Bf. Höchstadt/Aisch

    • Offizieller Beitrag

    Samstag, 26. Februar 2011, 18:52


    ...wenn eine gute Idee da ist. Vor einer guten Woche hatte ich resigniert bei der Umsetzung der Idee , den Bahnhof Höchstadt auf die Innenseite meines Anlagen-S zu verlegen. Kein Platz, Radien passen nicht, und, und, und. Nocheinmal hingesetzt und geplant, die Gesamtbreite für den Unterbau (Bahnhof und Strecke) beiderseits um je 5cm vergrößert, konstruiert, verworfen, weitergemacht. Jetzt passt alles so wie ich es möchte.


    Begründung:

    • Sowohl der Bahnhof Höchstadt als auch der Abstellbahnhof Berg-Langenheim (Kunstwort aus Bamberg|Erlangen|Forchheim) liegen direkt vor dem Bediener. Drehstuhl genügt.
    • Beide Bahnhöfe können mit mechanisch betätigten Weichen versehen werden, der Abstellbahnhof evtl. sogar mit einem verschiebbaren Flexgleis anstelle der Weichen.
    • Das Stationsgebäude Höchstadt liegt (für den Bediener) hinter den Gleisen. Für den Hintergrund können die Schuhfabrik Fortuna, das Gasthaus zur Eisenbahn und ein weiteres Wohnhaus als Halbrelief ausgeführt werden (siehe Bild). Das Altstadtpanorama bildet eine wunderbare Hintergrundkulisse. Ggf. reicht sogar nur ein Wolkenhintergrund.
    • Die Baywa auf der Bedienerseite findet komplett Platz.
    • Einer Bauausführung in Segmenten steht nichts entgegen.

    Zum besseren Verständnis ein paar Bilder.


    Ausgangsplanung, Bahnhof "außenliegend":


    Optimierter Plan, Bahnhof "innenliegend":


    Anregung und "Kandidaten" für Hintergrund und Halbreliefdarstellung *


    Panoramablick Höchstadt *



    * Quellenangabe, nicht nur bei Doktorarbeiten erforderlich: Bild aus der Sammlung Tuphorn, Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung von Thomas Tuphorn, Höchstadt


    Gruß Rainer :thumbup:

    • Offizieller Beitrag

    Montag, 28. Februar 2011, 14:18


    Manch einen interessiert, wie ich denn nun zu meinen 1:87 Bauzeichnungen gekommen bin.


    Eigentlich eine einfache und logische Vorgehensweise. Ursprünglich hatte ich Fotografien des Gebäudes mit angelegter Messlatte geschossen. Die Beschreibung dazu habe ich bereits veröffenlicht unter "Update: Erste Zeichnung". Diese Methode ist natürlich immer noch beliebig ungenau. Der Besuch im DB Archiv Nürnberg war in Bezug auf Gebäude- und Bauzeichnungen sehr erfolgreich. Er war für mich ein Volltreffer.


    Nun zu “Wie geht das?”


    Corel Draw X4, Menüfunktionen schräggestellt und farblich abgesetzt.
    Datei neu. Mit Datei importieren die vorher erzeugt jpeg-Datei (ich nenne sie Zeichnung) auf die Bearbeitungsfläche holen. Diese Zeichnung ist im Maßstab 1:100. Mit Hilfsmittel Rechteck einen Rahmen aufziehen der der Gebäudebreite entspricht. Danach die Zeichnung solange skalieren, bis die Umrisse des Rechteckrahmens mit der Gebäudebreite auf der Zeichnung deckungsgleich sind. Dazu ist es auch immer wieder erforderlich, die Bearbeitungsfläche zu zoomen. Wir wollen ja keine Ungenauigkeiten haben.
    Wenn jetzt die Zeichnung in 1:100 passt, können wir mit Hilfsmittel Freihand, Bemaßung alle notwendigen Maße, Abstände, Abmessungen aus der Zeichnung ermitteln. Wenn alle 1:100 Maße vorliegen erfolgt die Umrechnung (Taschenrechner) in 1:87. Auch diese Maße wurden in die Zeichnung eingetragen. Das Ergebnis sieht dann so aus:


    Bf Höchstadt, bemaßte Zeichnung, Originalzeichnung © DB Museum Nürnberg


    Diese bemaßte Zeichnung bildet die Grundlage für die Konstruktion der Gebäudeseiten in CorelDraw. CorelDraw deshalb, weil die meisten Produzenten dieses Dateiformat für Laser oder CNC-Bearbeitung verwenden (können). Die Gebäudeseite sieht als CNC-Vorlage dann so aus:


