Beiträge von Andreas B

    Moin zusammen,


    Inselurlaub – etwas, das meine Frau und ich sehr gerne machen. Einmal im Jahr „nur“ Sonne, Strand und Meer. Gemütlich ein Buch lesen, abends gut essen, ein wenig die Landschaft erkunden. Allerdings haben wir dieses Jahr das Ziel -ganz unerwartet- auf eine Art und Weise erreicht, wie wir es noch auf keiner anderen Urlaubsinsel kennengelernt haben.
    Korsika – ein Urlaub ohne Eisenbahn – jedenfalls fast.


    Um es vorweg zu nehmen, es hat nur zu ein paar Bildern von der Eisenbahn auf Korsika gereicht. Eine Mitfahrt war nicht möglich, dafür lag unsere Unterkunft zu weit weg. Aber ein paar Aufnahmen konnte ich doch machen.


    Was am korsischen 1000 mm-Streckennetz auffällt ist die Y-förmige Streckenform. Die durchgehende Strecke von Bastia nach Ajaccio verzweigt sich im Unterwegsbahnhof Ponte Leccia mit einem Ast nach Calvi. Die Schmalspurbahn muss dabei das die Insel teilende Gebirge überwinden. Dies macht sie, in teils abenteuerlicher Lage, über lange Brücken, durch Tunnel, ab und zu mit Meerblick.


    Dies ist die rund 100 m lange Pont Albano-Brücke hinter Barchetta in Richtung Ajaccio. Sie überquert die N 193 und den Fluß Golo, hier fotografiert aus Richtung Bastia.


    Der Bahnhof Bastia, den wir vor der Abreise kurz aufsuchten. Ein Stadtbahnhof mit großer Wartehalle, trotzdem recht sauber, aber unfotogen. Im Depot nebenan standen drei Bagnères AMG-800 herum. Von links nach rechts die Wagen AMG 808, 802 und 806.


    Ponte Leccia, der Trennungsbahnhof. Ein kleiner, blitzsauberer Bahnhof. Rechts der ehemalige Güterschuppen (jetzt Touristinfo), dahinter das Empfangsgebäude, dahinter eine Gaststätte. Der Bahnhof war besetzt mit einer Fahrdienstleiterin, die auch die Fahrkarten verkaufte. Blick Richtung Bastia/Calvi.


    Hier standen auch einige wenige Fahrzeuge herum:
    Den Anfang macht Lok BB-407 des Herstellers CFD von 2009.


    Hier BB-406, eine 1973 gebaute CFD-Diesellokomotive.


    Dazwischen ein Zisternenwagen. Seine Funktion ließ sich nicht ergründen, eventuell ein Wasserwagen.


    In Vivario, einem kleinen Ort in den Bergen, habe ich noch einen alten Wasserkran gefunden. Auch dieser Bahnhof blitzsauber, wenn auch unbesetzt, aber das Gebäude bewohnt und gepflegt.
    Alle Gebäude der Bahn wurden übrigens mit Mitteln der EU erstklassig saniert. Hier schlängelt sich die Bahn durch das Hochgebirge im Westen der Insel.


    Das Empfangsgebäude, Blick Richtung Ajaccio. Im Hintergrund der Wasserturm mit Funktion.


    Dies ist der ehemalige Güterschuppen und rechts der Wasserkran, mit Blick Richtung Ponte Leccia.


    Ja, das war es auch schon zur Eisenbahn, jedenfalls für diesen Urlaub. Aber wir waren sicher nicht das letzte Mal auf der Insel…..


    Kommen wir noch mal zum Titel zurück: Urlaub mit Entschleunigung.


    Schon An- und Abreise waren entspannt: Über Nacht mit der Fähre von Savona in Italien nach Bastia. Von dort vier (!) Stunden Fahrt zum Urlaubsort – für 197 km… ich wollte es anfangs nicht glauben.


    Die Fähre kommt:


    Ankommen am Urlaubsort im Westen der Insel, ein wenig einkaufen, Strand genießen. So endete Tag eins.


    Für die „Inselerkundung“ hatten wir nur wenige Tage vorgesehen. Optimistisch, wie wir waren, haben wir die ach so kurzen Entfernungen massiv unterschätzt.


    Wir waren froh, nur unseren keinen Wagen mitgenommen zu haben. Enge Straßen, unübersichtliche Kurven und tierische Überraschungen haben uns diese Entscheidung nicht bereuen lassen. Sicher, im Osten der Insel sind die Straßen ausgebaut und bis 110 km/h zugelassen, aber in den meisten Landesteilen liegt die Höchstgeschwindigkeit für einen „Touri“ bei 30 eventuell mal 40km/h. Ich wollte dies –vorher gelesene- nicht wahrhaben, aber so war es. Für 90 km vom Urlaubsort nach Bonifacio wurden 3 Stunden Fahrtzeit benötigt. So wurde aus einem Kurztrip ein Tagesausflug!


    Und doch, diese Langsamkeit führte zu einem unendlichen Genuss für die Augen, die Ohren und die Nase.
    Eine Landschaft die meist hinter der nächsten Kurve ihr Gesicht wechselte – fährt man eben noch durch üppige, dunkelgrüne Wälder (die Macchia) mit einem fantastischen Geruch nach Pinie, Kastanie, Eiche, Kiefer und anderen mediterranen Gewächsen, so steht man dann in einer kargen Berglandschaft mit Niederholz (Grünerlen, Ginster). Gerade diese Wechsel waren atemberaubend, es taten sich Blicke auf - weit aufs Meer hinaus oder in tiefe, wilde Schluchten.


    Typischer Wald


    Diese krassen Gegensätze begleiteten uns bei jedem Ausflug. Bei 29 Grad Lufttemperatur am Meer konnte man das Meeresrauschen genießen, oder bei 15 Grad in den Bergen wandern. Auf den höchsten Gipfeln lag sogar noch Schnee…


    Berglandschaft


    Blick aufs Meer vor Bonifacio


    Typische Ortsdurchfahrt, hier mal „gut ausgebaut“, es ging auch wesentlich enger – auf Hauptverbindungsstraßen. Übrigens keine Einbahnstraße, Gegenverkehr war dann kurz darauf ein Bus!


    In den Bergen durften Schweine, Ziegen und Kühe frei herumlaufen. Das führte auch mal zu recht seltsamen Fahrmanövern, wenn man sich um die Ziegen herumschlängeln musste. Einmal hatte ich noch eine handbreit Platz auf der linken Seite zu einer Ziege, die einfach auf der Straße lag und mich „blöd“ anschaute. Rechts war eine Brückenmauer genausoweit entfernt….. Glaubt mal nur nicht, dass sich die Viecher bewegt hätten….


    Schweine auf der Straße, ganz rechts eines „mitten“ auf der Straße.


    Das Wetter war erstklassig. Luft zwischen 26 und 29° C, Wasser 23 Grad. Wellengang bis 2 m, meist aber flacher. Schwimmen am bewachten Strand; die Lebensretter waren aber auch notwendig, stellenweise zog einem die Strömung die Füße weg. Gut dass ich Meeresschwimmen gewohnt bin.


    Abends konnte man am Sandstrand sitzen und bei einer schönen Flasche Wein den Sonnenuntergang genießen.


    Mit diesem Sonnenuntergang am Strand in Sagone möchte ich diesen Bericht beenden.


    Ach ja, Eisenbahn hatte ich genug: Das –wenige Wochen vor dem Urlaub gelieferte- EK-Baureihen-Buch zur BR 94 war am Ende des Urlaubs ausgelesen!


    Herzliche Grüße und „A bientôt en Corse“
    Andreas

    Hallo Michael,


    schön, wieder etwas von Dir zu lesen.
    Das, was bis jetzt zu sehen ist, braucht sich jedenfalls nicht zu verstecken.


    Ich freue mich auf die weiteren Berichte, vielleicht kann ich später etwas aus Deinen Erfahrungen "mitnehmen" - ins Ruhrgebiet. :D


    Herzliche Grüße
    Andreas

    Hallo Christian,


    danke für Deine Rückmeldung. So, so, der Wagenkasten geht also doch ab!
    Da werde ich mich wohl nochmal mit dem neuen Liliput-Modell "auseinandersetzen" müssen. Ich habe doch so erheblich Kraft aufwenden müssen, dass ich es lieber unterlassen habe, den Wagenkasten zu entfernen. Ich wollte nicht die feinen, wenn auch nicht ganz korrekten, Seitenwandprofile beschädigen.


