Meine Auseinandersetzung mit der Epoche 6

  • Hallo Leute!


    Epoche 6, sind wir schon so weit? Ja sind wir, immerwährende Epoche 3 , oder welche Epoche man immer vorzieht, gibt es nur auf der Modellbahn. Da ich ja ungern Gerüchten Glauben schenke, besonders denjenigen aus einem gewissen Paralellforum, habe ich mich dazu entschlossen mich mal selber mit der Sache auseinander zu setzen.



    Hier ist meine neuste Erwerbung. Nicht mehr ganz taufrisch aus der Schachtel.
    Gut über die Detaillierug der Lok kann man sich streiten, es ist halt untere Mittelklasse und kein High-End Modell. Dafür war der Preis O. K. Gestört haben mich allerdings die über das Kleineisen ratternden Radsätze. Der Grund waren Spurkränze mit 1,2mm Höhe, das ist eben NEM Max. Auf dem Bild sind die schon nieder gemacht worden. Ebenfalls habe ich die gut sichtbaren Radschleifer mit etwas Farbe kaschiert. Die wegen der Normschächte riesigen Ausschnitte in den Pufferbohlen verlangen auch nach einer Lösung. Wenn es meine Zeit erlaubt werden ich mal schauen was sich aus diesem Modell herausholen bzw. machen lässt.


    Mir kam es auf die Machart des Antriebsstrang an, der eben auch den berüchtigten Mabuchi Motor vom Typ FC130SH beeinhaltet. Der ist für Modellbahnzwecke recht gut geeignet, ist aber digital schwierig zu beherrschen.
    Des weiteren habe ich mich für den als schwierig geltenden Decoder ESU Lopi V4.0 entschieden. Eine Kombination die ja "eigentlich" nicht zusammen miteinander funktionieren soll. Mit blossem Einstöpseln das Decoders ohne weitere Anpassungsarbeit kommt man hier nicht weiter. Mit den werksseitigen Einstellungen des Decoders ist hier kein Staat zu machen. Ruckeliges Fahrverhalten und richtige Bocksprünge sind nur mal als Beispiel genannt.
    Entgegen allen Unkenrufen ist es mir gelungen eine Harmonisierung beider Komponenten herbeizuführen. Hat zwar einiges an Einstellarbeit und Angleichungen erfordert, aber dafür pfunzt es jetzt so wie ich mir das vorstelle.
    Ein Hexenwerk ist es nicht, man muß nur die Anleitung genau lesen. So hat dieser Lopi V4.0 gegenüber seinen Vorgängern mehr Einstellmöglichkeiten was die Motorregelung betrifft. Statt wie beim Vorgänger 3, hat man hier jetzt 6 Parameter an denen man herumfummeln kann. Dafür läuft sie dann nach erfolgreicher Einstellung im Digitalbetrieb weitaus viel besser als analog jemals möglich wäre.


    Eines habe ich noch fest gestellt, meine Digitalzentrale kommt so langsam an ihre Grenzen. Da ist in absehbarer Zeit wohl ein Nachfolger erforderlich.

    Mit freundlichen Grüssen


    Lutz

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  • Hallo Lutz


    Du kannst es nicht lassen....... :zitat:


    Was für ein Maschine, bzw. Hersteller ist sie ?


    PIKO ?


    Wenn ja dann würden noch zwei große Schwungmassen die Maschine vervollständigen, zu einem guten Decoder.
    Denn das hat Piko noch versäumt zu dem Preismodell.


    Gruss Jürgen

    Meine Angst besteht darin:

    Das die Träume eines Tages, ausgehen.:wseufzer:

  • Ja Jürgen,


    sie ist vom Brillendoktor.


    Die in der Hobby Produktlinie angesiedelte G1700BB hat keine Schwungmasse:
    http://piko.de/produkt_db/chec…d=3&parent_id=15&id=59402
    Die abgebildete MaK 1206 hat als Expert Lok eine kleine Schwungmasse:
    http://www.piko-shop.de/index.…ersatzteil&suchtext=59483


    Ich werde mir demnächst wohl noch 2 Radsätze ohne Haftreifen bestellen, was soll ich mit Haftreifen?
    Den ESU Lopi V4.0 dürfte ja wohl einer der guten Decoder sein.

