Umbau der Elektronik unter Bioggio Shb

  • Hallo Zusammen

    Wir neigen ja alle dazu, dass wir gerne mehr als genug Projekte anfangen um dann noch eines oben drauf zu setzen, was aber bitte zu einem Termin fertig werden muss.

    Für das Fremo-Treffen in Mammendorf bin ich gefragt worden, ob ich Bioggio Shb melden kann.

    Soweit kein Problem - nur wollen wir dort mit Block fahren. Also braucht es Blockfähige Elektronik unter dem Bahnhof. Automatische Auflösung der Fahrstrassen durch Belegtmelder inklusive.

    Dazu noch die Beseitigung der Schäden, die ich nach dem Verleihen entdeckt habe...


    Zur Erinnerung:

    Bioggio_NH_2017_kurz.png


    Der Shb war bis Dato mit Rocrail, Esu Decodern und einer DCC Zentrale zum Steuern ausgerüstet. Das Ganze hatte so ausgesehen.

    Nicht die schönste Verkabelung, aber soweit übersichtlich und funktional.


    img_0730-800x600.jpg


    Einer unserer Fremo Kollegen in der Schweiz hat die Hardware und Software für Blockfähige Stellwerkstechnik nach SBB Vorbild entwickelt und produziert.

    Der neue (digitale) Stelltisch wird so aussehen:

    Screenshot-2023-09-10-at-13.40.40-800x375.png


    Und die Hardware schaut wie folgt aus:

    img_0731-800x600.jpg


    Vor Hinten nach Vorn:

    4. Reihe: Master

    3. Reihe: Gleisbesetztmelder

    2. Reihe: Signale und einmal Weiche

    1. Reihe: Weichen


    Nach zwei Abenden a vier Stunden bin ich soweit, dass alle alte Elektronik raus ist, die neuen Module installiert sind und die Verkabelung zwischen dem Master und den Decodern realisiert ist.

    img_0751-800x600.jpg


    Wir verwenden hier Molex-Verbinder um die Kabel selbst konfektionieren zu können. Dazu kommt die Molex-Crimp-Zange zum Einsatz.

    img_0677-600x800.jpg

    Nicht wirklich billig, aber doch irgendwie preiswert.

    https://www.mouser.ch/ProductDetail/538-63811-8200


    Für ein fertiges Kabel brauche ich nach etwas Übung so ca. 4-5 Minuten. Mit einer Normalen Crimp Zange wäre es ein riesen Gefummel.


    Für die Spannungsversorgung und DCC Verkabelung sowie für den Anschluss der Signale verwende ich sog. PTFIX Verbinder von Phoenix Contact.
    Damit kann man ebenfalls lötfrei sehr schnell zu einer sicheren und überprüfbaren Verkabelung kommen.

    Ausserdem kann man Verbindungspunkte mit beliebig vielen Punkten als Blöcke zusammenstellen und mit den Haltern fixieren.

    https://www.mouser.ch/ProductDetail/651-3274060 (Halter)

    https://www.mouser.ch/ProductDetail/651-3273264 (6er Klemme)


    Wer mir weiter über die Schulter schauen will, kann hier auf der Homepage mehr Bilder anschauen. Die wichtigsten Schritte zeige ich hier im Forum jedoch auch...


    LG,

    Axel

  • Moin Axel,


    "verschenke die Lampe, verkaufe das Öl". Hier anders herum. :)

    Ansonsten recht übersichtlich. Ich hoffe nur es gibt einen Schaltplan, der "nach Dir", dem Verwender hilft sich zurecht zu finden.

    Bin gespannt wie es weiter geht.


    Gruß Thomas

    "Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." Jorge Augustín Nicolás Ruiz de Santayana

  • Hallo Zusammen

    Hier mal das Video, wie man eine Molex Verbindung erstellt…

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    Das Video habe ich auf dem Handy gefilmt und geschnitten…

    LG

    Axel

  • Moin zusammen,


    Molex Verbinder sind eine feine Sache und die verschiedenen Gehäuse und Kontakte sind für kleines Geld bei den üblichen Verdächtigen leicht zu beschaffen. Jedoch sind die Original Crimpzangen exorbitant teuer. Ich habe einmal eine Zange bei JST für 350€ gekauft. Nie wieder!! Für alle die Interesse an der Steckverbindung mit Molex haben (Ist wirklich gut!) gibt es hier eine Alternative. Die Crimpzange ist wirklich gut und wir setzen die auch in der Firma ein.


    Viele Grüße

    Thomas

    "Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." Jorge Augustín Nicolás Ruiz de Santayana

  • Hallo Zusammen

    JA - die Zange ist teuer... und trotzdem ihr Geld wert.