    Zur weiteren Bearbeitung des Ommr 33 / Villach ist die Demontage allerdings eh unumgänglich. Ich werde eine Rückmeldung geben, allerdings in einem anderen Bericht.


    Herzliche Grüße
    Andreas

    Moin moin zusammen,


    warum befasse ich mich hier noch mit der „alten Möhre“ von Liliput? Nun, obwohl auch in meinem Wagenpark mittlerweile einige Omm 32 und Ommr 33 von Roco ihren Dienst verrichten, sah ich keinen Grund den eigentlich maßstäblichen Liliput-Wagen komplett zu entsorgen. Auch wenn der Wagenkasten mit einigen Fehlern behaftet ist (die sich teilweise beheben lassen), so lässt sich auf dem Fahrwerk immer noch ein anderer Wagen aufbauen, Xflm 36 oder Xlmmr 37 zum Beispiel.


    Beim Umbau diverser Omm 32 und Ommr 33 bin ich dann natürlich auch über das Sprengwerk dieser beiden Wagen „gestolpert“. Es ist nun wirklich kein schönes Bauteil.
    Um das Manko der mittig liegenden „Sprengwerkscheibe“ zu beheben kann man zwei verschiedene Wege gehen:
    Das originale Sprengwerk mit Säge und Feile verfeinern (das habe ich noch nicht probiert, habe aber jetzt ein paar Probeexemplare ^^ ) oder
    mit Ätzbauteilen neu aufbauen.


    …Ätzteile…
    Im Vorfeld habe ich mich schlau gemacht und bin auf die Bausätze aus dem AW Lingen und von Krüger Modellbau aufmerksam geworden.


    In seinem Internetauftritt „Aw Lingen“ schreibt Jochen Leisner, dass das Sprengwerk von Martin Krüger um 1,96mm zu tief hängt. Ganz schön viel, wenn man, wie ich, Wert auf passende Bauteile legt. Also bei Martin Krüger auf der Webseite lesen und…. Dort findet man zwischenzeitlich zwei unterschiedliche Bausätze: einen mit dem tiefen und einen mit dem flachen Sprengwerk.
    Hier mal ein Vergleich nebeneinander und übereinander gelegt. Deutlich ist die größere Höhe des einen Bausatzes zu erkennen….


    Ich wollte es genau wissen und habe alle drei Bausätze ausprobiert. Hier meine Erfahrungen als „dreifachen“ Baubericht.


    a) Aw Lingen H0 303 Umbausatz Villach / Linz mit Sprengwerk und Zurüstteilen


    Dieser Bausatz enthält Material für einen Wagen.
    Die sehr umfangreiche Bauanleitung (17 Seiten DIN A4) lässt nichts zu wünschen übrig.
    Die vor dem Einbau des neuen Sprengwerkes zu bearbeitende Bremsanlage sollte zusätzlich weiter bearbeitet werden: Die „Luftleitungen“ zu und von den Behältern waren bei meinem verwendeten Fahrgestell für den vorhandenen freien Raum ein wenig zu breit. Sie sollten deshalb ganz allgemein vor Einbau des Sprengwerkes beschliffen werden. Ich habe sie durch Schmirgelpapier zwei-, dreimal abgezogen. So waren zumindest die Gussfähnchen entfernt.


    Ein gut gemeinter Hinweis:
    Man sollte die Anleitung genau beachten, die Bauteile des Sprengwerks sind wirklich sehr filigran. Schon beim Heraustrennen aus dem Ätzblech kann ein leichter Verzug des Profils auftreten, der den Zusammenbau erschweren könnte.


    Nach anfänglicher Skepsis bezüglich der Klebeverbindungen des Sprengwerkes hat sich beim Zusammenbau gezeigt, dass dies trotzdem eine sehr haltbare Verbindung ergibt. Es ist allerdings ratsam, nach dem Einkleben eines jeden Profils eine längere Pause einzulegen, damit das Profil eine gewisse mechanische Stabilität erreicht. Dann erhält man ein wirklich schön filigranes Sprengwerk.


    Die stehenden Profile – alle ohne eine untere durchlaufende Profilkante- werden gemäß Anleitung in die vorhandenen 0,9mm Aufnahmebohrungen geklebt. Auf diese Aufnahmen hat Jochen seinen Bausatz sehr genau abgestimmt. Die Einbauposition von Profil 1 (links oben nach rechts unten oder rechts oben nach links unten) ist egal, es kommt wirklich nur darauf an, das Profil senkrecht einzusetzen. Danach Profil 2 vorsichtig einzusetzen ist ebenso wichtig: die untere Führungsnut muss bis auf den Rahmen geschoben werden können, sonst sitzt das Sprengwerk nicht korrekt. Teil 3 lässt sich dann recht problemlos aufsetzen, wobei bei korrekter Arbeitsweise kein Verdrehen des Profils festzustellen ist. Dieses Bauteil ließ sich allerdings nicht in einer Flachzange abwinkeln, dafür war es zu steif. Also wurde es in eine Biegevorrichtung gespannt und dann um 90 Grad abgekantet.


    Die aufzulegenden Unterbleche (Sprengwerk Teil 4) „rasteten“ mit ihrer eingeätzten mittigen Nut perfekt in die stehenden Profile ein, was eine Positionierung wesentlich erleichtert hat. Vorher sollte das obere, an den langen Unterblechen dünn zulaufende Ende (mit Biegenut versehen) leicht abgeknickt werden. Hierdurch ergibt sich die typische, flache Spitze des Sprengwerkes. Einziger „Nachteil“ dieser Bauweise sind die entstehenden Lücken an der Sprengwerkspitze – das sieht man im Modellbahnbetrieb aber auch nicht.



    Interessant an Jochens Bausatz sind die Zurüstteile. Darüber werde ich jedoch separat berichten. Hier geht es ja nur um die Sprengwerke.


    b) Krüger Modellbau HO 98682 Sprengwerk für offene Güterwagen "Linz/Villach" sowie Flachwagen
    als HO 98682.01 A tiefer oder HO 98682.01 B flacher


    Bei beiden Bausätzen fällt eines zuallererst auf: es gibt keine weiteren Zurüstteile.
    Darüber hinaus enthält jeder Bausatz Material für zwei Wagen.


    Die grundlegend anderen Konstruktionsmerkmale offenbaren sich ebenfalls bereits bei der ersten Betrachtung:
    • Das Unterblech besteht nur aus einem Stück.
    • Das Unterblech wird über Laschen auf den Profilen 1 und 2 fixiert.
    • Die Profile 1, 2 und 3 weisen –anders als beim Bausatz aus dem Aw Lingen- eine unten durchlaufende Profilkante von 0,9 mm Breite auf.
    • Die Profile 1 und 2 haben keine Befestigungslaschen, die in den Rahmen reichen. Dies übernimmt Bauteil 3 mit zwei abzukantenden Laschen.
    • Der Bausatz soll abschließend verlötet werden.


    Doch der Reihe nach.
    Die Bauanleitung ist denkbar knapp ausgefallen, werden auf dem einseitig bedruckten DIN A 4 Blatt doch die Bauanleitungen für drei verschiedene Wagen abgehandelt (Omm 32/33 Liliput/Rmm 33 Piko/Rmms 31 Fleischmann).
    Letztlich ist es nur ein Satz zum Sprengwerk für die Omm 32 / Ommr 33….


    Auch hier ist der Hinweis von oben angebracht:
    Die Bauteile des Sprengwerks sind sehr filigran. Schon beim Heraustrennen aus dem Ätzblech kann ein leichter Verzug des Profils auftreten, der den Zusammenbau erschweren könnte.


    Beim Zusammenbau ist zwingend darauf zu achten, dass die Öffnungen im unteren Profilrand auch wirklich zu den Leitungen der Bremsanlage passen. Ist dies versäumt worden und das Unterblech ist bereits aufgelötet, müssen die fehlerhaften Öffnungen mit einem Seitenschneider auf die jeweils andere Profilseite übertragen werden.