  • Die in der Hobby Produktlinie angesiedelte G1700BB hat keine Schwungmasse:
    http://piko.de/produkt_db/check.php?page?_id=15&id=59402
    Die abgebildete MaK 1206 hat als Expert Lok eine kleine Schwungmasse:
    http://www.piko-shop.de/index.php?vw_typ?&suchtext=59483

    Hallo Lutz


    Genau das meinte ich. :sehrgut:
    Und wenn du noch feiner an die Maschine rangehen möchtest, verpasst du ihr einen Faulhabermotor, den es bestimmt für den Typ auch gibt.
    Denn PIKO verfolgt das ganze wie die Amerikaner mit ihren Modellen, ähnlich Life Like, Athearn.
    Du bekommst was du bezahlst, aber du kannst sie zur perfekten Lok ausbauen, was für unseren Jungbereich wichtig ist.


    Nicht nur im Kreis herumfahren udn den neuesten Decoder mit allen Schnick-Schnack drin haben. :roflmao:


    Wenn ich ins Nachbarforum ( H0-Modellbahnforum ), immer wieder durchschaue wie viele Junge Modellbahner sich mit dem Handling an solchen Loks rantrauen, Umbauen/zurüsten.


    Mann o Mann :hutab:

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    Einmal editiert, zuletzt von Juergen ()

  • Da hat mich doch bei meiner G 1206 eine gewisse Leere angegähhhnt wo doch eine Pufferplatte sein sollte:


    http://commons.wikimedia.org/w…:ACTS_7105.jpg?uselang=de
    So sieht es beim Vorbild aus. Es ist schon schön wenn großformatige Aufnahmen des Vorbilds im www verfügbar sind.


    Dann mal ans Werk und in bekannter Geizle-Manier die Polystyrolplatten und den Messingdraht hervorgeholt:




    Ja so kommt es hin, der Look fast wie beim Vorbild. Statt eines klobig hervorstehenden Normschachtes im Ausschwenkausschnitt (was ein Wort!) jetzt "nur" noch selbstgebogener Zughaken mit Stoßplatte.
    Die rudimentären Andeutungen von Bremsschläuchen und Zughaken wurden abgefräst.
    Die Ausschnitte mit 1,0mm PS Platten verschlossen.
    Unten die jeweils 3 Ausschnitte eingefeilt.
    Die unteren Abschüsse entstanden aus 1,0 und 0,3mm PS Streifen die ich aus Plattenmaterial herausgeschnitten habe.
    In der Grabbelkiste fanden sich noch 4 Bremsschläuche.
    Die Zughaken habe ich aus 1,0mm Messingdraht gebogen auf den Abschnitte von MS-Flachprofil gelötet wurden.
    Diese Stoßplatten sind erforderlich damit der einseitig offenen Bügel der Roco Universal KK nicht seitlich herausrutschen kann.


    Stelle fest, Epoche Jetzt ist hier absolut unterrepräsentiert.

    Mit freundlichen Grüssen


    Lutz

    Einmal editiert, zuletzt von Lutz K ()

  • Hallo Dr. LUtz


    Was hosch do jetzt wiader an de Lok, no gmacht....... :tomate: :tomate:
    Du bisch so guat wie bei de alda Märklin Loks :tomate: :keeporder: :tomate:


    Das mit dem Stossen find ich gut :sehrgut: :herz: , so wie jetzt dooo

    Meine Angst besteht darin:

    Das die Träume eines Tages, ausgehen.:wseufzer:

  • Und so sieht das eingekleistert aus:




    Jetzt juckt mich das schon wieder die "Griffleisten" an den Vorbauecken durch richtige Griffe zu ersetzen 'y#
    Problem sind die Farbtöne wie z.B. das Quakefroschgrün. :suchend:
    Grautöne sind auch so ein Tretminenfeld wo man nix richtig richtig machen kann... :bomb:


    Wenn ich mir dann die Drehgestelle betrachte. Funktionierende Primärfederung, Sekundärfederung, teleskopierende Vertikaldämpfer :wseufzer:

    Mit freundlichen Grüssen


    Lutz

    Einmal editiert, zuletzt von Lutz K ()

  • Hallo Dr. Lutz


    Wenn ich mir dann die Drehgestelle betrachte. Funktionierende Primärfederung, Sekundärfederung, teleskopierende Vertikaldämpfer

    Du hast zur Kupplung nicht noch was vergessen ?



    [ironie]
    Hier der Hebel fehlt noch.....


    Dann wäre sie perfekt[/ironie]


    :tomate: :tomate: :tomate: :tomate:

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    Das die Träume eines Tages, ausgehen.:wseufzer:

  • Hallo Lutz,
    die Idee mit dem "Verschluß" finde ich schon ganz gut-mich stören die blöden Normschächte auch immer. Besonders dann, wenn noch der ganze "Brösel" an der Pufferbohle hängt.


