• In Angedenken der damaligen Häschenwitze, wer kennt sie noch?
    Für die anderen erzähle ich den Witz mit dem Türkenkalender hier:


    Häschen kommt Ende November in einen Laden und fragt: "Hattu Türkenkalender?"
    Der Ladeninhaber erbost: "Nein, das führen wir nicht. "
    Häschen geht wieder aus dem Laden.
    Am nächsten Tag kommt Häschen wieder in dem Laden und fragt "Hattu Türkenkalender?"
    Ladeninhaber: "Nein haben, wir nicht."
    Häschen geht wieder aus dem Laden.
    Am nächsten Tag kommt Häschen schon wieder in dem Laden und fragt "Hattu Türkenkalender?"
    Ladeninhaber: "Das haben wir nicht!"
    Häschen geht wieder aus dem Laden.
    Auch am nächsten Tag kommt Häschen wieder in dem Laden und fragt "Hattu Türkenkalender?"
    Ladeninhaber: "Nein!"
    Häschen geht wieder aus dem Laden.
    Am nächsten Tag kommt Häschen wieder in dem Laden und fragt "Hattu Türkenkalender?"
    "NEINNN!"
    Häschen geht wieder aus dem Laden.
    Am nächsten Tag kommt Häschen wieder in dem Laden und fragt "Hattu Türkenkalender?"
    Der Ladeninhaber explodiert: "Zum letzten mal, ich habe keine Türkenkalender! Und ausserdem das ist politisch unkorrekt und rassistisch und für die türkischen Mitbürger beleidigend!"
    Häschen sieht die gerade neu gelieferten Adventskalender und sagt: "Hattu doch Türkenkalender."
    Ladeninhaber: "Wo?"
    Häschen nimmt einen Adventskalender und zeigt ihm dem Ladeninhaber.
    Der sagt darauf: "Das ist ein Adventskalender!"
    "Nee" sagt Häschen, "das iss ein Türkenkalender."
    "Wieso?"
    "Muttu gucken hier" sagt Häschen und öffnet ein Türchen auf dem Adventskalender: "Türken auf, Türken zu ..."



    Dieser alte Witz kam mir wieder in den Sinn als ich den Auftrag bekam mich diesem Chaos hier anzunehmen:

    Wie man sieht gibt es ein geschlossenes Führerhaus. Die Japaner hatten sich die Vorbilder wohl im Sommer angeschaut wo die Türen immer offen standen und auch prompt vergessen diese nachzubilden. Der Eigentümer der Lok hatte diesen sich dann ätzen lassen und sie waren einfach nur mit einem Stückchen Schaumstoff fest geklemmt.


    Mich hat dann der Hafer gestochen:

    Türken auf, ...



    ... Türken ...



    ... zu.



    Türken auf, ...



    ... Türken zu.



    Türken ist übrigens niederfränkischer Dialekt wie er am Niederrhein gesprochen wird und bedeutet auf Hochdeutsch Türchen, von kleine Tür.



    Anschliessend habe ich zur Nervenberuhigung die neue Kugelkupplung am Hänger montiert und diesen Beitrag hier geschrieben.

  • Hallo Lutz,
    da hast Du einen Kracher losgelassen! Dein Bericht ist spitze. Springen tu ich jetzt nicht denn dann wäre der Bildschirm u. A. am Boden.
    Gruß Herbert.

  • Es geht weiter mit der "Türkenlok"



    Damit sich das auch lohnt mit dem Führerhaus und der Innenbeleuchtung bekam ich den Auftrag auch eine Stehkesselrückwand einzubauen und "schnitzen sie irgendwelche Sitze".
    Dazu hatte mir der Eigentümer eine Messingguß Stehkesselrückwand einer B&O EM-1 zugeschickt. Diese Lok hat wie man unschwer sehen kann eine runde Stehkesseldecke:
    http://www.northeast.railfan.net/images/bo7605sa.jpg
    Dafür war dieses Gußteil gedacht.
    Hier hat man es jedoch mit einer Belpaire Feuerbüchse zun tun:
    http://www.gn-npjointarchive.o…D=4&RootFolder=/Wingfield
    Dafür habe ich mir eine Schablone auch 0,5mm Kunststoff vom Stehkesselprofil gemacht. Nach dieser Schablone habe ich mir eine Messingblech zugeschnitten das paßgenau in den hintersten Abschnitt des Stehkessels passt.
    Auch das das Gußteil habe entsprechend bearbeitet. Die Rundung musste oben gekappt werden und eine Teil der unteren Partie gekürzt werden. Das dementspechend bearbeitete Gußteil wurde dann auf das Messingblech mit der Flamme gelötet. Die Bedienungselemente wie Regulatorhebel, Bremsenstand und Umsteuerhebellage wurde gleich mit angelötet.
    Das Foto oben zeigt die Rückwand unmittelbar nach dem Verlöten. Nein es ist nicht schief, die Kamera verzerrt hier bei der Nahaufnahme.



