier mit aufgeführt.
    a) Die Variante Speisedom – Sandkasten – Dampfdom (D-ÜK-D) wurde laut dem EK-Baureihenbuch über die BR 50 (Teile 1 und 2) von keinem Hersteller an die DRG geliefert. Sie ist auch nur bei wenigen, süddeutschen Bw zugeteilten Lokomotiven, feststellbar.
    Beispiel: 50 2406, Bw Lauda [6]
    Um diese Kesselbauform darzustellen muss ein vierdomiger Kessel verwendet werden. Zuerst müssen beide Sandkästen vom Kessel abgeschliffen werden. Der Vordere wird dann gegen den Weinert-Sandkasten ausgetauscht, der Hintere wird glatt geschliffen und der Kesselrundung angepasst. Sein Platz bleibt frei. Zum Abschluss müssten noch die Sandfallrohre an nur einen Sandkasten angepasst werden.
    b) Für den Kessel Sandkasten – Dampfdom – Sandkasten (ÜK-D-ÜK) kann ein dreidomiger Kessel verwendet werden. Auch diese Bauart ist mir nur aus süddeutschen Bw bekannt. Hier werden wieder beide Sandkästen abgeschliffen und durch die eckigen Sandkästen ersetzt.
    Beispiel: 50 2609, Bw Nürnberg Rbf [6]


    .....2.1.3 Vier-Dom-Kessel BR 50 (mit und ohne Knorr-Oberflächenvorwärmer)
    ..............In den Bauformen: D-S-D-S rund, D-S-D-S eckig, D-ÜK-D-ÜK
    Auch dieser Kessel wird von Roco in mehreren Varianten geliefert:
    Variante 1: eckiger Sandkasten, Oberflächenvorwärmer



    Variante 2: runder Sandkasten, Oberflächenvorwärmer



    Alle wichtigen Umbauschritte habe ich bereits bei den zwei- und dreidomigen Kesseln beschrieben. Diese sind auch bei den vierdomigen Kessel-Bauformen anwendbar.
    Nicht lieferbar (bisher – Stand April 2015) ist die Variante mit Sandkasten der Baureihe 52 (ÜK), also in der eckigen, geschweißten Form. Hier ist wieder der Selbstbau gefragt.Weinert liefert hierfür die passenden Bauteile; meine Bauteile sind noch von Martin Meiburg und so zurzeit nicht mehr lieferbar.


    Die Variante D-ÜK-D-ÜK ist im Ruhrgebiet auf 50 208 [3, Seite 77] und 50 1847 [5, 6] nachweisbar.



    Soweit für heute die Bestandsaufnahme.


    Bauteile:
    Weinert Modellbau, Weyhe-Dreyhe (www.weinert-modellbau.de)
    8173 Sandstreudüsen 7-fach
    8158 Sanddom für BR 50 ÜK
    8198 Hilfsbläser
    8203 Speiseventile
    8260 Handräder mit drei Speichen, vier verschiedene Größen
    8450 Einheitsturbogenerator mit Indusi-Umformer, passend für alle Einheitslokomotiven
    8452 wie vorstehend in Weißmetall
    8451 Einheitsturbogenerator ohne Indusi-Umformer, passend für alle Einheitslokomotiven
    8453 wie vorstehend in Weißmetall
    8307 Sicherheitsventile für Einheitslokomotiven
    9315 Kupferlackdraht, eine Rolle, 0,15mm Durchmesser


    Martin Meiburg, Outbus-Schraubenwerke (www.outbus.de)
    Geschweißter Blechsandkasten für Roco BR 50 in H0


    Werkzeuge siehe auch Teil 4
    Weinert Modellbau, Weyhe-Dreyhe (www.weinert-modellbau.de)
    2260 0,3mm-Bohrer HSS, Industriequalität, besonders gut für Messinggussteile geeignet


    Quellen:
    [1] EK, Ebel/Wenzel, Die Baureihe 50, Band 1: Deutsche Reichsbahn
    [2] EK, Ebel/Wenzel, Die Baureihe 50, Band 2: Deutsche Bundesbahn
    [3] Sutton Verlag, Schenk, Eisenbahnen im östlichen Ruhrgebiet
    [4] VGB, Miba spezial 61, Dampfloks im Detail, Seite 30-35
    [5] Foto: Albert Gieseler: http:// www.albert-gieseler.de/dampf_de/imageHtml/imagedet1758.shtml
    [6] Foto: Ulrich Budde: http:// www.bundesbahnzeit.de/page.php?id=Baureihe 050


    Alle eingestellten Fotos:
    Copyright bei Andreas B


    Edit: 22.04.2015 Mischvorwärmer gegen Oberflächenvorwärmer getauscht. Danke Lutz K!
    Edit: 02.05.2015 Falsche Quellenangabe (Ersteller der Internetseite) berichtigt

    Anmerkung von Admin Rainer: Bildlinks neu eingebunden am 08.03.2015


    Teil 4: Umbauberichte - allgemeine Verbesserungen


    1 Hauptgruppe Fahrwerke


    Nachdem ich beiden Pufferbohlen weit über die allgemeinen Verbesserungen hinausgegangen bin, sind bei den Zylindern nur sehr wenige Verbesserungen möglich.
    1.4 Die Zylinder
    1.4.1 BR 50


    Vorbild
    Zu den Zylindern der BR 50 ist in [1] auf den Seiten 32 und 33 alles gesagt. Ich beschränke mich deshalb hier nur auf die wenigen Unterschiede.


    Es gab Lokomotiven mit Zylinderblöcken der BR 52, so z.B.
    50 443 des Bw Worms, [2, Seite 101, Bild-Nr. 627]


    Bei einigen Lokomotiven ist ein Winterthur-Druckausgleicher auf den Zylindern verbaut. Dieser war entweder offen sichtbar oder verkleidet, so z.B. bei:
    50 3125, Bw Tübingen [2, Seite113, Bild-Nr. 660] offen
    50 3081, Bw Hagen Gbf [2, Seite380, Bild-Nr. 1100] offen
    50 2790 Bw Mainz Bischofsheim [2, Seite 172, Bild-Nr. 739] verkleidet


    Mindestens eine Lokomotive hatte keine blind verflanschten Öffnungen zum Anbau eines Winterthur-Druckausgleichers auf dem Zylinderblock:
    50 3150, Bw Hamm [2, Seite88, Bild-Nr. 607]


    Augenfällige Unterscheidungsmerkmale, wenn auch nicht am Zylinderblock selbst, sind die Frischdampfleitungen. An der BR 50 gab es folgende Varianten, hier mit
    Beispielen:


    Frischdampfrohre rund isoliert und abgewinkelt
    50 1583 Bw Oberhausen Osterfeld-Süd [2, Seite 107, Bild-Nr. 643]


    Frischdampfrohre rund isoliert und gerade
    50 204 Bw Duisburg-Wedau[2, Seite 50, Bild-Nr. 562]
    50 058 Bw Finnentrop [3, Seite 9, unten]


    Frischdampfrohre eckig isoliert und abgewinkelt, schmale Bauform
    50 1522 Bw Oberhausen Osterfeld-Süd [2, Seite 165, Bild-Nr. 727],
    50 493 Bw Flensburg [2, Seite101, Bild-Nr. 628]. Diese Lok ist mit einem geschlossenen Umlauf ausgerüstet!