    Bf Höchstadt, CorelDraw CNC Vorlage


    Status des Teil-Projektes “Stationsgebäude”:

    • Gebäudewände: In Produktion
    • Fenster und Türen: In Produktion
    • Dachplatten und Dachzubehör: Bestellt, in Auslieferung
    • Vordach, Beleuchtung, Grundplatte, Zwischengeschoß: In Planung



    Gruß Rainer



    Zitat

    Montag, 28. Februar 2011, 16:45
    Hallo Rainer,


    ein sehr guter Beitrag! Genau so mache ich meine Zeichnungen (wenn ich denn eine Vorlage habe) auch.


    Grüße
    Robert




    • Offizieller Beitrag

    Samstag, 5. März 2011, 11:28


    Diese Woche hat Harald Brosch aka WilliWinsen meine Höchstädter Fenster und Türen aus 0,4mm Sperrholz gelasert. Wow! :thumbsup: Einsame Spitzenleistung wie ich finde. Filigran geschnitten und graviert. Genug des Jubels, hier die Beweisfotos :D :


    Die ganze Platte mit allen Fenstern und Türen:


    Details bzw. Gegenüberstellung von Modell und Original:


    Jetzt beschäftigt mich aber die Frage: Wie kann ich diese superfiligranen Sperrholzteilchen einfärben (lackieren? lasieren?) und die Gravuren sichtbar beibehalten?


    Hat jemand von Euch dazu schon Erfahrungen sammeln können und kann diese hier an mich weitergeben?


    Gruß Rainer:thumbsup:



    • Offizieller Beitrag

    Sonntag, 6. März 2011, 14:11


    Ein wenig probiert, das Ergebnis gefällt mir schon ganz gut. Zum Einsatz kamen Farbpigmente in grau und weiß. Die "Sperrholzfärbung" ist überdeckt, die Lasergravur noch leicht sichtbar. Als Mauerwerksfarbe habe ich versucht, den Original-Farbton zu treffen:



    vlnr: Sperrholz natur, frisch gelasert | mit Farbpigmenten behandelt | mit Farbpigmenten behandelt und Kleberand.


    Gruß Rainer:thumbup:

  • Hallo Rainer!


    Ein Tag "Urlaub" von der Messe ermöglicht es mir mal ins Forum zu schauen. Ich sehe Du hast dich für einen Point-to-point (Punkt-zu-Punkt)Betrieb entschieden. In den USA durchaus ein geläufiges Anlagenkonzept. Mir persönlich erschließt sich der Sinn der Gleiswendel nicht. Zudem sie ja auch noch verdeckt angeordnet werden soll. Hier hast Du dann viel Untergrundrauschen und oben darauf eine Menge eisenbahnloser Landschaft die irgendwie gefüllt werden muß. Mein Vorschlag wäre auf die Wendel zu vezichten und die Gleise hier in einem offenen Halbkreisbogen zu führen.
    Damit könnte dann:
    - etwas Landschaftsfläche eingespart werden in dem Du die Anlagenkante hier rund machst und eine runde "weiche" Hintergrundkulisse vorsiehst.
    - die notwendige Steigung eliminiert in dem man den Schattenbahnhof auf gleicher Höhe anordnet
    - Die Züge wären länger für den Betrachter sichtbar
    - ein größerer Radius wäre möglich
    - Vereinfachung des Anlagenunterbaus.


    Ebenso könntest Du die verdeckt geplante 180° Kehre offen lassen. Durch eine geschickte Landschaftsgestaltung wie z.B. bewaldeter Hügel, Einschnitt, Bahnüberführung einer Strasse kann eine optische Trennung geschaffen werden. Hier könnte man auch den Radius vergrössern in dem man die Breite des Ganges zum Schattenbahnhof am Eingang etwa auf 60cm verkleinert. Die Zunge kann hier auch einen ausgerundeten Abschluß erhalten. Das würde Dir die Benutzung des Raums etwas erleichtern da es keine in den Raum hineinragenden Ecken gibt, so von wegen anstoßen und so.

