Werkstatttipps

  • Hallo zusammen,


    es hat ja jeder so seine bewährten Erfahrungen in der Anwendung bestimmter Materialien und Hilfsmittel.
    Gelegentlich stößt man aber auch auf Produkte, deren Anwendung eine eindeutige Verbesserung für den
    praktizierenden Modellbauer darstellen.
    1. Beispiel:
    Kürzlich bin ich per Zufall – ich habe gerade meinen Kaminofen repariert - auf einen Glas/Keramikkleber
    gestoßen, der für Minianwendungen (z.B. Verspachtelungen am zusammengelöteten Fahrzeugrohbau o.a.)
    eine schnelltrocknende, schleifbare Spachtelmasse ergibt.
    http://glaszentrum-west.de/kam…3%82%E2%82%AC-p-1507.html
    Wie oft braucht man nur klein wenig Spachtelmasse, reißt die letztens gebrauchte Dose auf – alles hart.
    Im Baumarkt gibt es auch nur größere Gebinde, wovon der ungebrauchte Rest wiederum vergammelt.
    Mit diesem Kleber hat man eine wunderbare, immer gebrauchsfertige Alternative. Ich habe ihn selbst
    schon mehrmals benutzt und bin regelrecht erstaunt gewesen, wie gut er sich spachteln läßt, Risse und Spalten füllt,
    richtig schön hart wird und anschließend mit allem bearbeitet werden kann, was man an Werkzeugen in Modellbahners Werkstatt
    so zur Verfügung hat.


    2.Beispiel:


    Wenn man 2K-Kleber oder irgend ein Gießharz dazu benutzt, um klares Wasser oder auch eine Verglasung
    darzustellen, dann merkt man recht schnell, daß das Zeug herstellerunabhängig schon beim Anrühren etwas
    gelblich wird und nach dem Aushärten weiter vergilbt. Bei Laternen verfälscht es außerdem das von der
    LED/SMD abgestrahlte Licht.
    Bei meiner Suche nach wirklich kristallklar aushärteten Harz bin ich bei MODULOR auf folgendes
    Produkt gestoßen:
    http://www.modulor.de/en/gedeo…al-resin-transparent.html
    Das nachfolgende Bild entstand beim Ausgießen von Fahrzeuglaternen mit diesem Harz:

    Man kann im ausgehärteten Zustand die eingegossene SMD glasklar sehen.
    Nachteil: Zum Aushärten braucht es mindestens 24 Std. und das angebrochene Gebinde hält nur etwa ein halbes Jahr.


    3. Beispiel


    Wer oft Makroaufnahmen macht, wird das Problem mit der unzureichenden Tiefenschärfe kennen. Sie bewegt sich je nach
    Vergrößerung im Milimeterbereich.
    Ich habe für mich ein Free-ware-Programm gefunden, mit dem Fokusstacking in recht hoher Qualität möglich ist.
    http://www.chip.de/downloads/CombineZP_27754625.html
    Und da das alles in englich ist, habe ich hier noch einen, der alles prima erklärt:
    http://www.jm-foto.de/focus-st…eitung-mit-einer-software
    Ich konnte meine Makroaufnahmen mit Hilfe dieses Programms eindeutig verbessern. Wenn man es raus hat -
    etwas Geduld und Equipment ist notwendig - machen Makroaufnahmen richtig Spaß. Das obige Bild ist auch so entstanden.


    Vielleicht konnte ich bei dem einen oder anderen Interesse wecken oder ihm einen Tipp geben.


    Gruß, Peter

  • Hallo zusammen,


    ich hatte heute mal Zeit, 2 DEMO-Bilder anzufertigen, bei denen ich die o.g. Software eingesetzt habe.
    Fotografiert habe ich einen Zollstock, um die Wirkung besser demonstrieren zu können.
    Abbildungsmaßstab ist ca. 1:3. Ich verwende statt eines teuren Makroobjektivs preisgünstige Zwischenringe.
    Damit habe ich dann das erste Bild geschossen:



    Hier wäre nur die scharfe Wiedergabe einer senkrechten Frontfläche möglich. Die Tiefenschärfe beträgt lediglich 3 mm.
    Anschließend habe ich mit der gleichen Kameraeinstellung 16 Bilder geknipst, bei denen ich jeweils den Fokus etwa 2-3mm
    nach hinten verschoben habe.
    Bilder gespeichert und mit Hilfe von Combine ZP bearbeitet bzw. bearbeiten lassen. Nach ca 3 min. hatte ich dann dieses Ergebnis:



    Hier wären schon Objekte mit einer Tiefe von 4 cm scharf abbildbar. Diese 4 cm kann man natürlich problemlos erweitern.
    Ihr seht also: Scharfe Makrofotos hier im Forum sind machbar. Ich gebe aber zu: Es braucht ein bissel Zeit.


    Wichtig dabei: Fernauslöser oder zeitversetzte Auslösung, Stativ und ein ruhiges Händchen.


    Gruß, Peter