    Frischdampfrohre eckig isoliert und gerade, breite Bauform
    Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es noch vereinzelt Lokomotiven, die die von der Baureihe 52 her bekannte
    breite, eckige Isolierung der Frischdampfrohre hatten. Dies betraf insbesondere Lokomotiven der ganz späten Lieferserien.
    50 3125, Bw Tübingen [2, Seite113, Bild-Nr. 660]
    50 3081, Bw Hagen Gbf [2, Seite380 Bild-Nr. 1100]


    Manche Lokomotiven erhielten am rechten und linken Zylinder verschiedene Frischdampfrohre angebaut. So z.B.:
    50 3164 Bw Hamm [2, Seite159, Bild Nr. 717] Lokführerseite rund, abgewinkelt und Heizerseite rund, gerade
    50 1512 Bw Limburg [7,Bild Nr. 34] Lokführerseite rund, gerade und Heizerseite eckig, abgewinkelt


    Der Schieberkasten hat ebenfalls eine Entwässerung vorne und hinten. Diese Rohre sind am tiefsten Punkt des Schieberkastens angebracht und führen von hier aus entweder
    gerade (Bohrung von unten) oder mit einem 90°-Bogen (Bohrung seitlich) nach unten. Das jeweilige Rohr endet etwas unterhalb des unteren Endes der Zylinderblöcke.
    Gut zu sehen ist dies bei:
    50 1198, Bw Weiden [4,Titelbild]
    50 1503, Bw Hamm [4, Seite37, oben]
    50 3075, DGEG Museum Bochum-Dahlhausen



    Bild 1: Zylinderblock der 50 3075 im DGEG Museum 2008


    1.4.1.1 Roco
    Rocos 50er-Zylinder besteht aus einem Bauteil, an dem der Zylinderentwässerungsstutzen angespritzt ist. Die Kolbenstangenschutzrohre liegen als Zurüstteile der Lok bei.



    Bild 2: Roco Zylinder



    Bild 3: Kolbenstangenschutzrohre, Frischdampfrohre rund und eckig


    Verbesserungsmöglichkeiten bietet der Zylinder nur wenige. Eine, die Optik verbessernde, Änderung ist der Anbau der Zylinderentwässerungsstutzen von Weinert. Hierzu habe ich den angespritzten
    Stutzen abgeschnitten und anschließend sauber verschliffen. Zwei Bohrungen von 1,0mm ermöglichen das Einkleben des Weinert-Bauteiles mit Sekundenkleber.



    Bild 4: Roco Zylinder mit Weinert-Bauteilen


    Roco bietet für die Baureihe 50 sowohl das eckig, als auch das rund isolierte Frischdampfrohr, jeweils in der abgewinkelten Variante, an.


    Aus der Baureihe 52 ist das eckig isolierte Rohr in der breiten Bauform verfügbar. E smuss allerdings an den 50er Zylinder angepasst werden. Dazu wird die angespritzte Verkleidung des Druckausgleichers
    so abgesägt und beschliffen, dass das Rohr auf dem Zylinderblock oben aufliegen kann. Ein neuer Passzapfen aus Messing (oder Kunststoff) sollte ebenfalls noch eingeklebt werden.



    Bild 5: Roco Zylinder mit Schieberkastenentwässerung


    1.4.2 BR 52


    Vorbild
    Auffälliges Merkmal der Zylinderblöcke der BR 52 ist die Verkleidung des Winterthur-Druckausgleichers und die daran anschließende breite, eckige Isolierung der Frischdampfrohre. Darüber hinaus hatten
    einige Lokomotiven der BR 52 eine Abdeckung des Dampfraumes der Kolben mit einer Platte, die keine Schrauben aufweist (Aufsatzblech als Frostschutz?).
    52 141 und 52 142 [4,Seite 51] glatter Verschluss
    52 2869 [4, Seite 51] geschraubter Verschluss


    Wieder anders sahen dieZylinder der Kondenslokomotiven aus. Sie wirkten durch ihre fast den gesamten Rauchkammersattel hochragende Verkleidung sehr wuchtig. Sie hatten sowohl am
    Schieber als auch am Kolben Abdeckungen ohne Schrauben (Aufsatzbleche als Frostschutz?). Es sind auch Lokomotiven mit geschraubten Abdeckungen belegt.
    52 1967, Bw Kirchweyhe [6, Seite 48] beides glatt
    52 2023, Bw Minden [5,Seite 48, Bild-Nr. 88] beides geschraubt


    1.4.2.1 Roco
    Der Zylinder der Baureihe 52 von Roco hat endlich- den freistehenden Entwässerungsstutzen. Die Schieberkastenabdeckung ist ohne Schraubenköpfe dargestellt. Die
    Kolbenstangenschutzrohre liegen als Zurüstteile bei, sie haben keine Darstellung der Kolbenstangendruckausgleicher. Die Verbesserung an diesem Zylinder beschränkt sich somit auf die bereits bei der
    BR 50 beschriebene Schieberkastenentwässerung.


    Soll dieser Zylinder an einer BR 50 verwendet werden, so sind erhebliche Anpassungsarbeiten an die andere Steuerung notwendig. Dazu zählen die Änderung der Aufnahme des
    Steuerungsträgers, die Änderung der Aufnahme des hinteren Schieberkastendeckels und die Änderung der Aufnahme des Frischdampfrohres. Darauf komme ich später noch ma zurück.



    Bild 6: Roco Zylinder BR 52



    1.4.2.2 Gützold


    Gützold hat denZylinderblock und die Frischdampfrohre bei der BR 52 als ein gemeinsames Bauteil ausgeführt. Die Zylinderentwässerung ist freistehend angespritzt.
    Allerdings ist der Zylinderblock nur am Rahmen von Gützold verwendbar. Die Verbesserung an diesem Zylinder beschränkt sich somit ebenfalls auf eine
    Schieberkastenentwässerung.



    Bild 7: Gützold Zylinderblock BR 52


    Zum Zylinderblock einer BR 52 Kon siehe Piko.


    1.4.2.3 Piko
    Piko, später Gützold, hatte eine Kondenslokomotive im Programm. Der Zylinderblock gibt die Version mit geschraubten Abdeckungen wieder. Allerdings ist die Darstellung des oberen Abschlusses der
    Verkleidung gemäß allen mir bekannten Aufnahmen nicht korrekt. Dieser müsste etwas runder sein, Piko hat hier eine eckige Form gewählt. Aber da lasse ich mich gerne eines Besseren belehren?
    Die Zylinderentwässerung sollte vermutlich freistehend sein, meine Zylinderblöcke weisen eine teilweise freistehende Darstellung auf. Sie werden durch bearbeitete Weinert-Bauteile ersetzt.
    Dabei wird einer der beiden mittig liegenden Stutzen weggeschliffen, es bleibt nur noch die untere Querstange erhalten.



    Bild 8: Piko Zylinderblock BR 52 Kondenslok


    1.4.2.4 Trix / Märklin
    Der mir vorliegende Zylinderblockder BR 52 von Trix/Märklin kommt aus der 42.90 (Franco-Crosti). Er ist in seiner Bauhöhe um 2,5mm zu klein geraten, in der Breite fehlt rund 1mm. Deshalb
    erübrigt sich die weitere Bearbeitung.


    Der Zylinderblock für die BR 52 Kon hat das gleiche Problem ? zu kurz, zu schmal. Jedoch ist der obere Abschluss hier rund dargestellt. Ob das eine Beschaffung als Ersatzteil begründet, sei dahin gestellt.
    Die weitere Bearbeitung des Zylinders erübrigt sich.



