Kleiner Industrie-Abzweiger (Fremo Kompatibel)

  • Hallo Zusammen,
    Parallel zu meinem "Bachlauf mit Brücke" wollte ich Euch meine Planung für einen Industrie-Abzweig vorstellen. Vorgesehen ist eine Fremo Kompatible Regal-Anlage.
    Die ursprüngliche Planung sah vom Konzept her wie folgt aus:

    Im Moment befindet sich die gesamte Planung insofern in einem Schrumpfungs-Prozess, als sich wohl nur noch ein weiterer Bahnhof verwirklichen lassen wird. Da ich aber gerne Rangiere und endlich wieder eine Anlage in die Finger bekommen will, fange ich kurzerhand "hinten" an und realisiere den Fabrik-Anschluss bzw. Industrie-Abzweig. Die Industrie soll irgendwas "schweres" sein. Schiffsdiesel, Turbinen, Schwere Maschinen oder Generatoren oder so. Etwas, das viele verschiedene Ladungen als Lieferungen braucht und interessante Ware als Lieferungen bereitstellt. Ob der Güterschuppen unten so realisiert wird oder etwas anderes (Kohle zum Heizen?) muss ich noch schauen.
    Eine Planung nach dem Vorbild von Thomas Englich (Tom Tofte) - Fortenbach - habe ich mal gezeichnet.

    Da die Hallen befahrbar seine sollen, werden sie wohl auch über kurz oder lang eingerichtet werden. Die Länge resultiert aus einer zur Verfügung stehenden freien Wand im Keller (Gang). Die Breite wird schmaler sein als Fremo-Üblich. Ein Jocker zu meinem Bachlauf mit Brücke wird das ausgleichen... .

    Das Gleismaterial ist Tillig EW3 und Peco Kreuzung und DKW. Die Köf II von Lenz lag unter dem Weihnachtsbaum :P Die Bahnhöfe "Cecilienhöhe (CCH)" und "Sofienhof (SFH)" sind fiktiv und statt der Sägefahrt wird es wohl in Kassenten rauf und runter gehen...
    Für alle "Regalbahner" hier der Hinweis auf das Buch "Shelf Layouts for Model Railroads" von Ian Rice aus dem Model Railroader Books Verlag. Sehr lesenwert mit interessanten Ideen, die oft auch Europäisiert werden könnten...

    LG,
    Axel

  • Hallo Axel,

    rangieren tue ich auch gerne und so ein Werkhof braucht dann zum sinnvollen Mitspielen natürlich noch einen Anschluss an die Fremo-Strecke, möglichst als Wüst.

    So einen "Abzweig" möglichst nicht im resultierenden rechten Winkel zur Strecke, das wird ein Steh-im-Weg und Grusel aller Arrangementplaner!

    Selbstgemachte Leiden: Das dunkle Fabrikgebäude im Zentrum Deines Entwurfs, das über einen halben "Hosenträger" angebunden ist, wird nur über die zweite Werkhalle rechts erreicht. Mittels einer einfachen Weiche an das längere Gleis darüber angebunden, würde es betrieblich sinnvoller sein. (Macht auch weniger elektrische Probleme wg. Kurzschluss bei gleichzeitig auf Abzweig stehenden Weichen.)

    Die PECO-DKW ist im Fremo nicht mehr gern gesehen, da ihr 35 cm Effektivradius bei den kurzgekuppelten Wagen Entgleisungen generiert. Vielleicht doch auf ein Tillig -Produkt ausweichen?


    Trotzdem: Weiter so!

    Meint Bruno - bob -

    Es muss nicht alles perfekt sein was gut ist

    Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung. Heinrich Heine

  • Hallo Axel,

    Vorgesehen ist eine Fremo Kompatible Regal-Anlage.

    Worin soll die FREMO-Kompatibilität bestehen? Ist ein Einsatz auf FREMO-Treffen vorgesehen und angedacht?