    Wenn man den Film ab Sekunde 42 anschaut, stellt man fest, dass ich die Steckerbleche in den roten Plastikschuh der Zange stecke, den man mit einer Art Druckknopf bewegen kann.

    Damit ist das Steckerblech in der Zange fixiert.

    Dann presse ich die Zange so zu, dass noch nichts gequetscht wird und führe das ab-isolierte Kabelende in die Kavität ein und presse die Zange zu. Damit wird das Steckerblech auf den Draht/Litze gequetscht.


    Ich hatte riesige Schwierigkeiten mit der anderen Zange die Steckerbleche sauber auf den Draht zu bekommen. Ein riesen Gefummel.

    Es sind drei Teile - Kabel, Steckerblech und Zange, die man mit zwei Händen hantieren muss.

    Für die Gelegenheitscrimperei ist das soweit OK, aber ich habe bisher knappe 1000 Verbindungen auf zwei Bahnhöfen gecrimpt.

    Mit der Molex Zange bin ich ca. um den Faktor 10 schneller als mit der einfachen Zange, die keine Halterung für das Steckerblech sondern nur die Kavitäten für die unterschiedlichen Drahtstärken hat.

    Bei 1000 Verbindungen schenkt das ziemlich ein, ob ich für ein komplettes Kabel 2-3 Minuten brauche oder eher bei 20-30 Minuten bin.

    Die 432 Verbindungen - wenn ich mich nicht verzählt habe - samt Kabeln unter Bioggio waren in ca. 6 Stunden an zwei Abenden gebaut.


    Natürlich muss man als Modellbahner nicht eine industrielle Effizienz hinbekommen, aber mein Zeitbudget in nicht sehr gross und ich hasse es, bei wiederkehrenden Tätigkeiten, nicht einigermassen zügig zum Ziel zu kommen.

    Mich langweilt es irgendwann und dann fange ich an zu schlampen. Hier im Schweizer Fremo haben wir zu viert total 5 (oder 6?) Betriebsstellen auf die neue Elektronik umgebaut jede mit gegen 500 Verbindungen...

    Jetzt kann jeder selber Rechnen.


    Wie Friedrich so oft sagt: "Jeder wie er mag..." und es ist sicher nicht falsch, die einfach Zange zu kaufen um 20 oder 30 Verbindungen zu erstellen.

    Mir war wichtig, zu zeigen, wie ich es mache. Danke für den Hinweis auf die einfache Zange - die es auch bei RST, Mouser, Reichel oder Banggood gibt...


    Zusammenfassend kann man sagen, dass bei mir so geht:

    - Verbindungen zwischen Platinen werden mit Molex Verbindern erstellt.

    - Verbindungen von Gleiszuleitungen auf die Platinen werden mit Molex Verbindern erstellt.

    - Verbindungen von Kabel unterschiedlicher Dicke und Verteilungen werden mit PTFIX von Phoenix Contact erstellt.


    Damit kann ich mit einem einfachen kleinen Schraubendreher jede Verbindung öffnen und bei der Fehlersuche die ganze Geschichte sauber eingrenzen und muss nichts schrauben, löten oder wasauchimmer...

    Im Fremobetrieb ein wichtiger Punkt - für mich....


    LG,

    Axel

  • Hallo Kollegen-

    ich muß aber ehrlich gestehen- die Zange von Axel gefällt mir- weil ich auch nur zwei Hände habe- auch deutlich besser. Auch für wenige Stecker würde ich, wegen der einfacheren Handhabung, die "Molex"- Zange bevorzugen.


    Der Umbau nötigt mir doch einigen Respekt ab. Nicht nur die Arbeit ist beeindruckend. Vielmehr die ganze Planung und Organisation- anderenfalls sind Betriebsstörungen und unbenutzbare Gleise vorprogrammiert.


    Tolle Arbeit

    Christian


    der gleich wieder an der 44 054 weiterbaut.

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten


  • Hallo Zusammen

    Nach 125m neuer Kabel (unglaublich, was da so alles reingeht) und total 30 Stunden Arbeit sind nun alle Schritte abgeschlossen, die ich alleine machen kann.

    Jetzt brauche ich noch den Kollegen, der den Stelltisch programmiert, damit er mir sagen kann, welche Kabel auf welchen Stecker aufgelegt werden müssen.

    Dann noch die Signale einbauen und die Trennstellen für die Rückmelder schneiden, testen und fertig.


    Wenn das "untenrum" fertig ist, kann ich dann noch die Einfahrt Oberleitungstechnisch wieder reparieren und das verbogene Gleisstück tauschen. Keine Ahnung, was da passiert ist.


    Und dann kann das Treffen kommen.

    Die Oberleitung in der Einfahrt werde ich neu mit Jochen ausstatten.

    img_0742-scaled.jpg


    Von Sommerfeld gibt es entsprechende Bausätze und ich denke, damit komme ich dann besser hin. Das Ein- und Ausfädeln von Pantographen auf den Fahrdraht habe ich auch schon repariert.


    LG,

    Axel

  • Hallo Zusammen

    Der Bahnhof ist von der Elektronik-Seite fertig und angeschlossen. Heute sind die Dateien für's Stellpult gekommen und ich kann dann in den nächsten Tagen testen. Projekt-Druck im Job auf beiden Seiten (Kollege und ich) machten die Terminfindung nicht einfach und so machen wir die Inbetriebnahme wohl erst Freitag Nacht in Mammendorf. Ich bin aber ziemlich sicher, dass das kein Problem wird. Das letzte Mal haben wir knapp 2h gehabt. Ich nehme aber sicher alles Werkzeug mit, was man braucht.


    Nebenher ist noch ein 60cm Modul und ein 15cm Modul entstanden - der Planer hatte drum gebeten. Dazu hatte ich mir bei https://pikartmodels.com/ dazu entsprechende Module bestellt und bei den Kollegen der Modellbahnunion https://www.modellbahnunion.co…?a=search&SearchStr=Fremo ein 90cm Modul. Zum Vergleich.

    Es scheint fast so, als ob die Module beider Hersteller alle aus dem selben Hause stammen, den ich kann Teile tauschen...

    HINWEIS: Keine Schleichwerbung. Nachdem ich in einem anderen Forum eine "Abmahnung" wegen Werbung kassiert habe, hier noch die Bemerkung, dass ich selbst gern den Link zu "guten Quellen" im Text habe. Daher mache ich die Links in meinen Text rein. Bitte kurz kommentieren (PM oder Antwort hier), ob Euch das so gefällt, oder nicht... .


    15cm Modul:

    img_0646-800x600.jpg


    img_0818-600x800.jpg


    60cm Modul

    img_0641-600x800.jpg


    img_0647-600x800.jpg


    img_0817-800x600.jpg


    img_0819-600x800.jpg


    img_0820-600x800.jpg


    Die Grundbegrünung ist Woodland Scenics Fine Turf "Burned Grass". Oben drauf kommt dann noch Grasfasern von Mininatur per Elektrostat.


    Soweit mal von mir...


    LG,

    Axel

  • Hallo Axel,

    ich finde es richtig, daß du hier die Links zu den Produkten, mit denen du gute Erfahrung gemacht hast, einfügst. Sonst müßte man die betreffenden Seiten selbst suchen. Ich sehe das auch nicht als „Schleichwerbung“. Du hast ja die Produkte persönlich verwendet und kannst die Qualität, wie sie sich für dich darstellt, beurteilen. Du hast ja daran auch kein kommerzielles Interesse. Es sind einfach Tips für erprobte Produkte. Daran sehe ich nichts Verwerfliches. Ganz im Gegenteil, kann es uns Allen helfen.


    Grüße

    Johannes

  • Hallo Axel,


    wie bist du mit der Qualität der Bausatzmodule in Hinsicht Passgenauigkeit und Stabilität zufrieden?

    Da sind einige Teile wie z.B. das 1- auf 2-Gleis Übergangsmodul sehr interessant für mich. Preislich liegen die auch gut in einem vertretbaren Rahmen.


    Viele Grüße

    Jan

  • Hallo Jan

    Ich bin sehr zufrieden. Ein Kollege hatte sich ein "Custom Modul" bestellt - da war ein Teil falsch. Nichts wildes aber etwas Arbeit.

    Bei den Standard-Kästen sollte es keine Probleme geben.

    Die Passgenauigkeit ist sehr gut. Je nach Holz-Feuchte sitzt es sehr stramm oder hat ca. 3/10 Spiel. Mit Leim und Schraube kein Problem. Du kannst auf den Kästen stehen (ich: 70kg)


    Ich sehe es so - für das Geld bekomme ich hier in der Schweiz nicht mal das Holz und ich muss noch anzeichnen, sägen etc. Mit den Bausätzen komme ich nach ca. 1h zu einem fertig montierten Kasten, den man nach 4 Stunden weiterbearbeiten kann und z.B. mit XPS belegen kann. Den "Stunt" für Mammendorf noch mal eben Module zu bauen parallel zum Elektronik Umbau hätte ich NICHT geschaft, wenn ich das traditionell angegangen wäre.

    Für mich eine riesen Erleichterung - wobei traditionelle Kästen auch gut sind...


    LG,

    Axel