    • Offizieller Beitrag

    Sonntag, 13. März 2011, 17:07


    Mein Projekt Höchstadt/Aisch ist ja ein Anlagenprojekt und nicht nur der Bau des Stationsgebäudes. Die Baustelle "Stationsgebäude" ruht derzeit, bis alle Zulieferungen eingetroffen sind. Über den Bau des Gebäudes werde ich dann in der Kategorie "Gebäudebau und Basteleien" berichten.


    Gleisplanung, Gleismaterial, Antriebe:
    Meine Gleisplanung erledige ich nach wie vor und mit steigender Performance mit Anyrail. Die Gleisplanung ist weitestgehend abgeschlossen. Zum Einsatz kommt Tillig Elite. Die Weichen werden Typ EW3 sein, die Doppelweiche Rechts-Links vom Typ Typ DWZR habe ich bei Günter Weller in Auftrag gegeben. Für die Handantriebe verwende ich die von Martin Meiburg (Outbus-Werke) . Beim FREMO-Treffen in Rohr hatte ich die Gelegenheit u.a. die Stangen-Antriebe von Martin Meiburg life zu sehen. Außerdem hat mir Martin Meiburg auch im Vorfeld meine technischen Fragen ausführlich beantwortet.


    Oberbau:
    Von meinem ursprünglichen Vorhaben, in "offener Rahmenbauweise" auf meinem Winkelprofil-Unterbau fortzufahren bin ich abgekommen. Ich werde den Bahnhof in Segmentbauweise herstellen (50|100|50|100|50). Die Segmenteinteilung ist so gewählt worden, dass keine Weichenstraße durch eine Segmentgrenze unterbrochen wird. Die fertigen Segmente werden dann auf dem Winkelprofil-Unterbau so befestigt, dass sie jederzeit abgenommen und auch transportiert werden könnten. An der Segmentgrenze zur Strecke kann (und müsste) jederzeit ein Übergangsmodul mit passendem FREMO-Profil bzw. dem Standardprofil anderer Modulnormen befestigt werden. Damit halte ich mir vielfältige Optionen offen, den Bahnhof an anderer Stelle zeigen zu können. Die Betonung liegt auf "Optionen offenhalten".


    Das Bild zeigt den Bahnhofsgleisplan in Tillig Elite Material und die eingezeichneten Segmentkästen:


    Hintergrundkulisse und Beleuchtung:
    Hier bin ich total inspiriert von Oli's Bürobahn. Mein Winkelprofil-Unterbau ermöglicht mir, die Mittelgrundkulisse, deren Befestigung und "Überdachung" in ähnlicher Form auszuprägen, wie Oli es bei seiner Bürobahn zeigte. Dieser Plan reift in meinem Hirn und als Handskizze:

    Soweit, so gut. Ihr seht also, ich raste und roste nicht sondern bin nah am Ball.


    Gruß Rainer:thumbsup:



    Zitat

    Sonntag, 13. März 2011, 17:33
    Die Handantriebe von Martin Meiburg gefallen mir. das ist das, was mir für meinen Bahnhof "Schleusinger Neundorf" auch vorschwebt.
    Bin schon gespannt, wie sich das bei Dir weiter entwickelt! :thumbsup:


    Sascha



    Anmerkung 26.03.2011:
    Hier endet die Übernahme des Threads aus dem alten Forum. Wenn bei mir zuhause die Muse wieder Einzug gehalten hat und mich küsst :love: , werde ich weiterplanen. Den Bau des Stationsgebäudes werde ich in der Kategorie "Bau/Umbau" veröffentlichen.


    Edit 30.03.2011: Hier führt der Link zum Baubericht für das Stationsgebäude.



    Gruß Rainer :thumbsup:

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Höchstadt-Fans :D,


    die im vorherigen Beitrag gezeigte Handskizze habe ich ein bischen genauer und besser gezeichnet. Sie soll verdeutlichen, dass die Segmentkästen auf die Winkelprofilrahmen aufgelegt werden und der ganze Anlagenbereich durch Hintergrund, obere Fronblende mit Beleuchtung und Staubabdeckung zu einem "Schaukasten" werden soll.



    Für den Hintergrund plane ich, JoWi Modellbahnhintergrund zu verwenden. Der läßt sich auch direkt auf flexible Leichtkunststoffplatten 3mm oder 5mm drucken und somit knitterfrei gebogen als Abschluß meiner Module einsetzen. In Karlsruhe auf der "Faszination Modellbau" nutzte ich die Gelegenheit zur Klärung meiner Fragen. Nicht ganz billig, diese Ausführung. Vielleicht finde ich auch noch eine kostengünstigere und trotzdem vergleichbare Lösung. Da werde ich mich in meinem Freundeskreis einmal umhören.