    Im Moment befindet sich die gesamte Planung insofern in einem Schrumpfungs-Prozess, als sich wohl nur noch ein weiterer Bahnhof verwirklichen lassen wird. Da ich aber gerne Rangiere und endlich wieder eine Anlage in die Finger bekommen will, fange ich kurzerhand "hinten" an und realisiere den Fabrik-Anschluss bzw. Industrie-Abzweig. Die Industrie soll irgendwas "schweres" sein. Schiffsdiesel, Turbinen, Schwere Maschinen oder Generatoren oder so. Etwas, das viele verschiedene Ladungen als Lieferungen braucht und interessante Ware als Lieferungen bereitstellt. Ob der Güterschuppen unten so realisiert wird oder etwas anderes (Kohle zum Heizen?) muss ich noch schauen.
    [...]
    Da die Hallen befahrbar seine sollen, werden sie wohl auch über kurz oder lang eingerichtet werden. Die Länge resultiert aus einer zur Verfügung stehenden freien Wand im Keller (Gang). Die Breite wird schmaler sein als Fremo-Üblich. Ein Jocker zu meinem Bachlauf mit Brücke wird das ausgleichen... .

    Was mir als Planer daran auffällt: Du hast nur 50cm Nutzlänge in der Umfahrung. Je nach Entfernung zum Anschlussbahnhof kann das die Bedienung verkomplizieren. Da die meisten Ladestellen von rechts bedient werden, kann die gezogen ankommende Bedienungsfahrt problemlos zustellen, aber für die Abholung muss die Lok auf die andere Seite gelangen - und da wird es kompliziert.
    Und wenn man geschoben zurückfährt, ist man auf 25 km/h begrenzt, das kann bei etwas mehr Strecke ziemlich nervig werden...

    mfg

    Thomas

  • Holla Thomas,

    sooo viele Wagen wird die Industrie gar nicht generieren: Schwere Maschinen, wie von Axel beschrieben, laufen nicht vom Band! Da wird es eher nur gelegentlich ein Tieflader Uiuiui oder Samms gebraucht. Und gelegentlich ein wenig Blech, ein paar Profile, eine Ladung Heizöl "schwer", etwas Stauholz.

    Und die erste Weiche kann auch bis an den Modulanfang gelegt werden das bringt auch nochmal 20 - 30 cm.

    Auf den Güterschuppen würde ich verzichten, hier wäre das Eingangslager incl. Heizöltank oder eine Kraftstation mit Kohlefeuerung sinnvoller. Kohleganzzüge braucht die auch nicht.

    Mein Fazit: Auch wenn der Entwurf an die im Amiland so beliebten "Timesaver"-Puzzels erinnert, lässt sich doch ein vernünftiger Anschließer daraus bauen. Vielleicht entwirfst Du eine stimmig dazu passende Wüst? Die könnte dann auch für andere Anschließer nutzbar sein.

    Es gibt viel zu planen! Und zu bauen!!

    LG Bruno - bob -

    Es muss nicht alles perfekt sein was gut ist

    Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung. Heinrich Heine

  • Hallo Thomas und Bruno
    Danke für den Input! Ja - das mit den 50cm stimmt!
    Eine Alternative - geplant mit einer Peco 3-Wege Weiche (alternative: G. Weller) sähe so aus:

    Da wäre deutlich mehr Platz... Im Moment wäre ich für Kraftstation mit Kohle 8)

    Auch die konzeptionelle Nähe zu einem Timesaver ist Absicht. Der Haupteinsatz ist sicherlich bei mir zuhause an der Wand bzw. auf den Beinen als Rangiermodul. Die Fremo-Kompatibilität bezieht sich auf das verwendete Gleismaterial (Tillig oder Weller) die entsprechenden Modul-Stirnseiten und Elektrik-Normen.
    Dazu die Frage an Bruno: Was genau meinst Du mit dem Wort "Wüst"?

    Mein Fazit: Auch wenn der Entwurf an die im Amiland so beliebten "Timesaver"-Puzzels erinnert, lässt sich doch ein vernünftiger Anschließer daraus bauen. Vielleicht entwirfst Du eine stimmig dazu passende Wüst? Die könnte dann auch für andere Anschließer nutzbar sein.

