Rollbock oder Rollwagen? ...vorallem das wie...

  • Hallo Christian.
    Wenn man mal einige werke aus dem Kenning Verlag aufschlägt dann bekommt man mehrere Bilder zusammen wo schon in den 30er Jahren auch 4 Achser aufgebockt wurden. Wegen dem Uhrheberrecht kann ich die jetzt nicht einscannen aber bei bedarf suche ich gerne mal die seiten raus. Und selber erlebt habe ich das noch auf Amstetten - Leichingen und im Jagsttal. Und ich meine es gäb auch Bilder von Warthausen - Ochsenhausen wo 4 Achser befördert werden.
    Gruß Alexander

    2 Dinge sind Unendlich, das Universum und die Menschliche Dummheit, mit dem Universum bin ich mir aber noch nicht sicher.
    Albert Einstein

  • Hallo, Alexander!
    Die einzigen Rollbockbetriebe, die ich kannte, waren die Industriebahn Halle und der Betrieb in Wernigerode. Aus eigener Anschauung wurden hier auch nur Zweiachser aufgebockt. Der Betrieb in Halle/Saale wurde schon vor vielen Jahren auf Rollwagen umgestellt- nachdem die Reichsbahn die Rollwagen der Hohenlimburger Schmalspurbahn erworben hattte.
    In Halle wurde mir mal von einem Eisenbahner erklärt- nach der DV??? dürften nur zweiachsige Wagen mit Rollböcken transportiert werden...
    Auf allen anderen Bahnen wurden auch auf Rollwagen nur zweiachsige Wagen (zumindest habe ich nur solche Bilder) aufgerollt. Erst in den frühen neunziger Jahren wurde ein Versuchsbetrieb mit eben jenen Emilanton auf der Weißeritzbahn eingeführt.Der in Dippoldiswalde ansässige Kohlehändler bekam nur noch Emilanton zum Entladen. Um diesen Verkehr nicht auf die damals extrem überlastete Straße zu verlagern- erprobte man den Betrieb mit ungekuppelten Rollwagen (je einer unter jedem Drehgestell). Lediglich zwischen den Wagen wurde mit einer Kuppelstange gekuppelt.


    Durch Dein Bild mit dem OOru habe ich geschlußfolgert, daß hier der Betrieb auf dem Gebiet der DR dargestellt werden sollte.
    Daß es aber auf anderen Bahnen einen Verkehr mit aufgebockten Drehgestellwagen gegeben hat, kann und will ich nicht ausschließen. Aber es dürfte- wie auf Deinem Bild, recht knapp zugegangen sein.


    Also: wieder was gelernt. Und genau das schätze ich an diesem Forum.
    Viele Grüße
    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten


  • Hallo Kollegen,
    daß es auf anderen Schmalspurbahnen so gehandhabt wird/wurde , habe ich auch auf verschiedenen Fotos sehen können. Auch durch eigenen Augenschein habe ich diese Verfahrensweise gesehen, z.B. in Opalenica und Smigiel.
    Dabei scheint das Aufrollen auf Rollwagen deutlich verbreiteter zu sein, da hier die Wagen auf zwei Rf4 stehn- und der Kurvenlauf durch die jeweils zwei Drehgestelle der Rf4 deutlich besser realisierbar ist, als bei Rollböcken.
    In wie weit dieser Betrieb durchgeführt werden kann, liegt in den Bogen- und Neigungsverhältnissen begründet.


    Das Aufbocken von Drehgestellwagen auf Rollböcke ist mE nur bei Strecken mit großen Bögen problemlos möglich, da sich bei engen Kurven die Rollböcke radial im Bogen einstellen. Das Verspannen der Achsen auf dem Rollbock führt jedoch zum Zwängen im Bogen.
    Aber ich kann und will dieses Verfahren nicht ausschließen, gerade, wenn es auch bildlich belegt ist. Mir liegen alllerdings keine solchen Bilder vor. Von den Kenning-Publikationen liegen mir keine vor.
    Viele Grüße
    Christian

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    Weisheit eines mir unbekannten


  • Hallöchen.
    Im Bereich der Ehem DDR ist das Rollwagen verfahren weiter verbreitet als die Rollböcke.
    Im Westen sah das bild anders aus, ich zähle mal die Bahnen auf die noch im bereich 1965-1970 in betrieb waren und mir einfallen.
    Rollwagen: Hohenlimburger Kleinbahn, Plettenberger Kleinbahn, Iserlohner Kleinbahn, Brohltalbahn, Mosbach - Mudau, Zell - Todnau, MEG Stamnetz, Albtalbahn.


    Rollböcke: Federseebahn, Bottwartalbahn, Zabergäubahn, Öchsle, Amstetten–Laichingen, Jagsttalbahn, OEG, Nagold - Altensteig, Euskirchener Kreisbahn, Kleinbahn Hoya-Syke-Asendorf, Kleinbahn Leer–Aurich–Wittmund, Herforder Kleinbahn, Ottensener Industriebahn (besonderheit, hier gab es zuletzt keine Lokomotiven sondern die Rollböcke wurden mit Hilfe von Kabele Zugmaschienen befördert). http://www.industriebahn-ottensen.de/menck.htm (4Achser auf Rollböcken mit engen Kurven)


    Dazu Kommt noch die Geilenkirchener Kreisbahn die beides Praktizierte wobei der Rollbockverkehr eindeutig Dominierte.


    Das Radiale einstellen der Rollböcke ist überhaubt kein Problem da die Gabeln Drehbar gelagert sind. sonnst würde das Zwängen bei 2 Achsigen wagen in engen Kurven auch ein Problem sein. Paradebeispiel ist die Rollbockbahn in Reichenbach gewesen mit Radien Runter bis 30m.


    Gruß Alexander

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