    Bild 9: Märklin Zylinderblock BR 52


    Soweit die allgemeinenVerbesserungen an den Zylindern der verschiedenen Hersteller. Bleibt noch Eines nachzuschieben: Winterthur-Druckausgleicher gibt es nicht als Bauteil. Ein echtes Manko, dessen
    sich bisher leider auch kein Kleinserien-Hersteller angenommen hat. Es bleibt also nur der Selbstbau. Dazu später mehr, wenn es um die entsprechende Vorbildlok geht.


    Bauteile:
    Roco, Modelleisenbahn München GmbH (www.roco.cc)
    92420 Schiebereinsatz (BR50)
    100162 Zurüstbeutel: Kolbenstangenschutzrohre(BR 50)
    100168 Zylinderblock links und rechts (BR 50)
    100678 Steckteilesatz 1: Frischdampfrohre eckig und rund (BR 50)
    130134 TS Rohre, Bremsschläuche, Beleuchtung: Kolbenstangenschutzrohre (BR 52)
    130181 Zylinderblock links und rechts (BR 52)
    130182 Schieberkastendeckel vorne und hinten (BR 52)
    130184 Zylinderblockoberteil links und rechts (BR 52)


    Märklin, Göppingen(www.maerklin.de)
    203715 Zylinder rechts (BR52 Kon)
    203716 Zylinder links (BR52 Kon)


    Weinert Modellbau, Weyhe-Dreyhe (www.weinert-modellbau.de)
    8793 Entwässerungsstutzenfür Zylinderblöcke an Einheitslokomotiven
    9315 Kupferlackdraht, eine Rolle, 0,15mm Durchmesser


    Bavaria
    14.01 Messingdraht 0,2mm Durchmesser


    Werkzeuge siehe Teil 4


    Quellen:
    [1] EK, Ebel/Wenzel, Die Baureihe 50, Band 1: Deutsche Reichsbahn
    [2] EK, Ebel/Wenzel, Die Baureihe 50, Band 2: Deutsche Bundesbahn
    [3] Bufe, Andreas, Bauartunterschiede bei der Baureihe 50
    [4] EJ, I/97, Weisbrod/Obermayer, Die Baureihe 50
    [5] EJ, II/96, Weisbrod/Obermayer, Die Baureihe 52
    [6] EJ, 1/2012, Weisbrod/Obermayer, Baureihe 52
    [7] Foto: Ulrich Budde: http:// www.bundesbahnzeit.de/page.php?id=Baureihe 050


    Alle eingestellten Fotos:
    Copyright bei Andreas B

    Ich bitte um Beachtung:
    Die Übersicht musste aus technischen Gründen getrennt werden.


    Eine strukturierte Inhaltsangabe von Bauberichten ist unerlässlich. Sei es zum schnelleren Auffinden eines Bauberichtes mittels Suchfunktion oder Verlinkung, der Zuordnung in den Kontext eines Umbauablaufes oder einfach nur zur Verdeutlichung der Zugehörigkeit eines Berichtes zu einer bestimmten Hauptgruppe. Eine Gesamtübersicht zu meinen Berichten fehlte bisher.
    Dieses Manko möchte ich hiermit abstellen.


    Da das AW Kolvoerde nicht nur an Dampflokomotiven der Baureihen 50 und 52 werkelt, sondern auch an weiteren Treibfahrzeugen und Waggons, ist diese Liste bereits um diese Punkte ergänzt worden.
    Danke an Rainer für das Verlegen und Verlinken dieses Beitrages an die „richtige“ Stelle!


    Anmerkung:
    Die Übersicht wird aktualisiert, sofern weitere Unterpunkte notwendig werden.


    Teil 1 Der Weg zur authentischen Lokomotive


    Teil 2 Grundsätze für die Modelllokomotiven


    Teil 3 Umbauberichte
    ....3.1 Vorgehensweise
    ....3.2 Einteilung


    Teil 4 Umbauberichte - allgemeine Verbesserungen
    unterteilt in:
    1 Hauptgruppe Fahrwerke
    ...1.1 Rahmen
    .........
    1.1.1 BR 50 Roco Barrenrahmen
    .........1.1.2 BR 52
    .................1.1.2.1 Roco –Barrenrahmen
    .................1.1.2.2 Roco –Blechrahmen
    ....1.2 Pufferbohlen
    .... .....1.2.1 Umbau aus Roco
    ....1.3 Bremseinrichtungen
    ..........1.3.1 Roco
    ..........1.3.2 Gützold
    ..........1.3.3 Piko
    ..........1.3.4 Trix / Märklin
    ....1.4 Zylinder
    .........1.4.1 BR 50
    .................1.4.1.1 Roco
    .................1.4.1.2 Roco BR 52 Zylinder anpassen
    ..........1.4.2 BR 52
    .... .............1.4.2.1 Roco
    ..................1.4.2.2 Gützold
    ..................1.4.2.3 Piko
    ..................1.4.2.4 Trix / Märklin
    ....1.5 Radsätze
    ........ .1.5.1 Roco mit Kunststoff-Radsternen
    ...... ...1.5.2 Roco mit Metall-Radsternen
    ..........1.5.3 Gützold mit Kunststoff-Radsternen
    ..........1.5.4 Piko mit Kunststoff-Radsternen
    ..........1.5.5 Trix / Märklin mit Metall-Radsternen
    ..........1.5.6 Weinert Neusilber-Radsätze für Roco BR 50 RP 25
    ....1.6 Steuerungen
    ..........1.6.1 Roco BR 50 alt gestanzt
    ..........1.6.2 Roco BR 50 neu gegossen
    ..........1.6.3 Roco BR 50 mit Weinert-Bausatz 4211
    ..........1.6.4 Roco BR 52
    ..........1.6.5 Gützold BR 52
    ..........1.6.6 Trix/Märklin BR 52 Kon


    2 Hauptgruppe Kessel
    ....2.1 Kesselausrüstungen
    ..........2.1.1 Zwei-Dom-Kessel BR 50 und 52 (mit und ohne Knorr-Vorwärmer)
    ...................2.1.1.1 Roco
    ...................2.1.1.2 Selbstbau aus Roco
    ...................2.1.1.3 Gützold
    ..........2.1.2 Drei-Dom-Kessel BR 50 (mit und ohne Knorr-Vorwärmer)
    ..........2.1.3 Vier-Dom-Kessel BR 50 (mit und ohne Knorr-Vorwärmer)
    ....2.2 Windleitbleche
    ..........2.2.1 Witte-Windleitbleche
    ……........... 2.2.1.1 Roco BR 50
    ……............2.2.1.2 Weinert BR 50 ohne Schlitz
    ……............2.2.1.3 Weinert BR 50 mit Schlitz
    …..........…..2.2.1.4 Gützold BR 52
    …..........…..2.2.1.5 Günther BR 52
    ...........2.2.2 Wagner-Windleitbleche
    …….........…2.2.2.1 Roco
    …….........…2.2.2.2 Weinert
    ....2.3 Umlaufbleche
    ..........2.3.1 geschlossenes Umlaufblech
    ................. 2.3.1.1 für Wagner-Windleitbleche
    ...................2.3.1.2 für Witte-Windleitbleche
    ..........2.3.2 langes, seitliches Umlaufblech
    ...................2.3.2.1 BR 50
    ............................ 2.3.2.1.1 Roco
    ............................ 2.3.2.1.2 Roco/Weinert BR 50.40 FC
    ...................2.3.2.2 BR 52
    ........................... .2.3.2.2.1 Piko/Gützold BR 52 Kon
    ........................... .2.3.3.2.2 Märklin/Trix BR 52 Kon
    ........................... .2.3.3.2.3 Märklin/Trix BR 42.90 FC
    ..........2.3.3 kurzes, seitliches Umlaufblech
    ...................2.3.3.1 BR 50
    ....................... .....2.3.3.1.1 Roco
    ..................... . ......2.3.3.1.2 Weinert
    ...................2.3.3.2 BR 52
    .................... ........2.3.3.2.1 Roco
    ..................... .......2.3.3.2.2 Gützold
    ……….......... ...….2.3.3.2.3 Piko/Gützold BR 52 Kon
    …………...... ........2.3.3.2.4 Märklin/Trix BR 52 Kon
    ……….......... ...….2.3.3.2.5 Märklin/Trix BR 42.90 FC
    ……............ .…….2.3.3.2.6 Roco/Weinert BR 50.40 FC
    .............2.3.4 verschiedene Rückbaustufen
    ....2.4 Führerhaus
    ..........2.4.1 Offenes Führerhaus
    ..........2.4.2 Geschlossenes Führerhaus
    ....................2.4.2.1 Roco
    ....................2.4.2.2 Roco mit Günther-Bausatz
    ....................2.4.2.3 Gützold
    ....................2.4.2.4 Piko
    ....................2.4.2.5 Trix / Märklin
    ....2.5 Besonderheiten
    ..........2.5.1 Regenschutzblech und Abänderung Roco-Lüftungsaufsatz
    ..........2.5.2 Lüftungsaufsatz im Eigenbau
    ..........2.5.3 Neues Führerhausdach mit Krüger-Bausatz
    ..........2.5.4 Neuer Lüftungsaufsatz mit Krüger-Bausatz
    ..........2.5.5 Der Schornstein - ist er weit oder eng?
    ..........2.5.6 Neuer Pumpenträger für die BR 50
    ..........2.5.7 Feste Führerhausrückwand