    Ist damit ein Abzweiger mit "Zwischenlager für Wagen und Mini-Rbf" von einer Fremo-Strecke gemeint? So wie das der "Ziegelwiesenkai" (Im Gleisplan der obere Teil) oder Dein "Geesthaven Rbf" zeigt? Rechter Winkel wäre nicht gut - also eher ein spitzer Winkel. Die DKW kann auch von Tillig sein, aber ich hatte in einer der letzten Miba oder Miba-Spezial (Neulich in Nidda) gelesen, dass in Nidda die DKW von Tillig gegen eine von Peco getauscht wurde... . Vielleicht lässt sich generell noch etwas "Länge" finden. Viel wird das aber nicht sein... .
    Der auf Tillig DKW und geänderter Weiche oben sieht dann so aus (V3):

    Naja ich versuche als Fremo Neuling (der auf seinen Einzahlungsschein wartet) die Quadratur des Kreises... Etwas, das zu Hause funktioniert und mir daheim Spass macht und sich bei einem Treffen einsetzen lassen würde, wenn es den "Gnade" bei den Planern findet. Von daher wäre ich natürlich an weiterem Input sehr interessiert. Vorausgesetzt, es bracht überhaupt so einen Industrie-Abzweig. Wenn ich Thematisch bei Generatoren oder Schiffsmaschinen bleibe, kommen Rohteile (Guss) in allen Formen und Grössen an, es müssten Ersatzteile in Kistenform verschickt werden, es kommen Rohmaterialien (Rohre, Profile, Platten, Tonnen) und das erlaubt eigentlich alles, was gefällt. Vom G10 bis hin zum Tieflader... Zur Inspiration hier mal ein Link zum Polytechnischen Journal, das Zeichnungen enthält, die einen Rohölmoter von 1922 zeigen... http://dingler.culture.hu-berlin.de/article/pj327/ar327013 (scrollen)...
    Gebaut von der "Grazer Waggon- und Maschinenfabrik-A.-G. vorm. Joh. Weitzer" - sozusagen "de 5er und es Weckli"
    Da kann man dann auch noch ein paar alte Räder bedenkenlos verwenden... . Von daher denke ich schon, dass es interessant sein könnte.

    LG,
    Axel

  • Hallo Axel,


    Auch die konzeptionelle Nähe zu einem Timesaver ist Absicht. Der Haupteinsatz ist sicherlich bei mir zuhause an der Wand bzw. auf den Beinen als Rangiermodul. Die Fremo-Kompatibilität bezieht sich auf das verwendete Gleismaterial (Tillig oder Weller) die entsprechenden Modul-Stirnseiten und Elektrik-Normen.


    Danke für die Antwort, nun kann ich meine Antworten darauf abstimmen ;)


    Was genau meinst Du mit dem Wort "Wüst"?
    [..]
    Ist damit ein Abzweiger mit "Zwischenlager für Wagen und Mini-Rbf" von einer Fremo-Strecke gemeint?


    Ja, WÜst ist die Abkürzung für "Wagenübergabestelle" - das kennzeichnet zunächst nur einen konkreten Punkt, an dem die Staatsbahn die Wagen an die Anschlussbahn übergibt.
    Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass deine Maschinenfabrik eine eigene Werklok hat, die für den Rangierbetrieb zuständig ist. die Staatsbahn übergibt und übenrimmt dann die Wagen in einer kleinen Übergabegruppe - 2-3 Gleise, die z.B. parallel zur durchgehenden Strecke liegen und von denen aus dann ein kleines Stück Anbschlussbahn zu deinem Industriegebiet/Firmengelände führt.
    Die WÜSt sollte so dimensioniert sein, dass alle Wagen, die im Laufe eines Tages deine Anschlussbahn verlassen, dort auch Platz finden - und gleichzeitig ausreichend Platz ist, um auch bei der selben Bedienung neue Wagen zugestellt zu bekommen.

