P { margin-bottom: 0.21cm; }A:link { }
Grüßt' Euch zusammen!
Ich möchte Euch hier gerne ein neues Projekt vorstellen, das ich gemeinsam mit meinem Freund Stefan (dem
ein oder anderen vielleicht unter dem Nick luju68 und dem begonnen Nachbau des Bahnhofs Ebermannstadt aus einem Nachbarforum bekannt) in
Angriff genommen habe: den Nachbau des Bahnhofs 'Wolnzach Markt' in Epoche 1. Der Hintergrund: wir sind beide Mitglieder der
'Interessengemeinschaft Hallertauer Modelleisenbahner e.V.' (kurz: IHMB). In der Regel sind unsere Module (Köpfe nach Fremo-Norm) in
der Epoche 3 angesiedelt, aber 2014 feiert der Markt Wolnzach sein 1200-jähriges Bestehen, gleichzeitig jährt sich am 6. Dezember 2014
zum 120. Mal die Eröffnung der ersten Teilstrecke 'Wolnzach Bahnhof' (heute Rohrbach) nach 'Wolnzach Markt' von unserem Vorbild, dem sog.
'Holledauer Bockerl'. (Noch 1966 wurde die Gesamtstrecke Wolnzach Bahnhof nach Mainburg als KBS 413d geführt.) Daß außerdem die IHMB
im gleichen Jahr ihren 12. Geburtstag feiert, sei zusätzlich erwähnt. Für uns als Gesamt-IHMB war die Zahlenreihe '1200-120-12'
Anlaß genug, das Projekt 'anzudenken' - und wir, also Stefan und ich, haben gerne unsere eigenen aktuellen Vorhaben zurückgestellt,
um den Bau durchzuführen, zumal wir gegenüber den anderen IHMB-Mitgliedern den (unfairen) Vorteil haben, daß sich der Bahnhof
Wolnzach Markt ganz in unserer Nähe befindet, genaugenommen mehr oder weniger vor unseren Haustüren.
Als Einstieg zur Geschichte des Holledauer Bockerls siehe hier:
http://www.bockerl.de/bockchro.htm
und speziell zum Bhf. 'Wolnzach Markt' hier:
http://www.bockerl.de/bf_wolmk.htm
Die letzten Wochen und Monate vergingen mit der Recherche nach Bild- und Textquellen, die uns die Umsetzung
des Vorhabens ermöglichen sollen. Zunächst das erste Ergebnis davon ist der damalige Gleisplan, der weitgehend auch heute noch vor Ort
nachvollziehbar ist.
Gleisplan Bhf. 'Wolnzach Markt' (gezeichnet von Stefan in CorelDRAW)
Der Bahnhof wird aus sieben Segmenten bestehen, die sich auf drei Module verteilen (gezählt von links nach rechts):
Modul 1 = Segment 1: Kurvenmodul, Radius 3.000 mm, mit flachem Normkopf links (500 mm Länge), rechts
flacher Normkopf nach hinten um 100 mm verlängerter, womit die nötige Verbreiterung auf 600 mm für das hinten liegende Gütergleis
erreicht wird.
Modul 2:
Segment 2: 1.100 x 600 mm (links flacher Normkopf, gleichfalls nach hinten um 100 mm verlängert) mit
EG, Güterschuppen und erster Weiche (= Linksweiche im Streckengleis), dazu Holzschuppen am Kopfende des hinteren
Gütergleises.
Segment 3: 700 x 600 mm mit zweiter Weiche (= Linksweiche im Güter-/Umfahrgleis).
Segment 4: 700 x 600 mm.
Segment 5: 1.100 x 600 mm (links)/500 mm (rechts, flacher Normkopf) mit dritter (Rechtsweiche EW 5 zum
Güter-/Umfahrgleis und zum hinten liegendem Gütergleis), vierter (Rechtsweiche im Streckengleis zu kleiner Umfahrung sowie
Rampengleis) und fünfter Weiche (Rechtsweiche im Streckengleis zum Güter-/Umfahrgleis).
Modul 3:
Segment 6: 700 x 500 mm (flacher Normkopf links) mit sechster Weiche (Linksweiche von der kleinen
Umfahrung zur Rampe bzw. zurück zum Streckengleis).
Segment 7: 700 x 500 mm (flacher Normkopf rechts) mit siebter Weiche (Linksweiche im Streckengleis zur
kleinen Umfahrung).
Diese Aufteilung hat für uns mehrere Vorteile: so kann z.B. einerseits betrieblich das mittlere Modul
(Segmente 2 bis 5), unter Inkaufnahme einer vorspringenden Modulecke auf der linken Seite, auch alleine in ein Arrangement eingebaut
werden und ermöglicht bei der relativ kurzen Gesamtlänge von 3.600 mm dennoch die Möglichkeit der Kreuzung von 1.800 mm-Zügen (wenn es
ganz auf Knirsch gehen darf sogar von 2.000 mm-Zügen). Das ist zwar irrelevant auf der Nebenbahn in Epoche 1, aber der Bahnhof wird von
uns um flexibler einsetzbar zu sein 'umrüstbar' auf die Epoche 3 gebaut - und da kann durchaus ein entsprechender Ng oder etwa ein
Sonderzug z.B. in der Hopfenzupf vorkommen. Andererseits können von der Logistik her, vom (Einzel-)Modul 1 = Segment 1 abgesehen, die
anderen Segmente jeweils paarweise übereinander angeordnet und der ganze Bahnhof damit auf einmal in einem unserer PKWs transportiert
werden.