    3 Hauptgruppe Tender
    ...3.0 Vorbildinformationen
    ........ 3.1 Tenderaufbauten
    ......... ....3.1.1 2‘2’T26 Standardtender
    .................... 3.1.1.1 für offenes Führerhaus
    .................... 3.1.1.4 für offenes Führerhaus der Franco-Crosti 50.40
    ............ .3.1.2 2‘2’T26 Kabinentender
    ................... 3.1.2.1 für offenes Führerhaus
    .............................. 3.1.2.1.2 Serienausführung
    ............. 3.1.3 2‘2’T30 Wannentender
    .................... 3.1.3.1 für offenes Führerhaus
    .............................. 3.1.3.1.1 Fleischmann
    .................... 3.1.3.2 für geschlossenes Führerhaus
    .............................. 3.1.3.2.1 Roco
    .............................. 3.1.3.2.2 Gützold
    …........ .3.1.5 K4T30 Steifrahmentender (Achtung: Zwei unterschiedliche Links)
    ……............ 3.1.5.1 für offenes Führerhaus
    ………......... 3.1.5.2 für geschlossenes Führerhaus
    ............ 3.1.7 3'2'T16 Kondensationstender
    ............ 3.1.8 2'2'T34 Kastentender
    ....3.2 Tenderrahmen
    ...........3.2.1 2‘2’T26 und 2‘2‘T26 Kab
    ...........3.2.2 2‘2’T30
    ....................3.2.2.1 Roco
    ….......3.2.5 K4T30
    ...........3.2.6 Verbesserungen
    ....................3.2.6.1 Neue Pufferbohle für Roco 2'2'T26
    ....3.3 Tenderradsätze
    ..........3.3.1 Roco 2‘2’T26 und 2‘2‘ T26 Kab und 2‘2’T30
    ..........3.3.2 Gützold 2‘2’T30 und K4T30
    ..........3.3.3 Märklin/Trix 3‘2’T16Kon
    ….......3.3.4 Weinert für Roco 2‘2’T26, 2‘2T26 Kab
    ....3.4 Besonderheiten
    ..........3.4.1 Wannentender-Kohlenkasten mit geradem Abschluss

    ..........3.4.2 zusätzlicher Aufstiegstritt zum Kohlenkasten, neue Entwässerungsrohre

    ..........3.4.3 verlängerter Öffnungsmechanismus für Wasserkasten-Deckelklappen

    1 Hauptgruppe Fahrwerke


    Nach doch recht langer Zeit geht es heute weiter im H0-AW Kolvoerde.


    Nun ist Weihnachtszeit – Bastelzeit. Da auch ich nicht unterwegs bin, habe ich mal rund 14 Tage „für die Modellbahn“ reserviert, um einen großen Schritt vorwärts zu kommen…Aber:
    Auf Grund eines 1:1-Projektes, in das ich in den kommenden 3 bis 4 Jahren stark eingebunden bin, werde ich den anfänglich angedachten 4-Wochen-Rhythmus wohl deutlich strecken müssen… Aber ich mache weiter, denn das ist mir (auch) wichtig!!! Ich bitte deshalb um Geduld, wenn ich nicht mehr „sofort“ antworten kann und mancher Fortschritt / weiterer Artikel auf sich warten lässt. Über eure Kommentare und Anmerkungen freue ich mich aber trotzdem! Vielen Dank dafür.
    Ich habe heute erstmals Links zu Originalaufnahmen und Hinweise auf Bilder in Buchquellen mit eingefügt. Die Quellenangaben stehen in eckigen Klammern [ ] und beziehen sich auf das Quellenverzeichnis am Schluss dieses Beitrages. Alle weiteren unten angeführten Quellen dienten ausschließlich der Recherche, sind hier aber der Vollständigkeit halber mit angeführt.


    1.2 Pufferbohlen
    1.2.1 Umbau aus Roco


    Bevor heute die Pufferbohle(n) auf dem Arbeitszettel stehen, befasse ich mich wie immer zuerst kurz mit dem Vorbild.
    Eigentlich weiß es ja jeder: Neben den Zug- und Stoßvorrichtungen (Zughaken mit Flansch, Puffer mit Puffersockelplatten) ist die Pufferbohle mit diversen Griffen, Griffstangen und Tritten ausgestattet. Dazu zählt der runde Laternenbügel als Rangierergriff genutzt, bei Loks der Baureihen 50 (späte ÜK-Serien) und 52 als einfache Stange ausgeführt, sowie die Aufstiegstritte. Bei der Baureihe 50 sind dies zwei Tritte mit einer rückwärtigen Diagonalverstrebung, bei der Baureihe 52 ein einfacher Tritt, der nicht bei allen Lokomotiven mit einer Diagonalversteifung versehen war.
    Hinzu kommen die diversen Absperrhähne für die Heizleitung:
    in DRG/DB-Ausführung ohne Heizschlauch
    in DRG/DB-Ausführung mit Heizschlauch
    in RIC-Ausführung ohne Heizschlauch
    in RIC-Ausführung mit Heizschlauch
    Absperrhahn Bauart Pintsch
    Blind verflanscht


    Was jetzt noch fehlt sind die Bremsschläuche in der neueren, glatten Bauart.
    Vereinzelt gab es noch Zugnummern-Schilder. Sie wurden an unterschiedlichen Positionen an der vorderen Pufferbohle befestigt. Der Standard-Einbauort befand sich wohl mittig über der Zugvorrichtung.