    So etwas kann z.B. so aussehen: http://wiki.modellbahnfrokler.de/index.php/Depot_Bork
    (Deport Bork ist mein Bauprojekt, das immer noch der Verwirklichung harrt...)


    Naja ich versuche als Fremo Neuling (der auf seinen Einzahlungsschein wartet) die Quadratur des Kreises... Etwas, das zu Hause funktioniert und mir daheim Spass macht und sich bei einem Treffen einsetzen lassen würde, wenn es den "Gnade" bei den Planern findet. Von daher wäre ich natürlich an weiterem Input sehr interessiert.

    Um etwas zu bauen, was auf Treffen Spass bereitet und sinnvoll ist, solltest du zunächst ein paar Treffen in deiner Region (oder auch weiter weg) besucht haben. Diesen Ratschlag gebe ich jedem, der am FREMO interessiert ist - erstmal schauen, wo (bei welcher Fraktion/regionalen oder thematischen Gruppe) man gerne mitspielen möchte, dann sich dort den Input holen, was Normen etc. angeht.
    Der FREMO ist in dieser Hinsicht sehr heterogen, auch wenn gewisse Eckpunkte überall gleich sind.

    Da für dich aber der Einsatz zuhause im Vordergrund steht, ist nicht sooo tragisch, wenn die volle universelle Einsetzbarkeit in FREMO-Arrangements erst in einem 2. oder 3. Bauabschnitt (der WÜst) erreicht wird, du kannst, wenn die "Grundlagen" (Höhe, Löcher, Steckverbinder etc) stimmen, dann zuhause loslegen.


    Wenn ich Thematisch bei Generatoren oder Schiffsmaschinen bleibe, kommen Rohteile (Guss) in allen Formen und Grössen an, es müssten Ersatzteile in Kistenform verschickt werden, es kommen Rohmaterialien (Rohre, Profile, Platten, Tonnen) und das erlaubt eigentlich alles, was gefällt. Vom G10 bis hin zum Tieflader...

    Das Thema gefällt mir durchaus, und Schiffsmaschinen kannst du auch in den Hafen liefern ;)

    Mit freundlichen Grüßen

    Thomas

  • Hallo Lutz
    ich habe es nochmal nachgelesen. Es war in der Miba Spezial 98 auf Seite 63 des Artikels "Viel Bewegung in Nidda" - Zweiter Absatz, sinngemäss: "... kompaktere Lösung ... die Tillig-DKW mit aussen liegenden Zungen durch eine DKW von Peco mit innen liegenden Zungen zu Ersetzen. Hier sorgen... Gelenke und Federn dafür, dass die Zungen besser in ihrer Endlage bleiben... " und auf Seite 62 des gleiche Artikels: "... trotz mittlerweile 4 Einzelantrieben für die DKW..."

    Ich denke bzw. spekuliere auf Abtriebsproblem durch nicht geglückten Einbau - aber ich weiss es nicht genauer, als das, was in den beiden Artikeln über Nidda steht... . Das war für mich ein Grund, die vermeintliche "tolerantere" Peco DKW zu wählen.

    @ Thomas: Vielen Dank für die gute Erklärung des WÜst... Wie schreibst zu so schön im Blog: "Auch eine Umwidmung auf einen beliebigen Industriebetrieb ist möglich." Ich denke ich "bediene" mich mal an der Idee und ergänze die noch um ein Gleis 3 (Eingang, Ausgang, Umfahrung) zumindest für die weitere Planung und Ideen-Finalisierung.

    Bezüglich der Treffen - ich sitze hier in der Schweiz. Es scheint einen Kontakt einen Zürich zu geben, ohne genau zu wissen, was dort vorhanden ist. Sonst scheint das nächste Grüppchen in der Nähe von Stuttgart zu sitzen. Mal sehen, wie ich zu einem Treffen "gelangen" kann. Aber vielleicht ergibt sich ja was in der Schweiz... .
    Auch wenn wir hier beim Wort Europa immer innerlich zucken... aber das ist eine ganz andere Geschichte und gehört nicht ins Forum :D

    LG,
    Axel

    PS: Was hält Dich davon ab, Deinen WÜst zu realisieren? (reine Neugier...)