    Gruß Rainer

  • Ja schön, ja schön - das wird, das wird!


    Ich möchte trotzdem noch ein paar Worte zum Gleisplan verlieren, wohl wissend, dass ich den innenliegenden Bahnhof ebenfalls mal als meinen Favoriten bezeichnet habe. So toll ist das nämlich gar nicht...


    Szenario 1: Betrieb mit einer Person
    Man stellt seinen Zug in Berg-Langenheim zusammen, fährt aus und... der Zug ist weg. Es sei denn, man rennt einmal um die komplette Anlage, um ihn wieder "einzufangen". Optisch. Sozusagen.


    Szenario 2: Betrieb mit mehreren Personen
    Der Lokomotivist hat das oben bereits geschilderte Problem; hinzu kommt ein ziemliches Gedrängel zwischen den Fahrdienstleitern von Berg-Langenheim und Höchstadt. Falls man sich noch Rangierer leistet (zumindest in Berg-Langenheim könnte das sinnig sein) ist endgültig Sabbat.


    Weitere Probleme der "Höchstadt innen"-Version sehe ich in Hinblick auf die rangiermäßigen Zugriffsmöglichkeiten am Baywa-Ende. Zum einen liegt das Ende sehr weit innen, weil die Wendel den Zugriff erschwert, zum anderen steht das Baywa-Gebäude im Weg, wenn man (ent-)kuppeln mag.


    Großer Vorteil der inneren Version hingegen ist, dass man sich, so man denn alleine spielt und den Zug nicht permanent sehen mag, nicht von seinem bequemen Drehsessel erheben muss. Hat ja auch was, mit dem Kaffeebecher in der Hand auf den Zug zu warten.


    Außerdem gebe ich zu bedenken, dass ein diagonal liegender Bahnhof zwar schnittig aussehen mag, aber praktischer - gerade auch bei FREMO-Treffen - sind gerade auf die Segmente gebaute Betriebstellen. Im Zweifel wird eine aufgelockertere optische Wirkung schon durch eine Schrägstellung von nur wenigen Grad erreicht.


    Wenn der Bahnhof innen bleiben soll - wie gesagt: gerade wenn man eigentlich nur alleine spielen mag, ist das vorteilhaft - dann ließe sich eventuell die Baywa auch aus dem "Zwickel" holen, indem man die Bahnhofseinfahrt in die Kurve legt und die Kurve ein wenig kürzt - dann ist allerdings der Gleisplan nicht mehr 100%ig original.


    Wie immer, so auch hier: einen Tod muss man sterben. ;)


    Grüße!
    B.

    Den wahren Freund erkennt man in der Not. (Cicero)

    • Offizieller Beitrag

    Danke für die Anmerkungen, Boscho.


    Im Februar hast Du mir ja den Denkanstoß gegeben. :rolleyes: Für meine Anforderungen habe ich das Für und Wider abgewogen. Die "Bahnhof innenliegend" Variante ist die für mich bequemere und der Einmannbetrieb der am häufigsten genutzte. Der schräg zur Vorderkante liegende Bahnhof kann jederzeit noch in einem flacheren Winkel angeordnet werden, notfalls müsste eines der Lokschuppengleise ein "Ansatzstück" am Rahmen erhalten. Die Eingriffsmöglichkeit an der Baywa wird durch einen flacheren Winkel der Gleisanlage auch besser, die Wendel ist weit genug entfernt. Wichtig war mir bei der Planungsänderung, dass das Empfangsgebäude mit der Straßenseite zur Hintergrundkulisse steht und nicht vor meiner Nase.


    Am wenigsten würden mir Änderungen/Abweichungen vom Originalplan gefallen. Aber Du hast Recht, alle optimalen Anforderungen sind nicht unterzubringen. Ich hoffe nicht, dass ich beim weiteren Bau plötzlich noch auf unüberwindbare Hürden stoße.


