LKM Ns 4 aus dem Drucker

  • Moinsen!


    Auch wenn jetzt eher die Regelspur nach meiner Rückkehr zur Baugröße H0 im Mittelpunkt steht, gibt es doch ein paar Schmalspurfahrzeuge an denen irgendwie mein Herz hängt. Eines dieser Vorbilder ist die Ns 4 von LKM (Lokomotivbau Karl-Marx- Babelsberg) welche in den 1950er Jahren entwickelt und gebaut wurde. Dass diese Lok auf den Baugrundsätzen der HF130C (Heeresfeldbahnlok) basiert wird schon beim ersten Blick klar: Auch die Ns 4 verfügt über einen Stangenantrieb mit Blindwelle, sowie ein Endführerhaus, so dass sich einen recht ähnliche Silhouette entwickelte.


    Beim seinerzeitigen Umstieg in die Baugröße 0/0e war die Ns 4 eine der ersten Modelle, welches von mir umgesetzt wurde:




    Das Modell ist unter Zuhilfenahme eines Teilesatzes von EMW komplett aus Messing gebaut und gibt die ehemalige Werklok II des VEB GISAG Schmiedeberg wieder. Die Ns4 war insgesamt erst das dritte Modell überhaupt, welches in den Werkelburger Werkstätten aus Messing gefertigt wurde. Lang ist's her ... 😊


    Für die Baugröße H0/H0e wurde auf eine CAD-Konstruktion zurückgegriffen und das Modell gedruckt:



    Die grundsätzliche Konstruktion ist vor etwa 4 Jahren für die Baugröße 0e erfolgt und konnte mit wenigen Anpassungen für den Maßstab 1:87 übernommen werden. Dabei soll (zumindest vorerst) das Modell nicht motorisiert werden, sondern als Stand-/Rollmodell bzw. Ladegut dienen. Grundsätzlich ist eine Motorisierung zwar möglich, dann sollte aber das Fahrwerk aus Messing gefertigt werden, damit noch etwas Gewicht "zugelegt" würde.


    Aus den ersten Testdrucken entstand schon mal ein rollfähiger Prototyp:




    Die Radsatzgruppen werden vormontiert und dann von unten eingeklipst, wie auch die Blindwelle. Derzeit werden die Dateien überarbeitet, um eine einfache Montage der Bauteile zu ermöglichen, ebenfalls sollen auch noch "Finescale-Räder" gedruckt werden. 😉


    Gruß


    Thomas

    Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart. (Noel Coward)

  • Hei Thomas,

    ich muss zugeben: die Lok ist nicht so mein Ding, aber ich kann nachvollziehen, dass man sowas haben will.
    Was ich auch zugeben muss: der 3D-Druck sieht echt prima aus! Keine Druckerlayer oder gar "Verzug" sichtbar ... was haste denn da genutzt?
    Gibt da ja so einige Parameter, womit man das Druckergebnis versaubeuteln kann.

    hG
    Carl Martin

  • Moinsen!

    Was ich auch zugeben muss: der 3D-Druck sieht echt prima aus! Keine Druckerlayer oder gar "Verzug" sichtbar ... was haste denn da genutzt?
    Gibt da ja so einige Parameter, womit man das Druckergebnis versaubeuteln kann.

    Jo, die Fehlerquellen sind beim 3D-Druck wahrlich mannigfaltig ... 😂


    Als Drucker sind bei mir ein Elegoo Saturn 1 und ein Elegoo Saturn 3 Ultra "beschäftigt", als Resin kommt i.A. Anycubic ABS-like pro zum Einsatz. Es erfordert einige Versuche bis Drucker und Harz optimal aufeinander abgestimmt sind, da ist Geduld und oft auch viel try&error erforderlich. Sämtliche Parameter sollten aber nicht nur auf Drucker und Harz, sondern vor Allem auf die Umgebung abgestimmt sein: Umgebungstemperatur und Luftfeuchtigkeit sind zwei wichtige Faktoren, sowie natürlich ein erschütterungsfreier Aufstellort. Daher hat oftmals keinen Sinn Parameter von Kollegen zu übernehmen, es sei denn die Umgebung ist vergleichbar. In manchen Fällen (zu kalte Umgebung) ist es sogar ratsam das Resin vorzuwärmen, einige Drucker verfügen daher über eine Heizung für das Resin.


    Verzug tritt übrigens meist auf, wenn die Folie des Resintanks fehlerhaft montiert ist (z.B. zu stramm oder zu lose gespannt) und/oder die Verfahrgeschwindigkeiten falsch gewählt sind. Auch kann die Zeitspanne zwischen zwei Druckschichten zu kurz gewählt sein, so dass die zuletzt belichtetet Schicht noch nicht ausreichend abgekühlt ist, wenn die nächste Schicht aufgetragen wird.


    Das Modell der Ns 4 ist auf dem Saturn 3 gedruckt, Schichtstärke 0,025mm bei einer Pixelgröße von 19x24µm. Die Druckstufen fallen daher so marginal aus, dass sie nach dem Grundieren verschwunden sind. Das unlackierte Gehäuse oben auf dem Bild zeigt den Zustand direkt nach dem entfernen des Supports, also quasi so wie es nach dem Drucken, Waschen und (Nach-)Härten aussieht.



    Gruß


    Thomas

    Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart. (Noel Coward)