  • Hallo Axel, hallo Lutz et al,

    wohl wahr, die DKW von Tillig muss präzise verlegt werden, die kreuzenden Gleise dürfen nicht "auseinandergedrückt" werden um z.B. um noch einen letzten kleinen Winkel "herauszuholen". (Hab ich auch hinter mir).

    Da bei allen DKW immer zwei Zungenpaare gemeinsam gestellt werden, kann das dazu führen, dass ein Paar nicht richtig anliegt. Auch brauchen die Zungenpaare richtig Dauerdruck, also schlappe clic-clac Antriebe scheiden schon aus, motorische Antriebe sollen es sein.

    Alterativen: Die Peco DKW ist wegen des indiskutablen Radius außen vor. (Gilt natürlich auch für die kleine Tillig-DKW) Die große Roco-DKW macht stellmechanisch keine Probleme, ist aber wegen der "luftigen" Fahrwege nicht mehr "state of the art" in Fremokreisen.

    Eigentlich bleiben da nur noch die Kleinserienhersteller, z.B. unser Weichen-Walter. Da es sich bei Deinem Projekt ja eher um ein Einzelstück, bzw. eine zweite ggf. In der Wüst, solltest Du Dir so ein "Schätzchen" gönnen.

    Die Weichenalternative ist naturgemäß ein Platzfresser und verkürzt die Gleislängen um ca. 30 cm. Außerdem halte ich DKW in engen Werkanlagen für einfach "typischer". Da hier kaum mit hohen Geschwindigkeiten gefahren wird, spielen auch (beim Vorbild) Verschleiß und Fahrkomfort nur marginalste Rollen.

    Auch wenn´s die Fremo-Welt gruselt: Ich verwende weiterhin die Roco DKW, das gelegentliche Einsinken der RP25-Radsätze in den luftigen Herzstücken interpretiere ich als "Verneigung vor meinem Werk"!

    LG BRuno - bob -

    Es muss nicht alles perfekt sein was gut ist

    Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung. Heinrich Heine

  • Hallo Axel und Bruno!
    Zugegeben die Tillig Baeseler DKW verlangt mehr Sorgfalt beim Einbau. Auch mir ist es gelungen für eine Messeanlage diese DKW betriebssicher einzubauen. Dreh-, Angel- und Knackpunkt sind die Weichenantriebe. Da ab Werk immer 4 Einzelzungen mit rel. kurzer Länge gleichzeitig gestellt werden, erfordern diese auch den entsprechenden Kraftaufwand.
    Wie Bruno schon erwähnte, Laschi und Schlappi Weichenantriebe haben hier keine Chance lange zu überleben. Selbst die Motorischen nicht. So haben sich hier schon die ESU Servos im wahrsten Sinn des Wortes die Zähne ausgebissen oder haben still ihren magischen Rauch entweichen lassen. Andere wie die von großen C. kamen gar nicht in die Endlage. In allen Fällen lagen die Zungen jedenfalls nicht so sauber an wie es für einen reibungslosen Dauerbetrieb erforderlich ist.
    Bis die Tortoises kamen.
    Aber auch hiermit müssen einige Eigenheiten der Tillig Baeseler DKW korrigiert werden. So habe ich die Vebindungslaschen zwischen den Stellschwellen einer Weichenseite entfernt. Diese Laschen sollen theoretisch das simultane Betätigen der beiden Zungenpaare mit nur einem Antrieb ermöglichen. In der Praxis ist das jedoch bedingt durch den recht weichen und elastischen Werkstoff der Stellschwellen nicht der Fall. Man bekommt selbst bei sorgfältigstem Justieren nicht mehr als 3 Zungen zum richtigen korrekten Anliegen an die Backenschienen. Die Verbindungslaschen verhindern dieses.
    Daher mussten die Laschen entfernt werden. Wenn jetzt noch die Justage der Zungenbewegungen durch eine geeignete Stellmechanik untertage durchgeführt wird bekommt man auch alle 4 Einzelzungen einer Weichenhälfte korrekt zum Anliegen.