    Gruß Rainer :thumbup:

    • Offizieller Beitrag

    Buona Sera Forumisti e Ragazzi,


    neben den Gebäudebauaktivitäten darf natürlich die Fortschreibung der Planung nicht zu kurz kommen. Meine Beschlußlage ist, den Bahnhof auf jeden Fall auf Segmenten aufzubauen. Die Segmente werden so ausgeführt sein, dass sie den FREMO Anforderungen/Normen entsprechen. Gleichzeitig wird das Einfahrt-Segment um einen "Moduladapter" H0-F96 ergänzt, damit die Einbindung in FREMO Arrangements möglich wird (Option). Gleise/Weichen (Tillig Elite EW5) und Modellausführung werden den Anforderungen von FREMO H0-Europa entsprechen.


    So stellen sich die Segmente und das Adapter-Modul heute dar:


    Ein Szenario, alles in H0fine oder sogar FREMO:87 zu realisieren habe ich nach reiflicher Überlegung wieder verworfen. Das würde sowohl meine bastlerischen Fähigkeiten als auch meine finanziellen Möglichkeiten weit übersteigen.


    Ob und wie ich evtl. auch Streckenmodule baue, ob und wie ich zuhause überhaupt richtig Fahrplanbetrieb machen werde, halte ich noch offen. Vom Platz her ist trotz Segmentbauweise nach wie vor die ursprüngliche Version als Erweiterung um Strecke und Schattenbahnhof möglich.


    Gruß Rainer :thumbup:

  • Buona sera dito, lieber Rainer,


    ich glaube, ich muß Dir in einem Punkt widersprechen, aber zu Deinen Gunsten:
    Bei Deinem verwendeten Gleissystem (Tillig) kannst Du natürlich auch Fahrzeuge mit H0fine-Radsätzen einsetzen,
    der optische Gewinn ist enorm (ich "missioniere" auf diesem Gebiet schon seit 20 Jahren). Erst vor wenigen Tagen
    haben wir gemischte RP25- und RP25/c88-Fahrzeuge gemeinsam betrieben ... null problemo.
    Proto87 (FREMO:87) stellt natürlich andere Anforderungen, insbesondere an den Herzstückbereich der Weichen.


    Einen schönen Vatertagsabend,
    Volker

  • Ein Szenario, alles in H0fine oder sogar FREMO:87 zu realisieren habe ich nach reiflicher Überlegung wieder verworfen. Das würde sowohl meine bastlerischen Fähigkeiten als auch meine finanziellen Möglichkeiten weit übersteigen.


    Hallo Rainer!
    Einige Gedanken von mir dazu.
    Proto-Pur oder Ähnliches wird exorbitant teuer.
    Was aber realistisch machbar wäre und auch preislich zu bewältigen wäre ein konsequentes Bauen nach RP25 Code 110.
    Es ist schon viel gewonnen wenn man im sichtbaren Bereich annähernd vorbildlich ausgeführte Weichen verlegt. Das Betrifft die Geometrie, die Standardweiche vom Vorbild her ist die EW49-190 1:9.
    Z.Zt. bietet nur Tillig solche Weichen an deren Herzstücke zudem nicht für Spurkranzauflauf konstruiert sind.
    Da die Spurkranzhöhe bei solchen Herzstücken keine Rolle mehr spielt kann man denn auch mit RP25/110 darauf fahren ohne daß die Räder in die Herzstücke einsinken.
    Ebenso ist ein Mischbetrieb mit den herkömmlichen Rädern nach NEM 310 möglich. Damit ist auch ein sog. sanfter Übergang von NEM zu RP möglich.


    RP25 ist eine Empfehlung der NMRA http://nmra.org/ für Radscheibenprofile.
    Für H0 wird wird ein Profil nach Code 110 empfohlen.
    Diese Räder nach Code 110 empfehle ich Dir auch.


    Das oft erwähnte Profil nach Code 88 ist eigentlich für H0 Schmalspurbahnen vorgesehen. Die Breite der Radlaufflächen sind schmäler.
    Damit die schmäleren Räder nicht von der Schiene abrutschen müssen die Radscheiben weiter auseinander montiert werden.
    Damit verändert sich auch das Radsatzinnenmaß.
    Es ist damit kein Mischbetrieb mit NEM und Code 88 Rädern möglich.
    Die Radlenker die NEM sicher führen, können 88er Räder nicht mehr sicher führen.
    Zudem sinken Räder nach Code 88 als unerwünschte Nebenerscheinung in die Herzstücke ein.
    Hier müssten die Herzstücke und die Radlenker aller Weichen modifiziert werden, dann allerdings laufen keine NEM Räder mehr darüber.
    Mischbetrieb ist allerdings mit Code 110 und Code 88 möglich.



