Eigenbau Mallet

  • Jetzt weiß ich, was mir hier an der ganzen rechnerei nicht passt..... ich hab immer gegrübelt, und hin und her überlegt... Jetzt hab ich den/nen Denkfehler gefunden. Du rechnest hier mit der LEERLAUFDREHZAHL!!!! Die Nenn-/Lastdrehzahl des Motors kann aber bis zu 1/3tel darunter liegen. Da kannst also schon bis zu 5500 U/Min abziehen. Das solltest du ggf. bei deiner Getriebeberechnung beachten....


    MFG Andy

  • so wären mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Laufeigenschaften a' la SB herausgekommen.


    Wenn wir denn nun schon mal bei den Laufeigenschaften sind, hier mal ein Triebfahrzeug eigener Produktion (DWss 1) mit einem Fahrverhalten, das ich ansonsten nur noch bei gut eingestellten digitalen Loks gesehen habe. Zweimalige Untersetzung auf eine Kardanwelle, Antrieb auf ein Drehgestell und der Motor von ALDI:



    Natürlich zu Lasten einer sichtbaren Innenausstattung, aber man kann eben nicht alles haben......


    Zur Mallet:
    Es stimmt, ich möchte (noch) beide Fahr- als Drehgestelle bauen. Ich verspreche mir damit ein besseren Verhalten im Gleisbogen oder auf Weichenstraßen. Es wäre aber beim jetzigen Stand der Projektierung auch kein Problem, das hintere Drehgestell wie bei einer "echten" Mallet festzulegen.


    Die DGs sind zudem noch unglücklich weit oben angelenkt. Eine überproportional große Entlastung der jeweils voranlaufenden Achsen ist damit schon vorprogrammiert, d.h. die DGs neigen zum Aufbäumen. Zugkraftverluste und eine verstärkte Entgleisungsgefahr sind die Folgen.


    Aus der nachfolgenden Zeichnung kannst Du sehen, daß dafür kein Risiko besteht, da die Verbindung (auch) durch die Bodenplatte erfolgt.
    (rechte Maustaste, Grafik anzeigen klicken und mir meine Fehler mitteilen!)



    Und wenn Du schon 2 komplette Antriebsstränge in das Modell einbauen willst, große Frage von mir, warum dann deren mechanische Koppelung?


    Ganz einfache Erklärung. Nach meinen Erfahrungen bekommt der Küchentischkonstrukteur niemals zwei gleiche Drehgestelle/Getriebe hin, die völlig syncron laufen. Irgendwas klemmt, drückt, eiert immer und wirkt sich natürlich auf das An- und Auslaufen der beiden Motoren aus. Das will ich mit einer Verbindung der Motorwellen verhindern bzw. ausgleichen. Es macht nicht wirklich Spaß, wenn ein Drehgestell losläuft, und das andere bockt.....
    Dein letzter Vorschlag wäre mir eigentlich der liebste. Dieses Vorhaben scheiterte jedoch bisher an der zu geringen Bauhöhe der Lok. Von Kessel- bis Laufachmitte sind es gerade mal 12 mm. Klar, alles geht, nur bräuchte ich dafür absolut genau passende Zahnräder, vor allem zwischen den Laufachsen.
    Mal sehen was mir noch so einfällt.
    Dank auch Dir für das Zeigen Deiner Modelle!


    Andy


    Genau das habe ich - auch wenn ich es nicht wörtlich gesagt habe - aber gemeint:


    Das sind bei angeschlossenem Getriebe ...


    und je leichter das Getriebe läuft (bei konstanter Spannung!), desto schneller dreht sich der Motor immer im Bemühen, die Leerlaufdrehzahl zu erreichen.
    Und das will ich ihm versauen!


    Dank euch für euer Mitdenken!

  • Hallo Peter T,
    ich bin begeistert, mit welchem Aufwand Du Deine Beiträge illustrierst!
    So kann man, Deine Gedankengänge gut nachvollziehen.
    Deinen DWss1 habe ich ja schon bewundern können- und hier sind die Laufeigenschaften schon denen von SB sehr nahe- und die Geräuschentwicklung erstaunlich gering.


    Mit diesen Darstellungen hast Du meine Zweifel ausgeräumt.



    Ich freu mich schon auf die weiteren Schritte und Bilder von dieser etwas außergewöhnlichen Lok



    Viele Grüße
    und
    ein schönes Wochenende
    wünscht Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten


  • Hallo Peter T!


    Sorry daß ich Dir Dein Konstrukt schon wieder zerpflücke. Aber das Teil "tut" es so wie Du es gezeichnet hast einfach nicht.
    http://www.directupload.net/



    Ich habe mir mal erlaubt in Deine Zeichnung ein paar Maßlinien freihändig einzuzeichnen.
    Die untere Maßlinie gibt in etwa den Abstand der Drehpunkte der beiden Gestelle an.
    Der ist fix und lässt sich nicht verändern.
    Die beiden oberen Maßlinien geben jeweils den Abstand von den oberen Drehpunkten zu dem Drehpunkt unten an.
    Die beiden Abstände sind theoretisch auch fix und lassen sich nicht verändern.
    Solange die Drehgestelle in einer Linie zueinander stehen ist alles o.k.
    Aber sobald ein DG versucht auszudrehen ist viel Mu... Die Dreiecksfunktionen sind Dir ja bekannt.
    Du hast es hier, senkrecht von oben betrachtet, mit einen Dreieck zu tun bei dem 2 Winkel 0° haben und 1 Winkel 180° hat.
    Bei diesem Dreieck sind alle Seitenlängen fest gegeben, nur die Winkel wären variabel.
    Da kann man jetzt rechnen wie man will das Dingen geht einfach nicht auf.
    Etwas muß nachgeben bei den Längen.