    Das Teil von der Seite. Hier habe ich auch den fehlenden Teil des Fhs. Fußbodens ergänzt. Die Sitze habe ich aus Holz "geschnitzt", wobei bei den Rückenlehnen edles Schiffsbauholz aus Mahagoni zur Anwendung kam.
    Der Regulatorhebel musste leider etwas weiter nach innen zur Mitte hin versetzt angebracht werden. Ansonsten hätte sich das Teil in dem geschlossenen Fhs. nicht mehr montieren lassen.



    So sieht das dann montiert aus. Die Rückwand wurde geschraubt; das hat den Vorteil man kann sie zur farblichen Anpassung wieder herausnehmen. Die Kabel gehen zur Innenbeleuchtung.



    Sehr staubig, wo gehobelt wird fallen eben Späne.



    Lichtcheck. Fehlen jetzt nur noch Öl- und Kaffekanne auf dem Ablagebord. Dieses hängt leicht nach unten weil die Rückwand ja eigentlich für eine andere Lok gedacht ist.

  • Hallo Lutz,
    das hast Du super gemacht! Die Führerhaus innen Aufnahme ist ganz toll.
    Viele Grüße Herbert.

  • Das war der Antriebsstrang, bis auf den Faulhabermotor, ab Werk:



    Hier sieht man das Konzept mit den 3 Schläuchen und einem Stützlager zwischen den beiden Getriebeblöcken.



    Detailaufnahme der vorderen Gruppe. Der Kessel stützt sich über die Blattfeder auf die vordere Triebgruppe ab.



    Links das Stützlager in Höhe der Zylinderblöcke.



    Um noch einmal meine Abneigung gegen Schläuche als Kraftübertragungselemente zu demonstrieren.
    Darüber sieht man noch den 1. Versuch den Kraftbedarf für den Antriebsstrang zu reduzieren.
    Der Kunststoffstreifen dient dem Berührungsschutz der vielen Kabel.



    Für die vordere Triebgruppe wurde auch der Schlauch durch ein starres Rohr ersetzt. Die Gelenkkugel befindet sich genau über dem Drehpunkt der Anlenkung für die vordere Triebgruppe.
    Anmerkung: Das hier ist keine Mallett, sondern eine "Simple Articulated" mir 4 gleich großen Zylindern und einfacher Dampfdehnung. Bei dem Modell ist die hintere Triebgruppe, wie beim Vorbild, fest. Nur die vordere Gruppe kann ausschwenken. Der Drehpunkt liegt kurz hinter der letzten Kuppelachse.



    So richtig lärmfrei lief das aber nicht. Deswegen habe ich Fahrversuche zur Ermittlung der Lärmquelle gemacht.
    Die Ursachen waren letztendlich das Stützlager und die Wellengelenke die zu viel Spiel aufwiesen und dabei nervtötende Rattergeräusche verursachten.



    Dafür habe ich provisorisch einen Lopi Basic eingesteckt. Die Kabelfarben orientieren sich an die NMRA Vorgaben, wenn sie von aussen sichtbar sichtbar sind habe ich dort schwarze Kabel genommen.




    Niemals zuvor habe ich mir vorgestellt einmal spiel- und klapperfreie Wellengelenke komplett selber anzufertigen.



    Anfertigen einer Drehmomentstütze für das achsreitende Getriebe hinten...



    ... und vorne. Die sichtbare Kardanschale ist dann auch durch eine selbst Angefertigte ersetzt worden. Dann war endgültig Ruhe.



    Das Stützlager ist ersatzlos weggefallen.



    Der komplette verbesserte Antriebsstrang.

  • Hallo Lutz,


    am besten gefällt mir natürlich das Eigenbau-Kardangelenk.
    Es wird allerdings bei entsprechendem Anlageneinsatz nicht allzulange spiel- und klapperfrei bleiben. Da ist Messing das falsche Material.
    Aber für ein bisschen hin und her auf deiner Hebebeinstrecke wirds wohl reichen.
    Ansonsten: Schnuckliger Antrieb!
    Informierst Du eigentlich den Hersteller gelegentlich über solche Umbauten oder lässt Du sie alle dumm sterben?


  • Informierst Du eigentlich den Hersteller gelegentlich über solche Umbauten oder lässt Du sie alle dumm sterben?


    Hallo Peter!


    Da komme ich wohl einige Jahre zu spät:
    http://www.brasstrains.com/ima…ducts/032187/DSC02381.jpg
    Foto einer anderen baugleichen Lok, das hier besprochene Modell ist mittlerweile zu seinem Eigentümer zurück.
    Ich hatte hier Seriennummer 34 zum Umbauen. Mittlerweile seit den 90ern ist man auch in Japan und Korea dahinter gekommen, daß die Schläuche nicht der Weisheit letzter Schluß sind und baut richtige Gelenkwellen mit Kardangelenken ein.
    Über die Lebensdauer der Gelenke mache ich mir keine Gedanken. Das sind max. 5° Winkelabweichung von der Geraden. Dieser Umstand und daß ich vor dem Versand mit Molykotefett versehen habe, da dürften sie für -zig Betriebsstunden gut sein. Das Vorbild zog 180 beladene Erzwagen, macht 720 Achsen und wir sprechen hier von 35 - 36 Tonnen Achslast.