Bayrische Signale/Hebelbank

  • Moin Leute
    Insbesondere an die bayrischen Eisenbahn- Fans.
    Ihr könnt mir mal bitte helfen und mir folgende Fragen beantworten:


    Das bayrische Ruhe Halt Signal ist ein drei Begriffs Signal.
    Wie wurde es auf der Hebelbank Installiert?
    Gemäß meinen Kenntnissen kann ein Hebel nur zwei Begriffe abbilden.
    Deshalb zwei Hebel? Wie gekoppelt?
    Hat schon jemand darüber berichtet?
    Bei Carstens find ich nichts. ?(
    Sobald das Signal in ?Halt? gestellt wurde, musste auf dem Gleis das rangieren eingestellt werden, gab es Verblockungen auf der Hebelbank?


    Wenn ich das schon mal weis, kommen neue Fragen garantiert. :rolleyes:


    Gruß und Danke für eure Bemühungen.


    Friedrich

  • Hallo Friedrich,


    da kann ich Dir wohl helfen, mit einem Auszug aus Robert Zintl, Fahrt frei. Bayerische Signale und Stellwerke, Motorbuch-Verlag, Stuttgart o.J. [1986 oder früher], S. 89f:


    "Da an den bayerischen Ausfahrsignalen bis zu vier Stellungen möglich waren, nämlich Ruhe, Halt, Fahrt und Langsamfahrt, mußten auch die Ausfahrhebel vier Stellungen zulassen. Sie waren als sogen. "Zweistellerhebel mit Umschalterhebelchen" ausgebildet. Das Umschalterhebelchen bewirkte, dass sich der Signaldrahtzug des Hebels und damit der Signalantrieb einmal nach der einen Richtung, das anderemal nach der Gegenrichtung drehte. Stand der Ausfahrsignalhebel n ach oben, so zeigte das Ausfahrsignal Halt. Beim Umlegen des Hebels nach unten erschien am Ausfahrsignal je nach der Stellung des Umschalterhebelchens entweder Ruhe oder Fahrt. Für die Stellung Langsamfahrt war ein zusätzlicher Kuppelhebel notwendig, der den zweiten Signalflügel durch eine besondere Kuppelstange an den oberen Flügel kuppelte [...], sodaß beide gleichzeit bewegt wurden.
    Eine bayerische Besonderheit war die wegen der Signalstellung Ruhe erforderliche Haltabhängigkeit. Es mußte sichergestellt werden, daß der in den Bahnhof einfahrende Zug am Ausfahrsignal ein für ihn gültiges Signal, d.h. Halt oder Fahrt (Langsamfahrt) vorfand. Die Haldabhängigkeit wurde zustandegebracht bei den Stellwerksklassen Os, Ow, 1 [...] durch mechanische Verschlüsse; bei der Stellwerksklasse 3 durch elektrische Hebelsperren an den Hebeln der Einfahrsignale. Durch sie wurde erreicht, daß das Einfahrsignal erst auf Fahrt gezogen werden konnte, wenn das zugehörige Ausfahrsignal von Ruhe auf Halt gestellt worden war."


    Zintl erwähnt auch eine Belegtsperre für Gleise.


    Ich hoffe, dass das hilft.