    Bei der einen Weichenhälfte habe ich einen Aluwinkel an einen Tortoise Antrieb angeschraubt. An diesen Aluwinkel sind in entsprechendem Abstand 2 senkrecht nach oben weisende Stelldrähte justierbar angebracht. Der Anpressdruck der Weichenzungen lässt sich auf 3 Wegen justieren:
    - Stellweg des Antriebs durch Verändern der Verhältnisse der Hebellängen zueinander
    - Dicke und damit Federrate der Stelldrähte
    - Länge und damit ebenfalls Federrate der Stelldrähte.

    Bei der anderen Weichenhälfte musste der Antrieb aus Platzgründen weggebaut werden. Hier werden die beiden Zungenpaare durch jeweils einen sog. Remote betätigt. Diese kleinen Remotes werden durch eine Art Bowdenzug vom Antrieb betätigt. Über die Justier- und Einstellmöglichkeiten gibt die Herstellerseite Auskunft.

    Zugegeben es verlangt ein gewisses Um- und Nachdenken, aber diese DKW wird dafür jetzt schon seit Jahren durch 2 Tortoise Antriebe zuverlässig betätigt.

    Meine 2 €ent

    Edit: Link zu Circutron:
    http://www.circuitron.com/index_files/cat/301CAT.pdf
    Katalogseite 34 - 35

  • Hallo Lutz
    besten Dank für Deine Ausführungen. Das werde ich mir bei Zeiten genauestens zu Gemüste führen und dann die Tortoise in Ami-Land holen, wenn ich mal wieder drüben bin.
    Du hast nicht irgendwo beschrieben, wie Du die Dinger in der DKW eingebaut hast?

    Was für "Schauer-Geschichten" lassen sich den für die Asymetrische 3-fach Weiche erzählen? Wenn ich mir die Bauhinweise auf RDB-Breslau anschaue, ist der Bau von DWK und 3-fach Weiche die "Königsklasse"... Nicht grade das, was man schnell so hopp-hopp macht. Ich hätte "nur" 3 mit der WÜst vielleicht 8 Weichen zum "üben" wobei ich die WÜst eigentlich nachher bauen wollte (gut Weichen werden ja nicht schlecht...). Ich hätte mit mehr Kritik wegen der 3-fach Weiche gerechnet... .

    LG,
    Axel

  • Moin Axel

    Zitat

    schnell so hopp-hopp macht.

    Sollte man nie und schon gar nicht beim Gleisbau machen.
    Und allgemein kann ich bei unserem Hobby nur sagen:

    Wenn man eine Sache als soooo schwer darstellt, will man damit oft darstellen was man selber doch, weil man es gemacht hat, für ein doller Kerl ist.
    Ausnahmen bestätigen die Regel. Deshalb anfangen und machen, man muss ja nicht mit einer Weiche der Sonderform anfangen.
    meint Friedrich

  • Ich hatte in der Einfahrt des Ziegelwiesenkai die Peco-Doppelweiche vor Jahren gegen die Weller-Doppelweiche mit Tillig-Geometrie (Radius 1350mm?) getauscht. Die Peco war mir zu eng, die Wellerweiche wirkt wesentlich großzügiger.

    Es war meine erste Selbstbauweiche, sie hat bis zuletzt klaglos und unauffällig ihre Arbeit verrichtet und zahllose Rangierbewegungen zum Vergnügen gemacht. Beim Rückbau des Ziegelwiesenkai habe ich sie sorgfältig ausgebaut, falls ich wieder mal ne zweiseitige Doppelweiche benötige.

    Fazit: aus betrieblichen Gesichtspunkten eine klare Empfehlung zur Wellerweiche. Aus Spaßgesichtspunkten ebenso, mit etwas Sorgfalt und ordentlichen Feilen ist das keine Raketentechnik und mir hat es viel Spaß gemacht. Prinzipiell würde ich wieder eine Wellerweiche bauen, aus Gründen knappen Moba-Zeitbudgets habe ich mich aber jetzt zu Walters Weichen entschieden.

