Hallo Peter, hallo Wolfgang!
Schaut Euch einmal, wenn Ihr mögt, diese auf dem freien Zubehörmarkt erhältlichen Gelenkwellen und Antriebsteile an:
http://www.ppw-aline.com/images/12030.jpg
http://www.ppw-aline.com/images/12031.jpg
Der Link zur Seite:
http://www.ppw-aline.com/re-power.htm
Mittlerweile ist man noch weiter und einige Hersteller bieten richtige Kreuzgelenke mit richtigen Kreuzstücken in Großserie Kunststoff an. Diese sind aber nur als Ersatzteile erhältlich. Daher leider kein Bild.
Aber auf eines möchte ich hinweisen, hier kommt dann noch Friedrich mit seiner Erfahrung bei der Landmaschinentechnik hinzu, Kreuzgelenke verursachen, wenn sie abgewinkelt sind, einen ungleichmässigen Lauf. Genau so ist es bei deren Abart den Kugel-Mitnehmerstift-Schlitzhülse Bauarten. Ich werde etwas ausführlicher schreiben, damit der Rest der Forums auch mitkommt.
Wenn man das einmal näher betrachtet, je grösser der Knickwinkel eines Kreuzgelenks ist, desto ungleichförmiger wird der Lauf (Rotationsbewegung) der angetriebenen Welle gegenüber der antreibenden Welle. Es finden bei jeder Umdrehung 2 mal Winkelbeschleunigung und 2 mal Abbremsen derselben statt.
Bei einem Schlepper welcher eine Landmaschine über die Zapfwelle antreibt, würde eigentlich 1 Gelenk ausreichen, nämlich genau unter dem Drehpunkt der Anhängekupplung.
Aber bei einigen Maschinen wie beispielsweise einer Ballenpresse, welche ein eigenes großes Schwungrad aufweist, kommt es hier dann zu ständigen starken Beanspruchungen der Antriebsteile weil das Schwungrad des Schleppers und das der Ballenpresse gegeneinander arbeiten. Das kann dann bis zu Bruch gehen.
Bei der Modellbahn in H0 ist das vernachlässigbar klein, ästhetisch nicht schön, aber stört im Allgemeinen nicht weiter.
Als ausgleichenden Trick baut man 2 Kreuzgelenke in die Gelenkwellen ein. Dann achtet man des weiteren auf gleiche Knickwinkel der Gelenke. Man hat auch hier den ungleichförmigen Lauf (Rotation) der angetriebenen Welle, aber das 2. Gelenk wird ja ungleichförmig angetrieben und gibt seine eigene Ungleichförmigkeit weiter. Aber jetzt überlistet das 2. Gelenk sich selber und macht aus der ungleichförmigen Rotation mit der es angetrieben wird, eine gleichförmige Rotation.
Also voraus gesetzt beide Gelenke haben den gleichen Knickwinkel, kommt die in eine Gelenkwelle hineingesteckte gleichförmige Rotation auch hinten wieder als gleichförmige Rotation wieder hinaus. Das Einzige was hier dann ungleichförmig läuft ist das Stück Gelenkwelle zwischen den beiden Gelenken. Deren Masse und Schwungmoment ist aber auch im Großbetrieb vernachlässigbar klein.
Wenn man sich mit diesem Wissen jetzt einmal H0 Großserien Antriebe von Drehgestell Loks ansieht, wird man beim Standardantrieb auch Gelenkwellen mit 2 Gelenken finden. Dreht man jetzt aber die Drehgestelle von Hand aus, stellt man fest nur das Gelenk am DG ist eigentlich am Knicken des Wellenstrangs beteiligt. Das andere Gelenk am Motor rsp. Schwungmasse bewegt sich kaum oder nur minimal. Technisch ist das also nach o.a. Wissen nicht ganz sauber, aber es gibt andererseits keine Klagen über die Laufgüte in engen Radien, obwohl hier definitiv nachweisbar, ein ungleichförmiger Lauf der Radsätze und somit der Lok stattfindet. Ein Beispiel, daß sich Auslegungen und Berechnungen aus dem Maschinenbau manchmal nicht so ohne weiteres auf die Modellbahn übetragen lassen.
@'Wolfgang
Hier ist eine el. Potentialfreiheit der Triebfahrzeugrahmen, vulgo Masse, gemeint. Das kann man durch beidseitig isolierte Radsätze und eine massefreie Stromabnahme erreichen. Des weiteren müssen bei Digital beide Motoranschlüsse unbedingt isoliert sein. Es darf unter keinen Umständen mehr eine el. Verbindung zum Rahmen, zur Masse oder zu den Schienen vorhanden sein. Der Motor muß also potentialfrei sein.
Für den Digitalbetrieb kann man sich die Schwungmasse schenken. Kein Decoder ist bislang in der Lage den Energiespreicher Schwungmasse nutzen zu können. Ganz im Gegenteil, eine Schwungmasse ist bei der Regelung des Motors eher hinderlich. Hier geht die Entwicklung in Richtung elektrischer Energiespeicher in Form von Kondensatoren. Dafür kann man im Digitalbtrieb sehr einfach Massen simulieren.