    Praktisch hast Du Dir ein aufwendig konstruierten starren Rahmen geschaffen, je nach Güte der Drehzapfenlagerung.
    Bei etwas Schlabberpassung der Drehzapfen und Gelenke bewegt es sich zwar, aber...
    Ich drücke das mal so aus; es ergibt praktisch gesehen so komische räumliche Auslenkungen der DG die der Entgleisungssicherheit nicht förderlich sind.
    Grund ist das tatsächlich vorhandene wirksame Vieleck.


    Ausserdem ergibt das auch hinsichtlich der Radsatzlagerung ein bocksteifes Fahrwerk. Auch hierbei gibt es eine 3-Punktlagerung indem 2 Räder auf der einen Seiten und ein Rad auf der Anderen Seite immer Schienenkontakt haben, der rest hat Airtime. Daß nach Murphy das einzelne Rad immer ausgerechnet auf dem Mückenschiß stehen muß kennst Du.

  • Hallo zusammen,
    wieso „zerpflücken“, Lutz! Das ist doch eine Kritik an meinen Vorstellungen, wie ich sie mir viel öfter hier im Forum wünschen würde. Einmal gefundene Lösungen erheben doch nicht den Anspruch der Universalität, oder?
    Also zur Mallet:
    Der gegenwärtige Stand der Entwicklung des Fahrwerks birgt tatsächlich einige technische Unzulänglichkeiten, das ist wohl wahr. Aber - und das ist die gute Nachricht - alles ist noch korrigierbar.
    Vor Deinem Beitrag hatte ich vor, die Kupplung beider Fahrwerke mit einem halbkreisförmigen Langloch quer zur Fahrtrichtung zu versehen, wodurch die DG im Bogen genügend Spiel und Raum zum Ausschwenken bekommen sollten. Jetzt muß ich das ganze nochmal überdenken. Entscheidend ist, wie in der nachfolgende Zeichnung nachvollziehbar

    bei einem gegebenen Winkel alpha (Sonderzeichen kann man hier nicht einfügen!) die entstandene Strecke „e“ und die Länge "a". Es geht praktisch um die Kompensierung dieser DG-Bewegung bei allen möglichen Stellungen der DG im Gleis. Da reicht auch Deine erwähnte Dreiecksberechnung nicht ganz aus. Ganz entscheidend ist auch der Radius des Gleisbogens auf meiner Anlage. Gegenbögen sind zum Glück nicht vorhanden. Ich muß da sicher noch an einer besseren Lösung arbeiten.
    Recht unerheblich ist dagegen die Gelenkverbindung der Schneckenwellen. Mit ausreichend Längen-und Axialspiel sollte das im Fahrbetrieb wie bei allen (Modell)Kardanverbindungen zu keinen Schwierigkeiten führen.
    Eine andere Geschichte ist die bessere Gleislage und Stromaufnahme durch Pendelachs- oder Dreipunktlagerung.
    Ein Kupplungsspiel beider Drehgestelle vorausgesetzt, verhält sich das Fahrwerk gegenwärtig wie ein Zweiachs-Dreipunktlager. Das müßte nach meiner unmaßgeblichen Auffassung eigentlich ausreichen. Natürlich könnte man einzelne Achsen noch zusätzlich abfedern, aber darunter könnte z.B. der Eingriff des Schneckenrades in die Schnecke leiden. Wenn überhaupt, ginge das nur im Zehntelbereich. Etwas leichter ginge es beim Antrieb mit Stirnzahnrädern.
    Also - es gibt noch viel zu tun!
    Danke für Deinen konstruktiven Beitrag.


    Christian:
    Endlich mal einer mit ohne Zweifel. Ich danke Dir!


    Einen schönen Sonntag in die Runde!

    Einmal editiert, zuletzt von Peter T ()


  • Ob und wie weit das ganze berechnet, empirisch ermittelt oder reine Vorsicht ist, kann ich hier nicht sagen. Wohl aber kann ich sagen, daß ich beim Abziehen eines Ritzels mit dem Abzieher, eine Motorwelle abgebrochen habe. Zumindest bei den Getriebemotoren scheinen die Wellen gehärtet sein.


    Christian,
    manchmal sind die Ritzel aufgeschweisst.
    Hier kannst Du nur versuchen die Schweisspunkte aufzuflexen, u. U. muß das ganze Ritzel abgeflext werden.
    Oder mit irrsinnigen Preßpassungen aufgebracht, vemutl. warm aufgezogen. Die kannst Du dann entweder versuchen vorsichtig mit der Flamme zu erwärmen sofern da genügend Raum und Thermobeständigkeit der Bauteile gegeben sind oder eben auch abzuflexen.
    Hatte neulich wieder so einen Fall bei der Spur 0; Radsatz mit Stahlrädern auf Stahlachswelle. Gut daß ich noch einen zweites Werkzeugsortiment für die Traktoren habe.


