Industriegebäude gefällig?

  • Hallo Foristi,


    heute habe ich das gute Frühlingswetter genutzt und zur Vorbereitung des nächsten Brebeck-Artikels ein paar Aufnahmen vom Vorbild zu machen. Natürlich sind dabei mehr als notwendig entstanden und beim Bearbeiten mit PS 5.0 keimte der Gedanke an einen eigenständigen Trööt.


    Hier also ein paar Beispiele, die seit meiner Kindheit mein modellbauerisches Wirken extrem beeinflusst haben: Große Lager- und Silogebäude, an denen damals die Eisenbahn eine wichtige Rolle spielte. Heute sind die Gleise abgeschnitten, abgerissen und der LKW spielt die transporttragende Rolle. Die meisten Gebäude stehen noch heute und sind wohl unter Denkmalschutz, da sie massiv das Ortsbild prägen. Zwischen den "Giganten" finden sich auch zahlreiche kleinere Gebäude, die ebenfalls nachbauenswert sind.


    Heute erstrahlen viele der Bauten in zeitgemäßem farbigen Schmuck, zu meiner prägungsaktiven Zeit waren sie nur dunkelgraue massive Riesen. In diesem Eindruck bin ich modellbahnerisch tätig, das "süße" Bunte ist mir zu spielzeughaft, hier fehlt der Eindruck der "ernsten Arbeit" die für Farbe keinen Blick und keine Finanzen hat.


    Genug der nostalgischen Schwärmerei, zu den Argumenten, den Bildern!


    Prägend in diesem (fast Ex-) Hafengebiet in Bremen sind die zahlreichen Mühlenbetriebe und Getreidespeicher. Das Gebäude von J. Müller liegt direkt an der Hafenhauptstraße und wurde von mir regelmäßig bei den Straßenbahnfahrten "in die Stadt" passiert:



    Heute schön bunt, damals hat der Ruß aus den Schornsteinen und der Einfluss von Kriegseinwirkungen im extrem rauhen Spritzputz seine dunklen Spuren hinterlassen. Hier noch ein paar Aufnahmen aus anderen Perspektiven:




    Die oben in das Gebäude führenden Bandbrücken kommen vom ca 250 m entfernten Hafenbecken mit den dort vorhandenen Löscheinrichtungen.
    Neben dem großen Gebäude sind auch die bescheideneren in der direkten Nachbarschaft sehenswert, dazu unten mehr.


    Ein weiteres prägendes Gebäude ist der Komplex der Roland-Mühle, der interessante Stahlsilos aufweist und durch ein Betonsiloensemble entstellt wird:






    Interessant der Kontrast mit neuen Teilgebäuden und den unterschiedlichen Ziegelfarben:



    Auch ein "Trumm", die Hansamühle:




    Hier ein Detail der witterungsgeschützten Verladung:



    Auch auf dem "Hinterhof" gibt es Sehenswertes:



    Zwischen den Betriebsgebäuden nimmt sich die "Villa" der Verwaltung irgendwie unpassend aus:



    Ein völlig anderes Bild bietet das moderne Getreidelagergebäude, in dem sich das Korn "in loser Schüttung" befindet:



    Die Dachneigung folgt dem sich einstellenden Schüttkegel.



    Nach den Großen nun zu den "Kleinodien" in direkter Nachbarschaft:



    Heute ein metallverarbeitender Betrieb, damals . . .


    Profane Zweckarchitektur, die wohl keine Architekturpreise einheimsen wird:




    Die Schönheitsvorstellungen der vorletzten Jahrhundertwende spiegeln dagegen die Schuppengebäude der ehemaligen "Bachmann-Schuppen" wieder:





    Unterbrochen wird die einheitliche Gestaltung durch Reparaturen im WK2-Nachkriegsstil:



    Heute sind die meisten der Gebäude für neue Firmen "aufgehübscht" und mit Reklame versehen.


    Hier noch ein paar Details der Halterungen für die außenliegenden ehemaligen Flaschenzüge:





    Neben den "Großen" gibt es auch zahlreiche kleinere Betriebe wie z.B. die Futtermittelmischwerke der Fa. Schiele, bei der die Verwinkeltheit der Silos und Fördereinrichtungen interessant ist:






    Zum Schluss noch ein für mich auffälliges Detail am Boden: So bunten Schotter sehe ich zum ersten Mal:





    So, das sind die Ergebnisse des heutigen Sonntagsspatziergangs. hier gibt es noch sehr viele weitere Situationen, die modellbahnerisch hoch interessant sind.


    Davon vielleicht demnächst mehr.


    LG und sS von Bruno - bob -

    Es muss nicht alles perfekt sein was gut ist


    Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung. Heinrich Heine

  • Tolle Bilder.


    Was mich am meisten fasziniert ist, das wenn da nicht Schilder oder LKWs mit deutscher Aufschrift wären, ich beschworen hätten, die meisten Bilder wären in den USA gemacht worden.


    Wie sich doch solche Architektur gleicht.