    Eine Riffelblechabdeckung auf der Pufferbohle ist auch noch möglich. Dieses Blech ist bei Lokomotiven mit Wagner-Windleitblechen vorhanden. Bei Lokomotiven mit Witte-Windleitblechen und einer geschlossenen Schürze findet man es ebenfalls.
    Bei der DB wurde sie bei Lokomotiven der Franco-Crosti-Baureihe 50.40 verbaut, sie kamen aber vereinzelt auch bei „normalen“ Lokomotiven vor, so z.B. bei 50 209 des Bw Wanne-Eickel 1966. Sie könnte also –zumindest teilweise- ein Überbleibsel der alten Schürze sein. [3]


    Das Standardfoto zu den Anbaupositionen sämtlicher Bauteile der Pufferbohle ist ein Foto von 50 002 in [1, Seite 4, Bild ohne Nummer). Darüber hinaus kann man gut das weiter unten erwähnte Riffelblech auf der Pufferbohle sowie die glatten Bremsschläuche erkennen.


    Nicht mehr im direkten Zusammenhang mit der Pufferbohle stehen zwei weitere Bauteile, die aber an dieser Stelle bereits in den Umbau einer Modelllokomotive einfließen müssen:
    Die Schmiermittelverteiler und die Schienenräumer.



    50 3075 Schmiermittelverteiler... (c) Andreas B
    ... und all die weiteren kleinen Details, wie die Elektroleitung mit Steckdose für die Frontlampen, oder die Bremsluftleitungsführung...



    ... und Rahmenvorschuh von der Seite (c) Andreas B
    ... mit Schienenräumer und all dem anderen "Kleinkram"!


    Um aufzuzeigen, wie unterschiedlich Pufferbohlen von Lokomotiven aus dem Ruhrgebiet sein können, hier mal einige Beispiele:
    50 408, 1958, Heizkupplung auf der Lokführerseite blind verflanscht, auf der Heizerseite (!) mit Heizschlauch versehen, Laternenbügel, aber eine Lampe DRG, die andere DB-Bauart, Zugnummern-Schild (noch mit einem weißen Rand) auf der Lokführerseite neben der Zugvorrichtung, glatte Bremsschläuche. [2, Bild 580]


    50 1503, 1956, Lokführerseite Absperrhahn für Heizleitung, Heizerseite Absperrhahn Bauart Pintsch, kein Zugnummern-Schild, glatte Bremsschläuche, Laternenbügel, DRG-Lampen
    [2, Bild 550)


    50 3121, 1959, Lokführerseite mit Heizschlauch, Heizerseite Absperrhahn, Rangierstangen, kein Zugnummern-Schild, feste Lampen (wie BR52). [2, Bild 707]


    50 2905, Lokführerseite mit Absperrhahn, Heizerseite mit Absperrhahn Bauart Pintsch, beide mit je einem Bremsschlauch gekuppelt und unter der Zugvorrichtung miteinander verbunden (!),glatte Bremsschläuche, Rangierstangen, Zugnummern-Schild mittig über der Zugvorrichtung, DRG-Laternen. [2, Bild 950]


    Auf jüngeren Fotos, ab ca. 1960, entfällt der heizerseitige Absperrhahn:
    50 211, 1960, Lokführerseite mit Heizschlauch, Heizerseite ohne Anschluss, glatte Bremsschläuche, kein Zugnummern-Schild, Laternenbügel, DRG-Laternen [2, Bild 1117]



    50 3075 von vorne (c) Andreas B


    Kommen wir nun zum Modell.
    Nachdem im letzten Teil der Rahmen gerade gerichtet wurde, kann er nun Stück für Stück einem konkreten Vorbild angepasst werden. Dabei gibt es mehrere Möglichkeiten, die unterschiedlichen Ansprüchen und Geldbeuteln gerecht werden. Die notwendigen Werkzeuge habe ich am Ende des Beitrages aufgelistet, die verwendeten Bauteile sind dort ebenfalls aufgeführt. Übrigens: Ich verwende am liebsten Weißmetall bei den Bauteilen. Dieses Material lässt sich einfach besser bearbeiten.


    Anmerkung:
    Die Roco-Pufferbohle hat einen ganz entscheidenden Unterschied zum Vorbild: Sie ist unten offen und nach hinten geschlossen! Das Vorbild ist unten geschlossen und hinten offen! Diese Wahl der Ausführung ist technisch bedingt, bietet sie doch ein einfaches Einsetzen der Lichtleiter. Sie behindert aber ganz erheblich eine Zurüstung mit Bauteilen anderer Hersteller.


    a) Die einfachste Methode ist es sicherlich, die vorhandene Pufferbohle mit den ROCO-Zurüstteilen zu versehen. Befriedigende Optik sieht für mich allerdings anders aus. Das liegt vor allem an den teils „amputierten“ Bauteilen bei Beibehaltung des Roco-Kurzkupplungsmechanismus. Bei Verzicht auf die vordere Kupplungsmöglichkeit lassen sich die vollständigen Roco-Nachbildungen der Bremsschläuche anbringen. Zu beachten ist, dass Roco die Bremsschläuche vorbildwidrig am unteren Rand der Pufferbohle befestigt! Diese Zurüstung passt natürlich gut zu Lokomotiven im FREMO-Einsatz.



    Roco Pufferbohlen


    b) Die zweite Methode ist es, die Pufferbohle am Rahmen so zu bearbeiten, dass sie mit Zurüstteilen aus Messing verfeinert werden kann.
    Hierzu wird mit dem Entfernen der Puffer begonnen, ich nutze dafür eine Laubsäge mit einem feinen Metallsägeblatt. Die verbleibenden Reste (z.B. der Puffersockelplatten) werden glattgeschliffen. Nun werden die neuen Aufnahmen für den Flansch des Kupplungshakens und die Bremsschläuche gebohrt.


    Zwei neue Puffertellersockel und der neue Kupplungsflansch werden mit wenig Sekundenkleber angeklebt. Soll das Roco-Spitzensignal weiterverwendet werden, so muss der Lichtleiter erhalten bleiben. Deshalb dürfen auch keine durchstoßenden Puffer verwendet werden. Die Nutzung der OBK oder eines Kupplungshaken scheidet allerdings leider auch aus. Es ist einfach nicht genügend „Luft“ in der Pufferbohle zur Befestigung dieser Kupplungen vorhanden. Es bleibt also nur die Verwendung der Roco-Kupplungsaufnahme. Weitere Zurüstungen von -unter der Pufferbohle anzubringenden- Teilen, wie die mit Heizschläuchen, fallen leider der Bauart der Pufferbohle zum Opfer. Hier ist eine Anpassung an das Original also nicht möglich. Auch diese Lokomotiven würden meinem Pflichtenheft für den FREMO-Betrieb entsprechen.


    c) Natürlich kann die Roco-Pufferbohle auch unter Verzicht auf die Beleuchtung (mit dem Lichtleiter) neu angepasst werden. Dazu wird die Pufferbohle von unten mit Zweikomponentenkleber aufgefüllt. Nach dem Aushärten und nach unten hin bündigem Abschleifen lassen sich die oben beschriebenen Teile an und unter der Pufferbohle montieren. Hierzu werden die Aufnahmen für die Tritte, die Griffe, die neuen Heizschläuche, den Kupplungsflansch und bei Bedarf für die Laternen und Laternenbügel gebohrt. Bei Verzicht auf die Beleuchtung der Lok könnten die Roco-Laternen auf der Pufferbohle festgeklebt werden. Die Beleuchtung mit Weinert-Laternen und LED-Beleuchtung ist aber auch möglich.
    Diese Zurüstung entspricht eher dem Pflichtenheft für die Heimanlage, aber ein FREMO-Einsatz ist damit natürlich auch möglich.