    Nur um die Probleme mal anzureissen.
    Oben auf dem Meßschieber ein NEM 310 Radsatz
    In der Mitte ein RP25 Radsatz mit Radprofil nach Code93
    Unten ein Finescale Radsatz.
    Der Schienenbus ist mit Finescale Rädern ausgerüstet. Den damit betriebssicher zum Laufen zu bringen ist ein anderes Kapitel.


    Im Anlagenbetrieb relativieren sich die Dinge. Hier sieht man in erster Linie die Gleisführung, Stichworte schlanke Weichen und großzügige Radien im sichtbaren Bereich. Eben so kann man auf der Anlage nicht mehr unterscheiden ob Räder nach Code 110 oder Code 88 montiert sind. Ketzerisch aber wahr weil man die Fahrzeuge meist schräg von oben sieht.


    Volker († 09.2023)
    Auf meiner Anlage, die konsequent nach NMRA ausgelegt und gebaut ist, fallen die Code 88 Räder dadurch auf, daß sie in die Herstücke hinein fallen.
    Die RP25/88 Radsätze sind mittlerweile gegen 110er ausgetauscht worden.
    Gerade bei meinen langsamen Fahren und meinen Fahrwerken fällt sonst jedes Rad einzeln in die Herzstücke.
    Das kann ich nicht leiden, da wäre ich dann wieder genau da wo ich schon mal vor Jahrzehnten war.
    Als ich mich darüber ärgerte wie die NEM Räder in die Herzstücke der Roco 2,5mm Weichen hineinsanken.
    Nur die Märklin Radsätze mit 1,6mm Spurkränzen, die fuhren da ohne einzusinken darüber.
    Nee ich möchte nicht wirklich mehr erst mal jede gekaufte Weiche, jeden Radsatz, jede Lok und jeden Wagen umbauen müssen damit es überhaupt vernünftig läuft.
    Das war bei mir auch ein Grund mehr auf US umzustellen. Man kauft das Zeug und es passt alles zusammen und läuft schon von Anfang an richtig.
    Wenn Klagen über Laufeigenschaften US Modelle zu hören sind, dann in 99% der Fälle weil ... na ja ich sage mal mitteleuropäischer "Standardradius" und NEM-Weichen die für Pizzacutters ausgelegt sind.
    Ich halte hier nur die Realität im Auge. Und ich sage wenn RP25/88 bei mir zum Einsatz kommen soll, wird alles konsequent umgebaut.
    Und wenn ich schon alles umbauen muss, dann frage ich mich warum nicht gleich Finescale?


    Meine 2 Cent

    Mit freundlichen Grüssen


    Lutz

    Einmal editiert, zuletzt von Lutz K ()

    • Offizieller Beitrag

    Danke Volker und Lutz für die "Kursbestätigung". Eigentlich ist mir schon klar, dass die Entwicklung eindeutig in Richtung RP25 zeigt. Meine Vorgehensweise hält mir ja beide Möglichkeiten (NEM/RP25) offen.


    Da bleibt Zeit, den Trennungschmerz zu überwinden. :pfeifen:


    Gruß Rainer :thumbup:


    P.S.: Die oben gezeigte Abbildung der Segmente mit Gleisplan habe ich ausgetauscht. Es hatte sich nämlich beim Upload die erste Variante mit Tillig EW3, 12°, hereingeschlichen. Jetzt zeigt das Bild die Planvaraiante mit Tillig EW5.

  • Ich denke, eine Entscheidung für RP25-110 ist unter FREMO-Gesichtspunkten momentan vernünftig, einfach deshalb, weil aktuell die Mehrheit damit (und mit NEM 310) spielt. Allerdings möchte auch ich betonen, dass es eine gute Idee wäre, die Weichen in vorbildnaher Geometrie auszuführen und das Schienenprofil niedrigstmöglich zu wählen - zum einen wegen der Optik, andererseits aber auch im Hinblick auf die Zukunftsfähigkeit. Ein paar Weichen sind schnell ersetzt, aber die komplette Gleisanlage umzustricken, das dauert...


    Grüße!
    B.