    Deine Wünsche, diese Lok betreffend, gehen ja schon wieder Richtung "Maxima". Da ist dann der Aufwand weit höher, als der (monetäre) Wert der Lok. Allerdings werden dann wohl auch Fahreigenschaften generiert, die wohl nur von der Maxima übertroffen werden dürften.
    Der "Wodka-Zaun" ist schon ein wenig grob- aber hier stehen sicherlich irgendwelche EU-Vorschriften entgegen- diesen feiner zu gestalten. Oder es ist eben nicht möglich ein Spritzgußteil zu fertigen- ohne den preislichen Rahmen für dieses Modell zu sprengen. Insofern bekommt man eben nicht das, was man bezahlt, sondern nur das was angeboten wird. Denn das hieße- diese Lok nochmal als "Classic"-Modell aufzulegen...
    Denoch ist das Modell recht gut gelungen- allerdings kann ich kerine Aussagen zur Modelltreue machen- da ich mich noch nie mit den "Brummklötzen" beschäftigt habe...


    Nun habe ich noch eine Frage:
    Welchen Achsstand hat diese Lok im Drehgestell-bzw wie groß ist der Drehzapfenabstand?


    Viele Grüße
    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten


  • Hallo Christian!


    Du hast Recht, ich sollte eigentlich aufhören.
    Zu Deinen Fragen, der Achsstand im Drehgestell beträgt 28mm, der Drehzapfenabstand 82,5mm. Beides mal den Meßschieber grob darangehalten.
    Die DG reihen sich in den Durchnitt ein der im allgemeinen dem H0 Bahner von den Herstellern geboten wird. Selbst das höherwertige Mehano Pendant ist in der Detaillierung nicht besser ausgeführt.


    Den Antriebstrang würde ich als konventionell bezeichnen. Ein Mittelklasse Motor von Mabuchi mit Kohlebürsten und der von der Kundschaft verlangten Alibi Schwungmasse. Die Schwungmasse ist zu klein und die Motordrehzahlen in Anbetracht der Getriebeübersetzung zu niedrig als daß die Schwungmasse wirklich Schwung entfalten kann. Der Motor sitzt rel. hoch und nimmt viel Platz weg. Die Bachmann ALCO S-4 war da geschickter ausgelegt.
    Die Drehgestelle bestehen komplett aus Kunststoff. Ausnahmen sind die Schneckenwelle aus Stahl, und die folgenden Teile aus Messing: Schnecke, Schneckenlager und die Radscheiben. Letztere schwarz vernickelt, lackiert und bedruckt (Bremsscheiben). So wie natürlich die Schleiferbleche für die Stromabnahme.


    Die Geländer beim Vorbild sind aus rel. dicken Rohren zusammen geschweißt. Bei diesem Piko Modell sind es wohl Ätzteile. Die allerdings in Hinsicht auf die Zielgruppe sehr sorgfältig entgratet worden sind. Man sieht jedenfalls nicht die für Ätzteile charakteristischen Grate. Der Eindruck bezüglich der Materialstärken kommt m.E. jedenfalls hin. Das einzige Manko ist eben der Querschitt, rechteckig beim Modell, rund beim Vorbild.
    Sicher man könnte hier eine andere Fertigungstechnologie nehmen. Wie z.B. die Geländer punktschweißen wie die Sommerfeldt Fahrleitungen. Man würde so das vorbildgerechte Aussehen einer aus Rundmaterial gefügten Struktur erhalten und auch gleichzeitig eine gute mechanische Festigkeit. Aber wie gesagt "Das haben wir noch nie so gemacht!", "Das geht nicht" u.s.w.


    Bedarf könnte ich mir auch im Zubehörmarkt für dieses Modell vorstellen.
    Wenn ich mir vergleichweise mal anschaue was in diesem Bereich für US Dieselloks angeboten wird und das auf den G1206 übertrage:
    - dünne Ätzbleche die das Antirutschmuster für die Umläufe und Tritte nachbilden und einfach aufgeklebt werden.
    - die Geländer habe ich oben schon aufgeführt
    - geätzte Lüftergitter
    - Lüfternachbildungen (bei dem hier eingebauten Antriebsstrang dürfte sich das allerdings nur auf eine ziemlich flache Attrappe beschränken)
    - Drehgestellblenden mit feinen freistehenden Details
    - ein Umbausatz für die Pufferbohlen wie ich das gemacht habe
    - geätzte feine Kranösen
    - neue Räder mit geätzten Bremsscheiben
    Nur einfach mal herausgegriffen.