    Roco Pufferbohle aufgefüllt und zugerüstet von unten (c) Andreas B



    Roco Pufferbohle aufgefüllt und zugerüstet von vorne (c) Andreas B


    d) Meine bevorzugte Methode für Heimanlagen-Modelle ist es, die Pufferbohle komplett zu ersetzen. Grundsätzlich muss danach allerdings wirklich alles neu aufgebaut werden.
    Zuerst wird die Roco-Pufferbohle abgesägt. Der Sägeschnitt sollte eigentlich genau zwischen den beiden auf der Pufferbohle sichtbaren Nietreihen liegen. Aber so genau kann kaum jemand sägen, weshalb er bei mir meistens auf der vorderen Nietreihe liegt. Der überstehende Rest wird soweit abgefeilt, dass die neue Weinert-Pufferbohle sauber anliegend angeklebt werden kann. Allerdings ist das ein wenig knifflig. Die Pufferbohle muss so fixiert werden, dass sie sowohl in der Vertikalen als auch der Horizontalen genau gerade liegt. Das bereitet insoweit Probleme, als dass der Zweikomponentenkleber nicht ausreichend Haftkraft entwickelt, um ein Verschieben der Pufferbohle vor dem endgültigen Abbinden des Klebers zu verhindern. Um dieses Problem zu umgehen habe ich mir eine passende Auflage / Halterung gefertigt, die den Höhenunterschied zwischen dem auf dem Kopf liegenden Rahmen am Getriebeaufbau und dem vorderen Rahmenende ausgleicht. Die Auflage hält einerseits den Rahmen in der Waage und andererseits stellt sie den o.a. Höhenausgleich sicher. Darüber hinaus ist mit dem Einbau einer kleinen Glasscheibe sichergestellt, dass überquellender Kleber relativ problemlos ein Lösen des bearbeiteten Rahmens aus dieser Halterung gewährleistet.
    Nach dem Aushärten des Klebers werden die Bohrungen eingebracht. Weinert hat dankenswerterweise Körnungen der Bohrlöcher für die Puffergriffe, für die Absperrhähne, die Bremsleitungen und die Laternen und Bügel bereits angedeutet, dies erleichtert eine genaue Positionierung! Die Pufferträger und der Kupplungsflansch sind ebenfalls bereits vollständig angedeutet. Diese Bohrungen können somit entfallen. Nun sind alle Voraussetzungen geschaffen, die Modelllok einem Original anzupassen.
    Die ausgewählten Zurüstteile klebe ich mit Sekundenkleber fest.



    Weinert Pufferbohle von oben, stehen gelassene zweite Nietreihe (c) Andreas B


    Die Bremsleitungen stellen dabei ein Problem dar. Sie führen nämlich aus der Pufferbohle hinten heraus und im ersten Rahmenausschnitt werden sie wieder ins „Innere“ des Rahmens geführt. Dies gilt es auch beim Modell nachzubilden. Zwei unterschiedliche Möglichkeiten zur Darstellung habe ich probiert. Zum einen kann der zu verwendende 0,8mm Messingdraht an den Anguss der Heizleitung stumpf angelötet werden. Ich habe dazu vorher den Anguss zugunsten einer glatten Lötfläche entfernt. Es entsteht leider eine nicht wirklich mechanisch feste Verbindung, zumal die Zuleitung ja auch noch in eine Bohrung im ersten, runden Rahmenausschnitt eingesetzt werden muss (was exaktes, Millimeter-genaues Arbeiten in der Länge erfordert). Ich habe mich deshalb für eine andere Bauart entschieden: Ich setze diese Leitung extra an. Dabei mache ich mir zu nutzen, dass der Modellbahner nicht wirklich in die Pufferbohle von hinten hineinschaut. Ein etwa 15mm langes Stück Messingdraht wird an einem Ende (von ca. 2mm Länge) um 90 Grad umgebogen. In den ersten Rahmenausschnitt wird ein ca. 2mm tiefes Loch mit 0,8mm Durchmesser gebohrt, hierein wird der zuvor gebogene Draht eingeklebt. Das längere Ende endet natürlich in der Pufferbohle, in Höhe der Bohrung der Bremsschläuche! Dieses Ende wird vor dem Einkleben in der Länge geschätzt und dann gekürzt.



    Roco Rahmen Seitenansicht mit neuer Weinert Pufferbohle und Luftleitung zu den Bremsschläuchen (c) Andreas B
    Hier ist das Vorlaufgestell noch unbearbeitet.


    Was jetzt noch fehlt sind die Schmierleitungsverteiler. Ein Detail, das Gützold übrigens bei seiner Lok der BR 52 schon vorbildlich dargestellt hat. Leider hat dies Roco nicht geschafft. Abhilfe schafft wieder einmal Weinert! Seine Schmierleitungsverteiler sind allerdings Nachbildungen der doppelten Ausführung. Das macht aber nichts. Durch einfaches Trennen der beiden Verteiler können zwei Lokomotiven ausgestattet werden….
    Anmerkung:
    Okay, auf das konkrete Vorbild bezogen wohl nicht immer ganz vorbildlich mit einmal drei und einmal vier Verteilerdosen, aber was soll‘s… ist halt kostengünstiger.
    Bei der Bilderrecherche festgestellt: das Vorbild wies an dieser Stelle auch unterschiedliche Ausführungen auf.



    Roco Rahmen von oben mit Blick auf die Position der Schmiermittelverteiler (c) Andreas B


    Wohin nun mit dem Verteiler? Roco hat uns Modellbahnern da perfekt zugearbeitet, hat der Rahmen doch mittig über den Radkastenabdeckungen schon angedeutete Befestigungen für den Verteiler. Die Lackierung des Rahmens verhindert jedoch leider eine dauerhafte Befestigung. Natürlich nicht wegen dem Lack, sondern weil dieser sich gerne mal vom Metallrahmen löst. Deshalb kratze ich mit dem Skalpell den Lack ab und klebe dann erst das Bauteil auf! Es lässt sich im Übrigen trefflich darüber streiten, ob dieses Bauteil auch bei Loks mit einem geschlossenen Umlauf, also mit Schürze, angebaut werden soll. Ich denke, man sieht es da eigentlich nicht, weshalb ich bei diesen Loks auf einen Anbau verzichte.


    Zum guten Schluss wenden wir uns nun noch einmal dem Rahmen zu. Roco hat den Schienenräumer am Vorlaufgestell befestigt. Dies ist natürlich nicht vorbildentsprechend. Hier kann aber selber Abhilfe geschaffen werden. Lutz K. hat die schon einmal in einem seiner Threads erläutert (er klebt die abgeschnittenen Schienenräumer auf ein U-förmig gebogenes Messingblech). Diese sehr kostengünstige Methode führt schnell und einfach zum Ziel.
    Ich befestige die Messing- Schienenräumer in Bohrungen, die ich in den (unteren) Rahmenvorschuh eigebracht habe. Dies kann im Extremfall zu einer etwas überhöhten Position der Schienenräumer führen, allerdings ist dieser Befestigungsort optimal, da die Scheinenräumer so auch wirklich vor dem Radsatz des Vorläufers zu liegen kommen.



    Roco Rahmen mit Schienenräumer am Rahmen befestigt (c) Andreas B
    Wie man hier auch schön sehen kann, harmoniert die Weinert-Pufferbohle auch mit einer geschlossenen Schürze.
    Dabei ist der Abstand des Roco-Umlaufes exakt der gleiche, wie bei der Weinert-Pufferbohle.