    Sowohl bei der Verwendung des alten als auch des neueren Rahmens ist die Bremsanlage zu überarbeiten. Sie zeigt in beiden Fällen auch noch unterschiedliche Formen, nur die Lage von Zylinder und Luftbehälter ist gleich.
    In beiden Fällen ist neben dem mittig liegenden „Leitungskreuz“ über dem Rahmenkreuz die Leitung auf 2-3 mm zu entfernen (linker Kreis).
    Gleiches gilt für die „Ringleitung“ des neueren Modells vom Luftbehälter genau über der Rahmenquerverbindung (rechter Kreis).


    Um das neue Sprengwerk unter einen alten Metallrahmen (Liliput Wien) zu setzen, ist es angebracht, die Profile auf dem Basteltisch zusammenzubauen. Hierfür werden sie lagerichtig zusammengesteckt, mit dem Unterblech versehen und verlötet. Anschließend wird das Sprengwerk über die Bremsleitungen gefädelt, ausgerichtet und mit Sekundenkleber aufgeklebt. Das vorherige, lagerichtige Zusammenstecken der Profile kann dabei auf dem Rahmen erfolgen. Auch gibt deren Lage im Ätzrahmen bereits den Hinweis, wie sie richtig zusammengesteckt werden sollen.


    Beim neuen Rahmen (Bachmann-Liliput) sieht dies anders aus. Da der Rahmen mit dem Wagenkasten verklebt ist, lässt er sich nicht ohne erhebliche Beschädigungen am Wagenkasten entfernen. Deshalb erfolgt hier der gesamte Zusammenbau auf dem Rahmen.


    Ein paar nachträgliche Gedanken zum Sprengwerk:
    Bei der Frage, wie tief darf denn nun das Sprengwerk gehen, zählen die Fakten und die müssen auf den Tisch.


    Bleiben wir also bei den nachweisbaren Daten:
    1) Einen Teil hat Jochen mit seiner Wiedergabe der Original-Zeichnung geliefert: 327mm beim Ommr 33 / Villach oder Omm 32 / Linz. Dass sind 3,75mm beim Modell über SO.


    2) Einen anderen Teil liefert Herr Carstens im Güterwagen Band 3, Seite 86 bis 97 von Vorbild&Modell:
    Herr Carstens gibt für den Omm 32 und Ommr 33 mit Außenlangträger an:
    • 3,75mm beim Omm 32 mit Außenlangträger = 327mm im Original
    • 3,75mm beim Ommr 33 mit Außenlangträger = 327mm im Original


    3) Im DB-Museum Koblenz-Lützel konnte ich im Februar 2018 einen Originalwagen Ommr 33 / Villach vermessen. Hier waren 330 mm zwischen der Sprengwerkspitze und der Schienenoberkante zu messen…


    …Ich halte deshalb die Version von Jochen Leisner (#303) und die flachere Version von Martin Krüger (H0 98682.01B) für die gemäß dem Vorbild korrekten Versionen.


    Einen Nachweis für eine tiefer liegende Sprengwerkspitze, wie im Bausatz H0 98682.01A von Krüger –Modellbau angeboten, konnte ich bisher nicht finden, weder in Natura noch als Zeichnung oder Bild. Das heißt jedoch nicht, dass es so einen Wagen nicht gegeben haben könnte.


    Vermessung;
    Nach der Fertigstellung wurden die Modelle vermessen. Dabei kam es mir weniger auf die Form der einzelnen Felder des Sprengwerkes an (hier gab es sicher ebenfalls mehrere Varianten), sondern mehr auf die Daten zu den kontroversen Angaben der beiden Kleinserien-Anbieter.


    Deshalb wurden folgende Randbedingungen bei allen drei zu vergleichenden Modellen eingehalten:
    - Gleiches Wagenfahrgestell (Liliput Ommr 33 / Omm 32)
    - Gleiche Radsätze (Liliput NEM-Standard-Radsätze)
    - Gleiche Radaufnahmen (nicht durch übermäßig Betrieb oder Gewicht „ausgeleierte“ Aufnahmen)
    - Alle Messungen bei auf einem Gleis stehendem Wagen
    - Gleiche Position in der Messstrecke
    - Gleiche Rahmenhöhe über Schienenoberkante
    - Gleiches Gleis (Weinert Mein Gleis – Flexgleis)



    Fazit:
    Beide Sprengwerk-Bausätze -sowohl das Sprengwerk des Aw Lingen, als auch das von Krüger-Modellbau- benötigen annähernd die gleiche Arbeitszeit.


    Im Schwierigkeitsgrad sieht die Sache jedoch schon etwas anders aus. Hier liegt der Bausatz des Aw Lingen eindeutig vorne. Dies kommt durch die signifikanten Unterschiede in der Baumethodik und der Gestaltung der Sprengwerkprofile:
    • Durch die Ausnutzung der vorhandenen Bohrungen für sein Sprengwerk hat Jochen Leisner eine deutlich stabilere
    ...und letztlich sogar einfachere Montage ermöglicht.
    • Mit einer lagerichtigen Montage hat der Krügerbausatz so seine Probleme, die Profile 1 und 2 lassen sich nur unwillig auf dem Rahmen ausrichten und ...aufkleben. Die am Profil 3 vorhandenen Klebeflächen reichen für eine feste mittige Montage zwar aus, aber die äußersten Spitzen „flattern“ frei herum.
    ...Ihnen fehlt eindeutig die Führung über die vorhandenen Bohrungen des Liliput-Rahmens.


    Schon vorab gab es aber ein großes PLUS für den Bausatz aus dem Aw Lingen. Jochen hat weitere wichtige Bauteile in den Umbausatz integriert, die auch die bei Liliput fehlenden Bauteile (Seilösen z.B.) ergänzen. Leider wird dieser Umbausatz zurzeit nicht mehr angeboten.
    Es bleibt zu hoffen, das Jochen den Umbausatz erneut auflegt. Auf dem Gebrauchtmarkt kann man nämlich wieder den Liliput-Wagen zu guten Konditionen ergattern. Und ein Umbau lohnt sich immer noch, trotz des erstklassigen Roco-Wagens.


    Wer gleich umbauen möchte und dafür auf kurzfristig verfügbare Bauteile zurückgreifen möchte, der kann das flachere Sprengwerk von Martin Krüger nutzen. Auch wenn eine nur spärliche Bauanleitung den Zusammenbau für den Anfänger schwierig macht, kann auch dieser Bausatz (mit den hier gemachten Anmerkungen) empfohlen werden.


    So, und nun viel Spaß beim Umrüsten eurer "alten Möhren".


    Herzliche Grüße
    Andreas

    Moin moin zusammen,


    den ersten Teil zu den Pwg gab es hier und den zweiten Teil hier zu lesen. Nun geht es in den Endspurt.


    Nachtrag zum Pwg 118 519
    Er erhielt noch die außenliegende Bremsspindel aus einem 0,8mm Messingdraht und die kurze Abdeckhaube aus einem diagonal abgesägten Stück Polystyrolstab 2,5x2,5mm oben drüber angebaut.


    Dächer
    Die Dächer waren beim Vorbild aus Holzplanken gebaut, die mit einer Gewebedecke vor Witterungseinflüssen geschützt waren. Diese habe ich aus einer Lage Taschentuch hergestellt. Die Vorgehensweise ist hier beschrieben.


    Lackieren
    Die Wagenkästen und Fahrgestelle wurden mit Scheuerpulver und Wasser gereinigt. Im Anschluss daran wurden die Wagenkästen in RAL 6007 Flaschengrün mit der Airbrush lackiert.
    Das Fahrwerk wurde in RAL 9005 Tiefschwarz lackiert. Bremsspindel, Zettelkästen, Steckdosen, Griffe und Tritte wurden schwarz abgesetzt.