    @Peter T!
    Mal nachgefragt, welchen Minimalradius soll die Mallet bewältigen können? Wir sprechen hier von 48mm Gesamtachstand auf 12mm Spurweite.
    Ich habe auch den Eindruck Dir gehen immer noch die Getriebeauslegungen a'la Zeuke & Wegwerth bzw, BTTB im Kopf herum.
    Ganz ketzerisch mal angedacht und hinterfragt, würde ein starrachsiges Fahrwerk mit dem gleichen Gesamtachsstand auch durch Deinen Minimalradius fahren?
    Als nächstes zum Hinterfragen, wäre ein Antrieb auch durch die Kuppelstangen möglich?


    Ich zeige Dir hier mal ein Bild das ich während der Testphase für ein Großserienmodell aufgenommen habe:

    Zwei gleiche Schneckengetriebe mit einer Übersetzung von jeweils 1:6 ergeben hintereinander geschaltet eine Gesamtübersetzung von 1:36.
    Nichts neues im Machinenbau. Auch von einem verblichenen Großserienhersteller in den 1960er Jahren schon mal so ausgeführt.
    Wenn Du den Motor Deiner Mallet etwas in die Mitte rückst und treibst mit so einem Konstrukt die letzte Achse des hinteren feststehenden Triebgruppe an.
    Bei der vorderen Triebgruppe geht der Antrieb mit einer 2. Schneckenkombination ebenfalls auf die hintere Achse. Die vordere Gruppe hat ihren tatsächlichen Drehpunkt in der Achse die senkrechten Schneckenwelle. Wobei Du Dir aussuchen kannst ob die Schneckenwelle hinter oder vor der letzten Achse sitzt. Auf dem Foto oben sitzt sie übrigens vor der Treibachse.
    Der Witz ist bei einer solchen Konstruktion die Abstützung aller Drehmomnete.
    Wenn das untere Schneckengetriebe der vorderen Gruppe achsreitend ausgefürt wird gibt es keine Einschränkung der erforderlichen Beweglichkeit derselben.

  • Hallo Lutz,
    ohne daß das jetzt für`s Forum zu sehr ins Spezifische abgleitet, will ich Deine Frage noch beantworten.
    Meine Gleisradien vertragen nicht wirklich Fahrzeuge mit Barrenrahmen und 4 Achsen. Da geht es schon mal in der Kehrschleife bis auf 35 cm Radius runter, für eine H0m-Anlage sehr klein. Bei einer Regalanlage aber kaum anders möglich. Da hat so ein Modell aus den Anfangsjahren meiner Bastelwut schon seine Schwierigkeiten.



    Und bei diesem free lance - Modell beträgt der Achsabstand zwischen 1. und 4. Kuppelachse nur 38 mm!
    Es muß demzufolge bei der Mallet ein Gelenktriebwerk werden. Mit zwei Drehgestellen oder einem festen hinteren Fahrwerk (Malletbauweise) - ich weiß es schlicht noch nicht. Wahrscheinlich letzteres.
    Frage: Was meinst Du mit Getriebeauslegung? Die Drehzahl/Untersetzung? Die Bauart? Das Material? Das Antriebsprinzip?
    Ein Antrieb durch Kuppelstangen ist grundsätzlich möglich, ich bin aber kein Befürworter dieser Lösung. Anbieten würde sich sowas mit einem Einachsantrieb von SB o.a. , der dann über Kuppelstangen die andere Achse "mitschleppt". Mag ich aber nicht!


    Dein gezeigter Antrieb ist schon etwas abenteuerlich, aber warum nicht. Wenn es funktioniert!

  • Hallo Peter T!


    Das auf dem Foto war ja nur eine Versuchsanodnung.


    Mit Getriebeauslegung meine ich genau diese Bauart des Getriebes die auch in der von Dir im vorigen Beitrag abgebildeten Lok steckt.
    Oder ursprünglich gesteckt hat wenn Du da schon was geändert hast.
    Die Lok ist auf Basis des D-Kuppler Fahrwerks von BTTB entstanden. Ich habe früher auch auf BTTB Fahrgestellen H0m Loks gebastelt.
    Hier hat man ein lärmiges Stirnradvorgelege und eine "Gewindestange" die als Schnecke agiert. Das Gestänge ist nur Dekorum weil jede Achse ihr eigenes Schneckenrad hat.
    Im US Bereich ist der Antrieb über Kuppelstangen Standard.



    So sieht das z.B. bei den Großen Jungs (Spur 0) unter der Haube aus. Konstruktiv hat man das wie beim Vorbild gelöst. Die hintere Triebgruppe, links im Bild, ist im Hauptrahmen gelagert. Die vordere Gruppe schwenkt aus.
    Du kannst auf dem Foto unter den Zylinderblöcken noch die Anlenkung des vorderen Gestells erkennen. Das vordere Triebgestell kann hier um einen kräftigen Bolzen sowohl horizontal als auch vertikal ausschwenken. Über die beim vorderen Gestell zwischen der 2. und 3. Kuppelachse sichtbare Feder stützt sich der Kessel über ein Gleitstück auf das vordere Gestell ab.