    In einem anderen Versuch habe ich als Abhilfe dann Schienenräumer auf ein ebenfalls U-förmiges Messingblech aufgelötet und unter den Rahmen geklebt. Die dabei entstehende Position ist aber zu niedrig, dadurch müssen die Schienenräumer deutlich gekürzt werden. Also: Beide Methoden sind (für mich) noch nicht der Weisheit letzter Schluss! Ich suche noch nach DER richtigen Bauart.


    Sind alle Teile befestigt entspricht dieses Modell unserem gewählten Vorbild, zumindest am Rahmenvorbau.
    Diese Lokomotive könnte später sicherlich auf einem FREMO-Treffen eingesetzt werden. Ich mag da eine falsche (Dauer-) Beobachtung getätigt haben, aber auf Grund des meist doch recht rauen Umganges mit dem rollenden Material (Schieben mit der Hand, händisches Umsetzen im Schattenbahnhof) passt diese sehr weitgehende Detaillierung eher zu meinem Heimanlagen-Pflichtenheft.


    Hier ein paar Modell-Beispiele in der Bauphase:



    Weinert Pufferbohle zugerüstet von unten (c) Andreas B



    Weinert Pufferbohle mit Heizkupplung, ohne zweiten Heizanschluss (c) Andreas B



    Weinert Pufferbohle mit zwei Heizanschlüssen, rechts der Pintsch-Anschluss (c) Andreas B



    Vollständig zugerüstete Weinert Pufferbohle inclusive Laternen (c) Andreas B


    Soweit für heute mein Umbaubericht. Falls jemand unter den Mitlesern noch weitere Bauteile der einschlägigen Anbieter für die Nutzung bei den Baureihen 50 und 52 kennt, der möge mir dies bitte mitteilen.
    Es gibt immer etwas zu verbessern... :thumbsup:


    (Leider) hier eine allgemeine Abschlussbemerkung:
    Wir sind eigentlich alle Modellbahner und Modellbauer und wissen, was wir tun. Aber trotzdem möchte ich, bevor jetzt jemand auf „komische“ Gedanken kommt, einen wichtigen Hinweis geben:
    Wer auf die eine oder andere hier dargestellte Art in die Substanz seiner Modellokomotive eingreift, macht dies auf eigenes Risiko. Ich übernehme keinerlei Gewähr oder Haftung dafür, dass die hier gezeigten Umbauten bei jedem zum Erfolg oder zu ähnlichen Ergebnissen führen.
    Und: Werden Änderungen an fabrikneuen Modellen durchgeführt, erlischt selbstverständlich jede Gewährleistung.


    Ich wünsche alle Usern im Forum eine frohe und besinnliche Weihnacht und einen guten Rutsch ins Jahr 2015.
    Tschöö sagen :santa: und
    Andreas B


    Bauteile:
    Weinert Modellbau, Weyhe-Dreyhe (www.weinert-modellbau.de)
    8290 Bremsschläuche, neuere Ausführung, glatt
    8291 Bremsschläuche, ältere Ausführung, gerippt
    8500 Einheitspufferbohle, Weißmetall mit Riffelblechabdeckung
    8505 Einheitspufferbohle, Weißmetall
    8508 Einheitspufferbohle mit Aufstiegstritten und seitlichen Schürzenauflagen
    8510 Absperrhahn der Heizleitung und Absperrhahn Bauart Pintsch
    8511 Absperrhahn der RIC-Ausführung
    8512 Rangierergriff für Pufferbohle
    8550 Schienenräumer
    8554 Schienenräumer glatt
    8596 feindetaillierte Sockelplatten, Messingguss,
    8600 Federpuffer, 5,2mm Pufferteller, durchstoßend
    8617 dito, Großpackung
    86001 Federpuffer, 5,2mm Pufferteller, nicht durchstoßend
    86171 dito, Großpackung
    8641 Kupplungshaken zum Einsetzen in die Pufferbohle
    86411 dito, Großpackung
    8643 Flansch für Pufferbohle, klein, Lokomotive
    8703 Aufstiegstritte für Pufferbohlen von Einheitslokomotiven, 2 Tritte, Diagonalverstrebung
    8750 Rangierstangen, rund, für Pufferbohlen
    89142 Schmierleitungsverteiler für Loks
    9009 Bügel für Laternen
    9300 Messingdraht, 0,30mm Durchmesser


    Reitz-Modellbau, Schlossberg (www.reitz-modellbau.com)
    1008 Hülsenpuffer für DRG und DB, durchstoßend
    1051 Bremsschlauch LB/ DRG/ DR/ DB, gerippt
    1189 RIC- Heizanschluss, DR/ DB


    Michael Weinert, MW-Modellbau, Hamburg (www.mw-modellbau.de)
    108 OBK-Lokhaken, Neusilberfeinguss, (OBK = OriginalBügelKupplung)
    138 OBK-Lokhaken, Neusilberfeinguss, Bausatz 6er-Pack



    Werkzeuge:
    Reibahlen- und Bohrerhalter (Stiftenklöbchen) mit Aufnahme für verschiedene Schaft-Durchmesser
    HSS-Spiralbohrer, verschiedene Durchmesser 0,3mm bis 2,2mm
    HSS-Spiralbohrer für Messing, verschiedene Durchmesser 0,3mm bis 2,2mm
    Trennscheiben und Trennscheibenhalter
    Uhrmacher-Laubsägebogen mit feinem Metallsägeblatt
    Schleifpapier
    Nadelfeilen, fein, runde und/oder eckige Form
    Griff für Nadelfeilen
    Bastelmesser
    Skalpell mit gerader Klinge, spitz zulaufend
    Skalpell mit gebogener Klinge
    2-Komponenten-Kleber (z.B. von UHU)
    Kleinbohrmaschine, z.B. von Proxxon oder Böhler



    Quellen:
    [1] EK, Ebel/Wenzel, Die Baureihe 50, Band 1: Deutsche Reichsbahn
    [2] EK, Ebel/Wenzel, Die Baureihe 50, Band 2: Deutsche Bundesbahn
    [3] Foto: http:// www.albert-gieseler.de/dampf_d…aten14/lokdet143518.shtml


    Alle eingestellten Fotos:
    Copyright bei Andreas B


    Edit: Überschriften angepasst

    Hallo Lutz,


    wie Du vielleicht gelesen hast, bin ich nebenan im AW Kolvoerde auch gerade beim Rahmen...
    Was passt da besser, als eine schon lange in der Luft liegende Frage los zu werden?


    Wie weit (in (Zehntel-) mm) fräst Du den Rahmen in den Achslagern auf um die Beweglichkeit der Achsen zu gewährleisten?
    So "Pi mal Daumen" kann ich mir eigentlich bei der Qualität nicht wirklich vorstellen....


    Ich würde diese Art der Achslagerung auch gerne mal bei einer Lok ausprobieren, habe mich aber eben aus besagter Fragestellung
    heraus noch nicht daran gewagt. Vielleicht kannst Du mir auf die Sprünge helfen?

    Teil 4: Umbauberichte - allgemeine Verbesserungen
    1 Hauptgruppe Fahrwerke
    1.1 Rahmen


    Grob gesagt: Es gab den Barrenrahmen (BR 50 und BR 52) und den Blechrahmen (nur BR 52).
    So und jetzt? Ist doch alles ganz "schick"!