Damit stellte sich die Frage nach dem Gleissystem für den Nachbau. Bei den Weichen entschieden wir uns für
die Tillig EW 6 bzw. für die dritte Weiche von links (= zweite Weiche im Güter-/Umfahrgleis, die die Verbindung zum am hinteren
Rand liegenden Gütergleis herstellt) für die Tillig EW 5-rechts. Diese Weichen haben für uns, abgesehen von der weitgehend
problemlosen Verfügbarkeit, den Vorteil, daß sie nur minimal in Radius und Ablenkung von den hier verlegten bayerischen Weichen
abweichen, wie diese keine Doppelschwellen haben, für Radsätze sowohl nach NEM wie RP 25 geeignet sind und vor allem zu den Gleisen
der anderen IHMB-Module passen.
Anders sieht es bei den Gleisen aus: hier können wir, passend zu den vorgesehenen Weichen und den Modulen
unseres Vereins, zwar die Tillig-Schienenprofile heranziehen, bei den Schwellen sind wir allerdings auf einen gewissen Selbstbau
angewiesen: der B(au-)O(rdnung) der K.Bay.Sta.Bahn für den hier einschlägigen Zeitraum entsprechend lagen damals nur die im Bogen
verlaufenden Streckenteile durchgehend auf (bevorzugt altbrauchbaren) Holzschwellen - davon bietet 'unser' Bahnhof allerdings nicht viele.
Im Fall des Bahnhofs Wolnzach Markt lagen die Schienen wegen des strikten Sparzwangs bei Gleisbaumaßnahmen, beginnend am schwebenden
Stoß, zunächst auf einer Querschwelle aus Holz, nur diese durfte 'neu' sein. Nun folgte zwingend vorgegeben auschließlich
'altbrauchbares' Material, hier in der Regel drei Paar Schwellensteine (Steinquader), dann eine 'altbrauchbare' Querschwelle
aus Holz, gefolgt von drei (gelegentlich auch mehr oder weniger) weiteren Schwellenstein-Paaren usw. bis zum nächsten schwebenden
Stoß. Erst vor diesem durfte wieder eine 'neue' Holzquerschwelle liegen.
Die Länge der Gleisjoche war innerhalb des jeweiligen Gleises des Bahnhofs völlig uneinheitlich, da, im
Gegensatz zur freien Strecke, auch hier durch die BO zwingend die ausschließliche Verwendung von altbrauchbarem Schienenmaterial
vorgeschrieben wurde. (Dies ging in der Realität der damaligen Zeit so weit, daß gemäß der BO selbst im durchgehenden Streckengleis
des Bahnhofs sogar verschiedene Schienenprofile eingebaut werden konnten. Es 'soll' beim Einbau lediglich darauf geachtet
werden, daß bei der Verwendung unterschiedlicher Schienenprofile möglichst gleiche - so weit vorhanden - aneinanderstoßend verlegt
werden, um übermäßigen Arbeitsaufwand beim Angleichen der Laufflächen der einzelnen Schienenprofile zu vermeiden. Wir
beschränken uns hier allerdings nicht zuletzt aus Gründen der absolut vorrangigen Betriebssicherheit im Ausstellungsbetrieb auf das
genannte Tillig-Schienenprofil.)
Die schwebenden Schienenstöße wurden im Bahnhof ausschließlich mit einfachen, vierfach verschraubten
Laschen verbunden. Dafür bieten sich in unseren Augen die zum neuen Weinert'schen 'mein Gleis' passenden Laschen an.
In diesem Zusammenhang gleich auch die erste Frage an Euch: hat jemand eine Idee, wie wir die
Schwellensteine (am günstigsten) herstellen können? Bei unserem Vorbild wurden im Strecken- sowie Umfahrgleis Steinquader aus Granit
eingesetzt, in den Abstellbereichen solche aus Sandsteinfindlingen.
Beispiellinks zu Bildern von Schwellensteinen:
http://www.google.de/imgres?q=…6&ved=1t:429,r:2,s:0,i:88
(bitte nach unten scrollen)
oder:
http://www.google.de/imgres?q=…6&ved=1t:429,r:5,s:0,i:97
Soweit zu unserem Gemeinschaftsprojekt 'Bayerischer Nebenbahn-Bahnhof in Epoche 1'. Das Holz für die
Segmentkästen sowie die flachen Köpfe nach Fremo-Norm hatten wir vorrätig und es ist mittlerweile alles zugeschnitten - das
'Zusammenschrauben' steht an.
Wir können nur hoffen, daß Ihr unserem Thema etwas abgewinnen könnt - selbst sind wir jedenfalls richtig 'heiß' darauf, stellt es
für uns beide doch nicht zuletzt wegen seiner Epoche ziemliches Neuland dar. Über Euere Mithilfe bei der Umsetzung unseres
Bauvorhabens würden wir uns sehr freuen, sei es durch Hinweise, Ratschläge, Tipps, Anregungen ... oder auch durch Euere
Fragen. Ich möchte mich schon jetzt dafür bedanken.
Servus und bis hoffentlich demnächst
Joachim