    Restarbeiten
    Alle Fahrzeuge bekamen im Innenraum einen Anstrich in einem grauen Farbton (RAL 7001), der Boden einen dunkelbraun-holzfarbenen Anstrich.
    Die angeformten Kisten im Ladebereich wurden ebenfalls farblich behandelt. Sie wurden durch weitere kleine Details individuell ergänzt, damit der Laderaum nicht bei allen Fahrzeugen gleich aussieht.
    Der auch weiterhin vorhandene Ofen im Laderaum wurde mit einem Stück 5mm Rundstab (Holz) nachgebildet. Er bekam ein „Ofenrohr“ aus 1mm Messingdraht.
    Alle Wagen erhielten auf dem Dach die Kamine für die Öfen. Bei den Flachdachwagen waren diese ans Ende der Zugführerseite gewandert, weshalb die Kamine hier eingesetzt wurden.


    Alle neu angefertigten Fenster in den Wagenkästen und den Laderaumtüren erhielten Fenstereinsätze. Diese wurden aus den Resten der nicht mehr benötigten Scheibenteile des Fenstereinsatzes zurechtgesägt und in die Fensteröffnungen geklebt.
    Das „Fensterkreuz“ der Laderaumtüren entstand zuvor aus einem Polystyrol-Profil von 0,25mm Stärke. In den Fenstereinsatz wurde ein Sägeschnitt mit einer Roco-Bastelsäge bis etwa zur Mitte eingebracht und das Profil mit Klarlack darin eingeklebt.
    Weinert-Zettelkästen und die Elektrosteckdose auf der Zugführerseite ergänzten die Ausstattung der Wagen.


    Danach erfolgte die Beschriftung mit Anschriften von Andreas Nothaft, der mir für die umgebauten Wagen die passenden Beschriftungen anfertigte.
    Eine leichte „Alterung“ der neuen Pwg vollendete die farbliche Gestaltung.
    Zum Abschluss wurde der gesamte Wagenkasten noch einmal mit einer Schicht matten Klarlack gespritzt, somit erhielten die Decals ihre Grifffestigkeit. Dafür kam Revell Aqua Color Klarlack zur Anwendung, weil dieser wasserbasiert ist und somit den Druck der Decals nicht angreift.


    Zum Abschluss wurden alle Teile wieder zusammengesetzt, die Kurzkupplungskulisse wieder eingebaut, RP25-Radsätze eingesetzt.
    In den geöffneten Laderaumtüren wurde noch der Ladeschaffner platziert.
    Zu guter Letzt wurden noch die FREMO-Wagenkarten erstellt.
    Nun können die Wagen in den Anlageneinsatz gehen.
    Das Endergebnis:


    Hier noch die Materialliste in alphabetischer Reihenfolge:
    Andreas Nothaft 7782 Beschriftungssatz Pwg pr. 14
    Aw Lingen 527 Zettelkästen
    Baumarkt Holzstab 5mm Durchmesser
    Druckerpapier
    Evergreen 100 0,25x0,50mm Kunststoffstreifen
    Evergreen 101 0,25x0,75mm Kunststoffstreifen
    Faller Fenster-Kunststoff (Restekiste)
    Humbrol 177 Hull Red
    Humbrol 186 Brown FS 30117
    Plastruct 90770 Polystyrolstab 2,5x2,5mm
    Polystyrolplatte 1mm stark (Bastelkiste)
    Revell 8 schwarz
    Revell 78 dunkelgrau
    Revell 374 RAL 7001
    Revell 36102 Aqua Color Acrylfarbe farblos
    Tempo-Taschentuch
    Weinert 2627 RAL 6007
    Weinert 2646 RAL 9005
    Weinert 2697 Klarlack
    Weinert 2699 Mattierungsmittel
    Weinert 8614 Federpuffer 4,3mm Puffertellerdurchmesser
    Weinert 9036 Steckdosen für Laternen
    Weinert 92701 Seitenfenster für Güterwagen
    Weinert 9300 0,3mm Messingdraht
    Weinert 9305 1,0mm Messingdraht
    Weinert 9703 RP-25 Radsatz 24mm Spitzenweite


    Herzliche Grüße
    Andreas

    Moin moin zusammen,


    heute wurde als erster Wagen der Xfhlm 36 fertiggestellt.


    Er erhielt nach dem oben vorgestellten Zusammenbau eine Spritzlackierung in RAL 9005 (Weinert-Acryllack).
    Anschließend wurde die Beschriftung aus dem Gaßner Beschriftungssatz G-351 aufgebracht.
    Nach dem Trocknen erhielt der Wagen noch einen Überzug aus mattem Klarlack mit Revell Aqua-Color. Dieser wasserverdünnbare Lack greift die Decals nicht an.
    Abschließend wurden noch dezente Betriebsspuren mit Pulverfarben aufgebracht.


    Danach noch schnell eine Wagenkarte fertigen und ab geht es in den (zukünftigen) Anlageneinsatz.



    Ach ja, die Bremsumstellhebel sind mittlerweile auch farblich abgesetzt.


    Herzliche Grüße
    Andreas

    ... Oder: Keine Angst vorm Taschentuch


    Moin moin zusammen,


    eine Gewebedecke für Güterwagendächer nachbilden? Hier kann man sich vortrefflich streiten, ob dies notwendig ist. Aus der üblichen Modellbahnentfernung sieht man es eigentlich kaum noch, ein einfach gestrichenes Dach würde sicherlich auch reichen. Aber – und das ist meine persönliche Meinung – es fehlt dem Dach doch die Struktur. Deshalb werden bei vielen meiner Güterwagen die Gewebedächer nachgebildet.


    Allseits bekannt ist die Methode, Gewebedächer aus einer Lage eines Papiertaschentuches herzustellen. Nur nachlesen, wie es gemacht wird, das kann man kaum irgendwo.
    Deshalb möchte ich hier einmal für jeden nachvollziehbar darstellen, wie ich solche Dächer herstelle.


    Was ich brauche:
    1 Waggondach
    1 Papiertaschentuch (reicht für 10 bis 15 Wagen)
    1 Schere
    1 Skalpell mit scharfer (!) Klinge
    1 matte Email-Farbe mit Vorbildfarbton, z.B. von Revell oder Humbrol
    …(Weißaluminium oder jeden Grauton)
    1 breiten Pinsel - Hierfür eignet sich ein dicker, auch älterer, Pinsel am besten, jedoch kein Borstenpinsel –
    …der ist meist zu rau.

    Das Material


    Vorbereitung
    Dach vom Waggonmodell abnehmen (wenn möglich).
    Wenn dies nicht möglich ist: Einfach weitermachen, es geht auch mit aufgesetztem Dach. Nur ist dabei ein wenig mehr Vorsicht walten zu lassen. Schließlich soll der Waggon ja nicht in Dachfarbe gestrichen werden. ;)


    1. Schritt
    Aus einem Papiertaschentuch werden Streifen geschnitten, die etwas breiter und länger sind, als die Dachfläche auf die sie gelegt werden sollen.
    Dann werden die Streifen in ihre Lagen zerlegt (bei Tempo-Taschentüchern sind es z.B. drei Lagen).
    Anmerkung:
    Es sollten keine strukturierten Flächen (meist die Randzone eines Papiertaschentuches) verwendet werden, diese Strukturen lassen sich nicht mit Farbe ausgleichen.


    2. Schritt
    Nun wird die zu belegende Dachfläche mit Farbe eingepinselt (bei mir Grautöne in verschiedenen Nuancen), der Taschentuchstreifen eingelegt und mit viel Farbe auf der Dachfläche „verklebt“. Dabei ziehe ich den Taschentuchstreifen über die Kanten und halte ihn mit den Fingern unter dem Dach leicht gespannt. So ergibt sich eine relativ glatte Gewebedecke.
    Anmerkung:
    Dies ist auf Dächern von z.B. G10 kein Problem, da die Dächer eine einfache Form haben. Bei Dächern der Güterzugbegleitwagen Pwg pr.14 ist es jedoch etwas schwieriger. Diese Dächer weisen umfangreichere Formen auf, bei denen etwas mehr Sorgfalt gefordert ist. Aber es geht, wie das beigefügte Bild zeigt.


    3. Schritt
    Danach wird das Tuch erneut satt mit Farbe eingepinselt. Eventuell auftretende Luftbläschen lassen sich mit dem Pinsel ausstreichen. Auftretende Falten in der Decke –sofern sie nicht zu dick sind- werden mit dem Pinsel angedrückt. Das kam auch beim Vorbild vor und somit bekommt die Dachhaut ein wenig Struktur. Aber auch hier gilt es nicht zu übertreiben. Mal eine Falte ist in Ordnung, zu viel sieht schnell „nicht gekonnt“ aus.