    Wie so eine Konstruktion in einem für die Größe der Lok viel zu engen Radius aussieht kannst Du zum Vergleich mal hier sehen:
    http://www.youtube.com/watch?v=nAmABnu2cfk&feature=fvwrel
    Die Loks sind ansonsten vollgestopft mit Extras wovon der Märklinist noch nie zu träumen gewagt hat wie z.B. der radsyncrone Dampfausstoß.


    Deine H0m Malett wird selbst im 35cm Radius, das sind 70cm Kreisdurchmesser nicht so weit ausschwenken.


    Tillig selber bietet starre Gleise mit einem Radius von 267mm an:
    http://www.tillig.com/cgi-bin/…empl=tillig-pl/index.html


    Auch der alte D-Kuppler ist noch immer im Programm:
    http://www.tillig.com/cgi-bin/…empl=tillig-pl/index.html
    Hier gibt Tillig selber keinen Minimalradius an, ich nehme daher an er bewältigt auch die 267mm Radius.
    Beim 5-Kuppler degegen wird 310mm Mindestradius angegeben:
    http://www.tillig.com/cgi-bin/…empl=tillig-pl/index.html

    • Offizieller Beitrag

    ohne daß das jetzt für`s Forum zu sehr ins Spezifische abgleitet, will ich Deine Frage noch beantworten.


    Hallo Peter,
    eine bescheidene Anmerkung von mir über mich: Es ist richtig, dass ich sicher nicht in allen Punkten diesem Thread fachlich folgen kann. Es ist aber auch richtig, dass ich aus diesen Diskussionen und fachspezifischen "Duellen" sowie aus den bebilderten Beiträgen eine ganze Menge lernen kann und auch lerne. Anderen Freunden, die bisher noch keine Fahrzeuge konstruierten und bauten, wird es wohl ähnlich gehen.


    Deshalb bitte ich darum, das hohe Diskussionsniveau und die fachliche Tiefe beizubehalten, auch wenn ich nichts dazu beiszusteuern habe. Wir wollen ja unser Wissen teilen (auch austeilen) und voneinander lernen.


    Gruß nach Jena in die Lokwerkstätten PT und einen guten Start in die neue Woche
    Rainer :thumbup:

  • Hall Kollegen,
    ich hätte es mir garnicht vorstellen können- daß das Modell einer so kleinen Lokomotive solche Schwierigkeiten verursacht.
    Und welche Irrwege man dabei gehen kann.
    Nach Peters letzter Skizze bin ich von ähnlichen Gedanken ausgegangen- und es hätte wohl scheinbar auch geklappt. Natürlich sind Lutz´ Gedanken nicht von der Hand zu weisen. Und sie scheinen auch schlüssig...


    Ich denke, gemeinsam werden wir das Kind schon "schaukeln" und Peter wird am Ende ein außergewöhnliches Modell anfertigen.


    Ich für meinen Teil danke jedenfalls für die Denkanstöße...in einem innovativen Forum ist die Mitarbeit ein gegenseitiges Nehmen und Geben.


    Viele Grüße
    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten


    Einmal editiert, zuletzt von Christian ()

  • Hallo Forumisti!


    Rainer,
    doch, auch Du kannst etwas zu diesem Thema beitragen. In dem Du uns "Abgehobene" mit Fragen wieder auf die Erde zurückholst. Die von Dir so empfundenen "Duelle" sind einfach nur ein erstes Beschnüffeln von Forumsteilnerhmern auf welchem Niveau man sich bewegt oder bewegen kann. Das hat dann Einfluß auf die Kommunikation untereinander. Dabei kann es sehr leicht passieren, daß der "Anschluß" für einige Forumsteilnehmer verloren geht, Bahnhof-Abfahrt-Tuut oder so ähnlich versteht man dann.
    Deswegen Keine Scheu und Fragen in den Thread hineinhauen. Es gibt eigentlich keine blöden Fragen und ich will vermeiden blöde Antworten zu geben. Zumindest kann ich einen Haufen Links posten wo man sich ein Grundwissen anlesen kann. :rtfm:
    Nur so haben wir alle was davon.


    Christian
    Ja der *#' steckt im Detail. Was bei der Konstruktion anfangs so klar und gerade heraus erscheint entpuppt sich beim näherem Hinsehen als verzwicktes Problem. Meine Ansicht, daß man das Rad nicht jedesmal neu erfinden muß kennst Du ja. Deswegen habe ich auch den Vorschlag mit dem abgewandelten Spur N Antriebsstrang als schmerzlostesten Weg gemacht.
    Natürlich nicht die industriell von den einschlägigen Traditionsherstellern angebotenen Schlabberausführungen und Wurfpassungen. Hier sollte schon konzeptionell richtig ausgeführte Feinmechanik zur Anwendung kommen. Selbst beim N-Standardantrieb, damit meine ich das Konzept dieses Antriebsstrangs, fallen mir spontan noch 10 Ausführungen ein wie man den optimal an die Gegebenheiten anpassen könnte.
    Zur Rechnerei: Wenn man vorhat für eine spätere Großserienfertigung einen Antriebsstrang zu entwerfen rechnet man lieber 3-mal auf verschiedenen Wegen nach bevor das dann in den Werkzeugbau geht. Änderungen werden danach dann richtig teuer.

