Hallo zusammen,
im Moment baue ich 7 Modulkästen für einen Kollegen aus dem N-Bahn Sektor. Die Kästen sind für eine stationäre N-Bahn Anlage und haben die Abmessungen 1250 x 1000mm. Nichts aufregendes, da es sich um rechteckige Module mit einem 6,5mm durchgehendem Trassenbrett handelt. Dazu gehören natürlich auch die Modulfüße. Anfangs war die Überlegung die Füße klassisch aus Kiefernprofilen herzustellen. Ich habe die Gelegenheit genutzt mal was auszuprobieren, was in Punkto Verzug und Stabilität besser als Vollholz ist. Das möchte ich Euch hier vorstellen.
Die Idee entstand wie immer bei der Kalkulation der Kosten. Da die Kästen 1000mm breit sind und die Kastenoberkante bei 1000mm liegen soll, kam nur ein Selbstbau in Frage. Für die sieben Kästen sollte außerdem jedes einzelne Segment mit Füssen ausgestattet sein. Das wären rund 45 lfd Meter Kiefernleiste 40mm x 20mm gewesen. Der lfd. Meter kostet im Moment unter Freunden 8,50€ zzgl. MwSt. Das war dann eine Hausnummer und zusammengebaut hat es dafür auch noch keiner.
Was jetzt tun um so einen Fuß stabil, günstig und weitestgehend verzugfrei herzustellen? Ohne exorbitanten Aufwand. Sandwichbauweise mit einem weichen Kern für die Flexibilität und einer harten Schale für die Stabilität. Herausgekommen ist ein Aufbau aus Dachlatten und Multiplex Birke.
Die Dachlatten, oder besser Konstruktionsvollholz in Dachlattenstärke (garantiert 15% Holzfeuchte), wurden dazu in der Längsrichtung mittig aufgetrennt und im Dickenhobel auf 9mm ausgehobelt. Ich habe beim Großhändler dazu die Latten rausgesucht die über die lange Seite nahezu stehende Jahresringe haben. Die Außenhaut entstand aus 6,5mm Multiplex Birke. Macht eine Gesamtdicke von 22mm. Die Rohteile sind alle mit Übermaß in Länge und Breite zugeschnitten. Im Bild zu sehen die Rohteile für insgesamt 30 Ständer mit verstellbaren Modulfüßen M8x50mm/35mm. Die Endbreite des Ständers soll am Ende 35mm betragen.
Im nächsten Bild zeige ich den schematischen Aufbau. Auch zu erkennen die stehenden Jahresringe im Kern. Provisorisch zusammengehalten von einer meiner beiden "Biozwingen" die ich seit 58Jahren im Einsatz habe. Nicht ganz billig in der Pflege und Wartung, aber universell einsetzbar.
Jetzt ging es ans Leimen. Ich habe mich für wasserfesten Leim entschieden, sicherlich geht auch normaler Holzleim. Verleimt wurden immer 3 Füße auf einmal, getrennt durch Zeitungspapier.
Nach einer Presszeit von ca. 15 min. kann man Ausspannen und das ganze härtet über Nacht aus. Das Leimen ging überraschend schnell, da das neue Leimen und Pressen eines neuen Stapels immer 15 min gedauert hat. So ging das immer wechselseitig und in 2 1/2 Stunden war alles fertig.
Als nächster Arbeitsschritt wurden die Ständer auf der Hobelmaschine einseitig abgerichtet und anschließend auf der Kreissäge in der Endbreite auf 35mm zugeschnitten. Die langen Kanten wurden dann auf der Fräse leicht angefast, auf der Kappsäge die Endlänge von 970mm zugeschnitten.
Die Ständer erhielten jetzt noch die Gewindebuchse für den Verstellfuß. Mein 30 Jahre alter Bohrständer mitsamt der gleich alten Metabo haben dann mal wieder gute Dienste geleistet. Für alle dreißig 10mm Bohrungen einzubringen wurde schnell ein Anschlagsystem gebastelt.
Die hier verwendeten Gewindebuchsen habe ich zum ersten mal im Einsatz und bin sehr zufrieden. Für eine M8 Gewindebuchse brauche ich nur noch ein 10mm Loch. Bei den bisherigen war dazu immer ein 15mm Loch notwendig. Außerdem verfügen diese Buchsen am oberen Ende über einen Kragen, der sich ins Holz versenken läßt. Damit sitzt das Ding bündig und bombenfest. Das Nächste Bild zeigt exemplarisch die Gewindebuchse mitsamt Verstellfuß.
Als nächstes werden die Querstreben, die die Füße zu einem paar verbinden und die Stützwinkel gefertigt. Demnächst in diesem Faden.
Bis dahin mit freundlichen Modellbahnergrüßen
Thomas