    Schritte 2 und 3 in Bildern: links Dach eingestrichen und darüber der einzulegende Streifen; rechts oben Streifen eingelegt; rechts unten Dach erneut satt eingestrichen


    4. Schritt
    Nach ca. 10 Minuten (oder: noch vor dem endgültigen Trocknen der Farbe) werden die Ränder erneut angedrückt, weitere Luftbläschen entfernt und, soweit notwendig, die Dachdecke noch einmal mit Farbe nachbehandelt.


    5. Schritt
    Nach dem vollständigen Durchtrocknen –das kann schon mal einige Stunden in Anspruch nehmen- sind mit dem Skalpell die überstehenden Bereiche des Papiertaschentuches abzuschneiden. Im Idealfall ist der überstehende Bereich bereits weitgehend auch unter der Dachkante „angeklebt“, meist bleibt er jedoch farbfrei und „hängt“ deshalb frei in der Luft.
    Zum Schneiden spanne ich das Tuch erneut über die Dachkante (mit den Fingern) und schneide es auf der Unterseite des Daches im Abstand des Dachüberstandes ab. Dabei halte ich das Skalpell möglichst flach, sonst reißt die neue Dachhaut ein. Die nun noch frei hängenden Reste werden erneut mit Farbe an die Dachunterkante geklebt und satt eingestrichen. Dabei bis über den Dachüberstand hinaus streichen, damit auch von unten ein gleichmäßiger Farbauftrag zu sehen ist. Auftretende Falten lasse ich dabei bewusst bestehen, sie werden allerdings fest gegen die Dachunterseite gedrückt.
    Dabei bitte nur darauf achten, dass sich an der Kante keine „Luftbläschen“ bilden.
    An Stellen, wo dies formtechnisch nicht geht, z.B. bei den Dachkanzeln von Güterzugbegleitwagen, streiche ich die Dachkante nochmals im Dachfarbton mit an.


    Nachbereitung
    Das Dach kann nun wieder auf den Wagenkasten aufgesetzt werden.

    Hier mal einige Beispiele von so hergerichteten Dächern. Von links nach rechts zu sehen: Gh 05, Gr 20, G 10, Pwg pr. 14


    Schlussbemerkung:
    Sollte bei dieser Prozedur mal etwas schief gehen, egal bei welchem Schritt (wie zum Beispiel eine eingerissene „Dachdecke“), so ist dies kein Problem.
    Es kann dann so weiter vorgegangen werden:
    Einen passenden Flicken aus einem Reststück des Taschentuches ausschneiden, auf die zu kaschierende Fläche auflegen und mit Farbe aufkleben. Im Idealfall hat die Farbe dann noch einen anderen Farbton (meist heller) als der genutzte (dunklere, weil mit Betriebsspuren versehene) Grundton. Siehe im obigen Bild den 2. Wagen von links, den Gr 20. Ja, das geht besser, der Wagen ist aber auch schon 20 Jahre alt und hat diverse FREMO-Treffen hinter sich. Der geht jetzt noch mal ins Aw... so wie der Gh 05.


    Was nicht verschwiegen werden sollte:
    Ein so verändertes Dach kann auch problematisch sein. Wenn mit Pulverfarben Betriebsspuren aufgebracht werden sollen (Ruß z.B.) so ist mit besonderer Vorsicht vorzugehen. Das Dach nimmt auf Grund der wesentlich raueren Struktur erhebliche Mengen Pulver auf, die sich nicht mehr (!) entfernen lassen.


    Sicherlich gibt es auch noch viele weitere Methoden, hier mag jeder bitte für sich experimentieren.
    Ich finde, dass auf diese Art eine Gewebedecke fast perfekt dargestellt ist und sich einfach realisieren lässt.


    Herzliche Grüße und viel Spaß beim Nachbau wünscht
    Andreas

    Hallo Axel,
    sorry für die späte Antwort, war wieder mit dem 1:1-Projekt beschäftigt...


    Ja, sowas meinte ich. Wobei ich jetzt nicht unbedingt ein grau, eher ein oben beschriebenes Silber-grau meine. Ungefähr so:

    Links Silber wie aus dem Töpfchen, rechts mit Mittelgrau abgetönt. Zugegeben etwas Grob im Auftrag, aber es sind meine Versuchsfarben (alte Reste), die sind nicht immer dünnflüssig. Ich hoffe, es ist trotzdem zu erkennen.


    Einebnen musst du die Fläche auf alle Fälle, sonst bleiben immer unschöne Farbkanten sichtbar, 1000er Schleifpapier sollte passen. Das Schleifpapier auf einem Holzstäbchen mit ca 2cm Breite und 10/15cm Länge aufkleben und schon hast Du ein feines Schleifwerkzeug.
    Hier mal auf die Schnelle ein Bild:


    Herzliche Grüße
    Andreas

    Hallo Axel,


    ausbessern wird vermutlich nicht ganz einfach sein....
    Eventuell klappt es ja, Silber und Hellgrau miteinander zu mischen, mehr Silber als Grau. Vielleicht triffst Du so den Ton. Ich würde dafür Emailfarbe (z.B. von Revell) nutzen.
    Anderer Vorschlag: Einen in etwa passenden Ton (Farben siehe oben) anrühren und die gesamte Dach-Frontpartie neu lackieren - also nicht in den Dachgarten hinein. So ist zumindest auf der Seite ein einheitlicher Farbton gewährleistet.


    Herzliche Grüße
    Andreas

    Moin nochmal,


    einen habe ich heute noch:


    Bei einigen Lokomotiven der Baureihe 50 waren feste Rückwände eingebaut, welche das Personal bei Rückwärtsfahrten schützen sollten. Diese Wände waren aus Holz gebaut und hatten ein Fenster eingesetzt, durch das die Strecken- und Zugbeobachtung möglich war.
    Da ich diese Rückwände für das eine oder andere Modell gut brauchen kann, habe ich mich an den Nachbau gewagt.


    Aus einer 0,5mm Polystyrolplatte wurde ein Einsatz gebaut der von innen in das Führerhaus passt. Dabei mussten nicht nur die Seitenwandneigungen und der Dachradius berücksichtigt werden, sondern auch die Materialstreifen, die hinter der Lüftungsimitation unter dem Führerhaus sitzt.


    Von diesem ersten Bauteil wurde ein dauerhaftes Muster aus 1,5mm Polystyrol angefertigt, es dient als Maß für weitere gleiche Umbauten.


    Danach wurde in den ersten Einsatz die Holzstruktur geritzt. Dies erfolgte bis zu dem oben erwähnten Materialstreifen in freier Form. Beim Vorbild wurden ja auch nicht immer die gleichen Bretter verwendet.


    Nun wurde noch das Rücksichtfenster ausgeschnitten, es liegt mit seiner Unterkante auf gleicher Höhe wie die Fensterunterkanten. Da die Einsätze 8 mm breit sind, habe ich mich für 3 mm breite und 5 mm hohe Fenster entschieden, die mit einem Skalpell ausgeschnitten wurden.
    Die vorgesetzten Holzleisten des Vorbilds wurden aus einem 0,25 x 0,5mm Polystyrolstreifen mit 5 mm Länge geschnitten und aufgeklebt.


    Danach wurden die beiden Seitenteile aus dem Einsatz herausgetrennt.


    Die beiden Einsätze wurden nun so ins Führerhaus geklebt, dass sie mit dem Ende der Seitenwand abschließen und unten etwa 1 bis 1,5 mm Platz für den Führerhausboden lassen. Zum Einkleben wurde Polystyrolkleber benutzt.


    Sie werden bei der anfallenden Lackierung des Führerhauses mit in schwarz gespritzt und später auf „altes Holz“ gealtert.


    Material:
    0,5mm Polystyrolplatte
    Evergreen 100 Polystyrolstreifen 0,25 x 0,5 mm

    … Zurüstteile.


    Moin zusammen,


    eigentlich schreibe ich ja immer nur über die Großumbauten, meist mit entsprechendem Materialeinsatz. Aber ich kann auch anders und das sollte auch mal berichtet werden.