    Nachtrag: für den FREMO-Einsatz kann es sehr sinnvoll sein, den Bahnhof so auf die Segmente zu stellen,dass er alternativ auch als Durchgangsbahnhof betrieben werden könnte - sprich: ein alternatives "Westende" zu bauen. ;)

    Den wahren Freund erkennt man in der Not. (Cicero)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde,


    heute Nachmittag hatte ich etwas Luft und etwas Lust, an meinem Projekt weiter zu planen. In Bezug auf die Modulgröße und deren Schnittstellen-Lage habt ihr mich ja ganz toll mit Input versorgt. Um einfach ein besseres Gespür für die Größe zu bekommen, habe ich den Bahnhofsgleisplan 1:1 ausgedruckt, zusammengeklebt und im Flur ausgelegt.



    Ich habe mich dann entschlossen, die Segmente in 130cm Länge zu bauen, a) um Schnitte durch Weichenstrassen zu vermeiden und b) um gleichgroße Segmente zu erhalten. Die Segmentaufteilung zeigt der nachstehende Plan.



    Gruß aus Oberfranken
    Rainer :thumbup:

  • Eine weise Entscheidung Rainer.
    Zumal die jetzt so geplante Trennebene Dir etwas "Gummi" verschafft. Sprich Du kannst mit einem Zwischensegment beliebiger Länge, auf dem nur 3 gerade Gleise verlegt sind, den Bahnhof bei Bedarf noch weiter verlängern.

  • Gut, gut, wie Lutz schon schrieb, hast du jetzt die Möglichkeit den Bahnhof durch einfügen weiterer Module zu erweitern und vor allen hast du nur drei Gleise die den Übergang überwinden müssen.

    Gruß Detlef


    Hier geht´s zum Bau-Blog

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde,


    inspiriert durch die Gespräche auf dem FREMO Treffen in Regensburg habe ich meinen Gleisplan und die Segmenteinteilung nocheinmal überdacht. Siehe da, bei insgesamt nur zwei Weichen mit Trenn-Schnitt nach dem Herzstück komme ich auf drei gleichgroße Segmente mit 85cm Länge. Die Segmentbreite habe ich auf 50 cm reduziert. Das ist m.E. ausreichend zur Darstellung des Bahnhofsumfeldes und der wichtigsten Gebäude. Die Option, zwischen C und D ein "Verlängerungssegment" einzufügen, bleibt bestehen.


    Das Segment F heißt deshalb F, weil es die FREMO-Schnittstelle darstellt. :roflmao:



    Ich bitte um kritische Betrachtung, ob ich nicht doch vor lauter Freude etwas wichtiges übersehen haben könnte.




    Gruß Rainer :thumbup:

  • Hallo Rainer,
    wie würdest Du den Transport planen?
    Bei Doppeldeckern ist eines der 40er Teile um 5cm zu kurz.
    Also A und E miteinander verschraubt und B umgekehrt oben auf, sowie C und D umgekehrt oben auf.
    Dann hast Du zwei Transporteinheiten mit der gestalteten Fläche zueinander.
    Wie hattest Du Dir den eventuellen Transport vorgestellt. Einen Sandlschen Hänger wolltest Du sicher nicht anschaffen?
    Nettes Grüssle mitten aus dem Wald
    Peter


    ...der heute bei Aldi-Süd nur noch zwei "Fahrzeugboxen" erhaschen konnte. Als Berufstätiger hat man schon die A-Karte.
    Keine Boxen und kein Obst, keine Zwiebeln, naja...

    ... und das Grüssle mitten aus dem Wald
    bis bald... ´s Peterle


    ...mittlerweile gibt es einiges auf meinem "Blog"


    Verschiebe nicht auf morgen, was du heute leben kannst.
    Jeder vergangene Augenblick, den du nicht zu ergreifen verstanden hast, ist ein verlorener Augenblick.
    (unbekannter Autor)

    • Offizieller Beitrag

    Bei Doppeldeckern ist eines der 40er Teile um 5cm zu kurz.


    Hallo Peter,


    genau auf solche Hinweise für mich betriebsblinden Planer hatte ich gehofft. Ich werde eines der beiden kurzen Stücke in 45cm Länge bauen und kann dann zwei Doppeldecker mit je 85cm Länge, 50cm Breite und ?? 50cm ?? Höhe transportieren.


    Natürlich plane ich nicht die Anschaffung eines Hängers. :pfeifen: . Das wird und muss alles auf die umgeklappte Ladefläche meiner Giulietta passen.


    Mit Dank für den Hinweis und Gruß mitten in den Wald
    Rainer :thumbup: