Hallo Freunde
Lange Zeit war es fest geplant, nun bin ich angefangen. Das Empfangsgebäude des Bahnhofs Buldern.
Zunächst kurz etwas zum Vorbild: Der Bahnhof Buldern wurde 1878 an der schon 1870 eingeweihten Strecke Münster Wanne-Eickel errichtet. Anfangs war es ein einfaches Fachwerkgebäude mit kleinem Güterschuppen und Stellwerksvorbau. 1956 wurde dieses Gebäude durch ein damals brandneues Stellwerk mit Lorenz 20 Technik ersetzt. Auch das Stellwerk Buldern Ost an der anderen Seite des Bahnhofes, Budern Ost, wurde damit überflüssig und wurde mitsamt damals noch vorhandenem Wasserhaus abgebrochen. Vom ersten Stellwerksgebäude blieben nur einige Fachwerkgefache und der in der Zwischenzeit verlängerte Güterschuppen erhalten. Das Gebäude von 1956 ist ein verschachteltes Konstrukt aus Stellwerk, Büroräumen, Fahrkartenausgabe und Wartehalle. 1998 ging der Bahnhof außer Betrieb, die Weichen wurden schnell aus und die Gleise zurück gebaut, 2007 verschwanden die letzten. Heute ist Buldern nur ein Haltepunkt. Der früher vorhandene Bahnübergang direkt neben dem EG wurde durch eine Unterführung ersetzt. Der Streckenabschnitt wird von Dülmen aus dem Estw gesteuert. Diverse Vorbildaufnahmen kann man auf der Vereinsseite finden: http://eisenbahnfreunde-bahnhof-buldern.de/archiv/
2011 wurden die Eisenbahnfreunde Bahnhof Buldern gegründet und der Stadt Dülmen das zum Abriss zur Schaffung von Parkplätzen vorgesehene Gebäude abgekauft. Die eigentlich gesunde Bausubstanz wurde seitdem entrümpelt, entkernt und komplett neu ausgebaut. Seit 2014 ist der Fortschritt auch von außen sichtbar. Nach und nach wurden die Fenster neu verglast und die Verbretterungen entfernt.
Heute sieht es so aus:
Der Modellnachbau gestaltet sich, im Gegensatz zu Ondrup und Merfeld, auf der einen Seite wesentlich leichter, weil das Vorbild noch erhalten ist. Allerdings kann man sich viel mehr an Details austoben, weil man leicht vom Vorbild abkupfern kann.
Für den Nachbau greife ich wie gewohnt auf Polystyrol-Platten zurück. Zum einen Mauerplatten von Auhagen und Vollmer, zum anderen Platten und Profile in verschiedenen Stärken aus dem Bastelbedarf. Verarbeiten kann man das Material mit Feile und Cuttermesser, geklebt wird mit Revell.
Los ging es vor ca. 10 Tagen mit dem Ausschneiden der Grundmauern. Nach dem ersten Wochenende war ich so weit:
Ansicht von der Gleisseite
Ansicht von der Straßenseite
Dann begann die Arbeit an der Wartehalle. Ich habe mich diese mal für eine Sandwichbauweise entschieden. Tragendes Element sind doppelt ausgeschnittene 0,5 mm Polystyrolplatten, aus denen die Fenster ausgeschnitten werden. Zwischen diese beiden Schichten habe ich die Klarschichtschicht geklebt. Stürze und Verklinkerungen wurden von Außen aufgeklebt.
Aufgrund der Hanglage des Gebäudes hängt die Tür zur Wartehalle noch in der Luft, während vorne das Niveau des Bahnhofsvorplatzes schon fast erreicht ist. Die Mauerplatten im Kreuzverband sind von Auhagen, die im Läuferverband von Vollmer N.
Nachdem sich die Bauweise bei der Wartehalle bewehrt hat bin ich jetzt auch an der Kanzel mit der Arbeit angefangen. 4 Stunden, dann waren alle Teile ausgeschnitten. Treue Helfer bei dieser Arbeit sind Taschenrechner und Messschieber, bin denen ich alle Maße auf den Bauplatten anreiße.
Ja, unser Hobby ist schön, wenn alles klappt und sich am Ende alle freuen. In den nächsten Wochen mehr aus Buldern.
Mittelfristig soll übrigens nicht nur das EG, sondern auch der gesamte Bahnhof nachgebaut werden. Das wird aber ein Projekt des MEC Dülmen werden. Ich bin nur der Hausbau-Profi.
Schöne Grüße
Patrick