    Die 50 1247
    Ja, auch das kommt mal vor. Eine 50, nur aus dem Roco-Baukasten, (fast) ohne die übliche „Zurüstorgie“. Nur ein paar Teile mussten sein, damit sie im Standard nicht ganz so abfällt gegenüber den anderen „aufgemotzten“ Lokomotiven. :D


    Das betraf ausschließlich das Führerhaus mit neuen Dachhaken und neuen, feineren freistehenden Griffstangen - und natürlich die auf RP25 abgedrehten Radsätze.
    Alle anderen „Bauteile“ sind Roco-Original-Teile, nur eben neu zusammengesetzt.
    Verwendet wurde die Lok 50 1356. Der geschlossene Umlauf und die Wagner-Windleitbleche kamen von der 50 1307, die sich in der Bastelkiste fanden.


    Der Zusammenbau gestaltete sich natürlich recht einfach. Einfaches Austauschen von Umlauf und Windleitblechen, nachdem der Kessel vom Fahrgestell getrennt wurde, reichte. Zum Schluss noch einen Decoder einsetzen, neue Beschriftung dran (ist im Zulauf) und fertig.


    Hier die Seitenansicht der „Neuen“.



    Was dann noch fehlt sind die Alterung und deren abschließende Fixierung mit einer dünnen Schicht seidenmatten Klarlack. Dann noch das Personal hinein und ab geht die Lok in den Einsatz – aber nicht ohne vorher ihr Betriebsbuch zu erhalten.


    Wer es nachbauen möchte, hier das benötigte Material (vieles reicht für mehrere Lokomotiven):
    1x Andreas Nothaft 7933 Lok-Komplettbeschriftung BR 50
    1x Preiser 14014 Lokführer und Heizer
    1x Roco 62247 50 1356, Digital, Gleichstrom
    1x Roco 139038 geschlossener Umlauf
    1x Roco 100489 Wagner Windleitbleche, Paar
    1x Weinert 2697 Lack klar, seidenmatt
    1x Weinert 2699 Mattierungsmittel
    1x Weinert 8262 Dachhaken
    1x Weinert 8461 Griffstangenhalter, superfein
    1x Weinert 9300 0,3mm Messingdraht
    1x Zimo 630162, MX 630P, 16-polige Steckleiste


    Herzliche Grüße
    Andreas

    Hier die Übersicht, wann mal wieder etwas neu eingetragen wurde.


    ohne Datum: diverse Änderungen von Rechtschreibfehlern und anderen Problemen
    Edit: am 22.04.15 Einteilungen ergänzt
    Edit: am 12.07.15 Einteilungen ergänzt, Links eingegeben
    Edit: am 12.09.15 Begriff +Dachlüftung+ in +Lüftungsaufsatz+ geändert
    Edit: am 13.09.15 Einteilungen ergänzt, Links eingegeben
    Edit: am 06.12.15 Link auf +Umlaufbleche+ eingegeben
    Edit: am 03.02.16 Einteilungen ergänzt
    Edit: am 20.02.16 Einteilung ergänzt, Link eingegeben
    Edit: am 07.08.16 Einteilung ergänzt, Link eingegeben
    Edit: am 18.08.16 Einteilung ergänzt, Link auf 50 2960 eingegeben
    Edit. am 14.12.16 Einteilungen ergänzt, Links eingegeben
    Edit: am 30.03.17 Einteilungen ergänzt, Links eingegeben
    Edit: am 31.03.17 Einteilung ergänzt, Link auf 50 2310 eingegeben
    Edit: am 02.04.17 Einteilung ergänzt, Links eingegeben
    Edit: am 02.05.17 Einteilung ergänzt, Link auf Schornstein eingegeben
    Edit: am 02.06.17 Link auf Digitalisierung gesetzt
    Edit: am 03.06.17 Link auf 50 2759 gesetzt
    Edit: am 12.01.18 Link auf Güterwagen Xlm 36 und Pwg pr. 14 gesetzt
    Edit: am 18.03.18 Einteilung ergänzt, Link auf neue Pufferbohle 2'2'T26 gesetzt
    Edit: am 19.03.18 Einteilung ergänzt, Link auf neuen Pumpenträger gesetzt
    Edit: am 20.03.18 Einteilung ergänzt, Link auf 50 1247 gesetzt
    Edit: am 21.03.18 Einteilung ergänzt, Link auf feste Führerhauswand gesetzt
    Edit: am 11.04.18 Einteilung ergänzt, Link auf Gewebedecken für Güterwagen gesetzt
    Edit: am 19.04.18 Einteilung ergänzt, Link auf Pwg pr. 14 fertig und Xfhlm 36 fertig gesetzt
    Edit: am 24.04.18 Einteilung ergänzt, Link auf Sprengwerke für Liliput-Wagen gesetzt
    Edit: am 21.07.18 Einteilung ergänzt, Link auf X 05 komplett und Xlm 36 fertig gesetzt
    Edit: am 03.09.18 Einteilung ergänzt, Link auf neuen Kohlenkasten und 50 4003, 50 4011, 50 4029 gesetzt
    Edit: am 11.04.19 Link auf 50 720 und 50 1565 gesetzt

    Edit: am 29.07.19 Link auf neue Aufstiegstritte, Entwässerungsrohre und verlängerten Öffnungsmechanismus gesetzt

    Edit: am 03.05.20 Einteilung ergänzt, Link auf Reparatur Kupferleitungen, Bremserhäuser und Schlussscheibenhalter gesetzt

    Edit: am 12.08.20 Link auf Bremserbühne für Fleischmann 19,2m3-Kesselwagen gesetzt

    Edit: am 09.12.22 Link auf Umbau VT 36.5 gesetzt

    Leider ist der erste Teil schon zu lang geworden, so dass ich ihn nicht mehr editieren konnte.


    Deshalb habe ich oben alles ab Hauptgruppe 4 herausgenommen und hänge es hier an. Die Angaben zu "Edit" habe ich ebenfalls herausgenommen. Sie werden zukünftig extra geführt... natürlich stünden sie als erster Beitrag an besserer Stelle. Rainer, kann man da Abhilfe schaffen?


    4 Hauptgruppe Technik
    ...4.1 Elektrik Bestandsaufnahme
    .... ....4.1.1 Roco Analog
    .........4.1.2 Roco Digital
    ....4.2 Digitalisierung
    .........4.2.1 Roco BR 50 mit 2‘2’T26 und 2‘2’T26 Kab Analog
    ....4.3 Beleuchtung
    .........4.3.1 Fahrlicht - Umrüstung auf LED
    .................4.3.1.1 vorhandene Laternen
    .................4.3.1.2 Weinert / Reitz Laternen
    .........4.3.2 Zusätzliche Beleuchtungen
    .................4.3.2.1 Führerhaus
    .................4.3.2.2 Kabinentender
    ....4.4 Stromaufnahme verbessern - Radkontakte
    .........4.4.1 Roco-Lokomotiven
    ....4.5 Antriebskonzept
    .........4.5.1 Lok-Tender-Antrieb
    .........4.5.2 Änderung der Höchstgeschwindigkeit
    .........4.5.3 Einbau von Faulhaber-Motoren
    . ...............4.5.3.1 in Roco 2‘2’T26 und 2‘2’T26 Kab

    ....4.6 Reparaturen und Besonderheiten

    .........4.6.1 Fehlerquelle: Flexible Kupferleitungen


    5 Hauptgruppe Lackierung
    ...5.1 Lackierung
    .........
    5.1.1 Fahrwerke
    .........5.1.2 Aufbauten
    .........5.1.3 Lackierungsvarianten
    ...5.2 Betriebsspuren, Alterung, Weathering
    .........5.2.1 Betriebsspuren mit Pinsel
    .........5.2.2 Betriebsspuren mit Puder
    .........5.2.3 Betriebsspuren mit der Spritzpistole


    Teil 5 Die Lokomotiven der Baureihen 50 und 52
    ....5.1.. 50 2960
    ....5.2.. 50 204
    ....5.3.. 50 2310
    ....5.4.. 50 2759
    ....5.5.. 50 1247
    ....5.6.. 50 4003
    ....5.7.. 50 4011
    ....5.8.. 50 4029
    ....5.9.. 50 720
    ....5.10 50 1565