  • Hallo zusammen,


    eine Etappe ist abgeschlossen. Mir ist es nach sehr, sehr viel Maßarbeit (im Wortsinn!) gelungen, die hauptsächlichen Abmessungen der Orginal-Mallet zu ermitteln und meinen ersten Entwurf des Modells zu korrigieren. Dabei geht es mir vorläufig nur um die Konstruktion der Fahrgestelle und deren Einpassung in das Lokgehäuse. Diese Arbeit ist entscheidend für den späteren äußeren Eindruck im Vergleich zum Orginal. Das Gehäuse selbst werde ich zwischen den einzelnen Bauetappen der Fahrgestelle fertig konstruieren.
    Bis jetzt sieht es so aus, daß durch die fast ausschließliche Unterbringung des Antriebes unter dem Lokkessel das Führerhaus die Möglichkeit bietet, die Stehkesselrückwand z.T. nachzubilden.
    Wenn sich das beim Bau des Modells bestätigt, dann könnte ich sogar mit offenen Türen fahren und ein Stück Fußboden nachbilden. Es hängt aber weitgehend davon ab, welchen Raum die Drehgestelle beim Ausschwenken im Gleisbogen brauchen und welchen Spielraum sie für eine ausreichende Beweglichkeit unterhalb des Lokgehäuses benötigen.
    Beim Antrieb ist die Entscheidung für zwei Glockenankermotoren gefallen.
    Aus nachfolgender Übersichtszeichnung ist der Stand der Dinge zu ersehen:



    Weil der vorhandene Platz nicht ausreicht, mußte ich auch bei den Vorgelegezahnrädern den ehemals vorgesehenen Modul 0,3 auf 0,2 reduzieren. Das wird zwar eine Tortour für meine motorischen Fähigkeiten, bleibt aber alternativlos.
    Das Getriebe wird eine Untersetzung von 1:50 besitzen.
    Wegen der relativ hohen Umdrehungszahlen von Zwischenzahnrad und Schneckenwelle werden sie kugelgelagert.
    Ich setze die Geschwindigkeit für meine Mallet mit 35 kmh an (eigentlich nach BBO nur 30 kmh!).
    35 kmh auf die Anlage (1:87) runtergerechnet bedeutet, daß die Lok in einer Minute ca 6700 mm fahren müßte. Die jetzt gewählte Untersetzung mit den in der folgenden Zeichnung enthaltenen Kennzahlen läßt meine Mallet 6358 mm in einer Minute fahren.



    Die Dehnbarkeit im mittleren Drehzahl(Last)bereich der beiden Motoren wird darüber entscheiden, inwieweit das Untersetzungsverhältnis evtl. etwas nach oben oder unten geändert werden muß.
    Darüber können aber nur Fahrversuche Auskunft geben.


    Beim Aufbau der Fahrwerke habe ich mich dafür entschieden, in jedem Drehgestell nur eine Achse anzutreiben, die dann die andere Achse durch die Kuppelstange mitnimmt. Grund: Dadurch kann ich die „mitgenommene Achse“ federnd lagern, was sich auf Fahrverhalten und Stromaufnahme günstig auswirkt.

    Ein Antrieb durch Kuppelstangen ist grundsätzlich möglich, ich bin aber kein Befürworter dieser Lösung. Anbieten würde sich sowas mit einem Einachsantrieb von SB o.a. , der dann über Kuppelstangen die andere Achse "mitschleppt". Mag ich aber nicht!


    Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern!
    Beide Fahrwerke bleiben aber selbstständige Drehgestelle, das hintere Fahrwerk wird nicht festgelegt.


    Da die letzten diversen Bestellungen mittlerweile eingetroffen sind, steht dem eigentlichen Baubeginn nichts mehr im Wege.





    Im Moment fehlen mir nur noch ein paar vernünftige Nadelfeilen (meine jetzigen eignen sich eher fürs Polieren) und eine 1,5mm Stahlwelle.


    Soweit zur bisherigen Planung. Ich will versuchen, die einzelnen Baufortschritte und die Vorgehensweisen hier zu dokumentieren.
    Für Hinweise - mögliche geriatrische Defizite berücksichtigend - und Fragen bin ich immer gern zu haben.


    Gruß

  • Ich verstehe diesen Hype auf Kugellager nicht. Sie bringen hier objektiv gesehen keine Vorteile gegenüber Gleitlagern. Ganz im Gegenteil bei diesen angestrebten Drehzahlen haben sie sogar einen größeren Laufwiderstand, d.h. sie sind "schwergängiger" als Gleitlager. Ausserdem tragen sie noch ihr Scherflein zur Geräuschkulisse bei.