    Viele Grüße, Thorsten

  • Hallo Axel et al,

    warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah; zumindest für Axel.

    Statt der riesigen Tortoises verwende ich über 100 x den Feather-Antrieb, problemlos in der Schweiz zu erhalten (siehe Aufkleber auf den Motoren).

    Die Wirkungsweise ist die gleiche wie die Torten: Ein hoch untersetzter Motor drückt dauernd den Stelldraht in den Anschlag und zieht dabei nur 20 mA.

    Beim Tortoise ist noch ein Schwenkarm eingebaut, der auch einen Umschalter für die Herzstückpolarisierung betätigt. Die Bauform ist mit über 10 cm aber besonders hoch und bedingt recht hohe Modulkästen. Der rund Feather baut nur 5 cm auf. Der schweitzer Händler packt neben dem Vorwiderstand gleich noch einen Befestigungsbügel dazu sowie eine gut durchdachte Halterung für den Stelldraht. Ein Umschalter für die Herzstückpolarisierung ist zwar nicht dabei, aber da der Antrieb (wie auch die Torte) einen Polwender zum Umschalten braucht, kann ein 3- oder gar 4-poliger Umschalter die Aufgabe gleich mit verrichten.

    Die Torte macht dann wieder Probleme bei der "Kraftübertragung", wenn sie waagerecht unter die Grundplatte gebaut werden soll; der abgeknickte Stelldraht hat da so seine eigenen Richtungsvorstellungen.



    Auch den Feather-Aantrieb gibt es ohne Zubehör in Amiland bei Torquemaster.

    Es gibt viel zu tun!

    LG Bruno - bob -

    Es muss nicht alles perfekt sein was gut ist

    Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung. Heinrich Heine

  • Sorry Bruno,

    aber beim Einbaumaß des Tortoise hast du dich aber ein wenig vermessen:

    Er passt mit ca 85mm Gesamthöhe inkl. Platine lockern in einen 10cm hohen Modulrahmen.

    Jedenfalls bei mir.

  • Statt vieler Worte Bilder:

    Ein Antrieb ist nach Vorschrift eingebaut worden. Die beiden anderen sind aus Platzgründen weggebaut worden und betätigen ihre Weichen jeweils über Remotes. Wenn Remotes mit im Spiel sind ist es ziemlich egal wo die Tortoises letztendlich eingebaut werden. Halt eben da wo Platz ist.
    Es bestehen übrigens Überlegungen die auf den Bildern sichtbaren, immer unzuverlässiger werdenden, Roco Line Doppelspulen-Weichenantriebe ebenfalls durch Tortoises zu ersetzen. Finanziell wären die Tortoises sogar preiswerter als neue Roco Antriebe.

    Einige Feather Töpfe hatte ich ebenfalls auf meiner alten Anlage in Betrieb. Ebenfalls sehr zuverlässig und sehr kraftvoll. Aber man muß hier beim Einbau dieser Antriebe mehr Gehirnschmalz aufwenden. Ich habe diese Töpfe mit etwa 20cm langen Armen aus 1,5mm Rundmessing ausgerüstet. Diese griffen in ebenfalls 20 cm lange Arme aus 1,0mm Rundmessing ein. Dadurch ergab sich ein zuverlässige "weiches" Anliegen der Zungen wegen der Federwirkung des Rundmaterials. Diese beiden Hebel waren übereinander rückkehrend angeordnet. Der Betrieb erfolgte ohne Vorwiderstand, dafür aber mit Endlagenschaltern; adaptierte Mikroschalter die auch die Herzstückpolarisierung übernahmen.
    Auch hier gilt es Feder- und Hebelgesetze unbedingt beachten so wie eigenes nachdenken. Sonst kann es passieren, daß der Antrieb z.B. die Backenschienen seitlich aus dem Kleineisen drückt.

    Meine 2 €ent Erfahrungen

  • Hallo Zusammen,
    hier mal der kleine Industie-Abzweiger mit Weller Weichen geplant.