    Teil 6 Weitere Lokomotiven und Triebwagen
    ....6.1 Dampflokomotiven
    ....6.2 Diesellokomotiven
    ....6.3 Akkumulatortriebwagen

    ....6.4 Dieseltriebwagen

    ..........6.4.1 Umbau VT 36.5 AC auf DC


    Teil 7 Personenwagen


    Teil 8 Güterwagen
    ....8.0 Besonderheiten
    .......8.0.1 Gewebedecken für Güterwagendächer
    .......8.0.2 Neue Sprengwerke für Liliput Omm 32 / Ommr 33 (Linz / Villach)

    .......8.0.3 Kriegs-Blechbremserhäuser im Modell

    .......8.0.4 Neue Schlussscheibenhalter für Kesselwagen

    .......8.0.5 Ersatz der Bedienungsstege bei Klein 30m3-Kessselwagen der Einheitsbauart

    .......8.0.6 Neue Bremserbühne für Fleischmann 19,2m3-Verbandsbauart-Kesselwagen

    ....8.1 Xlm 36 Roco/Aw Lingen fertig
    ....8.2 Pwg pr. 14 Fleischmann fertig
    ....8.3 Xfhlm 36 Roco/Wagenwerk fertig
    ....8.4 X 05 Roco/Krüger Modellbau komplett

    Moin zusammen,


    Modellbau ist nichts, was man mal eben so aus dem Ärmel schüttelt. Das musste auch ich in den vergangenen Wochen lernen. So manche Schwierigkeit hat mich erwischt, auf einige Ersatzteile warte ich noch immer. Aber trotzdem gibt es auch ein paar vorzeigbare Ergebnisse...


    Um meine aktuellen Umbauten der Baureihe 50 zu Ende bringen zu können, mussten die zugehörigen Tender bearbeitet werden.
    Hier stand ich vor der Frage, wie weit eine Detaillierung gehen soll und was ich mir als zukünftige Modelllok vorstellte.
    Da ich neben den Lampen noch weitere Änderungen vornehmen wollte, habe ich mich zu einem radikalen Schritt entschieden:
    Die Pufferbohlen wurden mit einer Juweliersäge und einem groben Metallsägeblatt komplett abgetrennt.


    Eine Anpassung der vorhandenen Roco-Pufferbohle an die Lok-Pufferbohle war mir zu aufwendig: Das Bohren der Aufnahmen für die Federpuffer würde bei korrekter Position die Darstellung der Langträger irreparabel beschädigen. Ferner wäre auch das Abschleifen von Kupplungsflansch und Sockelplatten notwendig. Für die weitere Zurüstung mit Kupplungsflansch, Rangierergriffen, neuen Aufstiegen, Sockelplatten, Heizleitung, Bremsluftleitungen und Schienenräumern hätten zusätzlich zu den sowieso schon notwendigen Arbeiten weitere Bohrungen eingebracht werden müssen. Das alles kann man mit einer Weißmetall-Tenderpufferbohle auch haben, nur eben wesentlich einfacher und leichter handhabbar - dachte ich.


    Es darf nicht verschweigen werden, dass man sich damit auch mindestens ein (letztlich lösbares) Problem „ins Haus“ holt: Die Befestigung der neuen Pufferbohle am massiven Druckgussrahmen von Roco.


    Ich habe das Problem mit dem Einbringen von Vertiefungen und Einschnitten so gelöst, dass der Zweikomponentenkleber hier genügend Halt findet um die auftretenden Seiten-, Höhen- und Zugbelastungen (durch zu beherztes Anfassen und das angehängte Modell-Zuggewicht) aufzunehmen.
    Der Zweikomponentenkleber wurde dazu auch in die Aufnahme der entfernten Feder für die Kurzkupplungskulisse gepresst, zuvor wurde zur neuen Pufferbohle hin noch eine Verbindung gefräst. Somit konnte sich der Kleber aus der Pufferbohle bis in diese Aufnahme hinein miteinander zu einer Einheit verbinden. Im "Hängetest" waren 1100 Gramm an einem Faden am Zughaken frei schwebend angehangen, ohne dass es Probleme gab. Dies sollte für normale Zuglängen ausreichen. Ob's im FREMO reicht, wird ihr erster Einsatz zeigen müssen.



    Ansicht von oben und unten mit den im Text erwähnten Einschnitten, hier noch nicht final bearbeitet. Bild © Andreas B.


    Beim Absägen der Pufferbohle wurde ein schmaler Streifen stehen gelassen (siehe Bild oben). Er ist so breit, dass der Tenderkasten problemlos wieder aufgesetzt werden kann und die neue Pufferbohle komplett vor dem Aufbau liegt.



    Schnittkante Bild © Andreas B.


    Anmerkung:
    Es ist darauf zu achten, dass die Fläche für die Tenderplatine nach dem Kleben wieder eine glatte Auflage ergibt, sonst lässt sich die Platine nicht mehr korrekt montieren. Das setzt sich dann bei der Montage von Motor, Gewicht und Tenderaufbau fort.
    Auch ist die oben beschriebene Nut möglichst von Klebstoff freizuhalten beziehungsweise von diesem wieder zu befreien, um den einwandfreien Sitz des Aufbaus zu ermöglichen. Ich habe beides mit einem scharfen Skalpell erledigt, das noch vor dem endgültigen Aushärten des Klebers diesen noch mit sanfter Gewalt schneiden konnte.


    Bei der Bearbeitung mit der Säge wurde auch gleich der Kasten für die Kurzkupplungskulisse bis an die Befestigungsschraube heran abgetrennt. Dies hat Lutz bereits hier einmal beschrieben. Er wurde, wie von Lutz beschrieben, mit einer einfachen Polystyrolplatte verschlossen. Die Getriebeabdeckung wurde aufgeschraubt, der abzusägende Teil markiert und dann nach erneuter Demontage abgesägt.



    Vorher – Nachher – Vergleich, Ansicht von oben. Bild © Andreas B.


    Die neue Pufferbohle wurde mit Tenderaufstiegen, Schienenräumern, Rangierergriffen, den Lampen und Haltegriffen sowie (teilweise) den Heizkupplungen aufgerüstet.



    Zugerüstete Pufferbohle, manches muss noch gerade gerückt werden und die Heizkupplung liegt noch beim Händler. Bild © Andreas B.


    Soweit für heute meine kurze Exkursion zu den Tenderrahmen. Ich hoffe es ist für den Einen oder Anderen etwas dabei.


    Herzliche Grüße sendet
    Andreas

    Moin Martin,


    da hätten wir uns ja fast schon treffen können...
    Deshalb: Vielen Dank für den Bildbericht über die Lahnsteiner Modellbahntage. Ich hatte leider keine Zeit zum fotografieren, das muss beim nächsten Mal besser werden.
    Es war eine schöne Veranstaltung, mit vielen neuen, interessanten Kontakten. Mal sehen, vielleicht bin ich im nächsten Jahr wieder dabei.


    Ach ja, ich war Samstag und Sonntag da.


    Herzliche Grüße
    Andreas

    Hallo Erik,


    danke für den Tipp mit den Figuren, werde ich dann mal austesten, wenn ich soweit bin.


    Johannes, das Video schaue ich mir heute Abend an, da habe ich mehr Zeit, danke für die Recherche.


    Zu den Speicherkondensatoren:
    Wenn ich das -als absoluter Elektro-Dummy- richtig verstehe, würden die Decoder keinen Speicher benötigen, sie hängen ja am Strom. Da der bei Digital ja immer am Gleis anliegt, sollte die Beleuchtung immer funktionieren. Allerdings, und da gebe ich Dir dann Recht, wenn die mal über "stromlose" Abschnitte humpeln ... flackert es.


    Also vielleicht doch mit Speicher? Ich mache mich mal schlau.


    Herzlichen Dank und ebensolche Grüße sendet
    Andreas

    Hallo Axel,
    Hallo Johannes,


    vielen Dank für Eure Antworten. Johannes: Die Sache mit den Magneten werde ich mir mal anschauen, es ist zumindest eine Überlegung wert. Da hätte ich eventuell auch noch andere Ideen zu.