    In diesem Fall habe ich den ursprünglich vorgesehenen Austausch Motor von Faulhaber mit Kugellagern nicht eingebaut. Sondern statt dessen einen solchen gleicher Bauart jedoch mit Gleitlagern montiert.
    Hier wird wegen Einbau eines Sounddecoders, vulgo Brüllwürfel, auf einen möglichst gräuscharmen Lauf des Modells sehr großer Wert gelegt.
    Das Drehzahlniveau des Motors ist ähnlich wie bei Deiner Maschine bei 9000 - 10000/min bei angestrebten 30smph (Scale Miles Per Hour). Und es gibt signifikante Unterschiede im Laufgeräusch schon bei leerlaufenden Motoren.

  • Hallo Lutz,
    ich verstehe den "Hype" schon. Und zwar aus folgendem Grund: die im Modellbau verwendeten Messinglegierungen "halbhart" taugen eigentlich nicht für Lager...Sicherlich sind Lagerkräfte und Drehzahlen im erlaubten Bereich. Kugellager haben aber den unbestreitbaren Vorteil- eben nicht auszuschlagen.
    Sinnvoll wäre es Sinterlager oder massive Lager aus Rotguß einzubauen. Dabei ist der zu erwartende Aufwand eben so groß, wie bei Wälzlagern ;(
    Für unsere Geräte verwenden wir sogar für nahezu stehende Lager Wälzlager. Bei meinen nächsten Antriebsprojekten werde ich alle Lager als Wälzlager ausführen...


    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

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    Weisheit eines mir unbekannten


  • Hallo Christian!


    Sicher hast Du Recht, aber hier war nicht die Rede davon die Wellen im Material des Rahmens selber zu lagern. Solche Billiglösungen strebt Peter ganz bestimmt nicht an.
    Zur ordentlichen Lagerung gehören eben richtige Lagerbuchsen aus Phosphorbronze. Ob als Sinterlager oder massiv ausgeführt sei erst mal dahingestellt.
    Und selbst wenn man die Lager aus Messing Halbhart ausführt, bei den hier anfallenden Kräften und Lagerdrücken ist die Lebensdauer selbst solcher Lager mehr als ausreichend.


    Bei den physikalisch-technischen Geräten (Prüfgeräte?) sind dagegen Wälzlager das Optimale. Ein geringstmöglicher Anlaufwiderstand aus dem Stillstand ist hier gefordert.
    Als anderes Beispiel kann ich Dir hier Ruderumlenkhebel aus dem Leichtflugzeugbau nennen. Forderung ist eine absolut spielfreie Kraftübertragung vom Steuerknüppel zu den Ruderklappen ohne Losbrechmoment. Obwohl nur ein Drehbereich des Lagers im Umlenkhebel von 45° vorhanden ist, werden dort Rillenkugellager eingebaut.
    Das andere Extrem als Negativbeispiel ist das Übertragungsgestänge der Reko-Loks vom Regulatorhebel zum Regelventil.


    Um zur Mallet zurück zu kommen.
    Wenn Peter hier unbedingt Rillenkugellager einbauen will.
    Wo soll bei der Schneckenwelle das Festlager und das Loslager eingebaut werden?
    Wie sollen die anfallenden Axialkräfte aufgefangen werden? Geht eigentlich nur über das Festlager. In beiden Lastrichtungen.
    Die Stirnzahnräder der Zwischenstufe werden doch wohl hoffentlich alle ordentlich in jeweils 2 Wälzlagern gelagert? Auch hier Fest- und Loslager erforderlich.

  • Hallo Lutz,
    für uns "Heimwerker" gibt es im allgemeinen keine Möglichkeit, die Lagersitze entsprechend zu tolerieren, wer verfügt schon über Maschinenreibahlen und die entsprechend stabilen Maschinen. Auch das Bohren mit verschiedenen Bohrern ist stark fehlerbehaftet, wenn man keine Möglichkeit hat, die Koordinaten abzukurbeln. Gerade in den von uns verwendeten Größen ist es keinem von uns möglich die Bohrer maßhaltig zu schleifen. Sie werden also immer größer bohren. Somit ist das weitere Ausschlagen der Lager vorprogrammiert. Ebenso wird kaum einer über die Möglichkeit verfügen, mit "verlorenen Spannungen" eine Lagerbuchse exakt rundlaufend zu drehen, spätestens beim Umspannen wenrden Schlagfehler hinzukommen, die die Lagerbohrung aus der Mitte bringen. Also auch hier ein verspannen und Ausschlagen. Und dabei ist es völllig egal, welches Lagermaterial verwendet wird.
    Insofern kann ich Peter sehr gut verstehen, wenn er Kugellager verwenden will. Hier ist es recht unaufwendig, den Lagersitz zu fertigen, der zum einen in die Rahmenverbindung/-wange gebohrt und ggf gerieben werden kann.
    Die durch die größere Bohrung entstehenden (normativ) größeren Toleranzen sind wesentlich leichter zu erreichen .



