Heimanlage nach Motiven der Prignitzer Schmalspurbahnen

  • Eine neue Wohnung bringt es mit sich, dass man seine Heimanlage neu planen darf, denn die Wandlängen passen meist nicht mehr zur alten Anlage bzw. den alten Modulen. Wenn man dann aufgrund des Umzuges auch mal seine alten Schätze sichtet, kommt man erst in Schwärmen, toll was ich alles noch habe, und dann ins Grübeln, das wäre ja auch ein Thema.
    Die Schätze waren meine 0 und 0e-Sachen und das Grübeln begann, als ich sah, dass die Modelle 1:45 so groß sind und so viele Details erkennen lassen wie sonst die Makroaufnahme von H0-Modellen.
    Thema damals war die Trusetal-Bahn und das Prignitzer Schmalspurnetz. Jetzt werde ich die Prignitzer Schmalspurbahnen weiterbauen, da Robert 2000 meinen Bahnhof Trusetal übernommen und neu gebaut hatte. Zu meiner Überraschung fand ich einen Rollwagen, 4 Rollböcke, einen Prignitzer OOw und eine Reihe von Regelspurwagen vor. Als Lok eine Billy von Magic Trainund eine immer noch nicht fertige VIk.

    Eine Wandlänge von 4,65 m lässt einen Bahnhof Lindenberg nicht mehr zu, wenn man originallange Weichen verwenden möchte. Aber ein Abzweigbahnhof wie Viesecke, einst sogar mit Lokschuppen und Drehscheibe, und ein Durchgangsbahnhof wie Hoppenrade mit doppelseitig angeschlossener Ladestraße sehen ganz vielversprechend aus. Zwei Schattenbahnhöfe sind drin (Glöwen und Kyritz), wenn einer unterhalb der Strecke verschwinden kann, der dritte, Perleberg, kann nicht mehr dargestellt werden.
    Hoppenrade und Viesecke sollen als modular gestaltet werden, letzter mit Ergänzungsmodulen, die im Keller gelagert werden. Irgendwann wird es wieder FREMO-Treffen mit 0e-Beteiligung geben.
    Meine Strecke beginnt am Schattenbahnhof Lindenberg/Kyritz, der zweigleisig ausgeführt werden wird mit einem Ankunfts- und einem Abfahrgleis. Beim Spielbetrieb wird er vor die offene Zimmertür gehängt werden. Nach einer Kurve kommt eine Weiche, die zum Gutshof des Herrn von Freier führt. Dahinter steht schon das EG von Hoppenrade und man gelangt zur zweiseitig angeschlossenen Ladestraße. Die Strecke führt durch eine 90°-Kurve und dann am Zimmerfenster vorbei zur anderen Wand. Der Abschnitt wird abnehmbar, klappbar ausgeführt werden, da Fenster geöffnet und geputzt werden müssen. Vor der nächsten Kurve liegt eine Weiche für die Strecke, die nach Kreuzweg/Glöwen führte. Nun kommt der Zug in Viesecke an. Um nach Glöwen zu fahren, muss Kopf gemacht werden. Leider ist es nicht möglich den dritten Schattenbahnhof einzubauen, außer die Wand würde durchstoßen!


    Epoche ?
    Viesecke wird mit seinen Gleisanlagen wie bis 1947 vor dem Abbau der Schmalspurstrecke nach Kreuzweg gebaut werden. So ist er einfach schöner. Vielleicht wird es von daher notwendig sein, auf die Epoche 2a auszuweichen oder im Jahr 1947 zu verbleiben, aber andererseits will ich die Genauigkeit nicht zu hochschrauben.


    Züge
    Das Ländliche der Prignitzer Schmalspurbahnen wirkt sehr anziehend. Auf den Fotos bei W. Bauchspies und L. Kenning sieht man i.d.R. 1-3 Regelspurwagen auf Rollwagen mit einem Stangenwagen und dahinter 2-3 Sitzwagen und einen Packwagen. Klasse Zuglängen. Bei mir also 2 Rollwagen, 1 Stangenwagen, 1 Sitzwagen und 1 Packwagen.
    Fahrzeuge für die Prignitzer Bahnen müssen gebaut werden, sowohl Loks als auch Wagen. Das wird spannend und hoffentlich nicht so fitzelig wie in H0.


    Güterverkehr
    Der Güterverkehr bestand aus den ländlichen Produkten, die in der Gegend angebaut wurden: Rüben, Kartoffeln, Getreide. Auf den Fotos sind bei den Regelspurfahrzeugen auffallend viele offene Güterwagen zu sehen, wohl zum Abtransport der Produkte und zur Anlieferung von Dünger. In Viesecke wurden Stecklinge gezogen, ein weiteres Produkt, dieses Mal für gedeckte Wagen.

  • Die Gleise werden selbst gebaut. Das Nageln der Gleise fällt viel leichter, wie ich beim ersten Probestück feststellen konnte. Es gibt dieselbe Anzahl an Nägeln pro Schwelle wie in Billigheim, aber deutlich weniger Schwellen. Die Literatur gibt nur die Gleismassen an. Aus ihnen lässt sich auf preußische Schienenform 6 schließen.
    Zunächst habe ich ein Probegleis gebaut, 9 m lang, mit 12 Schwellen. Bei den Unterlegplatten habe ich drei Varianten gewählt. Aus Wulfert, Gleisoberbau, 5. Auflage, habe ich die Zeichnung für gerade Unterlegplatten hergenommen und mit AutoCad gezeichnet und auf 110 g Papier ausgedruckt.
    Zunächst habe ich das Papier aufgedoppelt,


    dann einfach genommen und
    als letztes den erhabenen Rand der Unterlegplatte aufgeklebt. (Bei der rechten Schiene)

    Genagelt wurde mit Tackerklammern Nr. 10, deren Löcher mit 0,5 mm vorgebohrt wurden. Die Unterlegplatte wurde zuvor mit einer Reißnadel vorgepiekst.
    Was noch fehlt sind genauere Informationen über den Gleisbau. Fotos bei Kenning zeigen Weichen der Länderbauart mit Unterlegplatten und 6 Gleitstühlen und moderne ohne Unterlegplatten, ebenfalls mit 6 Gleitstühlen. Im laenderbahn-forum.de gibt es eine Abbildung der von W. Bauchspies genannten Weiche 1:7: 6d-100-1:7. Dieser Scan ist die Vorlage für meine Zeichnung. Aber was sind das für Länderbahn-Weichen?
    Für den verstärkten Oberbau bei der Streckenverstärkung für den Rollwagenverkehr nach 1948 ist es wohl angebracht für Mittelschwellen Unterlegplatten mit 3 Löchern zu wählen, für Stoßschwellen mit 4 Löchern. Bei eisenbahnstiftung.de gibt es ein Foto in Glöwen, auf dem sieht man Mittelschwellen mit 3 und mit 2 Nägeln. Diese stammten wohl von der Strecke Viesecke-Kreuzweg.