    Axel, ich wollte Dich in kein Dilemma stürzen.
    Dafür hast Du mir die Augen geöffnet, an die Reisenden habe ich noch gar nicht gedacht. Wo im Ruhrgebiet doch meist viele Menschen unterwegs waren...


    Dein Tipp mit dem Tams-Decoder, für jeden Wagen einen, ist klasse. So einen Tipp hatte ich mir (ins geheim) gewünscht. ... Okay, alle auf der selben Adresse bedeutet dann eben, dass die Verstärkungswagen im "Untergrund" abgehängt werden und dort "mit arbeiten", so wie der Rest des Zuges eben oben am Tageslicht unterwegs ist. Damit kann ich ganz gut leben. Herzlichen Dank also für diesen Tipp und den Link dazu!


    Liebe Grüße
    Andreas

    Bitte um Hilfe - Frage zur Digitalisierung eines Zugverbandes


    Moin zusammen,


    Heute habe ich eine, vielleicht schwer zu verstehende, Beschreibung meiner Problematik, hoffe aber trotzdem, dass mir hier weitergeholfen werden kann.
    Ich stehe gerade vor dem gedanklichen „Problem“ zwei Wendezüge zu digitalisieren.
    Gedanklich deswegen, weil die passenden Decoder auf Grund meiner „Gedankenspiele“ noch nicht gefunden sind. Ich erhoffe mir hier einige Tipps von Euch.


    Zu Beginn möchte ich ein wenig genauer meine Gedanken aufzeigen.


    Anmerkung:
    Stand A ist Lok vorne oder Rauchkammerseite
    Stand B ist Lok hinten oder Kohlenkasten-/Tenderseite
    Motor: in diesem Falle immer Faulhaber (Typ 1724)
    Beleuchtung mit SMD-LED 0603 goldenwhite
    Steuerung Uhlenbrock Intellibox
    Gesteuert wird mit einem FREMO FREDI oder FRED, je nach Anforderung an die Funktionen.


    Die Tastenbelegung am FREDI (F0 bis F8) ist wie folgt gedacht:
    F0 Fahrlicht weiß Lok Stand A; Schlusslicht rot Lok Stand A (nur bei Zug 3: FRED F0 bis F4);
    .....Fahrlicht weiß Steuerwagenende; Schlusslicht rot Steuerwagenende
    F1 Schlusslicht rot Lok Stand A
    F2 Fahrlicht weiß Lok Stand B
    F3 Schlusslicht rot Lok Stand B
    F4 Licht Wagen 1
    F5 Licht Wagen 2
    F6 Licht Wagen 3
    F7 Licht Wagen 4
    F8 Licht Wagen 5


    ------------------------
    Folgende Konstellationen sind möglich:

    „Zug 1“
    Lokleerfahrt (ist Zuglok für Zug 2)


    „Zug 2“
    Lok
    Wagen 1 + 2 = Pärchen
    Wagen 3 + 4 = Pärchen (optional)
    Wagen 5 = Steuerwagen


    Die Lok soll also sowohl solo, als auch im Zugverband agieren.
    Wagen 1 bis 5 laufen als fester Zugverband. Wagen 3 und 4 sind zwar optional, aber meist im Zug eingestellt.
    Die Lichtfunktion der Wagen ist eventuell einzeln (je Wagen) zuschaltbar.
    Netter Gimmick: „Der Schaffner geht durch den Zug und schaltet das Licht an“. ^^
    ----
    „Zug 3“
    Lok
    Wagen 1 = Einzelwagen
    Wagen 2 = Steuerwagen
    Die Lok ist fest mit dem Wagenverband gekuppelt.
    Die Lichtfunktion der Wagen ist eventuell einzeln (je Wagen) zuschaltbar.
    ------------------------------------------


    Die Aufgaben / Anforderungen an Decoder und Tastenbelegung am FREDI lassen sich wie folgt definieren:
    Zug 1 - Lok-Leerfahrt:
    Lok Stand A: F0 an; F1 aus
    Lok Stand B: F3 an; F2 aus
    Wechsel der Fahrtrichtung:
    Lok Stand A: F0 aus; F1 an
    Lok Stand B: F3 aus; rot F2 an
    Benötigt würde ein Lok-Decoder mit 4 Ausgängen!?
    ---
    Zug 2 - Lok am Zug, Lok zieht
    Lok Stand A: F0 an / F1 aus
    Lok Stand B: F3 aus / F2 aus
    Wagen 1 bis 5: F4 an / F5 an / F6 an / F7 an / F8 an
    Wagen 5 zusätzlich : F0 an


    Zug 2 - Lok am Zug, Lok schiebt
    Lok Stand A: F0 aus / F1 an
    Lok Stand B: F3 aus / F2 aus
    Wagen 1 bis 5: F4 an / F5 an / F6 an / F7 an / F8 an
    Wagen 5 zusätzlich: F0 an
    Benötigt würde ein Lok-Decoder mit 4 Ausgängen.
    Benötigt würden 1, 3 oder 5 Funktionsdecoder mit 1 bis 6 Ausgängen
    Zuweisung über Functionmapping?
    ---
    Zug 3 Lok am Zug, Lok zieht oder schiebt
    Lok Stand A: F0 an
    Lok Stand B: entfällt
    Wagen 1 und 2: F1 an
    Wagen 2 zusätzlich: F0 an
    Benötigt würde ein Lokdecoder mit 1 Ausgang
    Benötigt würden 1 oder 2 Funktionsdecoder mit 1 bis 2 Ausgängen.
    Zuweisung über Functionmapping?
    ---
    Die Idee ist es, alle im Zugverband benötigten Decoder auf eine Adresse zu legen. Beim FREMO-Einsatz, zum Beispiel, würde ein solcher Verband sowieso nicht getrennt werden (dürfen).
    Auch habe ich fleißig meine „Glas-Google“ ((C) Rainer) befragt, aber auch da alle möglichen und unmöglichen Antworten gefunden. Also – es hat mich nicht wirklich weitergebracht. Das gleiche gilt für das „Fachchinesisch“ in den Digitalheften der einschlägigen Verlage.


    Nun die Fragen:
    - Sind die Gedankengänge nachvollziehbar „korrekt“, oder: Wie würdet ihr die Aufgabe lösen?
    - Ist es machbar und „richtig“, alle Decoder auf eine Adresse zu legen und über ein Functionmapping die Funktionen ..zuzuordnen?
    - Macht es Sinn, die Lok aus Zug 2 auch einzeln verwenden zu können, zum Beispiel um einen einfachen Personenzug zu
    ..bespannen?.Oder ist das nur eine den Aufwand erheblich erhöhende „Gedankenspinnerei“?
    - Wieviele Decoder werden sinnvollerweise im Zugverband gebraucht? Bei nur einem Decoder müssten Kabel durch den
    ..ganzen Zug..verlegt werden -auf stromführende Kupplungen wird verzichtet- er wäre nicht mehr trennbar
    ..(bei Reparatur o.ä.). Wenn ein Pärchen.nur einen Decoder hat, wäre der Aufwand etwas geringer, somit vielleicht ..händelbarer!?
    - Jeden Wagen mit einem Funktionsdecoder auszustatten ist vielleicht ein wenig zu viel des Guten?
    ..Er hat ja nur eine Funktion: Licht an - Licht aus. Ja, richtig, der Steuerwagen benötigt definitiv einen eigenen ..Funktionsdecoder.


    Und noch eine Frage zu Beleuchtung, die aber auch eine Rolle spielt:
    - Wie sollen die LED am besten geschaltet werden? In Reihe mit einem Widerstand oder Einzeln? Welchen Widerstand
    ..nutze ich für.eine „Glühbirnenbeleuchtung anno 1955“?


    Natürlich hat jeder seine eigene bevorzugte Marke beim Decoderkauf, aber das sollte jetzt einmal keine Rolle spielen, oder etwa doch? Wichtig wäre natürlich, dass sich die Decoder untereinander vertragen und eventuell sogar aufeinander abgestimmt sind (eine Decoderfamilie, sprich ein Hersteller).


    Aber bei all diesen Dingen hoffe ich auf das geballte Wissen und die Tipps der Forenteilnehmer.
    Ich freue mich natürlich über Eure Antworten und wünsche Euch noch einen schönen Restsonntag


    Andreas