    In der Feinmechanik/Feinwerktechnik werden schon geraume Zeit kaum noch Cu/Zn-Knetlegierungen verwendet. In der Regel sind es hier irgendwelche AlMgCu- / AlZn-Legierungen, die denkbar ungeeignet sind um als Lagersitze verwendet zu werden. In unserem Falle geht es tatsächlich im wesentlichen darum, die beweglichen Teile überhaupt vernünftig zu lagern. Dabei werden zum Teil noch zusätzliche Buchsen verwendet, um mit Wälzlager in ihrem Übermaß einzusetzten. Dabei werden die Lager (-roh)-sitze üblicherweise mit Fräsern vorgestochen oder als Kreistasche gefräst. Bei Drehteilen werden die Lagersitze direkt gedreht und die Lager darin eingepreßt/geschrumpft...


    @Peter T:
    Genial, wie Du Deine Material- und Normteile präsentierst. An Die ist ein Werbefotograf verlorengegangen- :thumbsup:



    Viele Grüße
    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten


  • @Peter T:
    Genial, wie Du Deine Material- und Normteile präsentierst. An Die ist ein Werbefotograf verlorengegangen- :thumbsup:


    Dem kann ich auch zustimmen. :thumbsup:
    Da bin ich gespannt, wie das Ergebnis am ende aussieht!


    Sascha

    Grüsse aus Mahlsdorf (Berlin)


    Sascha :thumbsup:


    "Manche wissen doch nicht, was sie denken, bevor sie hören, was sie sagen..."

  • Hallo zusammen,


    ja, die Lagerung. Ein unendliches Thema bei bewegten mechanischen Bauteilen, wo auch immer sie ihr Werk verrichten sollen.
    Nun hat man ja - wie Christian schon andeutete - am Küchentisch nur begrenzte Wahlmöglichkeiten, soll das Ganze zeitlich, technologisch und finanziell nicht ausufern.
    Warum ich der Lagerung bei meinem Projekt überhaupt Aufmerksamkeit schenke, will ich euch mal an folgendem Beispiel demonstrieren.
    Ein unlängst neu ausgebohrter Lagerbock unterhalb des Fahrgestells bei einem Triebwagen, der schon etliche Jahre und Meter auf der Anlage hinter sich hat:



    Die Welle im Lager ist aus Stahl, die Lichtverhältnisse sind für das Messingflair verantwortlich.


    aber hier war nicht die Rede davon die Wellen im Material des Rahmens selber zu lagern. Solche Billiglösungen strebt Peter ganz bestimmt nicht an.


    Doch, Lutz! Wie Du siehst, habe ich das schon gemacht. Ergebnis: Es ist schon das zweite Mal, daß ich das Lager etwas größer ausbohren und eine stärkere Welle montieren mußte, weil der Abrieb im Messinglager so stark war, daß das auf der Welle sitzende Zahnrad nicht mal mehr den Teilkreis des Zwischenzahnrades erreichte. Vom ausgeschlagenen Zustand des Lagers hab ich leider kein Bild gemacht.
    Wenn die Modelle viel gefahren werden, dann muß man sich unweigerlich mit diesem Thema beschäftigen. Nur so ist auch mein „Hype“ (org. Lutz) auf alternative Lagerungen zu verstehen.
    Wenn man für die Vitrine baut, braucht man sich da keine Gedanken zu machen.



    Gute Erfahrungen habe ich bisher mit kugelgelagerten Wellen gemacht. Allerdings darf das Lager nicht hochtourig trocken laufen. Sonst ist es - da hat Lutz recht - eine zusätzliche Lärmquelle:



    Außerdem hat die Montage von Kugellagern ihre eigenen Tücken. Aber davon später, wenn der Bau begonnen hat.


    Christian und Sascha:
    Danke fürs Lob! Es kostet halt ein bischen mehr Zeit, die Fotos entsprechend zu präsentieren.


    Gruß und


  • Wenn die Modelle viel gefahren werden, dann muß man sich unweigerlich mit diesem Thema beschäftigen. Nur so ist auch mein „Hype“ (org. Lutz) auf alternative Lagerungen zu verstehen.
    Wenn man für die Vitrine baut, braucht man sich da keine Gedanken zu machen.




    Peter,
    wenn Du so weiter machst bist Du irgendwann mal bei Wellendurchmessern angekommen die größer sind als der Lagerbock. :)
    Ich habe da diese Vorschläge:
    Besorge Dir 2 Lagersteine von Roco für die Schneckenwellen. Der Innendmr. ist 2mm und außen haben sie 4mm. In den Lagerbock jetzt die Bohrung auf 4mm aufbohren und die beiden Lagersteine jeweils von vorn und hinten einsetzen, den Bund jeweils nach außen. Alternativ könntest Du den angeformten Bund auch abfeilen. Du mußt nur darauf achten, daß die Bohrungen beider Lagersteine genau fluchtend sind. Kann man z.B. mit einem durchgesteckten Stückchen 2mm Rundmatrial bei der Montage bewerkstelligen.
    Wenn die Lagersteine irgendwann mal tatsächlich ausgelögelt sein sollten, kann man sie rel. leicht ersetzen ohne Aufbohraktionen.


    Ich habe z.B. auch mit Erfolg schon Abschnitte von Aluröhrchen als Lager verwendet.