    Aber man muß sich hier immer vor Augen halten: "In Anbetracht des Preises".
    Das Modell dürfte noch innerhalb der Reichweite das Taschengelds liegen.
    Ich denke ein High-End Modell dieser Lokbaureihe dürfte preislich auch im Maxima Bereich angesiedelt sein.


    So weit meine Gedanken dazu.

  • Hallo Lutz,
    ist schon in Ordnung, daß Du den Finger in die Wunde legst. Am Ende schreibst Du ja dennoch "bei dem Preis". Für diesen ist das Modell auch in Ordnung.
    Die weitere Wunschliste könnte ich mir auch recht gut vorstellen- damit ließe sich dann dieser Brummklotz auch noch weitzer "pimpen".
    Piko plante einstens ein Modell der PKP-Lok SM/SP42, deswegen dachte ich, das man hier eine Art Einheitsfahrwerk verwendet haben könnte. Der Drehzapfenabstand differiert nur um etwa 320mm und der Achstand im Drehgestell um 140 mm.
    Im Umkehrschluß läß sich dieses Fahrwerk aber nicht für den Gehäusebausatz der Ostbahn/GPM-SM42 verwenden. Schade, hätte viel Arbeit gespart.
    So darf ich dann doch irgendwann mal ein Fahrwerk mit Antrieb für den "Stonka" (Kartoffelkäfer) bauen.


    http://plany.zonk.pl/sm42/sm42bk.html


    Ist es bei Drehgestelloks sinnvoll, in beiden Drehgestellen jeweils ein Dreipunktfahrwerk einzubauen. Und zusätzlich noch die Drehgestelle dreipunktzulagern?


    In Polen ist es üblich für verschiedene Kartonbausätze noch Detaillierungsteile aus Messingätzblechen zu entwickeln. Diese werden dann sozusagen als Superungsbausatz verkauft und von Kleinserienanbietern zum verbessern ihrer Resin-Bausätze empfohlen.


    Viele Grüße
    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten


    Einmal editiert, zuletzt von Christian ()

  • Moin zusammen,


    ja, die Piko-Maschinen sind schon ein dankbares Ausgangsmaterial, an dem ich mich auch mal versucht habe:



    Gruß, Carsten

  • Als halbaktueller Bezug zu Pikos TofT habe ich mich mal mit den Getrieben meiner G1206 auseinander gesetzt.
    Daß es eine Rennmaschine ist wussten wir ja. Da hat der Brillendoktor ganz auf den überschallschnellen Geschmack der Zielkundschaft gesetzt...
    Das Auszählen des Getriebes ergab dann eine Gesamtübersetzung von etwa 1:5 'y#
    Kein Wunder, daß sie so rennt.
    Kein Wunder, daß man enorme Schwierigkeiten im Langsamfahrbereich hat.
    Ein Wunder, daß der, ach so verschmähte Billig-Chinamotor (O-Ton DSO), im alleruntersten Drehzahlbereich dieses überhaupt mitmacht.
    Die Getriebe in den DG sind m.E. eine ziemlich verkorkste Angelegenheit. Erst wird großzügig mit 1:15 ins Langsame übersetzt, Schneckenrad 30 Zähne) und anschliessend mit Stufenzahnräder 2-mal wieder ins Schnelle übersetzt bis eben 1:5 herauskommt. ?(
    Alle Zahnräder haben Modul 0,4 und sind gerade verzahnt, auch das Schneckenrad in das eine 2-gängige Schnecke eingreift.
    Als Sofortmaßnahme habe ich hier mal 1-gängige Schnecken von Roco montiert. Damit hat sich dann das Fahrverhalten im Langsamfahrbereich spürbar verbessert. Die Getriebe sind allerdings lauter geworden weil hier, bedingt durch den etwas kleineren Durchmesser der Roco Schnecken, der Eingriff in das Schneckenrad nicht optimal ist.


    Es ist und bleibt ein Basismodell welches, so wie es aus der Schachtel kommt, höheren Ansprüchen nicht genügt. Hier ist dann viel Kompromißbereitschaft und/oder Eigeninitiative gefragt um eine seinen Ansprüchen genügende Modelllok daraus zu machen.


    Meine 2 Cent.