    Gleise
    014, H0 Günther Weller 311 014 Weiche rechts 244.77mm. 10º 1
    019, H0 Günther Weller 311 019 Weiche links 244.77mm. 10º 1
    039, H0 Günther Weller 311 039 Weiche links 292.42mm. 8.5º 1
    054, H0 Günther Weller T311 054 Doppelte Kreuzungsweiche 299.46mm. 10º 1
    064, H0 Günther Weller 311 064 Dreiwegweiche 314.23mm. 10º (rechts) 1
    SL-100F, H0 Peco Streamline Code 75 SL-100F. Flexgleis xxx.xx mm. (Holz) X

    Totale Gleislänge: 11.67 m

    Friedrich - Das Hopp-Hopp bezog sich mehr auf den Zeitaufwand "am Stück" und nicht die Komplexität oder den Sebstdarstellungstrieb ;)
    Die Feather Antriebe gibt es direkt in der Nähe meiner Arbeitsstelle. Das könnte direkt was sein...

    Ich kümmere mich dann in den nächsten Tagen mal um die WÜst und dann sehen wir weiter.
    LG,
    Axel

  • Hallo Zusammen,
    hier mal eine erste Version einer WÜst. Die Vorlage von weiter oben habe ich aufgegriffen und auf meine "Bedürfnisse" erweitert.
    Die Module sind 1.10m auf 0.5m - gesamte Länge also 4.40m.
    Mit folgenden Gleisen ist geplant worden:

    Gleislängen:
    039, H0 Günther Weller 311 039 Weiche links 292.42mm. 8.5º 0.58 m
    044, H0 Günther Weller 311 044 Weiche rechts 329.45mm. 7.5º 0.65 m
    094, H0 Günther Weller 311 094 Weiche rechts 353.64mm. 6.5º 0.71 m
    099, H0 Günther Weller 311 099 Weiche links 353.64mm. 6.5º 0.71 m
    139, H0 Günther Weller T311 139 Doppelte Kreuzungsweiche 398.39mm. 6.5º 1.41 m
    85125, H0 Tillig Elite 0der Peco H0. Flexgleis 890mm. (Holz) 10.8 m

    Der Abzweigwinkel ist nicht 90 Grad und die ganze Sache kann auch erweitert werden, in dem Mittig Module zwischengesetzt werden. Der Radius rechts ist 1.1m (jedenfalls so ungefähr). Zwischen Abzweig rechts und der Industie kommen noch 1-2 Streckenmodule - ich muss ja von den üblichen 0.5m auf meine 0.4m runter. Auch das läst Raum für weitere Verzweigungen.
    Ein Gleis ist gedacht als "Inbound" eines als "Outbound" und eines als Verkehrsgleis. Alle gleich lang.

    Einen Namen hat mein Schiffsmaschinebauer auch schon. Es gab mal eine Maschinenfabrik B&W (Burmeister & Wein) in DK - heute MAN Diesel. Diese Initialen kombiniert mit dem, was meine eigen "Ahnengallerie" hervorbringt, ergibt:
    Bennewitz & Wiechern - Schiffsmaschinen und Anlagenbau CIE.
    Vollkommen fiktiv - aber irgendwie plausibel für ein Industieunternehmen - finde ich wenigstens.

    Was ich jetzt noch bräuchte, wäre Hilfe, ob und wenn ja wo Signale, Gleissperren, etc. hingehören und natürlich weitere kritische Anmerkungen, ob ich da nicht vollkommen daneben liege. Wäre ein Haltepunkt oben auf der Hauptstrecke denkbar/plausibel, der die naheliegende Siedlung an die nächste Stadt anschliesst? Oder wäre das dann wieder zu viel?

    LG,
    Axel

  • Ich würde zwischen die Einfahrtweiche und die Schutzweiche eine kurze Gerade einfügen und dort eine Gleissperre einbauen.

    Mehr brauchst du m.E. nicht.

    Den Haltepunkt würde ich, wenn überhaupt, auf Höhe der Kurve bauen.