    Bei diesem Kroko sprechen wir von 3kg "Lebendgewicht" in Spur 0. Das war der damals erhältliche Biller Bahn Bausatz. Glücklicherweise habe ich noch einen mit vernickelten Zinkdruckguß Rädern bekommen.
    Hier habe ich mir dann vor gut 25 Jahren Antriebe gebaut. Das Getriebe wirkt wie beim Vorbild auf die Blindwellen, von dort über das Gestänge auf die Radsätze.
    Material des Gestänges: Zinkdruckguß
    Material der Kurbelzapfen: Zinkdruckguß
    Hier habe ich zukünftigen anfallenden Verschleiß gesehen wegen der Reibparung gleicher Materialien und der rel. kleinen Lagerflächen im Gestänge, u.U. bis über die Reparaturgrenze hinaus.
    Was tun?
    Ich habe daher die Stangen mit kurzen Abschnitten aus Aluminiumrohr ausgebuchst. Die Reibpaarung ist daher jetzt Alu auf Zink.
    Wenn hier was verschleißt und auslögelt sind das die Aluröhrchen die leicht ersetzt werden können.
    Nur bislang hat sich das Alu bei guter Schmierung als recht verschleißarm erwiesen.


    Was ich damit sagen will Peter, du mußt Dir einen Verschleißträger schaffen der leicht auswechselbar ist. Das sind dann in der Regel die Lager.


    Hier kannst Du das noch mal deutlicher sehen:

    Bei der oberen auch recht schweren Lok ist das Gestänge aus geätztem Stahl hergestellt. Beim Ätzvorgang bleibt zwangsläufig in der Mitte ein Grat stehen der recht scharf sein kann. Als Kurbezapfen dienen recht weiche Messingschrauben mit Ansatz. Hier hätte die Kuppelstangen die Schrauben im Lauf des Betriebs regelrecht zersägt. Ich habe daher auch mit Alu ausgebüchst.
    Auf der Radnabe liegt ein noch nicht entgratetes Stück Alurohr, im Auge der Kuppelstange ist schon eine Buchse eingesetzt.

  • Hallo zusammen,


    mein Bastelzeitfaktor ist zwar momentan auf ein Minimum geschrumpft, trotzdem wollte ich euch kurz über den Baubeginn der Mallet informieren.
    Am Anfang stehen natürlich die Funktionsteile der Lok, also die beiden Fahrgestelle.
    Zur Erinnerung der inzwischen leicht modifizierte Bauplan. Gelöst ist die Dreipunktlagerung der Drehgestelle und die Untersetzung 1:52 mit POM-Zahnrädern, jetzt ohne Zwischenzahnrad. Damit ist ein bedeutender Lärmfaktor des Getriebes (aus den ersten Entwürfen) eliminiert.


    Die dargestellte Dreipunktlagerung gewährleistet jederzeit eine Allradauflage. Das ist wichtig für eine gute Stromübertragung Rad/Schiene.
    Die Rahmenwangen werden aus 1,5mm starkem Messingblech hergestellt. Dazu habe ich zwei 12mm breite Streifen abgesägt und an den Enden miteinander verlötet. Bewährt hat sich bei solchen Arbeiten das Flammlöten. Ein 80-Watt-Lötkolben bräuchte zum Aufheizen auf 250 - 300° C viel zu lange Zeit.
    Im Bild die bereits zusammengelöteten Streifen mit vier 2mm-Bohrlöchern für die Distanzschrauben. Aus diesen beiden Blechen werden die zwei Drehgestelle gefertigt.


    Nach dem Löten habe ich die Streifen exakt winklig auf 12mm Breite gefeilt. Für das Anzeichnen der zu bohrenden Löcher ist es wichtig, daß die Kanten der Bleche exakt plan sind. Das erreicht man mit dem Anlegen des Schaftes der Schieblehre oder falls vorhanden, eines Speziallineals mit spitzer Kante.


    Nun werden die noch fehlenden Löcher für die Distanzschrauben und für die Laufachsen angezeichnet und gebohrt. Hierzu ist unbedingt eine Ständerbohrmaschine vonnöten, damit die Löcher genau senkrecht gebohrt werden können.


    Nachdem alle Löcher gebohrt und angesenkt sind, habe ich die beiden Messingstreifen wieder auseinandergelötet und die Flächen vom Lötzinn befreit.
    Das Ergebnis sind zwei völlig identische Bleche, die jetzt miteinander verschraubt werden können.
    Das Verschrauben geschieht so, daß die äußeren Flächen der Bleche genau 9mm auseinanderstehen. Das ist das Außenmaß der beiden Drehgestelle.




    Mit immer wieder lösen und anziehen der Muttern, die jeweils max. 1/4-Drehung nach innen oder außen gedreht werden, habe ich eine völlig exakte parallele Einstellung der Bleche erreicht.


    Eine abschließende Kontrolle mit der Uhr kann nicht schaden. Alles im Toleranzbereich!




    Nun sind die Rahmenwangen vorbereitet zum Einbau des Innenlebens, also der Quertraversen mit den Lagern für die Schneckenwellen und die Motoren.
    Das wird die nächste Bauetappe werden.