Hallöchen zusammen.
Heute mal eine Fahrzeugvorstellung.
Das Vorbild:
Die Lokomotiven der Br 99.23 wurden Anfang der 1950 Jahre vom LKM (Lokomotivbau Karl Marx Babelsberg) entwickelt um den Fahrzeugmangel auf den von der Deutschen Reichsbahn übernommenen 1000mm bahnen zu beheben. Die Loks wurden unter Anwendung damals Moderner Baugrundsätze aus der Einheitslokbaureihe 99.22 abgeleitet. Von den 3 gebauten Loks der reihe 99.22 war ja die 99 222 bei der Reichsbahndirektion Erfurt auf ihrer Heimatstrecke Eisfeld - Schönbrunn noch vorhanden. 99 221 und 223 waren während des Krieges nach Norwegen zur Thamshavnbahn verbracht worden und dort verblieben. Beide wurden dort 1953 verschrottet nachdem wieder voller Elektrischer betrieb möglich war.
99 222 befindet sich heute im Betriebspark der HSB.
Die Loks der Br 99.23 wurden vollständig in Schweißkonstruktion gebaut. Dadurch war es möglich den Kohlenvorrat von 3 auf 4 Tonnen zu erhöhen. Allerdingst wurden die Loks dadurch fast 1m länger. Insgesamt wurden 21 Maschinen gebaut, 17 gingen an die Deutsche Reichsbahn, 4 nach Russland (Angeblich auf die Straffinsel Sachalin).
Im Jahr 1954 wurde die erste Lok an die Harzquerbahn ausgeliefert und es entwickelte sich ein mehrere Jahre dauerndes Drama da Laufwerk und Strecke in keinster weise Harmonierten. Entgleisungen oder sogar umgerissene Schienen in den Bögen waren bei Versuchsfahrten an der Tagesordnung. Es stellte sich heraus das zwar Rechnerisch das Laufwerk mit den Kraus-Helmholtz-Lenkgestellen mit den Bögen im Harz klarkommen sollte, aber es in der Realität durch unvermeidbare Gleislagefehler eben nicht ging. Erst der Einbau zusätzlicher Beugniot-Hebel konnte das Problem lösen. Aufgrund weniger Starker Bögen auf der Strecke waren die 4 an die Strecke Eisfeld-Schönbrunn gelieferten Loks vom Start weg mit großem erfolg im Einsatz. Der angedachte Einsatz auf der Strecke Gera-Pforten - Wuitz-Mumsdorf scheiterte nach einer Probefahrt am zu schwachen Oberbau. Die RBD Greifswald hatte von vornherein einen Einsatz auf der ehem Franzburger Kreisbahn abgelehnt weil die Loks mit 10T Achsdruck für den Sandbettungsoberbau erst recht zu schwer waren.
Nach Stillegung der Eisfelder Stecke kamen alle Loks in den Harz wo sie auch heute noch vorhanden sind.
Die Modelle:
Im Masstab 1 zu 87 konnten für H0m die Modellbahner lange nur auf das Bausatzmodell der Fa Weinert zurückgreifen, vor ein paar Jahren brachte Tillig dann die Lok als Großserienmodel, leider hat selbiges doch einige Schwächen was aber der beliebtheit keinen abbruch tat.
In 1 zu 22,5 brachte LGB 2004 das erste Model welches mit viele Kompromissen ausgestattet war weil es unbedingt durch den kleinsten Radius (R1 mit 60cm) passen musste . Da bedingt einen Knickrahmen wie man ihn von Märklin kennt. Wie das beim durchfahren des 60cm Radius aussieht brauche ich wohl nicht ausführen. Das Model ist deswegen auch verkürzt. Im Laufe der Jahre kamen dort verschiedene Varianten. Zugute halten muss man LGB das was die Detalierung angeht, immer wieder Modelpflege gemacht wurde. Das Aktuell angekündigte Model mit Ölfeuerung ist da recht ordentlich.
im Jahr 2019 kündigte die Firma Kiss Fine Models die Baureihe 99.23 in insgesamt 6 Vorbestellbaren Varianten an.
Nach einigen Verzögerungen wurden die Modelle 2022 dann ausgeliefert. Da ich selber erst 2022 mit der Großen Spur wieder angefangen hab, hatte ich keine Lok bestellt.
Durch einen glücklichen Zufall fiel mir vor ein paar Wochen ein Exemplar auf der Website eine Großbahn gebraucht Händlers in´s Auge. Nach etwas Bedenkzeit und Prüfung der Finanzen habe ich dann zu gegriffen.
Das Model der 99 7232-4 möchte ich euch dann kurz vorstellen:
Es gibt den zustand der frühen 1980er Jahre wieder, vor Einführung der Druckluftbremse.
Die Lok ist Komplett aus Metall, DCC Decoder mit Radau, Gepulster Verdampfer mit Zylinderdampf, reichlich Sound und Licht zutaten.
Das ganze kommt in einem "Handlichen" Karton
Drinnen ist nochmal eine Styropor Verpackung.
Auch in der Baugröße bleibt man nicht vor losen Zurüstteilen verschont. Kolbenstangenschutzrohre wenn man Radien ab 200cm hat, geschlossene Schneepflüge wenn man nur mit der Echtkupplung fährt und Bolzen zum festlegen des Puffer´s bei Rollwagenbetrieb (Wird im Original auch so gemacht).
Nach entfernen der Styroporhaube, präsentiert sich das Model auf seiner Standplatte.
Um die gut 6Kg Lokomotive zu lösen, braucht man schon einen größeren Schraubendreher.
Der Führerstand kann mit Ordentlicher Inneneinrichtung überzeugen.
Mehrere Klappen etc sind zum Öffnen ausgeführt. Unter dem Wasserkastendeckel de Lokführerseite verbirgt sich der Schalter zum Sicherheitshalberen elektrischem abschalten des Rauchgenerators, um eine beschädigung zu vermeiden falls jemand an die Funktionstaste kommt.
Die Sandkästen lassen sich auch öffnen.
Die Rauchkammertür kann man auch öffnen, allerdingst verbirgt sich dort nur eine Blechplatte hinter der sich der Gepulste Verdampfer versteckt.
Bei den ganzen Spielereien ist man fast Enttäuscht das sich der Werkzeugkasten an der Tenderrückseite nicht öffnen lässt.
Serienmässig wird das Modell mit Montierter LGB Standartkupplung geliefert. Selbige lässt sich aber demontieren.
Das Model hat reichlich feine bis feinste Details.
Vorbildgerecht hat die Treibachse keinen Spurkranz.
Als kleine technische Spielerei wird über einen Servo die Steuerung in Fahrtrichtung verstellt.
Mein Persönliches Fazit ist: die Listenmässigen 1500€ mehr gegenüber dem LGB Model sind durchaus gerechtfertigt da man alleine schon Gewichts und Gefühlsmässig beim anheben ebend eine "Lok" in den Händen hat (Das Kiss Model kriegt man auch nicht so gepackt das man es mit einer Hand heben könnte ).
Sie war beim Treffen jetzt 3 Tage im Einsatz und hat keine Schwächen gezeigt. Von daher freue ich mich auf das Bestellte Model der 99 222 im kommenden Jahr.
So ich hoffe ich hab euch mit meiner Großbahn nicht zu sehr gelangweilt.
Bis denne......