Y-Schwellengleis - ein Machbarkeitsstudie

  • Immer wieder brennt mir das Thema Y-Gleis auf den Nägeln.
    Bei einigen Kleinbahnen im Norden ist ja diese Oberbauvariante eingebaut worden.
    Und da ich für Schafmoor später noch ein paar Streckenmodule für den temporären Aufbau erstellen möchte, dachte ich mir, ich probier es mal mit Ätzteilen. Da ja vom Schwellenkörper nur die Oberseite und an den Enden ein wenig von senkrechten Steg aus dem Schotter heraus schauen, habe ich ein am Trassenbrett anschraubbares Unterteil gezeichnet von dem die Stege hoch gebogen und dann mit dem Oberteil in den dafür vorgesehenen Fugen verlötet werden. Obendrauf dann noch Kleineisen von Bahnsinn oder wie in diesem Fall Weinert und ein für meine Bedürfnisse ausreichend genaues Y-Gleis entsteht :



    Jetzt sind noch ein eine kleine Verbesserungen nötig - die Biegefuge für die Stege ist auf der falschen Seite gezeichnet - und ein paar Dezimeter Y-Gleis auf den Streckenmodulen können entstehen.


    Kleiner Nachtrag :
    Die Kleineisen sind aufgeklebt. Die Kleineisen werden vorab auf
    Papier geklebt, ausgeschnitten und erst dann auf die Schwellen geklebt.


    2 Mal editiert, zuletzt von Jörg ()

  • Hallo Jörg,


    spannend! Ich bin aber auch gespannt, inwieweit die Isolierung über Klebstoff auf Dauer ausreicht. Hast du die Kleineisen irgendwie auf einen Anschlag gesetzt, oder wie bekommst du die Positionsgenauigkeit hin?


    Bin ich froh, dass die VEE ihre Gleise nie so überarbeitet hat.... tsss


    Grüße,
    Erik

  • Erik,


    ich habe mich dazu entschlossen, zusätzlich eine Lage Papier zwischen Schwelle und Kleineisen zu kleben. Da sollte eine sichere Isolierung bringen. Und für die Kleineisen habe ich passende Vertiefungen in die Schwellen eingezeichnet. In die klebe ich zunächst die auf eine Schiene aufgefädelten Kleineisen ein und dann erst mach ich mich mit Spurlehre an die zweite Schiene.

    Einmal editiert, zuletzt von Jörg ()

  • Hi Jörg,


    In dem geätzten Blech steckt ja dich einige Aufwand und die Kosten sind sucht auch nicht ohne.


    Hast du schon über 3D-Druck nachgedacht? Damit hättest du die Kleineisen gleich mit gefertigt, hättest die elektrische Trennung drin und könntest das Gleis wie Flexgleis direkt einbauen. Dafür wäre es pro Meter vermutlich etwas teurer.


    Oder reicht die Auflösung oder die Festigkeit nicht aus?


    Tobi

  • Der Aufwand hält sich in Grenzen. Dieses Joch war Lötseitig nach ca 30min erledigt. Also hochbiegen, verzinnen und Zusammenlöten der 10 Y-Schwellen mit dem Grundrahmen. Zu den Kosten - das Ätzblech kostet ca. 12.-€. Nicht ganz billig, wenn man mehrere Meter bauen will aber meine Neubaustrecke wird so etwa 60cm lang, also 4 Joche. Das gönn ich mir mal. Kleineisen hab ich eh noch von früher etliche rumliegen gehabt. Hatte aber bisher keine Verwendung dafür. Fallen also in meiner persönlichen Rechnung nicht als Kosten an.


    Das mit dem 3D-Druck hat schon jemand versucht. Gefiel mir aber nicht :


    OHE-Forum


    Das brachte mich überhaupt auf die Idee, eine filligranere Version mit Ätzteilen zu zeichnen

  • Moin Leute


    Eine Alternative, die ich selber gesehen habe, ist das Y-Gleis, das man bei der Firma Modellwerk; später über Heiner Tondorf bekam. Horst Meier hat das auch in einem der MIBA-Sonderhefte über Gleisbau beschrieben.
    Hier besteht das Schwellenwerk aus gefrästen Pertinax, auf dem dann ebenfalls eine Art von Kleineisen aufgebracht werden muss.
    Bei dem von mir gesehenen Schwellenrost waren die Löcher für Klammern schon vorhanden.
    Ferner kann man sich bei Willi Winsen die Schwellen lasern lassen.
    Kleineisen muss auch hier aufgebracht werden. Und da kann man je nach Geldbeutel und Lust und Laune Aufwand betreiben. Was Joerg hier ja auch vormacht. Ich ziehe den Hut vor dem Aufwand, mir wäre, bei meiner Arbeitsweise das Risiko eines Kurzschlusses zu hoch.


    Gruß Friedrich

  • So, das erste Joch ist fertig.



    Keine Probleme mit der Isolierung. Das Papier zwischen Schwelle und Kleineisen ist effektiv. Mehr Bilder gibts, wenn es ins Streckenmodul eingebaut ist.


    :thankyou:


  • Das sieht gut aus! Jetzt kann ich auch nachvollziehen, weshalb du den Aufwand einer geätzten Konstruktion treibst. Ich bin gespannt, wie das eingeschottert aussieht und wie viel von dem Steg tatsächlich noch sichtbar sein wird.


    Tobi