    Ja, das hatte ich auch gedacht, bis ich mich näher mit meinen Vorbildlokomotiven auseinander setzte.
    Da stellte ich nämlich doch noch Unterschiede fest, allerdings an den Rahmenvorschuhen.
    Jetzt mag man sagen, dass die Roco-Modelle doch einen recht passablen Rahmen / Rahmenvorschuh haben!
    Für den Standardrahmen, den die meisten Lokomotiven hatten, stimmt dies durchaus.
    Aber die späten Serienlokomotiven (meist die ÜK-Lokomotiven) hatten, auch durch die Vielzahl der Hersteller,
    teils deutliche Unterschiede gerade im Rahmenvorschuh (und den sieht man ja nun mal deutlich bei allen Lokomotiven).


    So habe ich mich auf die Suche gemacht, welche Lokomotiven einen anderen Rahmenvorschuh führten und
    wie der aussieht. Es ließen sich (bisher) zwei unterschiedliche Rahmenvorschuhe ermitteln, die ich hier in
    Skizzen einmal darstelle. Möglicherweise gibt es noch eine dritte Rahmenbauart, aber das kann ich nicht
    zweifelsfrei nachweisen….



    [size=10]Zeichnung 1: Rahmenvorschuh BR 50 in der Ursprungsausführung
    z.B. 50 802 Jung, 501907 Böhmisch-Mährische Maschinenfabrik, 50 1997 Tubize, 50 2157 Energie,
    50 2688 Esslingen



    [size=10]Zeichnung 2: Rahmenvorschuh BR 50 in der ÜK-Version
    z.B. 50 2339 Henschel, 50 2949 Skoda, 50 3012 WLF, Ersatzbauten 50 3045 bis 3164 Krupp und MBA,
    52 104 Borsig



    [size=10]Zeichnung 3: Rahmenvorschuh BR 52 Blechrahmen
    Dieser Rahmen hat keine Aussparungen.
    Auf ersten Musterzeichnungen zu dieser BR ist hinter der Pufferbohle noch eine
    kreisförmige Öffnung eingezeichnet, die aber in der Serie nicht umgesetzt wurde.


    Jetzt kommt die Krux an der Sache "Rahmenvorschuh" : Kaum eine Aufnahme einer Lok lässt diesen erkennen!
    In diesen Fällen habe ich auf eine Änderung des Roco-Rahmens verzichtet.
    Darüber hinaus gab es bei der DB den „Schwerter Rahmentausch“. So lässt sich heute leider kaum noch
    eine genaue Zuordnung der Bauformen zu Baulosen treffen.


    Weitere Vereinfachungen,wie den Wegfall des Schutzbleches über den Vorlaufachsen, brauche ich nicht zu
    beachten, denn die wurden wohl in den meisten Fällen nachträglich wieder angebaut. Mir sind jedenfalls
    nur 50 2961 des Bw Flensburg von 1951, 50 2346 des Bw Seelze von 1945 ohne diese Bleche bekannt.
    Aber: 50 3150 des Bw Hamm von 1952 hat eine Minimalversion davon abbekommen, und das sollte dann
    auch im Modellnachgebildet werden.


    1.1.1 BR 50 Roco Barrenrahmen


    Roco hat für die BR 50 bisher zwei Rahmen entworfen: einen für die analogen Lokomotiven und einen für die
    digitalen Lokomotiven.
    Für die BR 52 verwendet Roco zum einen den (Barren-)Rahmen der BR 50 (in digitaler Version), zum
    anderen einen Rahmen, der den Blechrahmen des Vorbildes darstellt (nur digitale Version).
    Somit stehen für die Modelle drei Rahmen zur Verfügung.
    Unterschiede:
    Der analoge Rahmen hat nur auf der Lokführerseite einen kleinen Zapfen vor dem Getriebe zur Führung
    der beiden Stromleitungen (siehe Bild 1).


    Der digitale Rahmen hat einen zusätzlichen Zapfen vor dem Getriebe auf der Heizerseite und einen
    weiteren hinter dem Getriebe. Dazu gibt es noch eine Aussparung zur Kabelführung für die zusätzlichen
    Kabel in der Getriebeabdeckung (siehe Bild2).



    [size=10]Bild 1: Der analoge Rahmen der BR 50



    [size=10]Bild 2: Der digitale Rahmen der BR 50


    Leider hat Roco erhebliche Probleme mit der „Formgebung“ seiner Rahmen. Es scheint so das sich
    durch den, nennen wir es mal unsachgemäßen, Zusammenbau, hier vor allem das
    übermäßige Festziehen der Befestigungsschrauben für den Kessel, der Rahmen verzieht.
    Dadurch senkt sich die Pufferbohle teilweise bis zu 2,5mm an den Puffern nach unten. Hier entsteht
    also eine Krümmung, die es zu beseitigen gilt (siehe Bild 3). Vor dem Biegen sollte die Krümmung aber,
    wie hier gezeigt, mit einem Winkel überprüft werden. Als gerade Auflagepunkte konnte ich immer den
    90°-Winkel zwischen Getriebe und Rahmen, sowie die erste, längere „Rahmenerhöhung“ nutzen. Danach
    fängt erst die Biegung an.


    In einem Test mit zwei geraden Rahmen habe ich das mal nachgestellt: im ersten Rahmen wurden die
    Kesselbefestigungsschrauben „festgezogen“, im zweiten Rahmen wurden sie nur moderat angezogen.
    Dann habe ich den „Spaß“ für rund ein Vierteljahr vergessen.
    Fazit: Rahmen Eins wurde wieder krumm….



    [size=10]Bild 3: Der verbogene Rahmen einer BR 50.
    (Nein, der Rahmen wurde nicht noch vorher weitergebogen, so kam er aus der Lok!)


    Der Rahmen muss nun gerichtet werden! Irgendwo habe ich mal gelesen, an welcher Stelle der
    Rahmen gefasst werden soll. Nun, das ist mir relativ egal gewesen, da die Pufferbohle nach
    oben kommen muss, ergibt sich der Griffpunkt eigentlich von alleine.


    Ich stütze dabei mit den beiden Daumen den Bereich über der 2. Kuppelachse und biege von außen,
    in dem ich die Daumen als Druckpunkt nutze (Bild 4). Zerlegt habe ich dabei noch keinen Rahmen,
    da das verwendete Metall relativ weich ist und gut nachgibt.
    Trotzdem ist Vorsicht geboten!



    [size=10]Bild 4: Haltepunkte und Druckpunkte im Rahmen


    Der Biegevorgang sollte immer nur in kleinen Schritten erfolgen, mit wenig Kraft.
    Danach immer mit dem Winkel den „Erfolg“ kontrollieren!
    Dieser Vorgang wird so häufig wiederholt, bis der Rahmen gerade ist. Das kann daran erkannt werden,
    dass der Rahmenvorschuh gerade unter dem Winkel verläuft, er auf allen beiden "Rahmenerhöhungen"
    aufliegt und sein Abstand zum langenSchenkel also überall gleich ist.



    Bild 5: Der gerichtete Rahmen (hier schon zugerüstet)


    Somit bin ich am Ende dieses Teils. Im nächsten Teil befasse ich mich dann mit verschiedenen Möglichkeiten der Zurüstung.


    Quellen:
    EK, Die Baureihe 50,Band 1 Deutsche Reichsbahn
    EK, Die Baureihe 50, Band 2 Deutsche Bundesbahn
    Endisch, Die Baureihe 50 bei der Deutschen Reichsbahn
    Bufe, Bauunterschiede bei der Baureihe 50
    EJ-Special 2/2013, DB-Baureihe 50
    EJ-Sonderausgabe I/97, Die Baureihe 50
    EJ-Extra 1/2012, Baureihe 52
    EJ-Sonderausgabe II/96, Die Baureihe 52


    Edit: Überschriften angepasst